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Was bedeutet Euch der "Nimbus Leica"? Gestern - heute - morgen.


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vor 6 Minuten schrieb XOONS:

Wo soll im Jahr 2020 das Gefühl „Leica“ herkommen? Vom Nachweinen auf die Schraubleicas? Vom Computational Imaging? Von der Zeit zwischen Leica alt und Leica neu, dem Heute?

Hi,

ja, das ist schon eine spannende Frage. Um der Antwort näher zu kommen, könnte man auch fragen: "Woraus speist sich im Jahr 2020 das Gefühl für 'Fotografie'?" Oder für fotografische Gerätschaften. Einerseits sicherlich (wie immer) von den Arbeiten der Fotografen, von den Bildergeschichten, Ausstellungen, Büchern usw., die sie produzieren. Und wenn man da selbst in irgendeiner Form mitmischen möchte, orientiert man sich letztlich immer an den Anforderungen, die man selbst hat – dann stellt sich letztlich auch das "Gefühl" für eine Marke ein, vielleicht manchmal auch verbunden mit Vorbildern, die man hat usw. Technische Neuerungen spielen natürlich auch eine Rolle – der Wechsel zur Kleinbildkamera war so eine Revolution. In jüngerer Zeit war es die digitale Revolution und der Siegeszug der Spiegellosen, die die Szene ordentlich aufgemischt haben.

Was mir auch aufgefallen ist: immer wieder äußern Fotografenkollegen die Sehnsucht nach kleineren und kompakteren Kameras, das sind Fotojournalisten, Künstler aber auch angewandte Profis (oft eingefleischte Canon- und Nikon-Leute, die seit 30 Jahren damit fotografieren) – einer der Gründe, die ich teile und die die Ursache dafür sind, warum ich gerne mit Fujiflm und Leica fotografiere - hier wird dieses Versprechen mindestens zum Teil eingelöst. Weg von den Dicke-Hose-Kameras der 90er, hin zu einer neuen Smartness.... Das erzeugt bei mir zumindest auch wieder ein sehr gutes Gefühl, wobei Leicas modernste Kamera (die SL) leider nicht in dieses Schema passt.

Die zum Teil unfreiwillig komisch/seltsamen Sondereditionen von Leica sind ein ganz eigenes Kapitel. In meinen Augen überwiegend rufschädigend.

Viele Grüße, Christian 

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Hm @Christian ... nach „tiefsten“ Gefühlen zu fragen, wenn es um schnödes „Gear-Gedöns“ geht, das halte ich für ziemlich „abenteuerlich“/abwegig  ... 😉

Aber gut, meine persönliche „Leica-Geschichte“ kann ich gerne in den Forenpott legen.

Ich wurde damals von meinem Photo-Werkstattleiter an der Kunstakademie „infiziert“.

Dessen Raum kann man sich vorstellen, wie ein Panoptikum aller nur denkbaren Kuriositäten ... von Plattenkameras aller Epochen, bis hin zu Kameras von alt bis „damals“ neu und unzähligen Objektiven, gestapelt in einer unübersichtlichen Regalwand ...Ich habe seinen Raum, das erste Mal, mit meiner kleinen Rollei 35 SE betreten und dachte er würde die Nase rümpfen ... doch ganz im Gegenteil → „Damit kann man sehr, sehr gut arbeiten!“

Und so hat er mir dabei geholfen, die Grundlagen zu erkunden und unzählige Negative in der Dunkelkammer zu entwickeln. Für mich war es spannend in dieser Zeit auch mal über eine „Lochkamera“ oder eine seiner Plattenkameras zu photographieren ...

Schon klar, wie komme ich nun zu Leica? *g ... das ist gar nicht so einfach, da er kein Typ war, der einer „Kamera-Religion“ angehörte, sondern, alles Gear NUR anhand der individuellen Bedürfnisse beurteilt hat ... (und so versuche ich es  bis heute auch zu halten.)

Beispiel: Einem meiner Studienkollegen, hat er zwei Kameras in die Hand gegeben (Ich glaube, es war eine Canon und eine Nikon ...) Da diesem eine schnelle Programmautomatik wichtig war) ... und mir hat er eine „olle“, abgegriffene Leica in die Hand gelegt ... (Bei dem genauen Modell, müsste ich jetzt lügen, aber, ich habe einen zusätzlichen Belichtungsmesser benötigt, da diese Leica über keinerlei Programm/Belichtungsautomatik verfügte.)

