Sehtest

[Guest]

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vor einer Stunde schrieb leitna:

nein das stimmt nicht, ich bin kein wahrlich kein Masterprinter, aber die Selentonung ist sehr zu empfehlen. Die Wirkung ist unübersehbar - mir wurde geraten kurz und mit fettem  Ansatz zu tonen  - und so mach ich es auch. 

Du musst lesen, was ich geschrieben habe. Das Fomabrom (zumindest die Packung, die ich habe) hat eine vergleichsweise kalkige Lichterwiedergabe (das hat Jan selbst auf dem grottigen Handyknipsbild erkannt). Wenn es DAS ist, was otto stört, dann bringt ihm Selen wenig.  Allerdings gebe ich gern zu, dass das "stimmt nicht" zum Teil trotzdem stimmt, denn dass die Lichter leiden, trifft bei kurzen Selentonungen nicht zu, da war ich im Gedanken bei Schwefel oder vielleicht auch bei Lith (da entfärbt Selen je nach Papier auch die Lichter).

 

vor einer Stunde schrieb leitna:

Ich habe den Selentoner mit 1 + 5 angesetzt und lasse das Bild so 30 - 60 im Toner.

Die Wirkung von Selentonung sieht man vor allem in den Schatten, weniger der Entwickler vielmehr der Toner erhöht den Dmax. Nach der Selentonung scheint es so, als wäre eine Schleier weggewischt worden. Das Bild wird noch knackiger; bei längerer Tonung geht der Farbton mehr ins Kühlere.

Von zu langer Selentonung wird abgeraten, weil die anfängliche Wirkung der Kontraststeigerung nach längere Tonung wieder genau in die Gegenrichtung, nämlich kontrastmindernd, geht. 

Darüberhinaus wird durch die Selentonung die Haltbarkeit des Bildes deutlich erhöht.

Das ist alles nicht neu, aber von welchem Schleier hier die Rede ist, ist mir völlig schleierhaft . Klar sieht man, dass Selen den Kontrast erhöht, aber Schleier? Was für ein Schleier? Meinte er vielleicht den vergleichsweise eher unschönen Naturglanz des Fomabrom? Solange wir nicht alle gemeinsam ein und dasselbe Bild vor Augen haben, erübrigen derartige Kaffeesatzlesereien.

Im Übrigen ist das alles Geschmackssache. Ich persönlich bin kein Freund von Selentoner in Verbindung mit Warmtonpapier (und nichts anderes benutze ich). Dort ändert er nämlich IMMER(!) auch den Farbton, und sei es nur ganz leicht, zum Kühleren. Und für mich ist das bereits ein no go. Gerade beim Fomatone tonen viele kurz und fett gegen den Grünstich, aber ich mag das nicht, weil die kühleren Schatten IMO  nicht zum gilblichen Träger passen. Dann fresse ich lieber zähneknirschend den Grünton.

Ich möchte ein Bild auch nicht knackiger tonen. Ich ziehe es so ab, wie ich es haben möchte und fertig.

Das mögen Freunde von Bromsilberpapieren anders empfinden. Sei's drum. Für meinen Geschmack zählt ein echter und geschlossener Warmtone viel(!) mehr als 0,5 logD mehr Dichte in den Schatten. Und ob die Fotos nun 50 oder 100 Jahre unverändert bleiben ist mir eh wurscht. Ich schaffe keine Kunst für die Nachwelt. (Nebenbei bemerkt habe ich auch schon gelesen, dass eine nennenswerte Zunahme der Haltbarkeit erst dann gegeben ist, wenn die Tonung auch einen sichtbaren Farbumschlag bringt und die reine Schattenverstärkung diesbezüglich kaum Wirkung zeigt. Tja, die Einen sagen so, die Anderen so. Wir werden es nicht nachprüfen können. Logisch klingt es allerdings.)

Bei überlanger Tonung nimmt übrigens nicht nur der Kontrast wieder heftig ab, es ändert sich auch die Farbe ins violette.  Mit einem Wort: unschön.

Wie gesagt. Die Wirkung von Selentoner ist unbestritten. Ich verwehre mich nur dagegen, ihn als Allheilmittel hinzustellen. Man muss es mögen.

