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Leica Camera AG Jahresabschluss 19/20


UliWer

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Der soeben im Bundesanzeiger veröffentlichte Jahresabschluss betrifft das Geschäftsjahr bis zum 31.03.2020, erscheint also wie üblich mit einem Jahr Verzögerung.

Man findet ihn unter https://www.bundesanzeiger.de

mit dem Suchwort "Leica" unter dem Datum 03.05 2021 (die im April erschienen Abschlüsse von „Leica Camera Deutschland GmbH“ usw. betreffen Stores, nicht die gesamte Firma).

„Corona“ hat sich in dem Ende März 2020 endenden Geschäftsjahr noch nicht entscheidend ausgewirkt, es gibt aber einige Aussagen hierzu im Jahresabschluss - dazu unten mehr. Einige Kennzahlen (in Tsd. Euro) aus dem Jahresabschluss:

                                                                            19/20                     18/19                    Veränderung

Umsatzerlöse                                                  287.767                 299.314                         -3,9%

Personalaufwand                                             58.104                   62.088                          -6,4%

EBIT                                                                   -13.524                   22.453                       -160,2%

Ergebnis vor Steuern                                          2.575                   34.236                          -92,5%

Umsatzrentabilität                                                   0,9%                      9,1%

In den einzelnen Produktgruppen gab es sehr unterschiedliche Ergebnisse:

Photo                                                                229.080                   219.814                         +4,2%

Sportoptik                                                          22.002                      29.995                        -26,6%

Lizenzen und Sonstiges                                  36.685                      49.505                         -25,9%

Die positiven Ergebnisse im Bereich Photo führt der Geschäftsbericht auf neue Modelle in den Q und SL-Reihen zurück; die starken Rückgänge im Bereich Sportoptik auf die Reduzierung des Angebots bei Entfernungsmessern (für Sportwaffen). Die Lizenzumsätze (ich vermute mal Panasonic und Huawei) sinken.

Nach geographischer Verteilung sind die Umsätze in Deutschland um 11,3%, im übrigen Europa um 5% gesunken. Asien, was nach Europa einschließlich Deutschlands den zweitgrößten Markt ausmacht, verzeichnete Umsatzeinbußen von 12,3%. In Nord-Amerika gab es Steigerungen um 5,8%, in den übrigen Bereichen, die allerdings nur einen kleinen Anteil ausmachen, Steigerungen um 137,1%.

Zu den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie gibt es im Jahresabschluss folgende Aussagen:

„Die Auswirkungen der Corona-Pandemie waren und sind für Leica deutlich zu spüren. Durch den „Lock Down“ im Frühjahr und im weiteren Verlauf 2020 mussten viele Stores in unterschiedlichen Ländern der Gesellschaft schließen, was zu einem Nachfragerückgang geführt hat.

Darüber hinaus war der weltweite Tourismus bisher ein konstanter Treiber der Nachfrage nach Kameras, welcher aber in 2020 nahezu vollkommen eingebrochen ist. Positiv hat sich dagegen die generelle Nachfrage für Leica Produkte im chinesischen Markt sowie die Nachfrage in unseren Onlinestores entwickelt. Im Sommer und Herbst 2020 konnte sich die Gesellschaft durch Kurzarbeit und Kostenmanagement gut von den kurzfristigen Folgen der Corona-Pandemie erholen. Nur in den Monaten April und Mai wurde ein negatives EBIT erzielt. Durch kontinuierliches, wöchentliches internes Cash-Management wurde jederzeit die Liquidität der Gesellschaft sichergestellt. Zusätzlich werden die Versorgungsrisiken täglich überwacht. Momentan steht die Gesellschaft vor den Herausforderungen eines zweiten Lock Downs und den damit erneuten Schließungen vieler Stores, der aber bis zum Dezember 2020 zu keinen weiteren Umsatzeinbußen geführt hat.

Das gesamte aus der Corona-Pandemie resultierende Risiko wird folglich als hoch eingestuft.“

 

 

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vor 41 Minuten schrieb Apo-Elmarit:

Wie mag da das Geschäftsjahr 2020/21 wohl aussehen ...

Wahrscheinlich nicht sehr gut. In den obigen Zahlen betrug ja der Corona-bedingte Umsatzverlust nur wenige Tage vom Geschäftsjahr. Da bin ich mal auf die Zahlen vom 31.03.2021 gespannt, aber das werden wir wohl erst nächstes Jahr erfahren.

Zudem agiert Leica ja in einem angespannten Umfeld, das ja auch ohne Corona schon in den letzten Jahren für die meisten Hersteller deutlich verlustbehaftet war (im Gegensatz zu Leica in der gleichen Zeit).

Wenn hier gemeckert wird, dass das eine oder andere Produkt oder eine Firmware mal länger dauert, dann wird ja gerne vergessen, dass das Ganze in diesen Zeiten und diesem Markt schon schwer genug ist und man als Kunde eigentlich froh sein kann, wenn ein Unternehmen nur mit einem blauen Auge davonkommt. Die meisten Unternehmen sind eben nicht Corona-Gewinner wie Amazon, die Supermarktketten und wenige andere. Und glücklicherweise gibt es eine Kurzarbeiterregelung durch den Staat, dass ist ja in nicht wenigen anderen Ländern weder in dem Umfang wie in D, wenn überhaupt üblich. Drücken wir mal die Daumen!

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Vielleicht sieht es in 20/21 garnicht so schlecht aus, zumindest nicht wegen Covid-19. Die Menschen konnten kaum Geld für teure Reisen ausgeben und hatten daheim viel Zeit und noch mehr Geld für ihre Hobbies, zumindest die maximal solvente ältere Kundengruppe der Privatiers und besseren Rentenbezieher. Wahrscheinlich ging die ein oder andere komplette Leica-Ausrüstung an Neu- und Altkunden online über die virtuelle Ladentheke. Die Geschäfte waren ja nicht untätig und kurbelten ihre Fernabsatzkanäle an, als sich abzeichnete, dass die Türen in den teuren Geschäftslagen länger dicht bleiben (die Ladenmiete bleibt deren großes Problem!). Umsatzrückgänge im Bericht 19/20 haben jedenfalls andere Gründe, da zeitlich aussen vor.

Ich würde mal abwarten, die Nachfrage ist sicher da und wird wieder weiter wachsen. Luxuslabel spüren das Problem in Lockdowns hauptsächlich im Boutiquegeschäft, aber auch das scharrt schon mit den Hufen wenn wieder alles offen ist und die Kundschaft es mit unerwartet angespartem Vermögen bedrängt.

Wo es für Kamerahersteller wieder mal eng wird, ist das Profigeschäft. Hier müssen die Gerätschaften nun etwas länger im Einsatz bleiben und die Investitionslust dürfte durch die Lockdowns auch gebremst sein. Aber das wird Leica kaum spüren, denn deren Profikundschaft ist eine spezielle für die "normale" Marktgesetze nicht zwangsläufig gelten. Und dann gibt´s ja noch die These "Profikameras gibt es nur für die Strahlkraft auf den Amateurmarkt, damit macht man schon lange kein Geld mehr".

Mein Hauptwunsch ist, dass Leica seine Mitarbeiter halten und selbst bezahlen kann.

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