Ich war äußerst unglücklich mit dieser „blöden“ Leica ... ich wollte auch was „neues“/modernes und viele meiner damaligen Bilder waren oftmals hoffnungslos über- oder unterbelichtet ... es dauerte Monate, bis ich das halbwegs im Griff hatte ... Aber mit der Zeit, habe ich nicht nur diese Kamera, sondern, vor allem die drei mir mitgegebenen Objektive schätzen gelernt (35/50/90) ... und das war mein Beginn mit Leica ...

Als Student konnte ich mir damals natürlich keine M mit diesen Objektiven leisten, also führte mich mein weiterer Weg erst einmal über die gebrauchte R-Schiene ... Und obwohl ich heute auch mit der M-Linie arbeite, so bleiben mir die R-linsen weiterhin ein wichtiges Element in meinem Werkzeugkasten ... da „manche“ davon immer noch sakrisch gut sind ...

Wie auch immer → das ist eben meine persönliche Geschichte mit Leica ...  LG Farbenkreis/Stephan

Edited by Farbenkreis
Korrektur
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Hi,

vielen Dank für diese immerhin "tiefen" Gefühle und schönen Erinnerungen... 🙂

Oft ergeben sich solche Prägungen natürlich über derlei Begebenheiten. Meine erste richtige Kamera war eine Minolta X-500, und der einzige Grund dafür war der, dass mein bester Freund ebenfalls eine Minolta hatte und wir dann Objektive tauschen konnten.

Mit Minolta habe ich bis Mitte der 90er Jahre sehr zufrieden fotografiert, lustigerweise in den letzten 10 Jahren mit einer XD-7. Ich fand das ältere Modell einfach "cooler". Ich bedaure eigentlich bis heute, dass ich dieses System irgendwann verkauft habe. Ich hätte es mir gerne ins Regal gestellt.

Viele Grüße, Christian 

 

Edited by Christian Ahrens
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vor 11 Minuten schrieb Farbenkreis:

das halte ich für ziemlich „abenteuerlich“/abwegig

Also Hornbach, deren Spots ich Leica ans Herz legen möchte, macht das ziemlich gut. Da krieg sogar ich Lust aufs Heimwerken. Wenn ich mir dagegen die Bemühungen von Leica ansehe, sackteuren „Gear“ an den Mann zu bringen … ja, dann kriegen ich noch viel mehr Lust, mir mal wieder ne neue Bohrmaschine zu leisten. 

 

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vor 11 Minuten schrieb XOONS:

Also Hornbach, deren Spots ich Leica ans Herz legen möchte, macht das ziemlich gut. Da krieg sogar ich Lust aufs Heimwerken. Wenn ich mir dagegen die Bemühungen von Leica ansehe, sackteuren „Gear“ an den Mann zu bringen … ja, dann kriegen ich noch viel mehr Lust, mir mal wieder ne neue Bohrmaschine zu leisten. 

 

... hier sehe ich keinen Widerspruch!

Falls Dich eine neue Bohrmaschine von Hornbach glücklich macht, dann passt es doch!

Blende/Zeit/Iso werden eh völlig überbewertet! ... Aber so ein „Bohrhobel“ mit umschaltbarem Hammerschlag ... WOW! ... das ist was für echte Männer ... 😉 

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vor 59 Minuten schrieb XOONS:

Also Hornbach, deren Spots ich Leica ans Herz legen möchte, macht das ziemlich gut. Da krieg sogar ich Lust aufs Heimwerken. Wenn ich mir dagegen die Bemühungen von Leica ansehe, sackteuren „Gear“ an den Mann zu bringen … ja, dann kriegen ich noch viel mehr Lust, mir mal wieder ne neue Bohrmaschine zu leisten. 

Hi,

was Leica auch ziemlich gut macht, ist dieser Blog:

https://www.leica-camera.blog/de/

Da schaue ich gerne rein, denn hier geht es immer ums Geschichten-Erzählen mit der Kamera, um Fotografen, die ihre Themen umsetzen. Nicht alle gefallen mir, klar, aber darauf kommt es auch gar nicht an. Die Stories motivieren mich einfach, selbst dran zu bleiben.