 

 

Edited October 10, 2019 by Signor Rossi

[Guest]

vor 1 Stunde schrieb otto.f:

Ich hab übrigens ECO 4812 von Moersch unterwegs auf Internet begegnet. Kennst du das, gibt das wirklich eine höhere Dmax?

Ich habe mir irgendwann mal 5 verschiedene Positiv-Entwickler von Wolfgang Moersch schicken lassen (frage mich nicht, welche es waren) und ein wenig mit verschiednen Verdünnungen und Zeiten gespielt, um zu sehen, ob ich was Besseres für mein Fomatone  finde als Neutol WA. Fehlanzeige. Ich bin beim WA geblieben.

Nicht dass die schlechter waren, aber für DIE Ergebnisse, ich ICH anstrebe, war Neutol WA passender.

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[leitna]

vor 13 Stunden schrieb Signor Rossi:

aber von welchem Schleier hier die Rede ist, ist mir völlig schleierhaft

manche Dinge im Leben erkennt man nicht wenn sie da sind, sondern erst wenn sie nicht mehr da sind. Vielleicht ist es besser zu sagen: das Bild wird nach der Selentonung klarer. Den Unterschied kann man natürlich nur im direkten Vergleich sehen.

Warmton bleibt auch nach Selentonung Warmton mit leichter Verschiebung ins "kühlere", dafür kann man fein Farbstiche entfernen und darauf möchte ich nicht verzichten.

vor 13 Stunden schrieb Signor Rossi:

Nebenbei bemerkt habe ich auch schon gelesen, dass eine nennenswerte Zunahme der Haltbarkeit erst dann gegeben ist, wenn die Tonung auch einen sichtbaren Farbumschlag bringt

kann ich mir nicht vorstellen; manche machen Selentonung "nur" wegen der Haltbarkeit und das mit hohen Verdünnungen wo kaum eine Veränderung erkennbar ist.

 

vor 13 Stunden schrieb Signor Rossi:

Bei überlanger Tonung nimmt übrigens nicht nur der Kontrast wieder heftig ab, es ändert sich auch die Farbe ins violette.  Mit einem Wort: unschön.

ja, aber das macht ja keiner der um die Wirkung des Selentoners Bescheid weiß

 

vor 13 Stunden schrieb Signor Rossi:

Wie gesagt. Die Wirkung von Selentoner ist unbestritten. Ich verwehre mich nur dagegen, ihn als Allheilmittel hinzustellen. Man muss es mögen.

wenn dir Selentonung nicht zusagt ist das ok, ich würde auch gerne darauf verzichten, aber für mich ist ein Bild erst fertig, wenn es im Selentoner war. 

[otto.f]

8 minutes ago, leitna said:

das Bild wird nach der Selentonung klarer.

Ja dass das für den Bild gilt das kann mann sagen. Weil Rembrandt so dunkel mahlt kommen die höhe Lichte heller und klarer nach vorn, wo sie absolut gesehen gar nicht so hell sind. Selen macht m.E. nur das Schwarz tiefer, zumindest wenn mann nicht wartet bis es Purpur wird.

Ich habe aber gemeint dass das Papier selber ein gewisser Film über die Oberfläche zu haben scheint, was man kalkig nennen könnte. Aber also auch in das Schwarz weil es m.E. zur Papier gehört, oder wie die Emulsion im Papier integriert ist. Wir werden sehen, die Selen und Carbon Töner kommen nächste Woche.

14 hours ago, Signor Rossi said:

kalkige Lichterwiedergabe

 

[otto.f]

On 10/9/2019 at 9:16 AM, otto.f said:

der Glanz der Oberfläche ist ein bisschen nebelig.

