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Vergleichsfotos verschiedener Kameras


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Ganz ehrlich, ich verstehe die Diskussion hier nicht. Vielleicht stehe ich auch auf der Leitung oder sehe etwas total falsch.

Dazu folgende Begebenheit aus unserem monatlichen Fotokreis:

Ich bin der Einzige, der mit Leica fotografiert, alle anderen haben japanische Kameras und Optiken. Eine Teilnehmerin und ich fotografieren mit unseren Kameras das selbe Motiv aus dem selben Abstand und mit der selben Brennweite (50mm). Das Leica-Bild auf dem Monitor der Leica (M 240) ist recht farblos, das Bild der japanischen Kamera total knallig, tolle Farben. Meine Kollegin freut sich, dass ihre Kamera so schöne Farben zeigt und ich freue mich, weil meine Leica exakt das wiedergibt, wie das Original-Motiv aussieht, nämlich in dem Moment recht farblos.

Ich habe auch eine japanische Kamera (Olympus Pen F). Die knallt mit ihrem Standardprofil ebenfalls kräftige Farben auf den Chip. Da habe ich erst mal das Profil in der Kamera erheblich verändert, damit ungefähr das gespeichert wird, was ich auch sehe.

In der Zusammenfassung:

Ich möchte, dass meine Kamera-Optik-Kombination zunächst einmal in etwa das wiedergibt, was ich auch sehe. Später in Lightroom kann ich ja immer noch an den Reglern drehen, wenn es mir nicht gefällt.

Anders zusammengefasst: 

Ich kann die Kameravergleiche anhand der Bilder, die hier gezeigt werden, gar nicht nachvollziehen, weil ich nicht weiß, wie das Original-Motiv ausgesehen hat.

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vor einer Stunde schrieb drpagr:

Das Leica-Bild auf dem Monitor der Leica (M 240) ist recht farblos, das Bild der japanischen Kamera total knallig, tolle Farben.

Das sieht man ja tendenziell auch an den beiden Aufnahmen von Brigitte in #1. Für mich bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang der relativ geringe Unterschied in meinen beiden Beispielbildern. Für mich bedeutet das, dass sich Leicas Philosphie ( oder heißt das jetzt auch filosofie? ), wie ein jpg auszusehen hat, zwischen 2006 und 2017 nicht wesentlich geändert hat,  sich aber deutlich von der der Mitbewerber unterscheidet.

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vor 8 Stunden schrieb drpagr:

Ich möchte, dass meine Kamera-Optik-Kombination zunächst einmal in etwa das wiedergibt, was ich auch sehe.

Das finde *ich* vollkommen uninteressant, ist technisch auch kaum möglich und am Ende des Tages auch noch von farbpsychologischen Interpretationen des Einzeln (die nachweislich unterschiedlich sind) abhängig. Die eigene Zufriedenheit scheint hier eher Maßstab zu sein, als eine Darstellung, die auch nur annäherungsweise irgendeine "Realität" oder eine persönliche Empfindung wiedergibt, denn das ist mit den aktuellen technischen Mitteln aufgrund von Farbraum, Kontrast- und Dynamikumfang technisch überhaupt nicht möglich. Hinzu kommt, dass wir kein absolutes Sehen oder Empfinden haben und das ist von so vielen Randparametern in unserem Kopf abhängig ist und schon bei einem Einzelnen massiv variabel (alles vor Jahrzehnten schon wissenschaftlich untersucht und bewiesen) ist, dass solch ein Unterfangen von vorne herein zum Scheitern verurteilt ist. Also setze ich mich damit erst gar nicht intensiv auseinander.

*Mir* persönlich muss das Endprodukt gefallen, nur das ist für *mich* wichtig. Am schönsten wäre das natürlich direkt aus der Kamera, aber in der Regel ist das nach diversen Anpassungen in PS gegeben, durchaus auch durch standardisierte Profile und Schritte. Im Prinzip heißt das für mich: Bild aus der Kamera öffnen (meistens JPG, selten RAW), minimale Anpassung bei Ausrichtung oder Beschnitt, wenn überhaupt nötig, anschließend auf Knopfdruck meine Standardbearbeitungsschritte und automatisierter Export mit Begrenzung auf Größe (MB/Pixelzahl) über die PS-Exportfunktion. Zack, fertig. 

Wenn ich was für mich Realistisches sehen möchte, schaue ich aus dem Fenster.

