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Q3 & M11 – zweimal 60 MP in einem Ökosystem?


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So viele Kommentare und Videos sind bereits zur Q3 erschienen, überwiegend voll des Lobes. Dieses Lob teile ich nach den wenigen Tagen, die ich sie nun habe, auch zu einem großen Teil. Ich habe auch (noch) meine Q2, obwohl das Herzstück meiner Fotografie das M-System – heute M11 – ist. Sofern ich aus irgendwelchen Gründen nur eine Kamera eingepackt hatte, war es meist eine M, seltener eine Q.

Also alles schon gesagt, nur noch nicht von jedem? Nun, der Fokus meiner (sehr subjektiven) Kommentare liegt auf meiner gewohnheitsmäßig gemeinsamen Nutzung zweier Bodies – nun Q3 und M11 in einem persönlichen – heutzutage sog. – Ökosystem. Sie richten sich also überwiegend an User, denen Q und M gleichermaßen wichtig sind. Insofern sorry vielmals, wenn die folgende Ausführlichkeit für reine Q-Fotografen bisserl langweilig sein sollte.

Das Warum

Ich hatte sie schon vor Monaten bestellt, nachdem es realistisch erschien, dass sie den Sensor der M11 bekommt. Warum eine teure Katze im Sack? Weil es für mich dann keine mehr war.

Die 60 MP waren jedoch nicht mein wichtigster Kaufgrund. Sie sind eher ein (mir durchaus willkommener) Nebeneffekt. Und dies obwohl zu meinen größten Freuden in der Fotografie ein großer Ausdruck zählt. Nach der ganzen tw. nervigen Bildbearbeitung ist der Print, der möglichst den Weg an eine Wand findet, optisch und haptisch eine Art Rückkehr in die Lebensfreude. Und die ist je eher analog.

Nachdem ich zu meiner M11 als Nachfolgerin meiner M10R kam, hatte ich Vergleichsfotos von den 40 MP der M10R zu den 60 der M11 gemacht und bei voller Auflösung ausgedruckt. Der Unterschied ist erkennbar, aber nicht gravierend. Man braucht schon einen Betrachtungsabstand, der mit dem Genuss des gesamten Fotos nicht mehr viel zu tun hat. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass mit dem 60er Sensor i.V. mit einem den M-APO’s ein wenig mehr Plastizität erzielt wird. Aber das ist sehr subjektiv. Wie auch immer, aus vielen anderen hier bereits ausdiskutierten Gründen ist die M11 für mich ein echter Fortschritt.

Damit bin ich bei meinem eigentlichen Kaufgrund für die Q3: Zusammen mit der M11 erhoffe ich nun im Sensorverhalten (und damit hoffentlich auch in der Bildbearbeitung) und im für Leica typischen Handling faktisch ein Kamerasystem trotz der grundlegenden Unterschiede der beiden Kameras. Meine Zweigehäuse-Strategie umfasst meist eines mit WW und eines mit 50 oder 75mm. Die Flexibilität des Objektivwechsels auch an nur einem Gehäuse reicht mir völlig aus. Insbesondere in einer Großstadt wechsle ich sehr ungern die Optik. Und da sollte es hervorragend passen, den gleichen Sensor zu haben. M.a.W., der Sensor und die Einbettung in mein Nutzerverhalten macht diese Q für mich zur M-kompatiblen „Quasi-Systemkamera“ in einemM&Q-Ökosystem".

Form und Funktion 1 oder: Leica!

Schön, dass eine Q3 im Prinzip aussieht wie eine Q2, denn eine perfekte Form war m.E. schon mit der Q1 gefunden. Innerhalb dieser gelungenen Formensprache hat sich das äußere user interface nochmals verbessert.

Die Selbstverständlichkeiten: Die Anschlüsse, USB-C, HDMI sind zeitgemäß gelöst. Eine Kamera ohne USB-C wäre undenkbar schon allein, um EU-Konformität zu zeigen. Dennoch gefällt mir der auch dort viel kritisierte USB-C Anschluss am Boden der Leica M11 besser. Aber der musste ja einem anderen Anschluss Platz lassen. HDMI hätte dann auch gefehlt, wenn auch nicht bei mir, denn ich filme nicht. Und natürlich ist auch die Auflösung von EVF und Display eine gute Weiterentwicklung. Mir persönlich fällt das allerdings nur bei bewusstem Hinsehen auf, weniger im Flow beim Fotografieren selbst. Vom Einschalten bis zum ersten Blick durch den EVF vergehen ca. 1,5 bis 2 Sekunden, für mich irrelevant, da ich sie während der Nutzung nicht ausschalte. Nach einem Druck auf den Auslöser wacht sie dann sofort auf.

Die interessanteste Veränderung mit Auswirkungen auf mehrere Bedienungselemente ist auch für mich das Klappdisplay. Es wirkt sehr solide, aber es macht sie nicht schöner, die glatte, klare Linie der Rückfront und der linken Seite ist etwas durchbrochen. Dennoch ist es ein praktischer Vorteil, den ich mir mitunter gewünscht hatte. Und schon in den ersten Stunden stellte ich fest, dass ich es öfter ausklappe als vorher erwartet. In der Abwägung favorisiere ich dann auch das Prinzip „form follows function“. Und mit der Q3 hat Leica m.E. die neue Funktion durchaus noch behutsam in vorhandene Optik und Haptik integriert, ohne die Formensprache gravierend zu verschlimmbessern. Und nein – ein solches Display würde ich mir dennoch keinesfalls an einer M wünschen. Der zusätzliche EVF der M11 erledigt die Aufgabe angemessen für eine M.

Die Anordnung der Knöpfe rechts finde ich ergonomisch sogar besser. Denn damit habe ich alles am rechten Daumen, ohne die linke Hand an der Kamera  vom Objektiv oder gar vom Auge zu lassen. Perfekt. Dass es bei der M11 dann wieder anders herum ist, na ja. Dann sehe ich auch gleich was ich gerade in der Hand habe. ;)

Der nach oben geschobene FN-Knopf erschien mir Grobmotoriker zunächst etwas ungünstig. Allerdings löste sich das schnell in Wohlgefallen auf, da der F1-Knopf etwa 0,5mm weiter herausragt und damit besser zu ertasten ist. Wirklich gut im Detail gelöst.

