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Objektive (innen) reinigen


Edgar1920

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Hallo zusammen,

 

Dies ist mein erster Thread in diesem Forum. Zuerst einmal hoffe ich, dass mir nicht gleich jemand sagt das Therma gibt es schon 3 Mal (dann habe ich nämlich die Suchfunktion doch noch nicht verstanden).

 

Wie der Titel schon sagt geht es um das Reinigen der Innenflächen von alten Objektiven.

Ich habe in den vergangenen Jahren mehrere alte Objektive (M-Bajoinett und Schraubgewinde) zerlegt und gereinigt. Eigentlich aus der Not heraus denn mein Vater hatte mir ein recht trübes Elmar 2.8/50 gegeben. Da der Zeitwert des Objektivs den Sinn einer professionellen Reinigung un Frage stellte, habe ich das Objektiv Linse um Linse zerlegt, die Linsen gereinigt und wieder montiert.

Das hat auch ganz gut geklappt.

 

Als nächstes kam dann mein recht abgerocktes Summarit 1.5/50 dran, denn im Inneren hatte es ein paar grössere “Plättchen”, vermutlich Lackteile. Den leichten Putzspuren im inneren nach war ich wohl nicht der erste hier. Auch hier hatte der Film (oder Sensor) nach dieser Massnahme einen deutlich klareren Durchblick.

 

Seitdem haben ich noch einige andere alte Optiken von Beschlag und ähnlichem befreit und zuletzt auch den Blendenabrieb aus meinem 35er Summilux (pre-ASPH) herausgeholt der die Bildqualität ab Blende 5.6 (und kleiner) im direkten Vergleich erkennbar unter die Bildqualität meines Summicron fallen liess (bis Blende 4 war das Lux gleichwertig zum Cron). Dies Bildergebnisse sind nachher durchweg besser als vorher. Nur findet man leider wenig Informationen über das Zerlegen / Reinigen von Objektiven.

 

Es gelingt nicht immer mit wenig Aufwand an alle Linsenflächen zu gelangen, aber über die Hälfte der nicht verkitteten Flächen sind doch meist ohne zu viel Aufwand zugänglich und die letzten zwei, drei Flächen lasse ich dann mit etwas Beschlag, damit meine jüngeren, kristallklaren Objektive nicht noch neidisch werden.

 

Daher möchte ich diesen Post anstoßen und Eure Erfahrungen und Meinungen zur selbst durchgeführten Reinigung und Reparatur von älteren Objektiven zu hören und zu teilen.

 

Vielleicht wird es Stimmen geben die das eigenmächtige Öffnen von Leitz-Optiken als Sakrileg betrachten (denn was in Wetzlar und Midland verschlossen wurde darf auch nur dort wieder geöffnet werden).

 

Daher wäre ich auch für das Teilen von Negativ-Erlebnissen dankbar.

 

Mein Negativ-Ergebnis ist bislang übrigens die Fokussierschnecke des versenkbaren 9cm Elamr (M-Version). Diese Schnecke wartet noch darauf, zerlegt zu werden (nachdem ich endlich eine Schraube finde) damit der Verriegelungsmechanismus wieder in Ordnung gebracht werden kann.

 

Das zweite Fast-Negativ Erlebnis waren 12 Blendenlamellen aus einem Summitar 5cm: Nachdem ich den inneren Blendenring, welcher die Lamellen bewegt, wieder gängig gemacht hatte hatte ich den genialen Einfall das noch nicht montierte Objektiv mit der Vorderseite nach unten abzustellen, damit kein Staub reinkommt... Nun beim Anheben fielen dann der nicht mehr verklemmte Blendenring mitsamt den Blendenlamellen auf den Tisch. Und ich musste doch erst mal schlucken.

Das Zusammensetzen forderte meine Fingerfgertigkeit und Geduld doch recht heraus aber ich habe mir gesagt dass das Objektiv bei seiner Erschaffung auch nur von Menschenhand zusammengesetzt worden ist.

