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Voigtländer Nokton 1,5/75mm VM


fototom

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Am 3.9.2019 um 12:26 schrieb fototom:

Hallo zusammen,

hier nun wie versprochen ein kleiner Erfahrungsbericht mit dem neuen Voigtländer Norton 1,5/75mm – mit etwas Verzögerung, da ich mich im Moment auf einem kurzen Foto-Trip im Ausland befinde.

Zunächst zu den Fakten: ausprobiert habe ich das Objektiv an meinen Kameras M9P, M10P und per Leica M-T-Adapter an der SL. Ich habe die Objektiv-Erkennung generell ausgeschaltet, da das Objektiv ja nicht codiert ist und ich habe auch keine Objektiv-Alternative aus der Leica-Liste manuell eingegeben.

Um es gleich vorweg zu nehmen: ich habe dieses Objektiv in den letzten 5 Tagen, in denen ich es verwendet habe, schon ziemlich tief ins Herz geschlossen! Als einer der Vertreter, die neben ihren Leica-Linsen relativ viele Voigtländer-Objektive verwenden, bin ich ohnehin ein großer Fan der Marke – dieses 75er ist aber nochmals ein echtes Highlight, finde ich.

VERARBEITUNGSQUALITÄT UND HANDLING

Man kann es mit einem einzigen Begriff auf den Punkt bringen: Leica-Niveau! Ich habe selten ein so gut verarbeitetes und vom Handling hervorragendes Objektiv in der Hand gehabt wie dieses 75er. Bis ins Detail wirklich tolle Fassungs-Qualität, die Mechanik läuft absolut Spielfrei, der Tubus wackelt in keiner Richtung, der Entfernungsring ist leichtgängig und weich, der Blendenring rastet satt und hat ebenfalls keinerlei Spiel.

Das Gewicht des Objektivs in Vollmetall-Fassung (ich tippe auf Alu mit Edelstahl-Bajonett) ist genau richtig – einerseits massiv und wertig, andererseits verhältnismäßig leicht für die Brennweite mit dieser Lichtstärke. Kein Stück Kunststoff trübt das Gesamtbild, bis hin zur Vollmetall-Gegenlichtblende, die auf einem Einschraubring sitzt, der zuerst in die Filterfassung geschraubt wird und dann mittels Rändelschraube fixiert wird. Sie kann für den Transport auch umgekehrt aufgesetzt werden.

Alle Beschriftungen, auch der Firmenschriftzug der Geli, sind graviert und farbig ausgelegt, nichts ist einfach nur aufgedruckt. Das Objektiv ist außerdem für diese Brennweite in Verbindung mit seiner Lichtstärke als super kompakt zu bezeichnen.

Ein großes Plus: die Nahgrenze von 70cm. Wie beim 75er Leica Summilux ergibt sich damit in Verbindung mit der Brennweite der höchstmögliche Abbildungsmaßstab an einer M-Kamera in Verbindung mit dem Messsucher. Auch sehr schön: der gesamte Entfernungsbereich von 70cm bis Unendlich wird mit nur einer Vierteldrehung des seidenweich laufenden Entfernungsrings durchfahren. Dadurch lässt sich sehr schnell und zielgenau fokussieren – ein wichtiger Faktor bei diesem hochlichtstarken Objektiv, das natürlich einige Übung erfordert, um bei Offenblende perfekt auf dem Schärfepunkt zu liegen.

OPTIK UND ABBILDUNGSLEISTUNG

Auch in der Abbildungsleistung hält das Objektiv, was die Verarbeitungsqualität verspricht. Ich würde dieses 75er Nokton als echten Allrounder bezeichnen: Offen angewendet ein Charakterobjektiv mit perfekten Portrait- und Freistellereigenschaften bei sehr schönem Bokeh und trotzdem noch guter Kernschärfe, nur leicht abgeblendet dann ein knackscharfes kurzes Tele, das auch sehr gut für Landschaft oder Architekturdetails geeignet ist.

