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Gedenktag der Befreiung


man:men

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Ich gedenke

Ich gedenke der Befreiung von Auschwitz/Birkenau heute vor 77 Jahren.

Ich gedenke der Menschen, denen dort ihr Leben geraubt wurde und denen (und deren Familien) unverzeihliches Leid zugefügt wurde

Ich gedenke als deutscher Christ dieser Schande, die meine Vorfahren begangen haben (wenn auch nicht unmittelbar persönlich)

Ich empfand an diesen Orten noch Jahrzehnte nach Kriegsende immer noch ein unerträgliches Grauen, einen Schmerz, der mir schier das Herz zerriss und immer wieder zerreißt, wenn ich an diese Orte denke. Ein tiefer Schnitt in meine Seele, der mich mehr hautnah begreifen lehrte, als irgendwie und irgendwo sonst

Niemals war ich bisher an einem schlimmeren Ort - Und niemals dürfen wir wegsehen und still sein, wenn solches Unrecht sich auch nur anzudeuten beginnt

Mit ein paar Fotos ohne Menschen gedenke ich der Menschen, die nicht mehr sind und verneige mich vor ihnen.

Birkenau

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Auschwitz

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Beeindruckende Bilder die du uns zeigst. Beeindruckend auch in SW  auch deine Gedanken ,die derzeit notwendiger sind als noch vor einiger Zeit.

Eine Schande ist dass unsere Jugend zum großen Teil nicht mehr viel oder gar nichts darüber weis 

 

 

Binda

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Auschwitz

 

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vor 17 Stunden schrieb Binda:

"...Eine Schande ist dass unsere Jugend zum großen Teil nicht mehr viel oder gar nichts darüber weis..."

"Allein das Gewissen einer Person entscheide darüber, ob eine Sache einer Person (hier: "unsere Jugend") zur Schande gereiche oder nicht“ ...

Unserer Jugend eine Schande vorzuwerfen, gleichzusetzen mit Verachtung, Geringschätzung oder Bloßstellung, halte ich für unangemessen. 

Edited by cl@usinho
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vor 2 Stunden schrieb cl@usinho:

"Allein das Gewissen einer Person entscheide darüber, ob eine Sache einer Person (hier: "unsere Jugend") zur Schande gereiche oder nicht“ ...

Unserer Jugend eine Schande vorzuwerfen, gleichzusetzen mit Verachtung, Geringschätzung oder Bloßstellung, halte ich für unangemessen. 

Beeindruckende Bilder die du uns zeigst. Beeindruckend auch in SW  auch deine Gedanken ,die derzeit notwendiger sind als noch vor einiger Zeit.

Eine Schande ist dass unsere Jugend zum großen Teil nicht mehr viel oder gar nichts darüber weis 

 

Da sollte du aber genau lesen , ich habe nicht alle Jugendlichen gemeint sondern einen großer Teil und das ist auch mit Studien belegt und zeigt die Erkenntnisse aus eigenen Gesprächen zu diesem Thema.

Mag sein dass der Anteil der uninteressierten Jugendlichen wesentlich kleiner ist ,wie ich glaube und allgemein lese, wäre nur schön und gäbe mir viel Hoffnung für die Zukunft, die nicht einfach wird für die jungen Leute.

Es wäre mein größter Wunsch wenn es anders ist wie befürchtet

Grüße Binda

 

 

Binda

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vor 4 Stunden schrieb Binda:

Da sollte du aber genau lesen , ich habe nicht alle Jugendlichen gemeint sondern einen großer Teil und das ist auch mit Studien belegt und zeigt die Erkenntnisse aus eigenen Gesprächen zu diesem Thema.

Mag sein dass der Anteil der uninteressierten Jugendlichen wesentlich kleiner ist ,wie ich glaube und allgemein lese, wäre nur schön und gäbe mir viel Hoffnung für die Zukunft, die nicht einfach wird für die jungen ...

Unsere "Jugendlichen" (... auch meine Kinder...) sind unsere Zukunft. Wir sollten verantwortungsvoll, vorbehaltlos, zuversichtlich   und respektvoll mit ihnen umgehen. 

Gruß - Claus

Edited by cl@usinho
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Am 27.1.2022 um 19:06 schrieb Binda:

Beeindruckende Bilder die du uns zeigst. Beeindruckend auch in SW  auch deine Gedanken ,die derzeit notwendiger sind als noch vor einiger Zeit.

Eine Schande ist dass unsere Jugend zum großen Teil nicht mehr viel oder gar nichts darüber weis 

 

 

Binda

Ist aber, wenn ich mich als ehemaliger Elternvertreter im Beirat der Schule meines Sohnes an den dort "verabreichten" Geschichtsunterricht denke, nicht verwunderlich ... und angesichts der damaligen Lehrpläne kann ich die Schuld keineswegs auf eine vermutete/unterstellte Unfähigkeit des verantwortlichen Lehrkörpers schieben. Ich möchte seit jener Zeit wissen, wer sich in den Bildungsministerien wohl einbildet, auf diese Weise ein Interesse für (ihre) Geschichte bei den Schülern hervorzurufen? Es ist traurig, ich bin versucht zu sagen: beschämend!

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Das Gegenteil ist richtig, die heutigen Jugendlichen lassen die Gräuel der Nazis mehr an sich heran und befassen sich mehr damit, als ihre Elterngeneration. Das Schimpfen auf die Verkommenheit der Jugend hat Tradition.