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vor 3 Stunden schrieb EUSe:

Ich zitiere mich mal selbst und zeige, was das OOC-JPG und das nur als TIFF geöffnete und dann als JPG wieder abgespeicherte Leica-Bild unterscheidet. Es geht nur um den Belichtungseffekt, normalerweise hätte ich hier die Belichtung noch korrigiert, den Horizont gerade gezogen etc. Es ist ein Bild aus der Q. Man sieht den Unterschied in der Dynamik. In groß sind die Unterschiede größer. Dass aus dem TIFF sehr viel mehr herauszuholen ist, ist klar.

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Das mit dem TIFF verstehe ich nicht und ich verstehe nicht, was Du damit zeigen oder sagen möchtest. Meines Wissens macht die Q direkt keine TIFFs. Also sind sie anders entstanden und genau dieser Prozess der Entstehung macht den Unterschied in der Farbdynamik aus. Nicht das Format, denn letztendlich zeigst Du uns hier ja auch zwei JPGs.

Daher verstehe ich nicht, was das mit TIFF zu tun haben soll.

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das obere Bild zeigt genau diese "fetten" Farben der Q, wie ich sie immer bemängelt habe. Das untere gefällt mir wesentlich besser. Man fragt sich nun, warum so etwas nicht ooc möglich ist...

Bei der CL ist der Effekt des "Schleiers" aber aus meiner Sicht anders. Hier sind die ooc-jpegs nicht so "fett" wie aus der Q, sondern nur mit dem Schleier wie in Post #1 gezeigt. Das konnte ich mit etwas Aufhellung in PSE beheben, die Farben der Q dagegen überhaupt nicht zufriedenstellend hinbiegen. Deine Lösung mit der tiff-Umwandlung scheint eine einfache Lösung für RAW-Bearbeitungsunwillige zu sein.

 

Edit: Ich habe erst nach dem Schreiben den Beitrag von jmschuh gelesen. Also doch keine Lösung für RAW-Verweigerer?

Edited by AndreasB
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Am 12.4.2020 um 17:45 schrieb Brigitte:

 Einmal X-Vario und dann die Fuji X-E3

So ein Vergleich, gerade auch noch mit diesen beiden Kameras, ist wenig zielführend. Letztendlich ist es Geschmacksache.

Fujifilm bietet im Vergleich zu allen anderen Herstellern, die eine Farbdarstellung nach jeweils individuellen Gusto machen, eine ziemlich gute Simulation der eigenen Filmemulsionen als JPG-Datei an. Das ist etwas total anderes, als es die anderen Hersteller machen. Diese Simulationen sind zudem auch untereinander alle extrem unterschiedlich, je nachdem ob man Provia, Velvia, Classic Chrome, Astia, Pro Neg, Acros oder neuerdings Classic Neg., das in Richtung Fuji Superia geht, auswählt.

Was und wie will man hier also vergleichen?

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vor 9 Minuten schrieb jmschuh:

Hattest Du nicht zuvor gesagt, Du hättest eine CL?

Das ist richitg, nur nur nutze ich die jpgs dieser Kamera normalerweise nicht, sondern gehe von den DNGs aus und da kriege ich die Bilder so hin, wie ich will.

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vor 17 Minuten schrieb AndreasB:

Deine Lösung mit der tiff-Umwandlung scheint eine einfache Lösung für RAW-Bearbeitungsunwillige zu sein.

Ich glaube da liegt ein Missverständnis vor. Wenn Du ein JPG als Tiff abspeicherst, ändert sich an den Farben und dem Dynamikumfang genau nichts. Das Tiff entspricht hinterher 1:1 dem JPG, es ist nur ein anderes (verlustloses) Dateiformat, das recht groß ist.

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vor 11 Minuten schrieb HeinzX:

Das ist richitg, nur nur nutze ich die jpgs dieser Kamera normalerweise nicht, sondern gehe von den DNGs aus und da kriege ich die Bilder so hin, wie ich will.

Na, wenn Du Dir die JPGs nie anschaust, wirst Du auch nicht erfahren, ob Du vielleicht damit zufrieden wärst. ;) 

DNGs kann man sich ja nicht anschauen, sondern nur z.B. das Adobe-Rezept zur Interpretation von RAW-Daten einer Kamera oder von C1 oder was auch immer Du dafür nimmst. RAW-Converter gibt es ja reichliche und alle liefern andere Ergebnisse.