Viele Grüße, Christian 

 

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2 hours ago, XOONS said:

Also Hornbach, deren Spots ich Leica ans Herz legen möchte, macht das ziemlich gut. Da krieg sogar ich Lust aufs Heimwerken. Wenn ich mir dagegen die Bemühungen von Leica ansehe, sackteuren „Gear“ an den Mann zu bringen … ja, dann kriegen ich noch viel mehr Lust, mir mal wieder ne neue Bohrmaschine zu leisten. 

 

Zeigst Du hier mal ein Bild, das Du mit der Bohrmaschine gemacht hast? 

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So allmählich kommt dieser Faden für Meinungsforschung ins richtige Fahrwasser. In Vergleich mit der Leica hat die Bohrmaschine zwar den besseren Handgriff, dafür ist ihr Betrieb etwas lauter als der der M, die allerdings beide einen IBIS vermissen lassen. 😀😀
 

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Am 13.3.2020 um 21:41 schrieb Christian Ahrens:

angeregt durch den Thread "Warum Leica M" möchte ich hier einmal die Frage stellen, was Euch "Leica" als Marke, als Produkt, als Nimbus, als Ideal, als "Gefühl" eigentlich bedeutet – und warum.

Früher mal viel, heute wenig. Nach fast zwanzig Jahren mit Leica gab es zu viele Enttäuschungen, zu viel halbherziges oder schlecht gelöstes, zu wenig Kundennähe bzw. Kommunikation, zu viele Qualitätsmängel.

Es bleibt die Erkenntnis "die kochen auch nur mit Wasser" und manchmal noch nicht mal das. Wenn Serienfehler im Service oder bei anderen Leica-Mitarbeitern /-Vertretern zu einem dümmlichen "das sind sie der Erste, davon haben wir ja noch nie etwas gehört" oder "solange sich das Produkt gut verkauft, sehen wir kein Anlass etwas zu verbessern" kommentiert werden, fühle ich mich als Kunde verarscht oder nicht ernst genommen.

Am 13.3.2020 um 21:41 schrieb Christian Ahrens:

Was ist für Euch die Seele von Leica?

Ein Mythos, Unsinn, Quatsch.

Am 13.3.2020 um 21:41 schrieb Christian Ahrens:

Was bedeutet Euch das Leica-Fotografieren im Alltag – in Jobs – in Projekten?

Nicht mehr als mit anderen Marken. Ich habe gerade nur eine Leica (Q/Q2), weil mir ein anderer Hersteller keine vergleichbare Lösung bietet. Wäre es anders, wäre ich wahrscheinlich lieber heute als morgen weg von Leica. Leica macht immer noch sehr gute Optiken (auch nicht in allen Systemen, siehe die teilweise sehr bescheidenen APS-C-Objektive) , aber zu einem Preis, der mir meine Fotografie  und mein Hobby nicht wert ist. Die anderen Hersteller haben in den letzten Jahren bei den Optiken enorm aufgeholt, so dass es mir schwer fällt im Ergebnis (dem Bild) einen für mich bedeutenden Unterschied zu sehen. 

Die Kameras selbst halte ich für technisch gerade mal mittelmäßig (Sensor) bis schlecht (Firmware und Firmwarepflege) oder sehr schlecht (Bilddatenverarbeitung / Farben / JPGs).

Am 13.3.2020 um 21:41 schrieb Christian Ahrens:

Ich bin gespannt auf Eure Antworten und auf Eure tiefsten Gefühle!

Tiefe Gefühle? Die Zeiten sind eigentlich vorbei. Aus Liebe ist eine Hassliebe geworden, nicht selten auch ohne die Liebe in der Hassliebe.

Ich habe mehr als einmal die Woche das Gefühl, ich müsste mich nach 5 Jahren von meiner Q trennen und von allem, was hier noch von Leica rumliegt und rumsteht. Mir fehlt halt nur die Alternative (eine cropfähige Kleinbildkamera mit IS/IBIS und 28mm, die nicht größer oder schwerer als die Q ist, bei ähnlicher Lichtstärke). Die Q(2) kommt Hardware-technisch dem, was ich mir vorstelle immer noch am nächsten, ist aber keineswegs perfekt, am meisten ärgert mich die Firmware und die unverständlichen Unpraktikabilitäten und Umständlichkeiten, die im Alltag nerven. Es ist besser geworden, aber immer noch ein Stückwerk und gerade zu eine Lachnummer, wenn man sich mal bei anderen Herstellern umschaut.