Die Vignettierung ist bei offener Blende merkbar, aber moderat und verschwindet nach Abblenden um zwei Stufen praktisch völlig. Leichte kissenförmige Verzeichnung an den Rändern ist zwar vorhanden, ich würde sie aber als noch durchaus „architekturtauglich“ bezeichnen. Chromatische Aberration (Magenta-Farbsäume) ist offen zwar vorhanden, aber in der EBV leicht zu eliminieren und verschwindet bei nur einer Stufe Abblendung ohnehin.

Die allgemeine Schärfeleistung ist sehr gut und gleichmäßig bis in die Bildecken. Bei Offenblende hat man neben der an sich recht guten Kernschärfe im Detail einen leichten Halo-Effekt, das heißt, dass sich um die scharfe Objektkante bei starken Lichtkontrasten ein schwacher Lichtsaum bildet. Dies ist aber nur bei sehr starken Kontrasten der Fall und ich mag diesen Effekt eigentlich auch sehr gerne, da er, weil auch nur bei starker Vergrößerung sichtbar, insgesamt für einen schönen Charakter und eine gewisse Weichheit bei Portraits sorgt. Das Objektiv hat hier in meinen Augen einen starken Noctilux-Charakter. Wird das Nokton dann um 1-2 Stufen abgeblendet, verschwindet der Halo Effekt nach und nach gänzlich und bei 2,8 bis 4 ist das Objektiv knackscharf bis in die Ecken.

Das Bokeh ist, wie schon angedeutet, sehr schön und weich, es gibt bei mittleren Blenden nur minimale Ecken in den Unschärfekreisen, da die Blende mit ihren 12 Lamellen über den gesamten Verlauf recht kreisförmig ist.

Ich konnte bei meiner Arbeit keinen nennenswerten Fokusshift feststellen – jedenfalls keinen, der für mich praxisrelevant wäre. Mag sein, dass das auf einem Prüfstand technisch etwas anders aussieht, aber ich möchte immer wieder betonen, dass ich kein Objektivierter bin sondern nur aus meiner Praxis heraus berichte. Jedenfalls hatte ich auch mit dem Messsucher wenig Probleme, die Schärfe punktgenau zu setzen – mit dem elektronischen Sucher der SL natürlich sowieso nicht, und eine praxisrelevante Verschiebung des Schärfepunktes nach dem Abblenden ist mir auch nicht aufgefallen.

Nachfolgend nun einige Aufnahmen: vom Objektiv selbst und wie es an einer M10 aussieht, dann eine Serie mit meiner alten M9-P als „Model“ am Strand, um das Bokeh bei verschiedenen Blenden darzustellen und schließlich diverse Shots "aus dem Leben" an den unterschiedlichen Kameras.

 

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hallo Zusammen,

 

habe seit 5 Tage auch das Voigtländer 75 / 1,5.

Leider hapert es an der Scharfstellung. Sowohl im Nahbereich wie auch auf Entfernung stellt es nicht durch den Sucher scharf. Mit Live View ist es scharf.

Hat jemand die gleichen Erfahrungen? Ich habe ein Leica M-P.

Mit meiner M4 habe ich keine Versuche gemacht, wird aber wohl das selbe sein.

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  • 6 months later...

Zur Wiederbelebung dieses Themas anbei zwei Fotos mit dem 1,7/75 mm an der M240 mit Blende 1.7 vor der Kamera Ramona

 

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  • 3 weeks later...

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Erster Test mit dem Nokton 1.5/75 an der Leica M10R. Natürlich gleich mit Offenblende rumhantiert.

Edited by HansiMustermann
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M10-R mit Nokton 1,5/75

 

Edited by HansiMustermann
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Schön auch für Landschaft. Ich mag's sehr. Bitte unbedingt anklicken für Qualität...

 

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  • 2 weeks later...

M 11, Nokton 75 und Offenblende - puh...

1. Bild volle Auflösung, 2. Bild Ausschnitt ca. 3000 x 2000 MP

 

 

 

 

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1. Bild offen, 2. Bild ca. f 6,8 (beide Nokton an M 11)

 

 

 

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Voigtländer Nokton 75/1.5 an M240 :

 

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  • 3 months later...
vor 8 Minuten schrieb maron:

Weiß evtl. jemand von euch, welcher Sucherrahmen eingespiegelt wird?

