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Bitte um Hilfe bei Modellbestimmung für Leica 1 Nr: 980


Jürgen.H

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Am 8.11.2022 um 13:55 schrieb Jürgen.H:

Hallo zusammen

Aus einem Nachlass haben wir eine Leica Kamera übernommen und würden gerne das Herstellungsjahr und evtl. weitere Infos zu dem Stück in Erfahrung bringen.

Soweit ich bis jetzt Recherchieret habe müsste die Kamera von 1925 sein wenn ich richtig in der Annahme bin das die Kamera die Seriennummer 980 hat.

Ich bin aber leider unsicher,da die Kamera wie eine Leica 2 aussieht 🤔

Ich konnte in Erfahrung bringen das es Modifizierte Modelle gibt,die von Leica früher aufgerüstet wurden - Ist diese Leica solch ein Modell  !?

Das Montierte Schraub Objektiv ist ein Summitar 1:2/50mm 

Es wäre schön wenn ich für meine Recherchen ein Feedback von euch bekommen würde ob ich richtig damit liege - Danke schon mal im voraus dafür !

Gruß Jürgen

Hallo Jürgen,

eine schöne Aufgabe hast Du uns da gestellt. 

Viele Fachleute haben hier Dir schon geantwortet, die deutlich mehr Erfahrung als ich haben. Trotzdem hätte ich noch eine Bitte an Dich, die zur Aufhellung Deiner Frage sorgen könnte. 

Ich zeige unten meine Leicas (II) aus unterschiedlichen Baujahren, die älteste II ist auch ein Umbau. Ich habe im zweiten Bild mal drei Leicas unten geöffnet (Bodendeckel abnehmen) und ich bitte Dich, den Bodendeckel Deiner Leica auch zu öffnen und uns das Innenleben zu zeigen.

Wenn Du weißt, wie man das macht, kannst Du die nächsten beiden Abschnitte überspringen.

Wenn Du es nicht weißt, ist das keine Schande und kein großes Problem. Bitte erst den Text einmal komplett lesen, weil es mehrere Möglichkeiten gibt. Keine Angst, Du brauchst dafür keinen Schraubenzieher. Die Leica öffnet man zum Filmwechseln, indem man den unteren Deckel abzieht. Es könnte sein, dass in Deiner Kamera noch ein Film eingelegt ist. Den würde ich vor dem Öffnen des Bodendeckels zurückspulen, damit man ihn noch entwickeln kann. Ob ein Film eingelegt ist, kannst Du einfach prüfen, indem Du den Rückspulknopf links vom Sucher nach oben ziehst und in Pfeilrichtung drehst. Links vom Sucher bedeutet, dass Du auf die Rückseite der Kamera schaust und dann den linken mittelgroßen Knopf nimmst. Wenn der Rückspulknopf sich nicht nach oben ziehen lässt, dann ist die Welle vermutlich verharzt. Macht nichts, Du kannst den Rückspulknopf auch so drehen, nur nicht so komfortabel. Oben auf dem Knopf ist der Pfeil, in dessen Richtung Du drehen musst. Wenn nach wenigen Umdrehungen sich langsam ein Widerstand bildet, dann ist ein Film drin. Vor dem Zurückspulen des Films bewegst Du erst den kleinen Hebel zwischen dem Zeiteinstellknopf und dem großen Aufziehknopf in Richtung R bis zum Anschlag. Damit wird die Mechanik zum Zurückspulen eingestellt und Du kannst mit dem linken Rückspulknopf den Film in die Patrone zurückdrehen. Wenn Du das noch nie gemacht hast, dann stelle Dich auf ein u.U. längeres Drehen ein. Man merkt am Rückspulknopf und am Geräusch beim Drehen des Knopfes, dass sich der Film bewegt. Der Rückspulknopf muss nun so lange gedreht werden, bis sich ein größerer Widerstand bemerkbar macht. Dann aber trotzdem weiterdrehen, um das Filmende aus der Kameraspule zu ziehen und um auch den Filmrest ganz in die Patrone zu wickeln. Wenn der Film ganz in der Patrone ist, merkt man das, weil das Drehen dann plötzlich ganz leicht wird. Danach kannst Du den Bodendeckel abnehmen und die Patrone in ein Labor zum Entwickeln bringen. Wie der Bodendeckel abgenommen wird, steht weiter unten, weil es ja noch eine weitere Möglichkeit gibt (kein Film in der Kamera).