 

Ein bis zwei Stunden später machte ich dann ein Testbild und war mit dem Resultat zufrieden.

 

So jetzt lasse ich Euch schreiben und freue mich auf Eure Antworten und Erlebnisse.

 

Gruß, Frank

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Nein, genau das Summilux-M (pre Asph.) 35 mm fehlt überall.

 

Vielleicht kommt daher der Fehler. Summilux und Summicron IV tragen, lt. Leica die selbe Kodierung. Nun tun sich allerdings Abgründe auf, wenn sich das Summilux gar nicht kodieren lässt.

 

Danke, Frank für die Info.

 

Gruß,

Kladdi

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Hallo Frank,

 

Kladdi hat mich auf diesen Thread aufmerksam gemacht – und ich kann ein paar (wenige) Erfahrungen mit Leica-Linsen beisteuern. Und nein, (ältere) Leica-Objektive zu zerlegen ist kein Sakrileg, kann aber ziemlich nervenaufreibend sein. Das größte Problem ist "Wie zerlege ich dieses spezielle Objektiv?", gefolgt von den oft sehr empfindlichen Vergütungen im innern von Objektiven vor 1950 (oder in dem Dreh, es gibt meines Wissens keine exakte Grenze, ab der auch die Innenflächen hartvergütet wurden).

 

Meine persönlichen Erfahrungen bislang:

 

1. Mein Nah-Summicron – das hat letztlich gut geklappt, war aber durchaus mit Stress verbunden (ist nicht gerade ein Billig-Objektiv).

2. Mein altes Hektor 4.5/13,5cm – und auch wenn Kladdi immer wieder fragt, ich veröffentliche die Seriennummer hier nicht … ;)

 

Das Hektor war tatsächlich das problematischere Objektiv, da es a) schlechter zu zerlegen ist (tatsächlich weniger offensichtlich und anders als bei neueren), B) die Gewinde alle festgefressen waren, ich dabei c) ein Messing-Feingewinde beschädigt habe (das Andreas, einer unserer hiesigen Leica-Liebhaber, mit großem persönlichen Engagement wieder in Ordnung gebracht hat) und d) die Innenvergütungen extrem empfindlich sind (das kann ich jetzt aus eigener Anschauung bestätigen, auch wenn ein Teil der Schäden vermutlich nicht von der aktuellen Reinigung herrührt).

 

Beim Nah-Summicron waren die Vergütungen dagegen auch innen völlig unproblematisch, nur ist es deutlich komplexer gebaut und hat ein paar "Besonderheiten", die ich in der Form bei Objektiven anderer Hersteller nicht beobachtet habe (und mir hat z.B. eine spitze Pinzette mit Kunststoffbacken gefehlt; ich habe dann, soweit ich mit erinnere, mit runden Holz-Zahnstochern gearbeitet).

 

Letztlich sind beide Optiken jetzt wieder voll einsatzfähig und auch bei Gegenlicht wieder so gut, wie es beim jeweiligen Objektivtyp geht (in meinen Augen das größte Problem bei Belag auf den Linsen). Kleinere Schäden an der Vergütung sind im praktischen Einsatz irrelevant und reduzieren nur den Sammlerwert; wer kein Geschäft mit seinen Objektiven machen will, sondern photographieren (ohne Unsummen in Reinigungen zu investieren), der sollte sich da nicht zu viel Gedanken machen. (Ein Noctilux o.ä. und Objektive von anderen würde ich nicht anfassen ;))

 

Meine Empfehlungen für alle, die sich da einarbeiten (oder es einfach mal probieren) wollen:

 

1. Alte (und möglichst billige) Meyer-Optik-Görlitz-Objektive (bzw. deren Gegenstücke von Pentacon) zum Üben verwenden – die sind meist recht einfach zu zerlegen. 