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Am 13.4.2020 um 11:43 schrieb Brigitte:

Ist etwas umständlich, denn schließlich muß ich mit mindestens zwei Kameras das gleiche Motiv fotografieren und hier die Fotos ohne Bearbeitung
(außer was aus der Kamera raus kommt) als .JPG einstellen.

"Fotos ohne Bearbeitung". Das gibt es nicht. JPGs OOC sind bearbeitete Fotos, bearbeitet durch die JPG-Engine der Kamera.

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vor 25 Minuten schrieb AndreasB:

Edit: Ich habe erst nach dem Schreiben den Beitrag von jmschuh gelesen. Also doch keine Lösung für RAW-Verweigerer?

Tja, was soll man dazu sagen? Es ist letztendlich von Deiner Erwartung und Deinem Geschmack abhängig. Ich brauche RAWs nur für selbst verursachte Fehlbelichtungen um vielleicht noch 2-3 Blendenstufen rauszuholen und für Archiv-Zwecke, weil ich nicht weiß, was mich in 10 Jahren interessiert und was die RAW-Konverter bis dahin vielleicht können.

Für meine privaten Zwecke reichen mir die JPGs aus der Q2 und was ich öffentlich zeige ist sowieso nur SW und mind- 8-10 Jahre alt und kein Kunstwerk und auch nicht der Versuch irgendeine Realität zu zeigen.

Q2-Fotos gibt es von mir vielleicht in 10-15 Jahren zu sehen. Ich hinke noch 50.000 Fotos beim Sichten und Bearbeiten hinterher. Sonntags schaffe ich immer nur ein paar Bildchen. Überschlags- und planungsmäßig wird es also (außer im privaten Bereich) kaum etwas öffentlich zu sehen geben, dass nach 2018-2020 entstanden ist. Bei Menschen und Street ist mir das sonst zu heikel und mein Onlinezeit und Internetexistenz wird nach meinem Berufsleben beendet sein, da habe ich anderes vor, wenn ich bis dahin nicht den Löffel abgebe. 

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vor 37 Minuten schrieb jmschuh:

Das mit dem TIFF verstehe ich nicht und ich verstehe nicht, was Du damit zeigen oder sagen möchtest. Meines Wissens macht die Q direkt keine TIFFs. Also sind sie anders entstanden und genau dieser Prozess der Entstehung macht den Unterschied in der Farbdynamik aus. Nicht das Format, denn letztendlich zeigst Du uns hier ja auch zwei JPGs.

Daher verstehe ich nicht, was das mit TIFF zu tun haben soll.

Offensichtlich. Es ging nur darum, dass das Leica OOC-JPG meist zu dunkel ist. Aber offenbar ist es nicht das, was AndreasB stört. 

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vor 47 Minuten schrieb jmschuh:

So ein Vergleich, gerade auch noch mit diesen beiden Kameras, ist wenig zielführend. Letztendlich ist es Geschmacksache.

Fujifilm bietet im Vergleich zu allen anderen Herstellern, die eine Farbdarstellung nach jeweils individuellen Gusto machen, eine ziemlich gute Simulation der eigenen Filmemulsionen als JPG-Datei an. Das ist etwas total anderes, als es die anderen Hersteller machen. Diese Simulationen sind zudem auch untereinander alle extrem unterschiedlich, je nachdem ob man Provia, Velvia, Classic Chrome, Astia, Pro Neg, Acros oder neuerdings Classic Neg., das in Richtung Fuji Superia geht, auswählt.

Was und wie will man hier also vergleichen?

"Standard"-Einstellung einer Leica mit "Standard"-Einstellung z. B. der Fuji, also Provia?

Ist es nicht wurscht, ob die jpeg-Einstellung bei Fuji Filmsimulation heißt, und bei Leica "Standard/Lebendig/Neutral"?

Für mich zählt doch das Ergebnis des fertigen ooc-jpegs.  Und das ist für mich aus der Fuji momentan in Provia mit großem Abstand besser, als aus einer CL oder Q ( ausschließlich bezogen auf die Farben und das Strahlen/Leuchten der Bilder).