Edited by Fürnix
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Die heutigen Jugendlichen sind doch keine homogene Spezies (wie zu jeder anderen Epoche auch nicht).

In meiner ehemaligen Schule z.B. fährt heute noch jedes Jahr eine Schülergruppe nach Auschwitz und macht anschließend ein Schulprojekt draus, um die Erfahrungen zu reflektieren und an andere weiter zu vermitteln (gymnasiale Oberstufe), während andere Jugendliche "du Jude" als Schimpfwort über den Schulhof plärren.

Das nur, um mal zwei konträre ganz persönliche Beobachtungen zu nennen.

Bildung (i.S.v. gebildet sein) hat mit Bildung (im Sinne von Vermittlung) zu tun. Und auch das ist bekanntermaßen aus den verschiedensten Gründen inhomogen.  

Es ist aus meiner Sicht daher wenig zielführend, zu schauen, wer von euch mehr recht hat mit seiner Einschätzung von Jugend, denn je nachdem, wo man hinschaut, erhält man verschiedene, jeweils bestens begründbare Wahrheiten.

In den Tagesthemen wurde gestern eine sehr hohe Prozentzahl an Jugendlichen genannt, denen diese Zeiten nichts mehr sagen und die kaum Kenntnis davon haben.

Ich habe nicht genau drauf geachtet, wie groß die Zahl war. Aber ich glaube, es waren deutlich über 50 Prozent.

Ich sehe darin auch eher einen Ansatzpunkt für Bildungspläne etc., als einen, das den Jugendlichen anzulasten

 

Just my 2 cts.

 

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Darf man derart entwürdigende Orte zeigen - oder muss man sie gerade deshalb zeigen. Diese Frage beschäftigt mich schon sehr lange.

Wir sind irgendwie abgestumpft durch die Bilderfluten - auch gegenüber denen aus Kriegsgebieten.

Wir sehen sie, sind erschüttert, vielleicht empfinden wir Mitgefühl, Trauer, Schmerz oder wünschen uns, irgendwie helfen zu können.

Schließlich sind sie nur das "Abbild" eines mehr oder weniger weit zurück liegenden Ereignisses, der Versuch eines Fotografen, Authentizität zu transportieren.

Es ist Vergangenheit, die uns aus den Bildern entgegen blickt und in die Gegenwart unserer Wohnzimmer rückt. Eine Vergangenheit, die für viele Menschen noch nicht hinter ihnen liegt. Aber wie tief gehen sie uns noch unter die Haut? 

Mir ging z.B. dieser Anblick tief unter meine Haut. Die Anwesenheit an diesem Ort ließ mich fühlen, was ich sonst nur wusste.

Deshalb habe ich dieses Bild gemacht - als Ausdruck meiner Fassungslosigkeit und meines Schmerzes, der in mich fuhr, als ich zudem noch hörte, dass nachts die Ratten die Menschen anzuknabbern begannen. Und ich zögere jetzt schon viele Jahre, diese Bilder irgendjemandem zu zeigen. Es ist so viel, was an diesen Orten geschehen ist.

Ein britischer Kameramann hat angesichts der Bilder, die sich ihm bei der Befreiung darboten jahrzehnte danach unter Tränen gesagt, dass dies ein Blick in die Hölle gewesen sei.

Eine von Menschen gemachte Hölle.

Solche Bilder haben wir schon zuhauf gesehen - und sehen sie immer wieder. Ich bin beileibe nicht der Erste, der solche Bilder gemacht hat. Aber was uns Fotografierende mit selbst gemachten Bildern verbindet ist oftmals weniger die Komposition, das Licht, etc., sondern das, was wir in diesem Augenblick empfunden haben. Und so geht es mir insbesondere bei meinen Bildern von Birkenau. Es sind Fotos in zwei Richtungen - einmal nach vorne auf das, was sich vor mir auftut und einmal nach innen, in das, was ich jetzt mal meine Seele nennen möchte.

Und so sind diese Fotos in mir eine Verbindung eingegangen, wie sonst kaum Bilder, die ich irgendwo gemacht habe. Und diese Bilder hier kann ich aus Respekt gegenüber den Menschen, die das ertragen mussten, nicht einfach nur als Bilder ohne Worte zeigen.

Das Phänomen von Fotos, dass man das, was der Fotograf in dieser Situation gefühlt hat, zumeist nicht sehen kann, ist hier allen bekannt.

Drum braucht es manchmal eben doch ein paar Worte.

Vielen Dank für's "Zuhören"

Birkenau. Notdurft-Baracke

 

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Edited by man:men
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Am 29.1.2022 um 09:33 schrieb man:men:

Darf man derart entwürdigende Orte zeigen - oder muss man sie gerade deshalb zeigen.

Niemand will diese Bilder sehen … und genau deshalb müssen sie gezeigt werden. 

Im Übrigen bin ich mir sicher, dass einige "der Jugendlichen" mit Befremden auf die etwas hilflosen Beiträge in diesem Thread schauen würden. Geht es nicht viel mehr um uns? Wie wir mit unserer Geschichte umgehen? Mit unsere Identität? Müssen wir da wirklich über "unsere Jugend" reden? 

Die Bilder zeigen einen unfassbaren Abgrund. Wenn wir nicht verstehen, dass dieser Abgrund mit uns verbunden ist, dann werden es nachfolgende Generationen erst recht nicht verstehen.

 

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Aufpassen

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