 

2. Alte (und möglichst billige) russische Objektive zerlegen und wieder zusammenbauen (auch wenn die oft anders konstruiert sind). Habe ich nicht gemacht, wäre aber vermutlich sinnvoll gewesen … ;)

 

3. Auf YouTube nach entsprechenden Videos Ausschau halten. Einige Leica-Optiken findet man z.B. bei "Mikeno62" (https://www.youtube.com/channel/UCgANrFnm3Sdai8zvA2iJGQg). Und man kann viele Tricks bei ihm lernen, gerade auch bei Objektiven anderer Hersteller (die Tricks sind oft übertragbar).

 

Und passendes Werkzeug ist wichtig! Da helfen eBay und Amazon. Genau genommen ist das Werkzeug zum Zerlegen sogar die entscheidende Komponente. Sehr schön sind die diversen "Gummistopfen" zum Lösen von Schraubringen ohne Kerben (kann man oft auch für solche mit Kerben verwenden, was den Stressfaktor deutlich reduziert). Die Verwendung von PowerGrip-Handschuhen kann auch hilfreich sein, aber nur zum Zerlegen (beim Zusammenschrauben braucht's Feingefühl, um die Gewinde nicht zu beschädigen – s.o.)!

 

Zum Reinigen der Linsen kann man Optik-Reinigungstücher (aus Papier bzw. Baumwoll-Fließ) sowie Wattestäbchen verwenden (letztere sind vermutlich schonender bei empfindlichen Oberflächen, werde ich künftig verstärkt einsetzen), und als Flüssigkeit idealer Weise Isopropanol oder eine Mischung aus 2 Teilen Isopropanol und 1 Teil Aqua dest. Es gibt auch die Empfehlung für Waschbenzin (oder Feuerzeugbenzin), aber das Zeug aus dem Drogeriemarkt verdunstet nicht ganz rückstandsfrei, während sich die Isopropanol-Wasser-Mischung bislang bestens bewährt hat. Bei hartnäckigem Belag (der nicht tatsächlich aus feinen Kratzern besteht – vorher mit der Lupe prüfen) kann auch lauwarmes Wasser mit etwas billigem (nicht-rückfettendem) Spülmittel helfen, oder ein Brillenputzmittel mit Tensiden (hinterher mit destilliertem Wasser nachspülen).

 

Das Hektor sollte ich vielleicht selber dokumentieren. Wenn man erstmal weiß, wie es geht, ist es eigentlich nicht so schwierig …

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Hallo Christian

 

Vielen Dank für das Teilen Deiner Erfahrungen.

Ich reinige meine Linsen ebenfalls mit Isopropanol (99.9%), wobei ich seit einiger Zeit Kosmetikwattestäbchen verwende. Die fusseln nicht, haben eine eher flach-breite Seite und eine spitze Seite. So kann man mit der flach-breiten Seite auch flächig wischen bzw. mit der spitzen Seite auch den Blendenabrieb bei einem 28er Summaron vernünftig wegzuwischen ohne die Blendenlamellen oder die dahinter liegende Lise demontieren zu müssen.

 

Zu den Vergütungen kann ich bislang nichts sagen. Die meisten der von mir gereinigten Objektive waren entweder unvergütet (tja hat auch einen Vorteil) oder aus der zweiten Hälfte der 50er.

Ein 1948er Hektor 13.5cm hatte ich falsch wieder montiert. Die zweite Linse von hinten war falsch herum eingesetzt.

Der Bildeffekt war sehr „kreativ“ und hatte etwas vom Thambar. Jedoch leider nicht das charakteristische Bokeh sondern die fehlende Schärfe.

Hilfreich ist natürlich auch wenn man ein Bild vom optischen Aufbau hat. Dann kann man bei der Montage weniger Fehler machen (falls eben eine Linse nicht richtig herum abgelegt worden ist) und man kann die Demontage etwas planen, da man schon mal weiß wie viele Flächen zugänglich sein sollten und wo sich diese befinden (vor oder hinter der Blende).