Form und Funktion 2 oder: Formfaktor 28

Macht ihre 28 mm Optik sie zu kopflastig oder gar klobig? In der Tat passt meine M11 mit 35er Cron besser in eine sehr kleine Tasche. Und eine Sony RX1 mit ihrem sicher sehr guten Zeiss 35 mm sowieso. Wenn ich eine hätte. Ich hatte sie in erster Generation tatsächlich mal in Betracht gezogen. Diese Miniaturisierung war so faszinierend! Überhaupt hatte Sony damals eine wichtige Nische besetzt, miniaturisierte Vollformater läuteten erstmals das Totenglöckchen der DSLR. Aber der äußere Schein trügt. Sony treibt die Miniaturisierung (und ohnehin nur die der Gehäuse) einfach zu weit. Heraus kam eine im Akku schwache, fehlbedienungsanfällige, fummelige Kamera, mit einem dem Miniaturisierungsdogma unterworfenen EVF, die ich nicht benutzen möchte.

Brennweite 35 oder 28? Bei einer modernen Festbrennweitenkamera zählt neben Qualitätsmerkmalen wie Auflösung auch die Möglichkeit, ein Motiv vom Hintergrund freizustellen. Um ein einem 35/2,0 ähnliches Bokeh zu realisieren, braucht es bei 28 etwas irgendwo bei 1,4 bis 1,7. Damit hatte m.E. Leica die Nische mit besserer Form und Funktion zurückgeholt.

Henri Cartier-Bresson forderte die richtige Komposition bereits in der Kamera und lehnte Ausschnitte ab. Das Gleiche sagte mir mal Thomas Höpker in einem Workshop. Ich finde, diese Zeiten sind bei heutigen Sensorqualitäten vorbei. Weniger Fotoequipment in der Tasche mit mehr Möglichkeiten, das war früher so nicht möglich. Ich benötige das sog. Digitalzoom praktisch überhaupt nicht und kann auch bei einer Komposition schon entscheiden, was ich später wegschneiden werde, weil ich nicht nah genug rankomme. Aber wer will, kann mit der Q3 auch ein Foto mit nahezu 35/2,0 mm Anmutung bei fast 40 MP machen und bekommt die 28 mm noch dazu.

Realistisch betrachtet wäre bei gleicher Ergonomie und Technik eine Q mit 35 mm 2,0 auch kaum kleiner als die aktuelle Q. Und der Himmel bewahre mich vor einer vollformatigen Leica in der Größe einer Sony RX 1!

Mein kleines Ökosystem hat an der M eine Lücke zwischen 35 und 21 mm. Die füllt die Q3 nun kompatibler aus, als ihre Vorgängerin. Werde ich nun meine M mit 35 oder die Q3 mit 28 mehr nutzen? Dieser Selbsttest wird nicht einfach.

Hier meine ersten Fotos mit der Q3 Personenerkennung, z.T. im Gehen entstanden:

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Fotografie

Ich mag die Perspektivkorrektur an der Leica M11. Sie erweitert die Möglichkeiten jeder Optik. In der Architektur und sogar so manchem Straßenfoto suche ich mitunter einen Kompromiss, um in der Post stürzende Linien nicht allzu stark aufzurichten, denn das geht auch auf die Qualität. Auf diese Weise benötige ich ein größeres Weitwinkel (forget about wenig komfortablen Shift-Objektiven, so etwas hatte ich früher auch mal) und dabei wird mitunter ein Teil des Bildes zum leeren Raum, der später abgeschnitten wird. Diese Option gibt der Q3 mit 28mm manchmal die Möglichkeiten, für die man sonst ein 24er wenn nicht ein 21er benötigt hätte. Ich bin auf Reisen gerne unterwegs mit 50mm auf einer M und den 28mm einer Q, in der Tasche ggfs. noch 75 bzw. 90 plus mein hoch geschätztes Lux 21. Letzteres werde ich wohl nie hergeben, aber wenn ich besonders schlank aufgestellt sein will, werde ich es weniger vermissen.

Schon am ersten Tag in städtischer Umgebung überraschte ich mich selbst dabei, wie extensiv ich die Perspektivkorrektur an der Q3 genutzt hatte. Im Nachhinein habe ich meine Lektion daraus gelernt. Der Mehrwert dieser Funktion ist je nach Optik unterschiedlich hoch. Bei einem 35er und erst recht einem 50er ist der Effekt gering und meist auch weniger naheliegend. Bei einem 21er bringt er viel mehr, aber diese Brennweite erfasst selbst bereits so viel, dass man mittels Crop oder guter Gestaltung eines Vordergrundes mit stürzenden Linien weniger Probleme hat. Aus meinem zunächst unbewussten Verhalten mit der Q3 kann ich nur schließen, dass die Perspektivkorrektur für meine „Zwischenbrennweite“ 28 mm wie geschaffen ist und zumindest mir den höchsten Mehrwert liefert. Sie liegt bei mir jetzt jederzeit schnell abrufbar auf FN2.

Die Bildfrequenz ist mir nicht so wichtig. Ich gehöre wahrscheinlich noch zu denen, die dem entscheidenden Moment nachjagen und dabei lieber auch mal riskieren zu scheitern, als mit 20 fps draufzuhalten und später endlos am Rechner zu scrollen (oder eine schnell entschiedene Auswahl zu treffen, die dann aber auch nicht besser ist, als die beim Fotografieren getroffene). Die AF inkludierenden 4 fps bei 14 bit sind mir immer noch genug. Gerne bei doppelter Speicherung, wenn – ja, wenn – sie zusätzlich einen internen Speicher hätte.

