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Das Forum in Zeiten von Corona


LUF Admin

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Jo,

gerade eben durch den Wald getappert und dabei das Wirken des Borkenkäfer bewundert, der Dank Monokultur und Klimawandel herrliche Zustände feiert, dabei jedem entgegenkommenden Wanderer aus dem Weg gesprungen...

manchmal bin ich froh, dass ich schon älter bin.

Wenn ich nicht so eine unverbesserliche Frohnatur wäre, könnte ich schon mal verzweifeln.

Aber ich prophezeie, dass sich nach Corona gar nichts ändert, der Mensch ist nun mal wie er ist.

Uwe

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vor 8 Minuten schrieb Commander:

Aber ich prophezeie, dass sich nach Corona gar nichts ändert, der Mensch ist nun mal wie er ist.

Einige Dinge werden sich ändern.
Mir fallen da ein paar jetzt vertretbare Gesetzesänderungen ein, die dann „nach Corona“ doch nicht zurückgenommen werden.

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Ja, eine schwierige Zeit und man ahnt, dass es noch schlimmer werden kann.

Aber, es ist auch eine gute Möglichkeit mehr positive Energie freizusetzen, als man „normalerweise“ egoistisch selbst verbraucht.

Zur zeit erlebe ich die Menschen weitaus freundlicher/offener und begierig darauf, gesehen/gemeint und auch angesprochen zu werden ... Selbst wenn der Abstand weit über das vorgeschriebene (und auch notwendige!) Maß, eingehalten wird ...

Heute hatte ich, nur zum Beispiel, ein langes Gespräch mit einem Obstbauern der mich hoch auf seiner Leiter stehend, beim Rückschnitt der Äste, oben von einem Kirschbaum angesprochen hat... auch ein Spargelbauer, der seine Schutzplanen kontrollierte, hat mir zugerufen, dass er nicht weiß, wie seine Ernte ohne Helfer einbringen kann ...

„Normalerweise“ grüßt man solche fremden Menschen flüchtig und geht weiter ... aber, das empfinde ich gerade nicht so.

Sicherlich, die Menschen können nicht weit aus ihrer Haut heraus und nach Corona werden sich auch alle wieder dahinter zurückziehen ... dennoch →

Wenn jeder nur ein „büschen“ offener auf die Kommunikationsbereitschaft seiner Mitmenschen reagiert, dann bekommen wir dieses „Corona“ zwar nicht schneller, aber vielleicht etwas humaner überstanden. LG Farbenkreis/Stephan

 

 

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vor 6 Stunden schrieb Commander:

Aber ich prophezeie, dass sich nach Corona gar nichts ändert, der Mensch ist nun mal wie er ist.

Uwe

... moin Uwe - ich seh das nicht so. Corona wird die Welt, insbesondere die so viel beschworene „Globalität“ verändern. Globalität oder „Globalisierung“ in ihrer sich überlagernder Ausprägung galt bisher als irreversibel. Wie abhängig wir in Europa von diesem globalen Netzwerk sind, bekommen wir aktuell zu spüren. Europa wird sich warenwirtschaftlich als Produktionsstandort neu erfinden müssen um sich den „globalen Gefahren“ zu entziehen. Ein langanhaltender Stillstand in Europa mit daran anhängigen Arbeitslosenzahlen wird zu dramatischen gesellschaftlichen Verwerfungen auf unserem Kontinent führen. Sollte sich das Corona-Virus ähnlich aggressiv wie in Europa und Amerika auch auf dem afrikanischen Kontinent entwickeln, werden wir zusätzlich eine brachiale Entsolidarisierung mit Afrika und eine humanitäre Katastrophe in der afrikanischen Bevölkerung in ungeahntem Ausmaß erleben.