 

Übrigens, die Gummipuffer (Türstopper aus dem Baumarkt) zur Demontage kann man an einer Ständerbohrmaschine (Schraube durch) sehr einfach mit einer groben Feile auf das benötigte Maß verkleinern (und auch innen etwas aushöhlen wenn die Linse im Weg wäre). Macht zwar mächtig Schmutz geht aber schnell und kostet praktisch nichts.

 

Ein anderes interessantes Objektiv ist ein 35er Summaron mit Brille. Hier war der Schneckengang sehr schwergäng.

Zerlegen, reinigen, neu schmieren war alles kein grösseres Problem dank YouTube. Jedoch bei der Montage fiel mir dann auf dass die beiden Schneckengänge (der für die Linsen und der für die Entfernungsmessung) mehrere Gewindegänge hatten und es somit eine Vielzahl von Möglichkeiten der Montage gab. Nachdem ich dann an einem anderen Objetiv das Maß von Bajonett auf Entfernungsmesserrrolle gemessen hatte, hatte ich endlich eine Orientierung und habe das ganze so wieder ordentlich zusammen bekommen.

 

Für mich sind die alten Objektive zu schade um nicht benutzt zu werden.

Vielleicht macht es ja Sinn einmal ein Objektiv-Zerlegungs-Manual für alte Leitz-Objektive zu erstellen.

Ich habe seit der letzten Linse angefangen mir die Arbeitsschritte aufzuschreiben. Denn da es bei mir keine Alltagsbeschäftigung ist bleibt die Erinnerung an das was ich mal getan habe dann auch nicht ewig präsent.

 

Gruss,

 

Frank

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@Edgar. Diese von dir beschriebenen Kosmetik-Wattestäbchen wollte ich auch schon erwähnen.

Fuseln wirklich weniger als andere/billige.

 

Ich verwende eigentlich nur mehr >Optical Wonder< zum Linsen reinigen.

 

Isopropanol würd ich für Linsen nicht empfehlen.

Vor allem bei vergüteten Linsen sollte man mit Alkohol vorsichtig sein.

 

Zitat (Quelle): https://www.amazon.de/Baader-Planetarium-2905007-Optical-Wonder-Reinigungsfl%C3%BCssigkeit/dp/B001ILNDOA

  • Unterkriecht Schmutz, aggressive Öle, Pollen und Fett
  • Trocknet rückstandsfrei ohne Schlierenbildung
  • Geeignet für alle empfindlichen optischen Flächen
  • Bildet eine unsichtbare Schutzschicht gegen Bakterien und glasschädigende Pilze
  • Lieferumfang:OPTICAL WONDER Reinigungsflüssigkeit

Noch ein Tipp Edgar:

Wenn du eine Schnecke aus dem Objektiv rausschraubst, ganz langsam.

2 Markante Punkte von Schnecke und Objektivgehäuse merken, wenn sie sich lösen.

Hab schon ein paar Objektive (Teilzerlegt) und mit dieser Methode in wenigen Sekunden wieder zusammen geschraubt. bzw, die richtigen Ansätze des Gewindes gefunden.

Edited by Reini
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https://www.baader-planetarium.com/de/zubehoer/optisches-zubehoer/justierhilfen-pflege-und-reinigungsmittel/optical-wonder-reinigungsfl%C3%BCssigkeit.html

 

100ml

"Sicherheitshinweise

Alkoholhaltige Flüssigkeit: für Kinder unzugänglich aufbewahren. Berührung mit den Augen vermeiden. Nicht bei offenem Feuer anwenden. Nicht rauchen. Vor Sonneneinstrahlung schützen. Von Nahrungsmitteln und Getränken fernhalten"

 

Was sollte Alkohol der Entspiegelung anhaben?

 

Befremdlich: "Bildet eine unsichtbare Schutzschicht gegen Bakterien und glasschädigende Pilze" wie soll das gehen?