Aber der Autofokus ist schon ein Thema. Mit der gleichen Selbstverständlichkeit, mit der ich eine M manuell fokussiere, tue ich es bei einer Q fast nie. Und da ich alles außer dem Spotfokus an der Q1 und Q2 eher unzuverlässig fand, nutzte ich bisher fast nur diesen. Eyetracking hatte ich damals nach den ersten Versuchen gleich aufgegeben und auch nach Firmware-Updates nicht mehr ausprobiert. Vielleicht blieb ich damit unter den Möglichkeiten der Q2.

Aber jetzt: Eyetracking funktioniert toll einschließlich der Verfolgung von Bewegung bei Portraits. Wie tw. hier berichtet, soll der Unterschied zur Q2 gar nicht so groß sein. Das mag so sein. Jedenfalls macht der AF jetzt alles was er soll für meine Zwecke außerordentlich gut.

Nebenbei ergab sich übrigens ein kleiner Akku-Test: Nach 650 Auslösungen bei stets eingeschalteter Kamera mit nicht wenig Bildkontrolle am Display, häufiger Menünutzung, verschiedenen AF-Modi, kein Geotagging, kein Stand by für die App war er leer. Das ist für mich OK. Aber ich werde wohl stets einen meiner alten weiteren Akkus mitführen, wenn auch nicht den neuen für 170 €.

Hier ein paar Beispiele mit extremem Einsatz der Perspektivkorrektur

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App-Fotografie

Endlich habe ich sie mit der Leica-Fotos App verbunden. Ich bin kein extensiver Nutzer dieser Option. Für zukünftige Firmware-Updates muss ich es wohl. Jedenfalls klappt die Verbindung anders als bei meinen früheren Versuchen mit M und Q2 fehlerfrei und schnell. Auch der testweise Upload eines über 70MB großen DNG Fotos ging erstaunlich fix.

Die Steuerung der Kamera geht natürlich auch toll für Aufnahmen vom Stativ.

Ein zweimaliges Aber:

  • Die Verbindung saugt deutlich stärker am Akku. Nicht auszudenken, was dies mit dem bisherigen Q-Akku bedeuten würde.
  • Mein iPad kann nicht mehr mit dem normalen W-LAN kommunizieren, wenn es im W-LAN der Kamera ist. Also wieder raus und ins lokale Netz rein. Ohne Not werde ich das nicht tun.

Toll fände ich, wenn die Kamera mit allen Funktionen, Tasten, und Favoriten von der App aus konfiguriert werden könnte. Ich tue das ziemlich extensiv und es ist an der Kamera ja doch eine ganz schöne Fummelei.

Mein Fazit zur Konnektivität von Kamera und App: Es ist eher etwas für den, der schnell ein Foto raushauen muss, sei es für die Presse oder Instagram o.ä. Ich weiß nicht, auf wie viele Leica-Fotografen dies zutrifft. Auf mich nicht.

Tatsächlich gefallen mir durchaus Leica Looks, wie Contemporary und Selenium die man von der App ziehen kann. Allerdings wünschen ich sie mir in LR, um von den Ur-DNG Daten ausgehend ausprobieren zu können, was ich am Ende möchte. Weder ein JPG noch eine irreversible Entscheidung während des Fotografierens käme für mich in Frage.

Bildqualität

Da ich die Q2 (noch) habe, konnte ich schnell ein paar Vergleiche anstellen.

Der sichtbare Unterschied in der Auflösung beim nicht bearbeiteten Foto ist erwartungsgemäß gering. Bei der Lesbarkeit bspw. weit entfernter Autokennzeichen, wird er sehr schwach erkennbar. Drehe ich testweise am Kontrast und überhöhe die Schärfe ein wenig, um Artefakte an Kanten hoher Kontraste sichtbarer zu machen, dann sind diese bei der Q3 geringer als bei der Q2. Dies kann auf einem großformatigen Ausdruck schon mal einen Unterschied machen. Die ansonsten eher geringen Unterschiede sind auch kein Wunder: Bei gleichem Objektiv muss man keine MTF-Kurven heranziehen, es genügt der bloße Vergleich der Differenz in Linienpaaren pro mm. Und das sind 16 Lp, also weniger als 14% mehr. Auf einen Millimeter bei 240 dpi weniger als anderthalb Lp. Wer will das im Detail sehen können? Dennoch ergibt sich für mich auch hier in der Gesamtsicht ein etwas plastischerer Eindruck. Oder rede ich mir da was schön? Hätte etwas mehr Mittenkontrast in der Nachbearbeitung denselben Effekt? Vergleichende Ausdrucke, die ich bisher noch nicht gemacht habe, werden mich der Antwort hoffentlich näher bringen.

Und so wird auch die Crop-Reserve m.E. auf dem wirklichen Bild faktisch wohl nahezu die gleiche wie die der Q2 sein. Das neue digitale 90mm Zoom erscheint mir insofern als eine reine Rechengröße ohne Signifikanz beim Bild und eher von Marketing als technischem Fortschritt getrieben. Ich persönlich nutze diese Crop-Option allerdings eh’ nicht.

Weitere Aspekte scheinen mir noch von Bedeutung zu sein:

(1) Die schiere Pixelmasse könnte ein echter Vorteil bei der Perspektivkorrektur sein. Viel Rechenaufwand erhöht stets die Gefahr von Artefakten, wie Schärfekanten etc. im Foto. Je mehr Pixel, desto weniger werden diese sichtbar, s.o.. Das kann ich mangels einer solchen Funktion an der Q2 nicht überprüfen. Aber es erscheint mir sehr plausibel.

(2) Der Blick auf die ISO-Eigenschaften verliert für mich mit den Qualitäten heutiger Sensoren an Bedeutung. Laut photonstophotos liegt das Rauschverhalten ab ISO 800 aufwärts bei der Q2M etwa auf dem Niveau der M11. Ich kann das noch gar nicht recht glauben, denn mit meiner Q2M habe ich sogar bei 8.000 ISO schon Fotos in toller Qualität ohne störendes Rauschen ausgedruckt. Das kann meine M11 nicht, obwohl ich das höchstens zufällig feststellen könnte. Denn eigentlich benutze ich (außer an Monochrom) keine ISO oberhalb von 3200. In einem Jazzkeller würde ich ohnehin eher ein Noctilux einsetzen. Natürlich ist die Toleranz des Sensors gegen Rauschen wesentlich besser als die der Q2. Das zeigen schon die Werte für die M11. Meine Gelegenheits-Astrofotografie geht nun easy going in Top Qualität ohne Gedöns mit Nachführung mit einem Lux 21 an M11 oder nun einer Q3. Nie war sie so einfach.