Wenn Cosina bw. Voigtländer sich an die Leica Spezifikation halten (was ich vermute), dann wird bei der M2 der 50er Rahmen eingespiegelt werden, denn der ist bei den späteren Ms mit dem 50er verkoppelt. Die Rahmenpaarungen sind 28 und 90, 50 und 75 sowie 35 und 135.

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  • 3 weeks later...

Nachtrag: Ich habe mir zu meiner (fast) neuen M10 und zu einigen vorhandenen Leica-Linsen nun dieses  Nokton zugelegt und bin sehr erfreut über Abbildungseigenschaften, handling und Verarbeitung. Ich hatte vor Jahren schon mal das 1,4 75 von Leica und sehe beide auf Augenhöhe, wie auch andere hier schon berichteten. Das Nokton ist dabei deutlich handlicher.

Ich tue mich immer noch schwer, sogenannte Fremdobjektive an den M‘s zu verwenden, aber hier gehen mir die Argumente aus, zumal es ja keine adäquate Alternative gibt.

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5 minutes ago, maron said:

Nachtrag: Ich habe mir zu meiner (fast) neuen M10 und zu einigen vorhandenen Leica-Linsen nun dieses  Nokton zugelegt und bin sehr erfreut über Abbildungseigenschaften, handling und Verarbeitung. Ich hatte vor Jahren schon mal das 1,4 75 von Leica und sehe beide auf Augenhöhe, wie auch andere hier schon berichteten. Das Nokton ist dabei deutlich handlicher.

Ich tue mich immer noch schwer, sogenannte Fremdobjektive an den M‘s zu verwenden, aber hier gehen mir die Argumente aus, zumal es ja keine adäquate Alternative gibt.

….Das Noctilux 75 habe ich dabei mal aussen vor gelassen, weil es preislich ja auf einer völlig anderen Ebene liegt.

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Am 20.6.2022 um 14:44 schrieb maron:

Ich tue mich immer noch schwer, sogenannte Fremdobjektive an den M‘s zu verwenden, aber hier gehen mir die Argumente aus, zumal es ja keine adäquate Alternative gibt.

Das ging mir anfangs auch so. Aber ich habe mittlerweile das Pre-Asph Summicron 90mm 2.0 durch das Apo Skopar 90mm 2.8 ersetzt. Das Summicron war schon zu analogen Zeiten bei voller Öffnung schwach, aber an der SL2 nicht zur gebrauchen. Das Summicron wird bei Blende 2.8 sprunghaft besser. Aber ist nicht so gut  wie das neue  Apo Skopar, das bei jeder Brennweite um Klassen besser ist und vor allem erheblich leichter. Mein Summicron 35mm ASPH habe ich gegen das Voigtländer Ultron ausgewechselt. Das Summicrom ist im Randbereich schwächer als das Voigtländer, mit dem ich sehr zufrieden bin. 

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On 6/24/2022 at 3:30 PM, paulleica said:

Das ging mir anfangs auch so. Aber ich habe mittlerweile das Pre-Asph Summicron 90mm 2.0 durch das Apo Skopar 90mm 2.8 ersetzt. Das Summicron war schon zu analogen Zeiten bei voller Öffnung schwach, aber an der SL2 nicht zur gebrauchen. Das Summicron wird bei Blende 2.8 sprunghaft besser. Aber ist nicht so gut  wie das neue  Apo Skopar, das bei jeder Brennweite um Klassen besser ist und vor allem erheblich leichter. Mein Summicron 35mm ASPH habe ich gegen das Voigtländer Ultron ausgewechselt. Das Summicrom ist im Randbereich schwächer als das Voigtländer, mit dem ich sehr zufrieden bin. 

Kann man alles machen…

Bei mir wird das Nokton eine Ausnahme bleiben.

Ansonsten bin ich mit meinen Leica-Objektiven (SEM 21, SLX 35 FLE, Summilux 50) hoch zufrieden 😊.

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