Mein tiefstes Gefühl mit Leica ist daher aktuell Hilflosigkeit und Ratlosigkeit. Was Besseres habe ich leider nicht zu vermelden.

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Deinen Leica M Frust kann und will ich Dir nicht nehmen, Jens, aber der ist lange her und die Qualität hat sich seitdem nach meiner Meinung erheblich gebessert, wie sich das Unternehmen insgesamt erheblich professionalisiert hat. Sie sind auch näher am Kunden dran, auch wenn es nicht allen gefällt, was sie machen. Sie können aber nicht werden wie Fuji oder Sony, weil Leica ohne seine Eigenheiten wohl nicht überleben würde. Sie sind Teil des Pakets, das man kauft.

Ansonsten: Ich habe früher auch von der perfekten Kamera geträumt. Sie wird es nicht geben. Insofern hast Du Leica im Grunde ein Kompliment an: Sie bieten als Einzige etwas, das Dir entgegenkommt. Die anderen Großen schaffen das nicht. Und mag auch der Sensor nicht der weltbeste sein, er ist davon nicht so viel entfernt, in der Praxis sind die Unterschiede gering bzw. selten bemerkbar.

Leica hat im Gunde als Alleinstellungsmerkmal, dass sie eigenständig denken und ungewöhnliche Lösungen abseits vom Mainstream anbieten können. Manchmal nutzen sie diese Chance.

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vor 13 Stunden schrieb Christian Ahrens:

was Leica auch ziemlich gut macht, ist dieser Blog: ...

Genau das finde ich nicht. Was dort gezeigt wird, ist zwar immer „ganz großes Kino“, hat aber nichts mit mir zu tun und animiert mich nicht zum Selbermachen. Aktuell: „Die Leica Galerie Düsseldorf präsentiert die spektakulären Fotografien von Anatol Kotte, die Jorge González in handgefertigter Haute Couture Mode von José Bénédí in seiner Heimatstadt Havanna zeigen.“  

Nicht meine Welt.

 

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vor 10 Stunden schrieb jmschuh:

Aus Liebe ist eine Hassliebe geworden, nicht selten auch ohne die Liebe in der Hassliebe.

 

Ich kann wirklich nachvollziehen, wenn sich jemand von einer Firma/Modellpolitik genervt fühlt ... aber, so nahe lasse ich keinen „Hersteller“, von was auch immer, an mich heran, dass er Liebe oder Hassgefühle in mir wecken könnte. (In solchen Fällen empfinde ich es eher beängstigend, wenn sich andere zu solchen „Gefühlen“ hinreißen lassen ...)

@Elmars hat es gut gesagt → "Ich habe früher auch von der perfekten Kamera geträumt. Sie wird es nicht geben."

Und ich würde das um den Punkt erweitern → Es kann keine perfekte Kamera geben, weil man selbst niemals perfekt ist ... Nur so kann ich mir den Frust von so vielen erklären, die alles auf ihr Kamerasystem schieben obwohl sie sich aus "freien" Stücken dafür entschieden haben.  Dabei sind die grundsätzlichen Fragen so einfach gestellt →

Wer bin ich? Und was brauche ich, um das zu tun, was ich wirklich will?

Und alle, die sich nun für das „falsche“/unpassende Kamerasystem entscheiden, die sollten sich eher an die eigene Nase fassen .... Das ist "nur" meine persönliche Meinung dazu! ... LG

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hm, bei der Konzentration auf weiße Leicas, lächerliche Brand Accessoriers und den ganzen anderen Firlefanz darf man schon mal meckern. Man will ja, dass es besser wird. (Das ist übrigens das Erfolgsgeheimnis jeder Reklamationsabteilung: Wer meckert, will kaufen.)

Gibt's eigentlich die Leica-Uhren aus den Ernst Leitz Werkstätten noch?