(3) Richtig wichtig ist mir der Dynamikumfang. An der M11 hatte ich schon früh ausprobiert, ob die Reduzierung auf 36 MP den Dynamikumfang erhöht. Meine Resultate bestätigten eine halbe bis eine Blende plus. Für nächtliche Exkursionen bei höheren ISO-Werten, in denen zudem der Mikrokontrast ohnehin nicht so zur Geltung kommt, wie bei gleißendem Sonnenlicht habe ich deshalb eine extra Benutzereinstellung.

Natürlich können DXO & Co. bei verrauschten Tiefen helfen. (Dort ist ein Profil Q3 übrigens noch nicht verfügbar.) Wenn ich aber ein Panorama-Stitch machen möchte, was bei mir nicht selten vorkommt, sind diese Tools am Ende. Auch das neue De-Noise von LR meldet hier Inkompatibilität, kann allerdings von den durch die proprietäre Entrauschung gelaufenen Bildern wiederum ein Panorama herstellen. Wichtige Panoramen kann man also den Prozess von vorne beginnend im Nachhinein optimieren, wenn man die Ausgangsdateien noch hat.

Nun zur Dynamik von Q2 und 3: Nach wiederholtem Vergleichen und Angleichen komme ich auf eine Differenz von etwa einem LW. Vielleicht waren meine Versuche, mittels LR auch etwas zu konservativ, Jono Slack geht ja von ca. 1,5 Blenden aus. Jedenfalls ist es eine relevante Verbesserung und wie in der M11, so wird wohl auch hier der Sensor seine Dynamikreserven bei 36 MP noch stärker ausspielen.

Auch wenn der Sensor der Q2 ist schon verdammt gut ist, der der Q3 /M11 ist nochmals ein Fortschritt. Vergleiche im wirklichen analogen Leben mittels Ausdruck stehen noch aus. Dennoch, für mich sind diese ersten Resultate schon eine Ansage. Bracketing, um bei extremen Lichtverhältnissen in einem HDR-Merge die Dynamik zu verbessern mit seinen typischen Grenzen bei sich bewegenden Blättern, fließendem Wasser etc. kann bei mir nun hoffentlich öfter entfallen.

(4) Bei aller Sensorkompatibilität zur M11 bleibt ein offener Posten: Der Prozessor ist ein Maestro IV ggü. einem Maestro III in der M11, ich weiß zu wenig darüber, was alles sich technisch dahinter verbirgt. Kann ich wirklich in Zukunft den Import in LR mit den selben Standardeinstellungen für M11 und Q3 vornehmen? Könnte der Prozessor einen erkennbaren Unterschied machen? Wenn das gelänge, mein kleines Ökosystem von M11 und Q3 wäre perfekt. Einen ersten Test mit meinem etwas angestaubten ColorChecker Passport habe ich vorgenommen unter praller Mittagssonne mit AWB. Ich nehme gerne AWB und korrigiere ggfs. später.

Aber das war schonmal nix:

  • Der AWB der beiden Kameras verhält sich zumindest in meinem ersten sicherlich nicht so recht Laborbedingungen entsprechenden Versuch unterschiedlich.
  • Bei Neutralisierung der WB mittels Pipette sahen beide Farbpaletten nahezu gleich aus und entsprechen nach etwas Zurücknehmen von Rot, Magenta und Lila auch ziemlich gut den Farben des ColorChecker.
  • Kleine Unterschiede zeigte auch die Belichtung. In meinem Falle kam bei Zeitautomatik die Q3 etwas heller.
  • Der Sättigungsgrad direkt aus der Kamera auch b ei DNG scheint mir bei der Q3 etwas höher zu liegen als bei der M11.
  • Homogenität bei der Schärfe. Die Import-Basiseinstellungen, die ich für schnelle Resultate getrennt für Portraits  (hohe Maskierung, niedriger Detailschutz, hoher Radius, hohe Schärfung) und den Rest (Maskierung und Details mittel, niedriger Radius, moderat hohe Schärfung) gewählt habe, funktionieren bei beiden gleichermaßen. Wäre auch seltsam, wenn nicht.

Evt. läuft es also doch auf getrennte Import-Presets hinaus. Eigentlich schade, aber es kann auch an meinen Ungenauigkeiten liegen. Vielleicht werde ich noch mehr Versuche anstellen.

Mein Zwischenfazit zur BQ: Für meine Fotografie lohnt das Upgrade auf den 60er Sensor, aber eher wegen seinen im Vergleich zur Auflösung weniger prominenten Eigenschaften. Und eine Neurechnung dieses wirklich tollen Objektivs ist so etwa das letzte was ich vermissen könnte. Keinesfalls würde ich ein noch so sehr verbessertes 28er bei Opferung der Lichtstärke an der Q sehen wollen. Eine Brennweite von 28mm ist ja kritisch für Portraits, aber bei 1,7 ist immer noch was machbar. Sie kann einfach so viel und dieses Viel so einfach in Top Qualität. Peter Karbe kann wohl noch einige Jahre gelassen verkünden, dass die moderneren Leica-Linsen Reserven für erheblich mehr Pixel haben, als der state of the art für Vollformatsensoren einfordert.