Bereits jetzt werden in Europa Vermögen, Sachwerte und Lebenswerke pulverisiert. Von Altersvorsorgen und zu erwartenden Renten und Pensionen spricht noch niemand... Diese Pandemie ist eine tiefgreifende Zäsur im Hinblick auf soziale Verzichte und gesellschaftliche Verhaltensänderungen. Von unserer bisherigen Lebensphilosophie werden wir uns für längere Zeit verabschieden müssen. Wie wir und insbesondere die heranwachsende Generation mit dieser Perspektive umgehen wird und ob es eine Adaption an den „Verzicht“ geben wird... wer weiß.

Momentan entdecken wir die Langsamkeit und eine Besinnlichkeit auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Das beschleunigte Vorankommen, Wachstum, Konsum - alles momentan unwichtig.

Und wir spüren, wie wichtig uns soziale Beziehungen und die Bindung zu anderen Menschen ist - auch hier im LUF. Eine gute Erfahrung... !

 

Edited by cl@usinho
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„Was treibt Ihr denn so, während des Hausarrestes?"

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u.s.w.

Sharif

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vor 9 Minuten schrieb Sharif:

„Was treibt Ihr denn so, während des Hausarrestes?"

u.s.w.

Sharif

... ja - die wirklich wichtigen Dinge im Leben .....

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#65 cl@usihno.

Ich halte dagegen, zu Weihnachten ist alles vergessen.

Shoppen was der Teufel hergibt und Afrika hat uns doch noch nie wirklich interessiert.

Hauptsache billig und viel, egal wer es und wie produziert und auf das Gequassel unserer politischen Vertretung.. Du weißt schon.

Wir sprechen uns am Ende des Jahres wieder.

Uwe

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vor 7 Stunden schrieb cl@usinho:

... moin Uwe - ich seh das nicht so. Corona wird die Welt, insbesondere die so viel beschworene „Globalität“ verändern. Globalität oder „Globalisierung“ in ihrer sich überlagernder Ausprägung galt bisher als irreversibel. Wie abhängig wir in Europa von diesem globalen Netzwerk sind, bekommen wir aktuell zu spüren. Europa wird sich warenwirtschaftlich als Produktionsstandort neu erfinden müssen um sich den „globalen Gefahren“ zu entziehen. Ein langanhaltender Stillstand in Europa mit daran anhängigen Arbeitslosenzahlen wird zu dramatischen gesellschaftlichen Verwerfungen auf unserem Kontinent führen. Sollte sich das Corona-Virus ähnlich aggressiv wie in Europa und Amerika auch auf dem afrikanischen Kontinent entwickeln, werden wir zusätzlich eine brachiale Entsolidarisierung mit Afrika und eine humanitäre Katastrophe in der afrikanischen Bevölkerung in ungeahntem Ausmaß erleben.

Bereits jetzt werden in Europa Vermögen, Sachwerte und Lebenswerke pulverisiert. Von Altersvorsorgen und zu erwartenden Renten und Pensionen spricht noch niemand... Diese Pandemie ist eine tiefgreifende Zäsur im Hinblick auf soziale Verzichte und gesellschaftliche Verhaltensänderungen. Von unserer bisherigen Lebensphilosophie werden wir uns für längere Zeit verabschieden müssen. Wie wir und insbesondere die heranwachsende Generation mit dieser Perspektive umgehen wird und ob es eine Adaption an den „Verzicht“ geben wird... wer weiß.

Momentan entdecken wir die Langsamkeit und eine Besinnlichkeit auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Das beschleunigte Vorankommen, Wachstum, Konsum - alles momentan unwichtig.

Und wir spüren, wie wichtig uns soziale Beziehungen und die Bindung zu anderen Menschen ist - auch hier im LUF. Eine gute Erfahrung... !

 

Ich hoffe Du irrst, glaube aber nicht wirklich dran.
 

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Eins hat sich allerdings jetzt schon geändert, das muss ich zugeben.

Der Traum von Europa ist so schnell zerplatzt, dass jede Seifenblase neidisch würde.

Was hat man uns nicht alles erzählt, und jetzt?

Grenzen dicht und jeder ist sich selbst der Nächste.