 

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Der Nimbus Leica an und für sich hat mir vor 40 Jahren viel  bedeutet, als ich unbedingt eine M Leica kaufen wollte und dies auch getan habe, Als Universalsystem nutzte ich da eine andere bekannte Marke, weil ich  mit der M nicht alles abdecken konnte, was meinen fotografischen Vorstellungen entsprach. Das blieb auch so, und ich stieg von der Analogleica auf eine digitale um, eine M 9, später auf eine M 240. Da meine Augen schlechter wurden, musste ich mich nachher von den Ms verabschieden und habe mir wegen des hervorrgenden Suchers eine SL samt Objektiven gekauft. Meine DSLR musste gehen, weil ich für diese Anschaffung das Geld dafür brauchte und ich auch nicht 2 verschiedene Systeme fahren wollte.Der Nimbus Leica war da nicht ausschlaggebend. Und nachher blieb ich im System - heute SL2 und CL weil die Objektive etc. einen dann darin halten. Ich muss aber sagen, dass es jetzt Kameras und Obektive ausserhalb von Leica gibt, die meine Ansprüche auch erfüllen würden. Und wenn Leica Linien wie die CL auflassen würde, dann würde dies mein Vetrauen in die Leica nicht stärken, ausser es kommt was nach, was besser ist und wo man die Objektive weiter verwenden kann. Vertrauen in eine Marke , das ist wichtig, ganz besonders bei einer solchen Marke wie Leica.Ein Nimbus ist schnell verspielt und lässt sich nicht mehr wieder herstellen. Ein positives Beispiel für den Nimbus einer Marke ist Patek, eine Uhrenmarke mit jetzt schon fast wahnwitzig hohen Preisen, aber bei Uhrenfantikern wohl das Maximum. Bei denen wird sogar mit Werterhalt der Uhren geworben und Weitergabe an die nächste Generation. Das geht freilich bei Fotoartikeln nicht so und aussedem ist nicht mal Leica annähernd so teuer, wie eine Patek. Aber manchmal hat man bei Leica Produkte, die man über den grünen Klee gelobt hat, bei Erscheinen eines neuen ähnlichen Produkt unterschwellig etwas madig gemacht - ein schwerer Marketingfehler.

 

 

 

 

Edited by HeinzX
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vor 13 Stunden schrieb jmschuh:

Mein tiefstes Gefühl mit Leica ist daher aktuell Hilflosigkeit und Ratlosigkeit. Was Besseres habe ich leider nicht zu vermelden.

 

Hi,

auch solche Gefühle sind natürlich starke Gefühle – wobei: gerade bei der Q finde ich eigentlich, dass sie so, wie sie konzipiert ist (bzw. wie ich sie nutze) alles drin ist, was ich brauche (konkret: ISO-Automatik, anständiger Autofokus, gutes Objektiv....). Auf der anderen Seite ist es bei der Q2 auch wiederum ziemlich lachhaft gewesen, wie lange es gedauert hat, bis die Kamera rudimentäre Funktionen nachgerüstet bekam....

Ich verstehe Deinen Zwiespalt. Und ja, das verträgt sich nicht so recht mit dem "Nimbus" des ultraqualitativen Profi-Gerätes aus Wetzlar/Deutschland. Und auch nicht mit den Preisen! Zu Qualität gehört heute auch die Qualität der Software dazu (dabei bekleckern sich die anderen Hersteller allerdings auch nicht nur mit Ruhm, und zwar durch die Bank alle). 

Es bleibt spannend....

Viele Grüße, Christian 

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vor 4 Stunden schrieb XOONS:

Genau das finde ich nicht. Was dort gezeigt wird, ist zwar immer „ganz großes Kino“, hat aber nichts mit mir zu tun und animiert mich nicht zum Selbermachen. Aktuell: „Die Leica Galerie Düsseldorf präsentiert die spektakulären Fotografien von Anatol Kotte, die Jorge González in handgefertigter Haute Couture Mode von José Bénédí in seiner Heimatstadt Havanna zeigen.“  

Nicht meine Welt.

 

Ja, oft großes Kino und internationale Fotografen. Aber eine Herangehensweise wie zum Beispiel in de Tokyo-Geschichte kann man überall auf der Welt versuchen, in Berlin oder in Gelsenkirchen oder wo auch immer.