Die nachstehenden langweiligen JPG’s extremer Ausschnitte zeigen nur annähernd die Unterschiede in der Auflösung, die ich in DNG sehen kann. Auch einen Unterschied in Plastizität sehe ich auf meinem Bildschirm. Zuerst Q2, dann Q3

 

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Hier mal ein drei Aufnahmen der Q3 mit extremen Crops

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Form und Funktion 3 oder: Kritisches und Kitschiges

(1) Die kabellose Lademöglichkeit interessiert mich, ehrlich gesagt, überhaupt nicht. Bei einer Kamera? Soll ich die jeden Abend neben mein Smartphone auf die Platte stellen? Eine intensive Fotosession würde eh’ Ersatz-Akkus erfordern, auch wenn man das Schätzchen in der Kaffeepause auf die Warmhalteplatte stellt. Auf Reisen die Platte mitführen? Vorsicht, der subjektiv erforderliche Umfang von Reisegepäck ist ein Fundus für Psychologen und potenziell ein weiteres Geschäftsmodell für Marie Kondo.

Damit bin ich auch beim Handgriff. Meine Erfahrung basiert auf so einem Billigding für die Q1, das ich mal für ca. 29,99 geschossen hatte. Ich nutze es nur, wenn ich die Q auf ein Stativ stelle, um Arca Swiss kompatibel zu sein. Und ich kann aus meinem Billigteil mit zwei Schräubchen ein L machen und damit sehr praktisch, wenn auch ästhetisch weniger elegant, von Quer- auf Hochformat wechseln. Das kann der teure Leica-Griff nicht. Mein Billigteil nun leider auch nicht mehr, weil das Hochformat-Element an die Kante des Klappbildschirms stößt und nicht mehr angeschraubt werden kann. Und inzwischen stellt sich wohl heraus, dass entgegen erster Information der Leica-Griff nicht einmal horizontal Arca-kompatibel ist. Für einen in der Praxis sinnvollen Funktionsumfang als L-Bracket würde ich evt. sogar den Leica-typischen Preis zahlen. Ansonsten warte ich auf den nächsten Billig-Griff. Für die Freihand-Fotografie ist mir eine Leica ohne jegliche Anbauteile ohnehin am allerliebsten.

Mein Fazit zu Platte und Handgriff wie sie nun mal sind: Ein Gimmick, over-designed und under-engineered. Fokus-Shift ist nicht nur ungünstig bei einer Optik, sondern auch in der Dialektik von Form und Funktion, wenn er zu Lasten letzterer geht.

(2) Schon seit seiner Einführung ist der Status-Screen ein großer Fortschritt. Aber alle folgenden Zeilen-Menüs sind m.E. eher ein Rückschritt – in der Q3 ebenso wie in der M11. Weniger Zeilen (von 8 auf 6!) heißt, mehr scrollen, eine eigentlich unnötige, nichts sagende, weil lediglich nummerierte Headline (das machen andere besser), einfach weniger Leica-Perfektion. Nun hat man es bei der Q ebenfalls an das Arbeitspferd SL angeglichen. Warum das in aller Welt? Bei der S bleibt man doch auch beim bewährten System. Es mag für die Abteilung Softwareentwicklung eine Kostenersparnis sein. Ich finde dennoch, hier hat man eine Chance auf mehr Leica user interface verpasst. Die Menüs einer modernen Kamera sind kein Anhängsel, sondern ein ebenso wichtiger Teil der Ergonomie wie die Knöpfe und Rädchen. Mehr Zeilen heißt weniger Scrollen und erspart nichts sagende Seitennummerierungen. Warum nicht das Menü deutlicher strukturieren und benennen z.B. für die Funktionen Aufnahme, Wiedergabe und System? Warum ein Icon vom Status-Screen für den Switch zum Fav’menü verschenken, wo ein Druck auf die Menütaste exakt das gleiche tut? Warum in den Profilen ein (x), das nichts anderes tut, als ein Fingertip auf das zuvor gewählte Profil auch? Warum das Standard-Profil nicht am Ende, statt am Anfang der Reihe? Wer viele Profile belegt, will kein Standard-Profil mehr, muss aber infolge Redundanzen mehr scrollen. Nach dem Konfigurieren der Kamera mit fünf Benutzereinstellungen und den für mich geeigneten Tastenbelegungen lief das Scrollen in den Benutzereinstellungen auf dem Status-Screen tw. ärgerlich ruckelig und hängte sich sogar auf. Es ist für mich zwar letztlich nicht kaufentscheidend, aber für mich nicht Leica, und soll hier nicht unerwähnt bleiben. Ich wünsche mir mehr Ambitionen für das beste UI, dass es gibt, mit den am schnellsten erreichbaren Funktionen, denn es ist für eine Leica!

(3) Ein Letztes finde ich allerdings richtig, richtig schade: Als ich noch mit DSLR fotografiert hatte, war mir die Option der doppelten Speicherung – damals auf zwei Karten – viel wert. Ich bin es auch sonst gewohnt, alle Daten stets zu spiegeln und das zusätzlich zum üblichen Backup. Mit meiner ersten Leica, einer M9, hatte ich notgedrungen darauf verzichtet. Es war eine Abwägung, denn ich wollte eine Leica und ich hatte noch nie ein Foto auf SD-Karte verloren. In meiner ersten Q war mir dann zweimal eine SD abgeraucht. Wie froh war ich, dass die M11 den internen Speicher hat! Und nun das. Niemand kann mir erzählen, dass die Kamera nicht den kleinsten Platz für zusätzliche interne 64 oder besser 128 GB gehabt hätte. Mir fallen nur zwei einigermaßen plausible Erklärungen ein.

Erstens, man behält sich dies für eine kommende Q3 „P“, Reporter, Chrom, grün, Celebrity xy, also die bekannte ikonisierende Modellpolitik vor. Da ich – als Interessent am eigentlichen technischen Fortschritt und weniger an ikonischem Facelifting – häufig zu den Erstkäufern gehöre, Habe ich einen Nachteil und einen Vorteil. Ich komme nicht in den Genuss der kleinen Verbesserung. Aber dafür habe ich den Kaufpreis vor der ersten Erhöhung, die mit dieser Modellpolitik einhergeht.