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...

Isopropanol würd ich für Linsen nicht empfehlen.

Vor allem bei vergüteten Linsen sollte man mit Alkohol vorsichtig sein.

 

...

 

Bei allen Vergütungen mindestens ab etwa Mitte der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts braucht man hinsichtlich Isopropanol oder ähnlichen Alkoholen nun wirklich keine Angst zu haben, die werden davon nicht angegriffen. Ich halte bei optischen Oberflächen auch nichts von filmbildenden Substanzen, man will ja gerade keine Rückstände auf der Linsenoberfläche haben. Und unsichtbar ist relativ, da wäre ICH vorsichtig.

 

Grüße, Andreas

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Die Geschmäcker und Erfahrungen sind natürlich hier genau so vielfältig wie im www.

Wenn ihr das hochkonzentrierte Isopropanol verwendet, dann mal an die Beigabe von destilliertem Wasser denken.

 

Die bei Baader werden sich schon was beim Optical Wonder gedacht haben.

 

Ist aber auch verständlich, wenn sich jemand Geld für für eine Hexentinktur ersparen will.

Viele lehnen ja auch prinzipiell teure Additive fürs Auto ab.

 

Und ausserdem. Wie oft muss man Optiken und Sensoren mit scharfen Mittelchen denn überhaupt reinigen?

 

Auf jeden Fall zwischendurch und vor dem Alkohol-Bade mit diversen Essenzen den Luftpinsel und/oder ein ganz weiches Tuch verwenden.

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Guten Abend zusammen,

 

Zumindest zur Sensorreinigung hat man mir bei Leica Schweiz gesagt dass ich die Nassreinigung mit reinem Isopornaol (99.9%) bedenkenlos machen kann, denn genau das verwenden sie wohl auch. Wichtig ist dass es nicht gerade vergällter Alkohol mit „irgendwelchen“ komischen Zusätzen ist (so z.B. Brennspiritus).

Das Optical Wonder besteht laut Sicherheitsdatenblatt zu 25% aus Ethanol und zu 35% aus Propanol (ich bin leider nicht chemisch genug versiert um den Unterschied zu Isopropanol in Bezug auf Vergütungen zu beurteilen). Also rund 60%iger Alkohol. Weiter ist nichts angegeben. Alkohol sind allgemein fungizid und da wir Altglasfreunde ja panische Angst vor einem Glaspilz (nicht vor einem Glas Pils) haben ist dies dann noch ein gutes Verkaufsargument.

Propanol ist übrigens auch ein Fuselöl. Ein schlechter Hausbrand mit 60% könnte also auch gut zur Reinigung verwendete werden.

 

Am Ende reinigen wir unsere Objektive dann doch wohl mit Alkohol und Wasser, was ja ziemlich der von Christian eingangs beschriebenen Mischung entspricht (für den Ethanol im Optical Wonder küönnte ich mir aber doch eine bessere Verwednung als auf einer Glaslinse vertrocknend vorstellen).

Gegen reinen Alkohol in einem kommerziell vertriebenen Produkt spricht sicher unter anderem auch die etwas langsamere Verdunstungsgeschwindigkeit bei Verdünnung mit Wasser und die so veringerte Entzündbarkeit, welche ja bei Transport und Verkauf dann schnell einen Optikreiniger zu einem Gefahrengut machen würde.

 

Hautsache ist ja, dass wir am Ende wieder Freude an der Benutzung unserer alten Gläser haben. Ob mit Vergütung oder ohne, ob mit Nebel oder ohne. Weichzeichner wird ja auch immer beliebter und vielleicht ärgere ich mich in fünf Jahren, das eine oder andere Objetiv gereinigt zu haben wenn die gleichmässig benebelten plötzlich sauteuer gehandelt werden. Und vielleicht wird ja eines Tages sogar Glaspilz-Effekt zu einer gesuchten Rarität, da das Bokeh damit besonders einmalig wird (ich hatte mit diesem nur einmal, in einem VIOOH-Sucher Kontakt gehabt... Ist schon irgendwie beeindruckend...).