Fotografisch erzählbare Geschichten gibt es überall, nicht nur an den Hotspots der Welt.

Viele Grüße, Christian 

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vor 3 Stunden schrieb Farbenkreis:

Und ich würde das um den Punkt erweitern → Es kann keine perfekte Kamera geben, weil man selbst niemals perfekt ist ... Nur so kann ich mir den Frust von so vielen erklären, die alles auf ihr Kamerasystem schieben obwohl sie sich aus "freien" Stücken dafür entschieden haben.  Dabei sind die grundsätzlichen Fragen so einfach gestellt →

Wer bin ich? Und was brauche ich, um das zu tun, was ich wirklich will?

Hi,

die Frage ist in der Tat leicht gestellt und wirklich wichtig – aber mitunter nicht einfach zu beantworten. Es sind ja wirklich existenzielle Fragen, die sich Sinn, Erfüllung, Inhalt, Flow usw. wünschen. Wer der Antwort einigermaßen nahe ist oder näher gekommen ist, weiß auch, was man dieser Welt fotografisch zu erzählen hat. Es ist eigentlich DIE Frage: "Wie will ich leben?".

Viele Grüße, Christian 

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vor einer Stunde schrieb Christian Ahrens:

Ja, oft großes Kino und internationale Fotografen. Aber eine Herangehensweise wie zum Beispiel in de Tokyo-Geschichte kann man überall auf der Welt versuchen, in Berlin oder in Gelsenkirchen oder wo auch immer.

Fotografisch erzählbare Geschichten gibt es überall, nicht nur an den Hotspots der Welt.

Viele Grüße, Christian 

Ja, man kann es versuchen, aber es wird nicht gelingen, solange die Fotos von den „Hotspots der Welt“ bei vielen Betrachtern vom „Reiz des Fremden“ angesprochen, phasziniert, neugierig werden... all die Menschen, die noch nie an diesen Plätzen der Erde gewesen sind, bzw. selbst nie die Möglichkeiten eines Profifotografen —— Zeit/Geld/Ausrüstung/ Dolmetscher/...... und auch selbst nicht die Professionalität des Fotografierens hatten. 

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Am 13.3.2020 um 21:41 schrieb Christian Ahrens:

Hi,

... was Euch "Leica" ... bedeutet – und warum.

Als ich 14 Jahre jung war, hatte ich mich für ein freiwilliges Fach 'Fotografie' eingetragen. Man traf sich wöchentlich am Freitagnachmittag nach dem regulären Schulbetrieb, fotografierte mit Film, den man selbst entwickelte und in der Dunkelkammer Bilder daraus machte. Nach zwei Jahren gab es keine staatlichen Förderungen mehr. Unser Projekt endete. Aber: Unser damaliger Lehrer schenkte den zwei verbliebenen Schülern das Equipment, das damals schon in die Jahre gekommen war, und einiges an Material, damit wir damit weitermachen konnten. Das taten wir dann auch ein paar Jahre; es war in Bezug auf die Damenwelt nicht von Nachteil, wenn ich das so sagen darf. 

Dann kam nach und nach das Berufsleben, der Fokus darauf und das Thema Fotografie verlor an Bedeutung. Über Psion (Handheld-PC-Ära) zu Nokia, zu Nokia PureView, lebte das Interesse an der Fotografie mal mehr oder weniger regelmäßig auf, bis dann auch wieder Kameras gekauft wurden. Zunächst Panasonic TZ, 10 - ... FZ. Trotz der verhältnismäßig guten Fotos war da aber etwas, was mich nicht so daran 'erfüllte'. Was genau, konnte ich zu dem Zeitpunkt gar nicht mal sagen. Dann kam die D-Lux 109 (aus der Koop zwischen Leica und Panasonic).

Und dann stand plötzlich die Frage im Raum, ob ich es mal mit einer 'echten' Leica versuchen sollte. Meine erste echte Leica war eine gebrauchte Leica X Typ 113. Schnell habe ich bemerkt, dass das, was man in der Hand hält, etwas vollkommen anderes ist. Das Gewicht, die Haptik, die Verarbeitung, die Menüführung, die Qualität.