Zweite Mutmaßung: Leica hat extreme Kostenkontrolle betrieben, um den Preis unter 6 k zu halten. Eine Q ist nun mal keine M. Die Debatte zur neuen kaum begründbaren Preisdifferenz von M11 auf M11M mag noch dazu beigetragen haben. Es liegt auf der Hand, dass eine Preiserhöhung für die Q3 kommt. Und mit ein, zwei zusätzlichen Features kann man leichter testen, welche Preisgestaltung der Markt toleriert. Und ja, ich hätte sie auch für ein bisschen über 6k gekauft, wenn sie einen internen Speicher gehabt hätte. Aber eine nächste Q3 Edition xy mit internem Speicher für den dann aufgerufenen todsicher deutlich höheren Preis kaufen, das werde ich ganz sicher nicht tun. Maybe see you in a couple of years with the Q4.

(4) Gibt es viel zu sagen zu den neuen Anbauteilen in Chrom und Messing, also dem Daumengriff, der runden Sonnenblende, dem Deckel, dem niedlichen Biltzschuhschutz und dem Pinöppel, der den einzigen Grund für den „neuen“ Auslöser mit Einschraubloch darstellt? Ich glaube nicht. Die Sonnenblende in Messing hatte ich im Store mal kurz an- und nicht ohne inneres Kopfschütteln gleich wieder abgeschraubt. Ein Kunde, der sich überzeugen lässt, die vorgeblich stylischen Teile plus Handgriff, Warmhalteplatte, Zweitakku, Protektor und Pouch zu erwerben, kann mit der Kamera zusammen fast 7.500 € im Laden lassen. Irgendwie würden mich mal die Verkaufszahlen dieser Meisterstücke ikonisierenden Marketings interessieren.

Mein Gesamtfazit: Just EDC?

Zum Ausgangspunkt meiner Überlegungen: Das war ja keine schlechte Strategie von Leica, kurz vor der Q3 diese EDC-Kampagne zu starten. Mein EDC ist nicht so einfach auf eine ED-Bag zu reduzieren, denn meine Every Day Carry war bisher meist eine M und in größerer Tasche noch die Q als Zweitkamera. Und jetzt? Werden etwa M und Q die Rollen tauschen? Wenn ich das schon wüsste. Jedenfalls werde ich auf einem anstehenden leider sehr kurzen London-Trip das Wagnis begehen, nur die Q3 mitzunehmen.

M11 und Q3 sind zweifellos ein großer Wurf von Leica. M und Q, das sind die einzigen Kameras, welche nach vielen Jahren Fotografie mit unterschiedlichem Gerät stets zu mir sagen, „nimm mich mit, wohin du auch gehst“. Mit der M9 hatte ich – nach Jahren der Marketing getriebenen Konditionierung durch die üblichen SLR-Zooms mit zu niedriger Lichtstärke – das frische Gefühl, zurück zu den Anfängen zu kommen, als meine Lieblingsoptik noch ein 60er Jahre M42 1,5/85 aus Görlitz war.

Gut, dass eine Q3 im Prinzip aussieht wie eine Q und eine M11 wie eine M. Ich mag die prinzipielle – wenn auch wohl nicht ganz 100%ige Sensorkompatibilität mit der M11, die Perspektivkorrektur, den Tilt-Screen, die AF-Schnelligkeit und auch die neue Anordnung der Knöpfe. Und die optische Qualität sowieso.

M10R plus Q2 war für mich stets eine tolle Combo. Aber die Kompatibilität in Handling und Sensorkonzept einer M11 mit Q3 gefällt mir noch besser – das Wunderbare ist der Feind  des Tollen. Wer allerdings meine o.a. Kaufgründe überhaupt nicht hat, wird sicherlich mit der vorigen Generation von Q (und damit auch M) zu nunmehr viel niedrigerem Preis nichts vermissen und wohl kein Betrachter oder Kunde wird je nach fehlenden Pixeln fragen.

Mit der Q3 fokussiert Leica offenbar (noch) stärker als bisher auf begrenzt nützliche (und auch nicht immer ästhetische) Gimmicks. Das soll mir eigentlich egal sein, ich kaufe kein Zeugs von zweifelhafter Praktikabilität. Und falls(!) es die F&E-Abteilung ko-finanziert, dann go ahead! Es bleibt zu hoffen, dass Leica bei allen seinen Lifestyle-Produkten im aktuellen Portfolio den Fokus auf Fotografie-Kunden beibehält, die für ihr Geld vor allem anderen höchste Qualität in Ergebnis und Handling erwerben wollen.

Und damit herzliche Glückwünschen an alle neuen und baldigen Q3-Besitzer!

Hier noch einige Beispiele meines ersten Stadtspaziergangs

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Sonne...

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Hej Lik, du hast dir eine menge Arbeit gemacht um die Q3 zu "filetieren". Herzlichen Dank dafür. Ich hatte eigentlich gehofft, die Initialzündung zu bekommen - bzw. zu lesen. Mir gefallen deine Motive sehr gut und ich glaube, dass Handling der Q3 ist echt klasse. Auf einigen Bildern suche ich aber vergeblich nach dem Schärfepunkt und damit nach dem Kern des Bildes. Dazu meine Frage; hast Du den Mehrfeld AF genutzt oder gezielt mit einem Feld gearbeitet? Bei Mehrfeld wäre das die Erklärung für mich und wahrscheinlich ziemlich offenblendig? Mich würden dazu Bilder ab 2.8 abwärts interessieren. Z.B. bei dem Springbrunnenbild -  da sitzt die Schärfe auf dem Wasser - nicht auf dem Mädchen? Ich finde den Halt nicht so richtig. Vielleicht liegt das aber auch an der Auflösungsbegrenzung der Forumsseite. Also, ich bin echt dankbar für deine Umfassende Einschätzung und die Bilder. Freue mich auf die weitere Diskussion und Beiträge zur Q3...

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Haha, danke Dir, das freut mich. Aber für die Antwort auf Deine Frage muss ich echt genauer nachschauen. 

Also - i.W. ist dort wo die Schärfe nicht ganz dort sitzt wo sie auch mir am liebsten wäre, der Spotfokus im Einsatz gewesen. Es ist nach wie vor meine häufigste Einstellung. Am Brunnen, da habe ich aufgrund der starken Sonne fast nichts gesehen und nahezu blind raufgedrückt. Ich wollte die Gegenlichtsituation testen um Hinweise auf den Dynamikumfang zu bekommen. 

