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Fotografieren wie im Jahr 1931


Michel Ruck

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1 minute ago, nocti lux said:

Lesen hilft: Kein Film ist schärfer, kein Film ist feinkörniger, kein Film löst mehr Linienpaare pro mm auf (bis zu 800 Lp / mm bei hohem Kontrast). ...

Ja, deshalb hatte ich schon den Gedanken geäußert einen 400er Film zu nehmen und mit einem Graufilter die ISO auf 25 zu senken.

 

Egal, die Filme von damals gibt es nicht mehr. Also muss man irgendwo einen Kompromiss eingehen.

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vor 3 Minuten schrieb Michel Ruck:

Dieser Film hat ISO 12. Wenn das nicht 1930er ist!?

Das ist leider gar nicht 1931. Das ist ein Strichfilm, mit sehr dünner Schicht, der nur mit Spezialentwicklern auf eine halbwegs brauchbare Halbtondarstellung gebracht werden kann. Die damaligen Filme hatten eher dicke Schichten. Um dabei nicht zu unscharfe Bilder zu bekommen wurden dann z.B. Oberflächenentwickler wie Neofin geschaffen (aber erst später).

Filme, die denen von damals nahe kommen, werden heute nicht mehr produziert. Ich könnte mir vorstellen, dass der Ferrania P-30 da noch der beste Kandidat ist (falls er gerade lieferbar ist;-). Allerdings hat er meiner Meinung nach niemals die 80 ASA die die Schachtel verspricht. Ich belichte ihn wie 32 ASA, was den damals üblichen Empfindlichkeiten entsprechen dürfte. Er arbeit auch recht hart und man muss ihn weich entwickeln. Ich schätze die höchstempfindlichen Filme von damals dürften etwa heutigen 100 ASA entsprechen. 50 ASA war schon guter Durchschnitt und feinkörnigeres Material hatte noch weniger. Somit ist der P-30 auch von der Empfindlichkeit durchaus richtig.

Die damaligen Filme waren noch auf Träger von Nitrocellulose gegossen, nicht auf Acetat (Safety Film). Eine Kinoexperte erzählte mir mal, dass Filme auf Nitroträger eine viel bessere Bildqualität zeigen würden (er meinte natürlich im Kino). Die Aufführung solchen Materials ist aber heute verboten, soweit ich weiss, so dass ich mir kein eigenes Bild davon machen konnte. Er arbeitete in einem Museum, in dem sie auch mit solchen Archivmatrial umgehen mussten. Das dürfte dann auch für den Foto-Film gelten. Jedenfalls bin ich oft von der Schärfe und Feinkörnigkeit der Bilder von damals beeindruckt. Starkes Korn sieht man da eigentlich nicht.
Einer meiner Lehrer, der in den 1950er Jahren aktiv war, erzählte mir mal, dass das (SW-)Filmaterial über die Jahre deutlich schlechter geworden sei. Ob das so sei konnte ich, in Ermangelung von Vergleichmaterial, leider nicht herrausfinden. Man bekommt natürlich noch Filme aus der Zeit, aber die sind natürlich nicht mehr wie sie zur Zeit der Herstellung mal waren. Allerdings besuchte ich mal eine Ausstellung des Deutschen Jugendfotopreises, in der Bilder der Preisträgen vom Beginn Ende der 1950er Jahre bis heute gezeigt wurden. Da war sehr auffällig, das SW-Bilder bis etwa 1970 alle fast kornlos waren und eine breite Palette von Tonwerten mit tiefen, gut durchgezeichneten Schatten zeigten. Danach wurde es eher grau und körnig.

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4 minutes ago, fotomas said:

Ich könnte mir vorstellen, dass der Ferrania P-30 da noch der beste Kandidat ist (falls er gerade lieferbar ist;-). Allerdings hat er meiner Meinung nach niemals die 80 ASA die die Schachtel verspricht. Ich belichte ihn wie 32 ASA, was den damals üblichen Empfindlichkeiten entsprechen dürfte. Er arbeit auch recht hart und man muss ihn weich entwickeln.