Wenn sich nämlich der Rückspulknopf von Anfang an nach etwa drei bis fünf Umdrehungen frei bewegt, ist vermutlich kein Film eingelegt und Du kannst den Bodendeckel gefahrlos abnehmen. Es könnte sein, dass trotzdem ein Film eingelegt ist und er gerissen ist, so dass man keinen Widerstand mehr gespürt hat. Wenn Du auf Nummer Sicher gehen willst, öffnest Du den Bodendeckel unter einer Bettdecke. Bodendeckel öffnen, heißt bei Leica, Bodendeckel abmachen, also aufpassen beim Öffnen, sonst fällt Dir das gute Stück noch auf den Boden. Geöffnet wird der Bodendeckel, in dem Du den halbrunden Knebelverschluss aufklappst und eine halbe Umdrehung in Richtung Auf drehst. Wenn Du das Öffnen unter der Bettdecke machen willst, kannst Du also bis hier hin noch alles im Hellen machen. Erst, wenn Du jetzt an dem Knebelverschluss ziehst, wird sich der Deckel vom Kameragehäuse lösen. Wenn der Deckel, der an der dem Knebelverschluss gegenüberliegenden Seite durch eine kleine Gehäusenase im geschlossenen Zustand gehalten wird, ganz ab ist, kannst Du unter der Bettdecke fühlen, ob in den beiden äußeren Gehäuserundungen was drin ist. Auf der einen Seite ist normalerweise immer die Spule der Kamera und auf der andere Seite (unter dem Rückspulknopf) könnte man die Filmpatrone fühlen. Wenn Du da einen großen Hohlraum fühlst, dann kannst Du die Kamera hervorholen und das Bild für uns von der Unterseite machen. Wenn Du da was fühlst, was sich genauso anfühlt, wie auf der anderen Seite, ist da noch ein Film drin. Wenn Du den Film retten willst, würde ich den Deckel unter der Decke wieder draufstecken und damit zu einem Fotoladen mit einem alten Besitzer gehen. Der holt Dir dann den Film raus. Den Deckel steckst Du wieder auf das Gehäuse, indem Du zuerst den Deckel mit dem Loch im Deckel leicht angewinkelt (Gehäuseboden und Deckel in etwa 20 - 30 Grad) auf die Nase am Gehäuse steckst und dann den Deckel auf das Gehäuse drückst. Das hört sich alles recht schwierig an, aber das System der Leica hat sich millionenfach bewährt und so ein Deckel öffnen und wieder schließen ist nach ein bisschen Übung in wenigen Sekunden erledigt. 

Auf der Leica-Innenseite sieht man auf der Seite, wo die Filmpatrone eingelegt wird, die beiden Achslager der Federspulen. Die mit Federn vorgespannten Spulen sorgen für den Transport der Vorhänge. Diese Federn kann man einstellen über die Einkerbungen in den Muttern. Meine älteste Leica von 1928 hat zwei Einkerbungen. Das wurde in den frühen 30ern in vier und zuletzt sechs Einkerbungen geändert. Bei den Umbauten wurde das üblicherweise wie bei meiner nicht ausgetauscht, außer es wäre etwas an der Stelle defekt gewesen (wenig wahrscheinlich). Wenn Deine also zwei Einkerbungen hätte, spräche es für eine sehr frühe Leica. 

Jerzy kann mich bitte hier noch gerne ergänzen und korrigieren. Er hat inzwischen so viele Leicas auseinander genommen und wieder repariert (u.a. auch eine, die Ihr auf meinen Bildern seht😉), er sollte es genau wissen.

Viele Grüße

Paul

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Hallo Paul

Danke für deine ausführliche Beschreibung 🙂

Wenn es nur darum ging den unteren Deckel abzumachen,war das leicht !

Ahhh jetzt verstehe ich das mit den Einkerbungen der Stellräder 🙂

Aber trotzdem sind meiner Meinung nach unterschiede da zu der unteren Kamera

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vor 2 Stunden schrieb Jürgen.H:

Hallo Paul

Danke für deine ausführliche Beschreibung 🙂

Wenn es nur darum ging den unteren Deckel abzumachen,war das leicht !

Ahhh jetzt verstehe ich das mit den Einkerbungen der Stellräder 🙂

Aber trotzdem sind meiner Meinung nach unterschiede da zu der unteren Kamera

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Hallo Jürgen,

innen von unten sieht Deine Leica so aus wie eine Leica II um 1935, weil ich am glänzenden Rädchen/Scheibe die sogenannte Verschlussbremse mit Federblech sehe. Dazu passen auch die Sicherungsmuttern mit sechs Aussparungen für die Federwalzen und die eckige Deckkappe unter dem Zeitenrad. Den Hebel für den Dioptrienausgleich am Okular sehe ich nicht. Dieser Hebel wurde ab 1936 eingebaut. Außergewöhnlich an Deiner Leica ist die Kombination einer schwarzen Lackierung mit den verchromten Bedienelementen statt vernickelte Bedienelemente. Dies wurde nur auf besondere Bestellung oder für den Export angefertigt.

In Summe tendiere ich jetzt eher dazu, dass dies eine nicht umgebaute Leica II aus dem Jahr 1935 ist, möglicherweise ein Rückläufer aus dem Ausland. Die Nummer kann ich mir nicht erklären. Wenn ich jetzt mal raten darf, dann wurde die Kamera zwischendurch irgendwann einmal entwendet, die Originalnummer ausgeschliffen, dann beigespachtelt und eine neue Nummer dilettantisch eingeprägt. Aber das ist alles nur eine Vermutung!

Wenn dies eine Leica 1a wäre, die man zur Leica II umgebaut hätte, wäre dies um 1935 geschehen. Dabei hätte man untypischerweise vieles vom Innenleben ausgetauscht und auch untypischerweise alle Bedienelemente durch verchromte Elemente ersetzt. Denkbar wäre dies wohl, aber es erscheint mir weniger wahrscheinlich als die erste Version (Original-Leica II).

Für eine weitere Klärung müsste man jetzt tatsächlich die Deckkappe abmontieren und nach der Nummer dort schauen, so, wie Jerzy das schon vorgeschlagen hat.

Ich bin gespannt, was die Experten zu meinen Vermutungen sagen.

Viele Grüße 

Paul

 

 

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