Die Eye tracking Fotos am Anfang und der Gitarrist haben 1,7. Alle anderen sind 2,8 oder oberhalb. Das am Anfang von der Lady war im gehen bei Blende 4,0.

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Eine schöne Zusammenstellung. Danke. 
Mir ist das Konzept der 28mm und das in Verbindung mit den 60MP wohl bekannt, aber ich bin einfach der Freund von 35 und 50 und 90. Die 28 sind natürlich gut zu haben, wenn man sie braucht. Ich habe darin aber einfach viel zu wenig Nutzen. Gegen cropen habe ich nichts, aber 6k für 50mm Bilder mit nur 19MP und dann Äquivalent von f3 - das ist nicht schön zu reden. Ebenso das der Af eben dennoch nur auf 28mm arbeitet und die „weiter entfernten Dinge mit Tracking“ im Crop schon ein Glücksspiel werden. 
Für den jeweiligen Anwendungsfall im Bereich von 28 bis 35 aber ganz sicher eine konkurrenzlose Kamera am Markt.  

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vor 4 Minuten schrieb JimKnopf:

6k für 50mm Bilder mit nur 19MP und dann Äquivalent von f3 - das ist nicht schön zu reden.

Das teile ich voll. Deshalb wäre sie für mich nie ein stand alone Gerät.

vor 4 Minuten schrieb JimKnopf:

Ebenso das der Af eben dennoch nur auf 28mm arbeitet und die „weiter entfernten Dinge mit Tracking“ im Crop schon ein Glücksspiel werden. 

Das sieht aktuell für mich sehr nach fließendem Übergang aus. Sie erfasst nach meinen ersten Erfahrungen die Augen auch noch bei einer ganzen Person mit etwas Umgebung, aber abhängig vom Licht. Der Nutzen bei vielen Anwendungen muss sich noch zeigen. 

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vor 32 Minuten schrieb lik:

Sie erfasst nach meinen ersten Erfahrungen die Augen auch noch bei einer ganzen Person mit etwas Umgebung

Das tut sie definitiv. Hab ich selbst getestet. Auch die Erkennung von mehreren Personen und das Wechseln der Fokuspunkte geht ganz gut. 
Aber eben auf 28mm Niveau. Das darf man nicht vergessen denke ich. 
Eine tolle Kamera die bei mir das haben wollen ausgelöst hat, aber ich habe echt keinen nachvollziehbaren Anwendungsfall. 
Die M11 arbeitet sehr gut und um es mit den Worten meiner Frau zu sagen „6k Euro für einen Look den mein iPhone auch hat“….hmmmm

Ich bin aber gespannt wie sie sich bei dir im Vergleich zur M11 schlägt und wie vor allem die Dauererfahrung sein wird. Ob da später mal wieder das ursprüngliche der M durchkommen wird 🙂

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vor 13 Minuten schrieb JimKnopf:

Ich bin aber gespannt wie sie sich bei dir im Vergleich zur M11 schlägt und wie vor allem die Dauererfahrung sein wird. Ob da später mal wieder das ursprüngliche der M durchkommen wird 🙂

Das bin ich echt auch!

Ich muss schon gestehen, dass ich bei meiner ersten Serie ihre Schnelligkeit echt genossen habe. Einige Bilder wären sonst gar nicht möglich gewesen. Andererseits hätte ich mit 50mm an meiner M auch einiges anders gemacht. 

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Man(n) muss auch etwas ran, ans Motiv. Das Bild vom MA im Leicastore zeigt eigentlich sehr gut, wie Q Portrait geht. Das Bild hat auf mich Wirkung. Mann sollte mit einer Weitwinkelkamera nicht zu weitwinklig arbeiten😂 Meine damit, ist das Hauptobjekt zu weit weg und eher auf Höhe Mitte oder Hintergrund wirkt es schnell flach. Könnte mir vorstellen eine Q-Serie Portrait zu machen, hatte schon mal angefangen…

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Sehr interessant die Überlegungen zu beiden Kameras. Ich teile fast alles, nachdem ich die Q3 ausführlich probieren konnte. Meine Liebe zur M11 überwiegt bei mir aber deutlicher als bei Dir. Autofokus ist sicher hilfreich, aber ich mag das manuelle Scharfstellen. Das Wichtigste ist aber, dass 28 mm nicht meine Brennweite ist.

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vor 3 Stunden schrieb elmars:

Das Wichtigste ist aber, dass 28 mm nicht meine Brennweite ist.

Das verstehe ich gut. Meine erstes 28er war mit der M9, das ich mit einem 50er kombinieren wollte, aber dann wieder abgegeben hatte, um bei 35 zu landen. Heute ist es für mich eine Art Brücke zw. 21 und 35, die mir mitunter eine kompaktere Aufstellung erlaubt. Und die Q hat großen Anteil daran. Und so schätze ich seit Q2 (2019) die Vorteile von M (manuell, kompakt, qualitativ superb in allen Brennweiten) und Q (schnell und qualitativ ebenso superb) gleichermaßen. 

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Danke für Deinen sehr praxisnahen ausführlichen und fast symbiontischen Vergleich. Irgendwie fühle ich mich mit meiner M240 und der Q in einer ähnlichen Situation und ebenfalls (bisher) sehr zufrieden.  Schön zu lesen, dass wir solche sehr unterschiedlichen Systeme (manuell, AF, variable und feste Brennweiten) gut parallel nutzen können.

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vor 48 Minuten schrieb hanskb:

Irgendwie fühle ich mich mit meiner M240 und der Q in einer ähnlichen Situation und ebenfalls (bisher) sehr zufrieden.

Danke! Zufrieden kannst Du wirklich auch sein. Ich habe zuhause ein selbst gedrucktes Panorama (Stitch aus zwei Fotos) der chinesischen Mauer im Format 1x2 Meter. Darauf kann man in Unendlich-Entfernung mit Ausnahme sehr weit entfernter Teile jeden einzelnen Stein erkennen. Es wurde gemacht mit einer M240 und einem APO Cron 50. 