 Ein guter Tipp. Leider ist der Film mit 13 Euro recht teuer.

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Immer noch billiger als extra einen Graufilter kaufen. Und man braucht keinen Spezialentwickler.
Und damals waren Filme auch teurer, im Verhältnis zum üblichen Einkommen;-)

Ansonsten könnte man versuchen einen alten ORWO NP15 zu bekommen. Bei gekühlten Lagerung sollte der noch einsatzfähig sein (selbst erprobt in 2022), obwohl die aus der letzten Produktion 1992 abgelaufen sind. Ungekühlt wird er aber leicht grau.

Edited by fotomas
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vor 2 Stunden schrieb Michel Ruck:

 Ein guter Tipp. Leider ist der Film mit 13 Euro recht teuer.

'tschuldigung, wer bei einem so historisch klingenden Projekt keine lächerlichen 13€ pro Film aufwenden möchte, sollte digital fotografieren und mit diversen leicht erhältlichen  Bearbeitungsfiltern die Anmutung anno 1931 versuchen zu erreichen.

Aus alten Negativen meines Vaters der 1950er meine ich heute noch Ergebnisse erzielen zu können, die damals für Amateure unerreichbar schienen.

Beim Ansehen alter Leica-Fotobücher wie z.B. Zuehlcke-Kruckenhauser "Das Bergbild mit der Leica", Rother, München 1938, bin ich froh, z.B. damalige ISO-Begrenzungen locker um das 100-fache überwinden zu können.  

Edited by Plankendickskendel
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15 minutes ago, Plankendickskendel said:

'tschuldigung, wer bei einem so historisch klingenden Projekt keine lächerlichen 13€ pro Film aufwenden möchte, sollte digital fotografieren und mit diversen leicht erhältlichen  Bearbeitungsfiltern die Anmutung anno 1931 versuchen zu erreichen.

 

Mir geht es nicht darum ein Foto wie damals zu schaffen - eine Fälschung ist nicht die Absicht. Mir geht es darum so zu fotografieren wie man es damals tat. Wenn dabei als Endresultat ein rauschfreies Foto rauskommt: Egal.

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Ich hätte da noch die Agfa 9 x 12 Plattenkamera meines Vater aus 1927. Sie war auch 1952 meine "Erste". Platten gibt`s zwar nicht mehr, aber vielleicht noch Filmpacks? Reizen würde mich das schon.

Ansonsten, nur mit M 10-R und neuem 35er Summicron 3 Wochen zu den Aleuten und anschließend 5 Wochen Westkanada per WoMo op Jück zu sein, hat schon etwas in jeder Weise "Beschränktes". Hat mir aber gereicht und es war leichtes Gepäck.

Gruß Dieter

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Oh je, wenn jemand mal etwas aus Spaß machen möchte, scheint es für einige doch wenig erträglich zu sein, wenn man sich nicht intensiv genug mit dem eigenen Vorhaben auseinandersetzt. Ist nicht genug Ernsthaftigkeit nach Ansicht der Oberlehrer dabei, kommt es gleich zu Belehrungen. 

Michael, mach es so, wie es Dir Spaß macht und ignoriere die Spielverderber.

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Finde Deine Bemerkung nicht passend, jmschuh. Michael hat in mehrfachen Wendungen vermittelt, dass er selbst nicht genau weiß, was er eigentlich will. Klar, dass dann auch unterschiedliche Tipps kommen, die die von ihm geäußerten Absichten jeweils durchaus ernst nahmen. Was hat das mit oberlehrerhaftigkeit zu tun? Wenn dann der Eine oder Andere gemerkt hat, dass seine Anmerkungen mit einem Mal nicht mehr gewünscht waren oder passend erschienen, kann das schon mal zu Frust führen.

Natürlich soll er machen, was ihm Spaß macht und selbstverständlich kann er auch weitere Fragen stellen...

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Am 14.1.2023 um 23:11 schrieb Michel Ruck:

 

Mir geht es nicht darum ein Foto wie damals zu schaffen - eine Fälschung ist nicht die Absicht. Mir geht es darum so zu fotografieren wie man es damals tat. Wenn dabei als Endresultat ein rauschfreies Foto rauskommt: Egal.