Das jedoch, was ich als Leica-Anfänger bei den ersten Fotos sofort gesehen habe, hat mich regelrecht fasziniert. Summilux sagte mir damals noch nichts. Genauso wenig die 'Legende Leica' oder das, was man mit der Marke im allgemeinen sowohl positiv als auch negativ ('Luxusmarke') verbindet. Die Farben, die Details, das geringe Bildrauschen trotz hoher ISO-Werte und die Tiefenschärfe. Verglichen mit den anderen Kameras hat mich das echt umgehauen. Was ist passiert? Ich hatte zum ersten Mal verstanden, was den 'Leica Look' ausmacht.

Anfänglich habe mich sehr schwer getan, den Automodus zu verlassen und viel probiert. Nach und nach habe ich ein paar Dinge dazu gelernt und lerne auch im Moment noch stückchenweise dazu. 

Im Laufe der letzten fünf Jahre habe ich meine früheren Kameras verkauft und mir weitere gebrauchte aber zuletzt auch brandneue Leica-Modelle angeschafft. Irgendwann kommt man da immer tiefer rein. Ein Weg zurück zu der alten Kamerawelt - für mich undenkbar. Ricoh, Fuji, Hasselblad und Voigtländer/Sigma - ja da schaue ich immer wieder mal mit Interesse hin, wie auch zu den aktuellen Entwicklungen der KI-/Computational-/Smartphone-Fotografie. Auch diese Entwicklungen empfinde ich als spannend.

Eine Leica wird aber immer eine Leica bleiben. Die Kameras werden häufig technisch hinterherhinken. Aber die Objektive - da wird es derzeit keine noch so gute Firma auf der Welt schaffen, Leica einzuholen. Leica Objektive machen für mich in erster Linie Leica aus.

Ich gehe davon aus, dass mich Leica auch weiter beschäftigen wird, ob perspektivisch mit der Q, der SL oder gar der völlig manuellen M.

Und im Gegensatz zu früher, habe ich auch etwas mehr Zeit für Fotografie. Es sorgt für Bewegung, für eine guten Stressabbau und ist für mich kreative Erholung pur.
Sporadisch werde ich auch mal von wildfremden Leuten auf die Kamera angesprochen. Neben ein paar Snobs, die immer wieder mal auftauchen, werde ich oft auch von älteren Menschen angesprochen. Es werden oft schöne Gespräche. Denn dort geht es in erster Linie nicht um die Marke, sondern um gute Fotografie, die Qualität und um die Erzählungen, wenn sich meine Gesprächspartner mit einem Lächeln im Gesicht an ihre ersten Kameras und Aufnahmen erinnern. Auch das ist Leica.

Edited by allans1976
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vor 4 Stunden schrieb Talker:

Ja, man kann es versuchen, aber es wird nicht gelingen, solange die Fotos von den „Hotspots der Welt“ bei vielen Betrachtern vom „Reiz des Fremden“ angesprochen, phasziniert, neugierig werden... 

Hi,

doch, ich denke in diesem Fall schon. Denn hier hat der Fotograf ja nicht Tokyo fotografiert, sondern menschliche emotionale Zustände.
Hier der Link zu der Bilderserie, die ich meine: https://www.leica-camera.blog/de/2020/02/24/meg-hewitt-tokyo-is-yours/

Und das mit dem "Reiz des Fremden" ist so eine Sache. Eine Reportage über Gelsenkirchener Kneipen, Sportvereine oder sonstwas ist für einen japanischen Konsumenten genauso exotisch wie eine Geschichte über die japanische Teezeremonie für uns. 

Insofern kommt es gar nicht auf das Exotische an, sondern auf einen neugierigen Blick und eine frische Sichtweise. Gerade im Alltag liegen viele interessante Geschichten, ob als Portraitserie, Reportage, Foto-Essay oder was auch immer. 

Nur ein Beispiel: Peter Bialobrzeski hat in dem Buch "neontigers" asiatische Megacities fotografiert (sehr cool, sehr beeindruckend) aber auch Bücher wie "Die zweite Heimat" produziert und abei Fotos aus unserem Land und der alltäglichen Nachbarschaft zu einem aufregenden Buch montiert.

Ich glaube daran, dass man an jedem Ort der Welt spannende visuelle Entdeckungen machen und völlig neue Fotogeschichten umsetzen kann. 

Viele Grüße, Christian 

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