Uwe

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Die freie Zeit gibt natürlich Gelegenheit, mit ein paar Leuten ausgiebig zu telefonieren - und da ergeben sich interessante Aspekte: ein alter Freund von mir arbeitet im Management einer grossen Firma. Er fliegt im Normalfall zweimal in der Woche irgendwo hin: Stockholm, London, Istanbul, und dazwischen auch mal nach Tokio oder Singapur. Ist regelmässig beim Psychiater wegen Burnout - und hat bis vor wenigen Monaten seine Reisetätigkeit vehement verteidigt: "das ist in unserem Geschäft so, da muss man persönlich hin".

Seit zwei Wochen sitzt er im Home-Office, macht Videokonferenzen mit Stockholm, Tokio, London....schickt seine Angebote per Mail...muss nicht mehr mitten in der Nacht aufstehen, um seinen Flug zu erreichen....und es geht auch.

Dafür ist ein Kunde von mir im Dauerstress: er hat einen Gross- und Einzelhandel mit Reinigunsmitteln. Machte über die Jahre konstantes und gutes Geschäft, belieferte Firmen, Supermärkte und hatte auch einen Markt für Selbstabholer. Seit zwei Wochen versteht er die Welt nicht mehr: er ist nur mehr am rumtelefonieren, um irgendwo Gummihandschuhe, Klopapier und Küchenrollen aufzutreiben. Seit zwei Wochen hat er extra noch zwei Gross-LKW angemietet, die für ihn das Zeug ausliefern. Und er muss Rücklagen bilden, denn er rechnet irgendwann mit einem Geschäftseinbruch. Denn es haben Leute einen 5-Jahres-Vorrat ein Reinigungsmittel angeschafft, Privatkunden haben 20 Packungen Klopapier abgeholt....das dauert ewig, bis die das aufgebraucht haben.

Wir rätseln alle über diese Einkaufsverhalten, aber ein Erklärungsansatz wäre folgender: es gibt sehr viele Leute, die führen keinen Haushalt. Sie kochen nicht selbst, gehen unter Tags in die Werkskantine essen und am Abend ins Lokal. Im Kühlschrank ist maximal eine Flasche Wein eingekühlt. Und plötzlich sind sie auf sich selbst gestellt - wollen einen Vorrat anlegen, sind aber mit dem Einkauf komplett überfordert. Und dann kommt es zu solchen Auswüchsen, dass man plötzlich bergeweise Nudeln oder Toastbrot einkauft, obwohl man das normalerweise gar nicht ist (und vielleicht auch gar nicht zubereiten kann).

Seine Aussagen decken sich auch mit den Geschichten der Verkäuferinnen im Supermarkt: ich sehe von meiner Küche genau auf die Einganstür des Marktes - und gehe dann einkaufen, wenn der Parkplatz leer ist. In den letzten Tagen waren immer wieder Artikel ausverkauft, andere waren im Überfluss vorhanden. Ein grosser Mangel bestand an Eiern: das Eierregal ist seit zwei Wochen leer, sobald nachgefüllt wird, kaufen die Kunden die Eier auf.

Kurioses Detail am Rande: ich kaufe die Eier nie im Supermarkt. 100m weiter steht ein Eierautomat, der von einem lokalen Bauern betreut wird. Dort sind die Eier günstiger, kommen aus Freilandhaltung und sind rund um die Uhr verfügbar. Diesen Eierautomaten haben die Hamsterkäufer auch nach zwei Wochen noch immer nicht entdeckt.....

Edited by Simlinger
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Wir können jetzt durch ein Fenster auf eine Utopie schauen. Das Beste im Menschen steht in seinem Übermaß dem Unsinnigen und Abstrusen gegenüber, das schon jetzt bei weitem nicht mehr so unangenehm laut tönt.

Diejenigen, die bisher leichte, schnelle und "richtige" Wege zu kennen vorgaben, sind auffällig still geworden.

Die wahrhaft Hilfreichen und Selbstlosen und Wichtigen sind nicht die vermeintlich Großen und Bedeutenden und Träger eindrucksvoller Titel, sondern die "kleinen Leute", die sich -ohne theoretischen Unterbau- einfach ethisch und menschlich verhalten.