Das ist doch ganz einfach, kauf Dir eine funktionierende Schraubleica, einen Ilford PanF und fang erst einmal mit einem 50er Elmar an. Anleitungen zur Belichtung standen in den 70er Jahren immer noch auf kleinen Beipackzetteln (Sonne lacht, Blende 8 etc). Damit bist Du ziemlich nah an den 30er Jahren.

Ich bin damals so wieder zur Fotografie gekommen und habe für mich festgestellt, dass ich eigentlich nicht viel mehr brauche (ok, eher einen neidrig empfindlichen Farbfilm und noch ein 35er ;)).

Viel Spaß

Stefan

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vor einer Stunde schrieb Michel Ruck:

Ich habe noch einen passenden Film entdeckt. ROLLEI RPX 25

https://www.fotoimpex.de/shop/filme/rollei-rpx-25-135-36.html?cache=1673871632

Ich würde da am Anfang keine Experimente mit Filmen machen, die für einen ganz bestimmten Zweck vorgesehen sind, sondern einfach einen PanF, FP4 oder Tmax nehmen. Im Sommer möglichst geringe Empfindlichkeit, da viele LTM nur bis zu 1/500sec gehen ...

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vor 4 Stunden schrieb Michel Ruck:

Ich habe noch einen passenden Film entdeckt. ROLLEI RPX 25

https://www.fotoimpex.de/shop/filme/rollei-rpx-25-135-36.html?cache=1673871632

 

Mein Rat-"Schlag" an Dich ist, einfach mal loszulegen und in der Praxis Erfahrungen sammeln (Erfahrungen = Summe der gemachten Fehler). Warum nicht mit der Zorki, die liegt doch schon bei Dir.

Und noch einen Ratschlag: versuche es bei schönem Wetter mit der Regel Sonne lacht, Blende 8. Die Filme verzeihen viel und mit der Entwicklung kann man viel korrigieren. Ich habe mir mal nach ungefähr dem Agfa-Muster, das hier schon gezeigt wurde, einen "Belichtungsmesser" aus Holz gebaut. Danach brauchte ich ihn nicht mehr und ich kann mittlerweile nach sehr wenig Übung an normalen Tagen die Belichtung gut schätzen. 

Noch ein Hinweis: viele Schraubleicas sind noch sehr billig im Netz zu kaufen. Wenn Du sicher gehen willst, kaufst Du bei einem Händler. Ich habe aber inzwischen einige Schraubleicas im Netz gekauft für ganz kleines Geld und nur in zwei Fällen einen sehr preiswerten Spezialisten in Wien mit der Revision beauftragt.

Und der wichtigste Rat: lass´ Dir den Spaß an der Sache nicht verderben! 

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Also wenn es in erster Linie um das authentische Wie geht, bitte nicht vergessen, dass man damals nicht mit leichter, Outdoorbekleidung und gepolsterten Fototäschchen unterwegs war. Ein Auto konnte sich kaum einer leisten und so begab man sich ausschließlich auf Schusters Rappen, mit Drahtesel oder bestenfalls der Eisenbahn auf Motivsuche.

Für die Belichtungsmessung würde ich ja sowas wie die Agfa-Scheibe verwenden.

 

 

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Am 14.1.2023 um 20:20 schrieb Michel Ruck:

 Ein guter Tipp. Leider ist der Film mit 13 Euro recht teuer.

 Die Kaufkraftäquivalente einer Reichsmark werden von der Deutschen Bundesbank bezogen auf die Kaufkraft des Euro im Durchschnitt des Jahrs 2020 wie folgt angegeben: 1 Reichsmark 1924 = € 4,30. 1 Reichsmark 1928 = € 3,70. 1 Reichsmark 1933 = € 4,70.
 


Ca 3 - 4 Reichsmark 
Da musste de halt mal in die Vollen gehen.
Du bist hier im Leicaforum, da wird geklotzt und nisch gekleckert. 😁

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