Noch eine Bemerkung zum Farbempfinden: Du hast mal darauf hingewiesen, dass ein neues Macbook in der Regel sehr genau kalibriert ist. Wenn ich nun mit einer Q/CL vom Balkon ein Bild von den Feldern und Häusern nebenan aufnehme, beide Bilder in der Vorschau meines Macbooks betrachte und dann direkt den Monitor mit der Wirklichkeit vergleiche: Auch hier zeigt die Fuji in Provia ein Bild, das nah an der Realität liegt, was mir auch meine recht farbensichere Frau bestätigt. Das Bild aus der CL eben nicht. Und wenn man die farblich besser passende Variante aus dem CL Menü nimmt, bleibt immer noch der Schleier und es gibt zusätzlich noch ein etwas unschärferes Bild, was ich Dir ja schon mal mit den Vergleichsbildern von La Palma vorgeführt habe.

In der jpeg-engine von Leica ist leider der Wurm drin.

 

Edited by AndreasB
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Jmschuh hat den Nagel mal wieder auf den Kopf getroffen!

Ja, es ist vor allem eine Frage des Geschmacks.

Was ich nicht mag (Geschmacksache): total knallige Bilder, überzogene Farbigkeit, die man speziell in Fernost gerne hat.
Blasse, verwaschene Bilder mag ich nicht, in den allermeisten Fällen mag ich auch keine schwarz-weiß-Bilder.

Gut finde ich, wenn die Kamera-Objektiv-Kombination in erster Näherung mein Farbempfinden wiedergibt und meinen "Blick aus dem Fenster" speichern kann. Und ich kann für mich sagen, das kann die Leica.

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vor 54 Minuten schrieb jmschuh:

Ich glaube da liegt ein Missverständnis vor. Wenn Du ein JPG als Tiff abspeicherst, ändert sich an den Farben und dem Dynamikumfang genau nichts. Das Tiff entspricht hinterher 1:1 dem JPG, es ist nur ein anderes (verlustloses) Dateiformat, das recht groß ist.

Jetzt habt Ihr es beide missverstanden. Selbstverständlich entsteht das TIFF aus dem DNG und hat den größeren Dynamikumfang. Wenn ich es wieder als JPG komprimiere, ohne sonst was zu tun, sieht es trotzdem anders aus als das OOC-JPG. Aber ich bin hier jetzt raus.

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vor 3 Stunden schrieb AndreasB:

Ist es nicht wurscht, ob die jpeg-Einstellung bei Fuji Filmsimulation heißt, und bei Leica "Standard/Lebendig/Neutral"?

Nee, wurscht ist das nicht. Es ist halt die Frage der Zielsetzung.

Fuji hat halt Jahrzehnte Erfahrung mit Farben und sie haben sich reichlich Mühe gegeben das in Filmemulsionen umzusetzen. Da wurde viel geforscht und experimentiert und da steckt eine Menge Know-How drin (meiner Meinung nach mehr als seinerzeit bei Kodak oder Agfa).

Dieses jahrzehntelang aufgebaute Know-How, aber vielleicht auch der Wunsch es solle wie der jahrelang angebotene Film aussehen, der ja auch Geschmack oder Erwartungen geprägt hat, haben sie dann digital mit 3D-Luts umgesetzt und in die Profile gepackt. 

Wenn das die Zielsetzung war, ist es Ihnen gelungen.

Was die Zielsetzung der anderen ist, kann man nicht so genau sagen. Sicherlich, den Geschmack der durchschnittlichen Mehrheit zu treffen. Der war aber in Asien schon immer ein anderer als in der EU oder in den USA. Hinzu kommt, die letzten 10 Jahre haben auch wieder zu einem neuen "Sehen" und "Empfinden" geführt, geprägt durch 20 Jahre Adobe RAW Konvertierung. Heute wird vieles als richtig empfunden, was farblich nah am ACR ist. Olympus geht einen sehr aggressiven Weg, da wird weggebügelt (Rauschen), nachgeschärft und Kontrast angehoben bis der Arzt kommt. Kann gefällig aussehen, selbst wenn man es ausdruckt, aber genau hinsehen darf man nicht, eigentlich ist es fürchterlich. Nikon war immer sehr zurückhaltend, geht aber in den letzten Jahren immer mehr in Richtung Olympus, ohne dabei so brutal in das Bildmaterial einzugreifen. Aber tendenziell geht es in diese Richtung, vor 10 Jahren sahen die JPGs bei Nikon noch deutlich anders aus. Canon hat einen guten Mittelweg gefunden, den ich sehr gefällig finde. Sony, wieder eine andere Hausnummer, bastelt eigentlich mit jeder neuen Generation auch wieder stark an den JPGs. Bei Sony geht es vor und zurück, mal wird brutal nachgeschärft, beim nächsten Modell dann wieder weniger. Man hat den Eindruck, Sony hat seinen eigen Stil noch nicht so richtig gefunden. Zu Pentax kann ich nichts sagen, aber was ich gesehen habe, sah immer recht gut aus.