Ich bin mir sehr bewusst, dass unsere – mich besonders eingeschlossen –  Pixelpeeperei schon ziemlich wahnsinnig ist. 

Edited by lik
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Nun hatte ich aber keine Ruhe, bis ich abermals Gelegenheit hatte, die Auflösung bzw. den Schärfeeindruck der Kameras zu testen.

Diese Mal waren die Bedingungen besser, das Licht volle, ziemlich kontrastreiche Sonneneinstrahlung am Nachmittag. Kameras mit Spotmessung und Spot-AF und AWB auf ISO 100, Blende 7,1 und 1/500 sec.

  • Erster Versuch mit Import in LR ohne Importeinstellungen und mithin bei der durch LR automatisch vorgenommenen leichten Schärfung.
  • Im nächsten Vergleich alle Schärfung und auch die Entrauschung auf Null reduziert.
  • Als drittes habe ich bei allen getrennt eine Schärfung vorgenommen, die ich (noch) für vertretbar hielt. Sie war also in  den Werten unterschiedlich: Himmel bei allen nahezu voll maskiert, Details den Fotos angemessen auf gleichen Effekt noch sichtbarer Strukturen abzielend, damit aber unterschiedlich stark, Radius wiederum gleich, Schärfung am Ende fast gleich.
  • Effekt-Regler wie Struktur, Klarheit und Dunst habe ich unberührt gelassen.

Heraus kam Folgendes.

  • Schon die ungeschärften Fotos waren gut zu unterscheiden.
  • Beim Schärfen der Bilder wie o.a. zeigten sich die Grenzen der Q2 ggü. der Q3 deutlicher. Die Struktur der Mauer des Portals war in der Q2 deutlich geringer.
  • Ein Versuch, die Struktur der Mauer mittels Schärfung bei der Q2 noch ähnlich erkennbar zu machen, wie bei der Q3, endet in furchtbaren Artefakten an allen Kanten. Es gibt keine Möglichkeit, ein Q2-Foto ähnlich scharf zu bekommen, wie eines aus der Q3.
  • Dann habe ich noch einen unfairen Vergleich angestellt, zu dem mich Elmars durch seiner Anmerkung bzg. der Brennweiten 28 und 35 inspiriert hatte. Nämlich die Q3 gegen die M11 mit einem APO Cron 35 (Blende 6,8, ansonsten gleich). Natürlich hat diese Kombi alles outperformed.

Mein Fazit ist eindeutig:

  • Die Q2 ist weiterhin sehr gut, kann aber bei harten Kontrasten und feinen Strukturen nicht gegen die neue Generation bestehen. Die Q3 erzeugt auch bei einem Meter Betrachtungsabstand mit bloßem Auge erkennbar deutlich schärfere, plastischere Bilder, ohne dass man mit der Lupe herumsuchen muss. Aber es wird sich wohl nur auf großen Drucken wirklich zeigen. Dieser Unterschied ist erkennbar, aber nicht dramatisch.
  • Die M11 mit einem der neuen Top-Objektive wie APO 35 oder 50 schlägt alles und ist für großformatige Drucke die allererste Wahl. Allerdings bin ich ziemlich sicher, dass  es bei einem fairen Vergleich, also mit M-28mm einen solchen Unterschied nicht geben wird. 
  • Der Unterschied zwischen M11 und Q3 ist insgesamt selbst bei der dem in diesem Falle die Q3 infolge der Brennweite etwas unfair benachteiligenden Vergleich keineswegs so groß, dass die M11 für Landschaften oder Architektur unter allen Umständen vorzuziehen wäre. Abgesehen von Extremfällen, kann ich nach meinem Eindruck mit beiden alles machen, was mir in den Sinn kommt und ausdrucken, wie ich möchte.
  • Die Q2 ist eigentlich kein Match mehr für die M11, die Q3 eindeutig schon.

Ich habe keinen Vergleich, was die neueren Modelle von Hasselblad oder Fuji mit dem 100 MP Sensor bei Nutzung ihrer äquivalenten Brennweiten können. Aber ich kann sagen, dass ich noch nie zuvor mit kompakten, leicht überall mitzuführenden Kameras eine solche Qualität erzeugen konnte wie mit diesen beiden 60 MP Leicas.

Und dann zeigten sich mir nebenbei noch Unterschiede in Belichtung und Farbgebung:

  • In der Belichtung war die M11 eher knapp, die Q3 erkennbar reichlicher, die Q2 dazwischen.
  • Die Farben waren bei M11 am kräftigsten mit leichter Verschiebung in Richtung Magenta, stärkerem Rot und bei der Q3 etwas weniger kräftig mit leichter Verschiebung nach Grün.

Ich bin ziemlich sicher, dass sich die Lichtverhältnisse während meines Versuchs nicht verändert hatten. Ich habe das alles innerhalb weniger Minuten bewerkstelligt. Kann der unterschiedliche Ausschnitt von 35 und 28mm – letzteres mit mehr Grün im Bild – hier einen Unterschied machen? Ich weiß es nicht. Um die Tönung beider Fotos anzugleichen, musste ich jedenfalls den Regler bei der Q3 jedenfalls etwa 15 Zähler nach rechts schieben.

Ich kenne die Kritik am Magenta-Stich der M11, aber im Vergleich aus der Kamera gefällt er mir immer noch besser, als das was ich heute bei der Q3 gesehen habe. Die Q3 übertreibt möglicherweise in die Gegenrichtung. Ich muss das im Auge behalten. Hoffentlich habe ich etwas falsch gemacht und irgendwann kommt ein anderer Fotograf zu einem valideren Ergebnis als ich. Denn so gefällt mir das definitiv nicht.

Hier die Szenerie gesamt und die geschärften Fotos, die die Effekte am deutlichsten machen. Helligkeit etwas angeglichen, Farben aber belassen, wie sie bei AWB nun mal herauskamen. Zuerst Q2.

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