 

Gruß

 

Frank

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Isopropanol wird zum Reinigen von Glas- und Spiegeloberflächen u.a. in der Lasertechnik verwendet – hat mir ein netter hiesiger Leica-Stammtischler verraten, der früher als Physiker damit zu tun hatte. Lediglich bei Kunststofflinsen sollte man das meiden (also z.B. bei Kunststoff-Brillen), das kann zu Trübungen führen.

 

Die Verdünnung mit Wasser hilft beim Lösen von Rückständen, die nicht wasserlöslich sind.

 

Dieses "Optical Wonder" könnte ich mir ganz gut zur "Vorreinigung" bei echt schmutzigen Linsen vorstellen, hinterher dann eben mit Isopropanol-Wasser-Mischung nachspülen. So mache ich das mit dem Brillenreinigungsspray (damit habe ich mal so richtig fetten Belag von einem Ditto runterbekommen, bei dem sonst nichts helfen wollte – keine Ahnung, was das war).

 

Für Sensoren geht Isopropanol sicher auch, ist aus der Apotheke aber vermutlich nicht rein genug. Da benutze ich Eclipse, das wohl größtenteils (oder vollständig) aus gereinigtem Methanol besteht und sehr schnell verdunstet (hat sich bestens bewährt, auch auf Leica-Sensoren – leider hierzulande schwer zu bekommen und sauteuer).

 

Auf den Weichzeichner-Effekt von beschlagenen Linsen kann ich persönlich sehr gut verzichten – das lässt sich inzwischen auch mit Photoshop simulieren … ;)

Edited by caugustin
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zerlegen tue ich alles, wo nicht Zeiss, Voigtländer oder LEICA draufsteht. mit ersten beiden Marken habe ich die Erfahrung gemacht, dass meine technischen Erfahrungen nicht ausreichen, die Geräte ohne Beschädigung zu demontieren. und bei Leitz sind mir die Geräte einfach zu kostbar als dass ich es probieren würde.

 

allerdings habe ich hier ein M-Bajonett Elmar 5cm von Leitz liegen, bei dem ich allzu gern mal die Frontlinse von hinten putzen würde. ich krieg den Frontring aber nicht abgedreht und habe beim ersten Anzeichen von Problemen lieber aufgehört. -auf die Idee, mal bei JuhThjub nachzusehen, ob das mal einer erklärt hat, bin ich ehrlich gesagt noch nicht gekommen. ich glaub, das mach ich gleich mal.

 

übrigens nehme ich B+W LENS CLEANER II und ein Linsenputztuch für alle Linsen. Das Mittel löst alles, was sich in Wasser oder Alkohol auflösen lässt und greift Beschichtungen nach meiner Erfahrung nicht an. ausserdem verdunstet es rückstandsfrei- was man von Isoprop aus der Apotheke leider nicht behaupten kann.

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zerlegen tue ich alles, wo nicht Zeiss, Voigtländer oder LEICA draufsteht. mit ersten beiden Marken habe ich die Erfahrung gemacht, dass meine technischen Erfahrungen nicht ausreichen, die Geräte ohne Beschädigung zu demontieren. und bei Leitz sind mir die Geräte einfach zu kostbar als dass ich es probieren würde.

 

allerdings habe ich hier ein M-Bajonett Elmar 5cm von Leitz liegen, bei dem ich allzu gern mal die Frontlinse von hinten putzen würde. ich krieg den Frontring aber nicht abgedreht und habe beim ersten Anzeichen von Problemen lieber aufgehört. -auf die Idee, mal bei JuhThjub nachzusehen, ob das mal einer erklärt hat, bin ich ehrlich gesagt noch nicht gekommen. ich glaub, das mach ich gleich mal.