Hab jetzt mehrere Abdrücke gemacht mit Fomabrom 111 und Adox MCC 110, beide entwickelt in Adox MCC developer. Ich muss zurücknehmen was ich da eher geschrieben habe. Ich hab weiter kein Nebeligkeit am Fomabrom gesehen und sehe eigentlich keine Unterschiede mit Adox qua Glanz, Oberflächestruktur, usw. Über Grauwerten, Dmax, usw. bin ich eigentlich auch ganz zufrieden und sehe keine relevante Unterschiede mit Adox, wenn mann nur die prezise Gradation wählt die das Papier genau braucht bei einem gegebenen Negativ. Ohne weitere Tonung sehe ich auch wenig Unterschied in Farbe, beide neutral schwarz, aber sicher nicht kühl. 

[Guest]

Adox MCC ist meiner Meinung nach mittlerweile auch Schrott. Da würde ich lieber noch Fomabrom nehmen, definitiv. 

Ich rate wirklich zu Ilford WT oder Bergger Prestige CB, was fast das Gleiche ist. Oder eben zu Fomatone. Aber das ist halt eher speziell und insgesamt deutlich weicher. 

Edited October 14, 2019 by Signor Rossi

[Guest]

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Warum nimmst du MCC Entwickler? Das ist doch auch wieder nur Marketing, einen Entwickler passend zu einem Papier anzubieten. 

[otto.f]

1 hour ago, Signor Rossi said:

Adox MCC ist meiner Meinung nach mittlerweile auch Schrott. Da würde ich lieber noch Fomabrom nehmen, definitiv. 

Ich rate wirklich zu Ilford WT oder Bergger Prestige CB, was fast das Gleiche ist. Oder eben zu Fomatone. Aber das ist halt eher speziell und insgesamt deutlich weicher. 

Ja Ilford habe ich gerade mit angefangen, Bergger WT habe ich und kommt auch diese Woche dran. Nur habe ich heute noch alte RecordRapid gefunden und eine ganze 40x50 Agfa Classic, bin da auch sehr neugierig wie das noch wirkt nach mindestens 15 Jahren am Norden im Dachgeschoss

[otto.f]

1 hour ago, Signor Rossi said:

Warum nimmst du MCC Entwickler? Das ist doch auch wieder nur Marketing, einen Entwickler passend zu einem Papier anzubieten. 

Pretendiert längere Haltbarkeit als Ilford MG. 

[otto.f]

11 hours ago, Signor Rossi said:

Adox MCC ist meiner Meinung nach mittlerweile auch Schrott

Meinst du mit Schrott das jeder Blatt aus dieselbe Dose wieder eine Überraschung ist? Ich habe regelmässig ein Blatt mit Graustrichen dazwischen. Das wird doch in Berlin und in der Schweiz produziert?  Ich dachte die sind doch zu ängstlich um etwas Falsches zu verkaufen...

[Guest]

vor 10 Stunden schrieb otto.f:

Pretendiert längere Haltbarkeit als Ilford MG. 

Ah. Diesem Punkt schenkte ich bisher wenig Beachtung, da ich den Entwickler höchstens 2 Tage benutze. Allerdings muss ich sagen, dass der Adotol WA irgendwann mal nur noch am Ansetztag zu gebrauchen war. Ich bin Adox gegenüber wirklich extrem skeptisch. 

[Guest]

vor 6 Minuten schrieb otto.f:

Meinst du mit Schrott das jeder Blatt aus dieselbe Dose wieder eine Überraschung ist? Ich habe regelmässig ein Blatt mit Graustrichen dazwischen. Das wird doch in Berlin und in der Schweiz produziert?  Ich dachte die sind doch zu ängstlich um etwas Falsches zu verkaufen...

Nein. Ich meine die Oberfläche, die Gradation, den Farbton. Ich kann dem Papier einfach nichts abgewinnen. Das hat mit dem ehemaligen Agfa MCC doch nichts gemein. 

Fehler hat es also AUCH noch? Na Prost Mahlzeit. Dann kann das ja was werden mit dem Polywarmton. 

[otto.f]

3 hours ago, Signor Rossi said:

Ich bin Adox gegenüber wirklich extrem skeptisch

Aber du nutzt doch Neutol WA?

[Guest]

Hab nun schon fast ein halbes Jahr nichts mehr gemacht, aber ja, notgedrungen. Schlicht weil er mit Fomatone die in meinen Augen schönsten Ergebnisse bringt. 

 

Edited October 15, 2019 by Signor Rossi