Ja und Leica? Ich weiß es nicht. Ich kann noch nicht mal sagen ob sie nicht können oder nicht wollen oder der Meinung sind, ihre JPGs seien so okay wie sie sind. Ich weiß nicht so recht, nach welchen Vorgaben das läuft. Man schaue sich einfach mal die Leica-Kameras bei der Testtafel von DPReview im Vergleich zu allen anderen Herstellern an, dort explizit den Farbkreis. Leica ist immer anders und eindeutig zu erkennen. Ist das gewollt oder ein Unfall? Ich weiß es nicht.

Uns oder Dir als Produktnutzer kann da natürlich alles egal sein. So gesehen kann es schon wurscht sein. Es muss am Ende des Tages gefallen, wenn Du nicht RAW selbst machen möchtest. Tut es das, dann ist das doch gut, oder? Und wenn Du jetzt mit Fuji glücklich bist und es Dir genauso wie es jetzt ist auch gefällt, kann es Dir natürlich auch vollkommen egal sein, wie Fuji da vorgegangen ist und was deren eigene Ziele waren. Jedenfalls hört man aus dieser Richtung eigentlich immer nur Lob über die Fujifilm Farbsimulationen. Wenn das gefällig ist, dann ist doch gut, die Kunden sind zufrieden.

Ja und Leica? Ich selbst kann mit dem Output leben, aber das ist halt subjektiv. Ich will eh nicht ein bestimmtes Ergebnis, sondern dreh dran rum, bis es mir gefällt. Ob es so aussieht wie Adobe meint es wäre richtig oder Capture One oder ein anderer Hersteller, ist mir eigentlich schnurz piep egal. Ich bin selbst da sicherlich auch nicht so kritisch. Solange der Rasen nicht blau ist und der Himmel nicht grün.... 😉 Nein, ich finde, Leica hat da einen eigenen Stil und ich kann damit leben. Ich habe aber eben auch keine Erwartung dass es wie XYZ aussehen soll und bei Fotos, die ich gezeigt habe, hat noch nie jemand sich fragend oder abfällig zu den Farben geäussert. Mag am Publikum liegen oder an einer noch geringeren Anspruchshaltung als ich sie selbst habe.

Wenn ich so sehe, was andere Fotografen für Fotos präsentieren (z.b. bei Flickr), von kitschig bunt bis hin zu flau und kontrastarm und zwar nicht zufällig, sondern reihenweise und in Serie, so dass man davon ausgehen muss, das das genau so gewollt ist, dann bleibt einem ja nur die Erkenntnis, dass die Geschmäcker recht unterschiedlich sind, bis hin zu für mich grauenhaft überdrehten HDR-Aufnahmen. Vieles davon finde ich persönlich gruselig, aber andere offensichtlich nicht, sonst würden sie ja nicht seit Jahren genau so ihre Bilder präsentieren. Ist das jetzt Stil oder Geschmacksverirrung? Gibt es da überhaupt richtig und falsch?

Es ist dann halt alles nur Geschmacksache und somit dann doch wurscht. Solange jeder etwas findet, dass ihm gefällt und damit die eigene Zufriedenheit steigert.... hey, who cares?

Es soll ja auch Leute geben, die sich für 20K oder 30k eine Kamera kaufen, offensichtlich keine oder nur rudimentäre Ahnung von Bildverarbeitung haben, auch nach 20 Jahren noch nicht wissen, wie sie ein Bild exportieren, dass es im Web nicht schlechter als ein Smartphone-Foto aussieht, motivisch auch eher nicht zu den Glücklichen gehören und sehr, sehr zufrieden mit sich, den eigenen Leistungen und dem Equipment sind. Vielleicht noch eine Schnörkelschrift als Unterschrift mitten ins Bild, damit der Betrachter auch weiß, was er dort sieht? Da geht noch was, digitaler Rahmen drum herum, weil Rahmen machen digital echt Sinn. Das ist dann Präsentation mit Stil. Jo.... jeder wie er will.