 

übrigens nehme ich B+W LENS CLEANER II und ein Linsenputztuch für alle Linsen. Das Mittel löst alles, was sich in Wasser oder Alkohol auflösen lässt und greift Beschichtungen nach meiner Erfahrung nicht an. ausserdem verdunstet es rückstandsfrei- was man von Isoprop aus der Apotheke leider nicht behaupten kann.

 

ist in 11 minuten erledigt

 

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Dilettanti furiosi aller Länder vereinigt euch!

 

Ich konnte keinen Pilzbefall entdecken, nur eine beschlagene Linse. Hätte er sonst auch nicht einfach so mit Feuerzeugbenzin gereinigt bekommen. Pilz frißt sich in die Glasoberfläche ein, dies beibt als Spur zurück.

 

Und manchmal konnte ich gar nicht hingucken, wenn er mit der Stahlpinzette z.B. direkt über / auf(?) der Linsenoberfläche hantierte.

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Wobei der Film auch die "cleaning fungus..die Dritte.... und action" sein könnte. Wie man eine solche Aktion wohl in Wetzlar sieht?

Sowas könnte auch zu Entlassungen von teuren Fachkräften führen , wenn die Service-Arbeiten effizient und mit Feuerzeugbenzin in der praktischen Haushaltsflasche erledigt werden können.

Ein Mythos wird entlarvt.

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Dilettanti furiosi aller Länder vereinigt euch!

 

Ich konnte keinen Pilzbefall entdecken, nur eine beschlagene Linse. Hätte er sonst auch nicht einfach so mit Feuerzeugbenzin gereinigt bekommen. Pilz frißt sich in die Glasoberfläche ein, dies beibt als Spur zurück.

 

Und manchmal konnte ich gar nicht hingucken, wenn er mit der Stahlpinzette z.B. direkt über / auf(?) der Linsenoberfläche hantierte.

 

Ja, Mikeno62 muss man mit einer Tonne Salz genießen – insbesondere wenn man sieht, womit er teilweise arbeitet. Deswegen lieber Kunststoffpinzetten und Holzzahnstocher … ;)

 

Aber immerhin kann man sehen, wie die Teile aufgehen, und worauf man achten muss, um es wieder zusammen zu bekommen (das ist vielleicht noch wichtiger).

 

Wetzlar lohnt sich nicht immer, und inzwischen gehen sie an viele (alte) Objektive auch nicht mehr ran – mangels Ersatzteilen (und das Risiko ist ihnen offensichtlich zu hoch, etwas zu beschädigen). Wer seine Scherben nicht nur in der Vitrine stehen haben will, sondern auch an der Kamera, dem bleibt inzwischen oft nichts anderes mehr übrig, als selbst Hand anzulegen (auch ansonsten sehr hilfreiche Werkstätten, wie z.B. der Kamera Service Ostkreuz, gehen wegen des Risikos nicht mehr an alles ran, wie ich bei meinem Nah-Summicron gesehen habe).

 

Ich würde mich insgesamt auf alte Linsen beschränken, die mit einem moderaten Preisschild versehen sind – der Verlust ist gering, wenn es schief geht, aber der gewonnene Nutzwert kann hoch sein, wenn es klappt (speziell, wenn man das Objektiv eh schon rumliegen hat).

Edited by caugustin
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«Für Sensoren geht Isopropanol sicher auch, ist aus der Apotheke aber vermutlich nicht rein genug.»

 

Ich benutze Standard-Isopropanol aus der Apotheke für allerlei Reinigungsaufgaben. Spottbillig, wenn man die korrekt etikettierte Flasche wieder mitbringt. Der Apotheker sagt, er könne selbstverständlich auch hoch-reines Zeugs besorgen, Vorratshaltung lohne aber nicht, und der Preis sei drastisch höher (konkret habe ich nicht gefragt).

Edited by Lmax
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