Die Anderen verdienen nur insoweit Aufmerksamkeit, als sie eine Gefahr für andere darstellen, auf jeden Fall geht es nicht um diese.

Tief im Grunde der Persönlichkeit ist bei den allermeisten Menschen ein sehr stabiles Humanum verankert und gerade derzeit wäre es fatal, dieses als "Gutmenschentum" zu bagatellisieren und zu diskreditieren.

Das, worum es eigentlich und tatsächlich geht, wird nun deutlicher sichtbar.

Die Utopie ist ganz schlicht die, dass dies lange verloren Geglaubte nicht wieder verschwindet, sondern bleibt und sich etabliert.

Daran will ich glauben, darauf will ich ehrlich hoffen...

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vor 11 Stunden schrieb Commander:

#65 cl@usihno.

Ich halte dagegen, zu Weihnachten ist alles vergessen.

Shoppen was der Teufel hergibt und Afrika hat uns doch noch nie wirklich interessiert.

Hauptsache billig und viel, egal wer es und wie produziert und auf das Gequassel unserer politischen Vertretung.. Du weißt schon.

Wir sprechen uns am Ende des Jahres wieder.

Uwe

Wer sagt Dir, daß Weihnachten wirklich alles vorbei ist?

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Die Erfahrung, aber wir werden sehen.

Oder sagen wir mal, die Überzeugung, dass jetzt die geballte Wissenschaft an einem Medikament arbeitet, um zumindest den Verlauf zu lindern und die Sterberate zu minimieren.

Hat man nicht verlauten lassen, dass es NIEMALS ein Mittel gegen Aids geben würde, jetzt ist Aids sogar heilbar.

Ich bin halt Optimist.

Uwe

Edited by Commander
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Nur muss man bedenken wie lange es gedauert hat ein wirksames Medikament zu entwickeln und seit wann es HIV gibt. Seit den frühen 80er Jahren!

Forscher haben soeben ein Horror Szenario errechnet. Wenn wir die Massnahmen nicht einhalten ( oder eine Herdeninfektion versuchen) kann die gesamte Menschheit infiziert werden und es bis zu 40 Mil. Tote geben.

Edited by Reini
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vor 2 Minuten schrieb Reini:

Nur muss man bedenken wie lange es gedauert hat ein wirksames Medikament zu entwickeln und seit wann es HIV gibt. Seit den frühen 80er Jahren!

 

Richtig, aber es wurde auch für unmöglich erklärt je ein Medikament zu finden.

Ich denke das Coronavirus ist nicht so gefährlich wie Aids und wird jetzt auch sehr viel energischer bekämpft.
 

Uwe

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vor 12 Minuten schrieb benqui:

Wer sagt Dir, daß Weihnachten wirklich alles vorbei ist?

Na, das wollen wir doch nicht hoffen: Daß ALLES vorbei wäre... Dann wären wir bei der Fiktion von Niccolò Ammaniti angekommen. "Anna" heißt der Roman und erzählt eine Geschichte aus einer von einem Virus entvölkerten Welt. Nur Kinder haben überlebt... Wer einen Nerv für solche Dinge hat - passt gerade sehr gut. Die Situation ist auch eine gute Gelegenheit mal wieder die "Die Pest" von Camus zu lesen. Er hat ja immer versucht, dem Leben durch bewusste Anerkennung des Absurden einen Sinn zu geben. Ist einen Versuch wert...
Unsere kleine Buchhandlung in der Nähe ist online erreichbar und liefert direkt und persönlich frei Haus. Kostenlos. Der Weinhändler tut dies ebenfalls. Wie bei Büchern ist auch bei Wein ein gewisser Mindestvorrat immer gut. Wir haben in den letzten Tagen schon ein paar "Anlassflaschen" aufgemacht. So Dinger, die man irgendwie aufheben wollte für "besondere" Anlässe. Aber bevor die sich doch nicht mehr ergeben sollten. Und so ist es gut nachordern zu können...

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