Unsere Auswahl ist groß, jeder sollte doch heute etwas finden, was ihn zufrieden stellt. Die Zeiten in der ich selbst der Meinung war, eine neue Kamera würde irgendetwas an meinen Fotos verbessern, sind auch schon mindestens 10 Jahre vorbei. Man darf auch mal zufrieden sein und G.A.S. gibt es schon lange nicht mehr. Irgendwann muss man auch mal ankommen, selbst, wenn man nur Plümchen fotografiert. Wenn man das Werkzeug gefunden hat, bei dem einem die Bedienung liegt, darf man sich auf die Inhalte konzentrieren, daran scheitert es ja meistens. Technisch sind heute alle Kameras gut genug, als dass man noch irgendwas vergleichen oder gegenüber stellen müsste. Ja, Ergebnisse sind bei verschiedenen Kameras unterschiedlich und das dürfen sie auch sein, sonst bräuchte es ja nur noch ein einziges Modell für alle. Also kümmern wir uns um die Inhalte, sonst bleiben am Ende des Tages nur Plümchen, Wurzeln oder Urlaubsbilder, die maximal der eigenen Erinnerung dienlich sind, aber keinen Betrachter fesseln oder ein zweites mal hinschauen lassen.

Ich für meinen Teil habe da jedenfalls so viel Arbeit an mir selbst, meinem Sehen und Erfassen und manchmal auch den nötigen Mut vor mir, dass ich gar keine Zeit habe, mir Gedanken über die Farben oder eine neue Kamera oder irgendein Gegenüberstellung zu machen. Früher war es umgekehrt und es ist Gott sei Dank vorbei.

Zusammengefasst: Immer noch testen und vergleichen oder endlich einfach mal "fotografieren", das scheint hier die Frage zu sein. (ich meine nicht Dich damit Andreas, sondern allgemein...). Kann jeder für sich selbst beantworten, mir ist es wurscht.

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vor 2 Stunden schrieb jmschuh:

Nee, wurscht ist das nicht. Es ist halt die Frage der Zielsetzung.  (...).  Kann jeder für sich selbst beantworten, mir ist es wurscht.

Danke Jens für die Mühe, das so ausführlich darzustellen!

Schon interessant, dass die Filmsimulationen nicht nur ein anderer Name für Einstellungen, wie bei Leica und anderen sind, sondern ganz bewusst bestimmte Eigenschaften analoger Filme wiedergeben sollen. Für mich waren die Bezeichnungen Provia, Astia & Co. bisher nur ein Marketinggag. 

Ich habe momentan meine Wünsche an einen guten ooc-jpeg-output, der der Realität weitgehend nahe kommt,  mit der Fuji erfüllt. Ich finde es nur schade, dass die Leicas das nicht hinbekommen, mit ansehnlichen jpegs. Mit der Fuji macht das Fotografieren seit Jahren wieder so viel Spaß, wie selten zuvor, ohne dass ich unnötige Zeit in LR oder PSE verbringen muss. Ich habe bisher nach weit über 1500 Aufnahmen eine einzige kleine Serie in PSE ein wenig aufgehellt, weil ich den Sucher noch nicht richtig eingestellt hatte, und daher etwas unterbelichtete.

Ich mache viele neue Bilder, die ich vorher in der Art noch nie machte, erfreue mich an den Resultaten und lösche das alles wieder, um am nächsten Tag wieder loszuziehen. Ist mir schon lange nicht mehr passiert. Sehr zum Leidwesen meiner Göttergattin, die jetzt auf den Wanderungen häufiger auf mich warten muss...

Trotzdem trauere ich der Haptik und Wertigkeit meiner Q immer noch nach und hoffe sehr, irgendwann bei  Leica wieder fündig zu werden. Bis dahin bin ich erstmal gut versorgt, trotz einiger Unzulänglichkeiten in der Bedienung.

Übrigens passten die ooc-Farben bei den Xen (X1, X2, X113) aus meiner Sicht sehr gut. Bei den Modellen fehlte mir nur ein eingebauter EVF zum Glück. Insbesondere die X113 fand ich sehr gelungen, die war fast eine kleine Q. Der Farboutput verschlechterte sich für mich erst ab der Q1 und in anderer Weise anschließend mit der CL, warum auch immer.

Edited by AndreasB
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