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Wir hatten Kommunion


Gerd K

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Es scheint wohl die Ziet um Mittag zu sein. Der Bub richtet den Schritt hinaus in den Garten des Kreuzgangs, wendet seinen Blick aber noch dem ihm wohlvertrauten Photographen zu.

 

Zu wünschen ist ihm, daß sein "großer Tag" ihm genau so das Leben erschließt, hinaus ins Freie, geleitet von Vertrautem und aus der Überlieferung Anvertrautem.

 

xyz.

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Aha, "Jeder ist sich selst der Nächste" Odr?

Aha! Jeder, der den heiligen Geist als das ansieht, was er ist, ein Fantasieprodukt, denkt also nur an sich selbst.

Ziemlich selbstherrliche (oder soll ich sagen radikale?) Ansicht.

Edited by Signor Rossi
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Das »er« im Relativsatz kann auf den Geist, aber auch auf Jeder bezogen werden. Wer das zweite vorzieht, dürfte sachlich nicht sehr daneben liegen, denn »Ich ist ein anderer«, weniger redikal und traditionell gesagt über sich hinaus in sich vermittelt.

 

xyz.

 

PS.: Früher gingen die Herrschaften an Karfreitag und Weihnachten in den Gottesdienst, damit die Domestiken  etwas hätten, woran sie sich halten können. Relgionskritik war etwa Elitäres. Man mußte wissen, was Religion ist, den transzendentalen Schein durchschauen und obendrein den Schein des Scheins aufheben. Heute gibt es das ohne Umweg übers Denken zu Discountpreisen. str.

Edited by Guest
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Unser Gemeindepfarrer hat uns in der Schulzeit gerne kräftige Watsch'n gegeben. In der Kirche erzählte er - ich war 7 oder 8 - davon, dass es bald Atombomben regnen würde. Er war ein böser Mensch, wir hatten Angst. Die Kommunion war auch nicht gerade der Hit, obwohl ich auf das blaue Mascherl mächtig stolz war und es heute noch existiert in seinem Plastiketui.

 

Viel später las ich dann, dass er in den vorzeitigen Ruhestand abgeschoben wurde und lange Zeit ein Verhältnis mit der Haushälterin gehabt hatte.

 

Schaden habe ich trotzdem keinen, verbittert bin ich auch nicht. Aufarbeitung von Kindheit ist immer sinnvoll, lebenslanger Groll ist aber nicht das Richtige.

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Das »er« im Relativsatz kann auf den Geist, aber auch auf Jeder bezogen werden. Wer das zweite vorzieht, dürfte sachlich nicht sehr daneben liegen, denn »Ich ist ein anderer«, weniger redikal und traditionell gesagt über sich hinaus in sich vermittelt.

 

xyz.

 

Ab dem 2.Satz versagen meine Synapsen.
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In #37 habe ich beschrieben, wie das Bild auf mich wirkt und welche Erinnerungen es in mir wach gerufen hat. Mit "Religionskritik" hatte das erstmal nichts zu tun.

 

(In die Tiefe und Details meiner Erfahrungen mit Kirche und Priestern, werde ich gewiss nicht gehen, das gehört nicht hierher.

 

Wenn aber lauthals von der Verletzung religiöser Gefühle von Gläubigen (aller Religionen) die Rede geht, darf wohl auch mal erwähnt werden, dass nicht alle "Ungläubigen" nur Gutes durch die Religionen erfahren haben.

 

Ethik, Anstand und der Wille, ein gelingendes Leben zu führen, im mitfühlenden Austausch mit anderen Menschen, sind keine ausschließlichen "Pachtländereien" der verfassten Religionen.

 

Schon das Festhalten an der Transubstanziationslehre, der Trinitätslehre und anderen Dogmen, verhindert die vollkommene Einheit und Gemeinschaft der christlichen Kirchen und Bekenntnisse untereinander. Da muss sich niemand, der außerhalb dieser Bekenntnisse steht, belehren oder gar stumm machen lassen.

 

Eine Religion, die möglichst wenig Schaden in einer Kinderseele anrichtet, wäre in jedem Fall die bessere).

 

Die in kleinerer Schrift geschriebenen Gedanken sind eher privater Natur, allein - ich werde mir diese Gedanken, solange ich lebe, nicht mehr verbieten lassen...

 

Unabhängig von all dem, hat mich das Bild sehr berührt, egal ob es  nun aus dem Blickwinkel der Bildgestaltung ein Meisterwerk darstellt oder nicht.

 

Aus diesem letztgenannten Grund möchte ich mich für das Zeigen nochmals bedanken

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Lösen wir doch alle Konventionen, Traditionen, Religionen und Kommunionen einfach auf. Die Gesellschaft, die dann dabei herauskommt, zeichnet sich ja schon längst ab. Wenn sie fertig ist, die neue Welt, bin ich hoffentlich tot und an einem besseren Ort. Wenn die Kommunion dabei helfen kann, den zu finden, bin ich dafür dankbar. Sie war ein Höhepunkt meiner Kindheit, ein wunderbares Fest.

Edited by Lufizer
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Ja,daran sollte man sich vielleicht doch halten, aber , aber.....

Relgionen sind nicht gerade Friedensstifter, wie man es erwarten sollte. Die Geschichte beweißt eher das Gegenteil.

Und die Politik kommt auch mit der Gesellschaft nicht klar.

Was mich in letzter Zeit so irritiert ist , dass bei Schwierigkeiten zwischen zwei Länden, Staaten.... die Regierungen ihre Diplomaten, also die, die eigentlich für Verständigung sorgen sollen, aus dem Problembereichen abziehen ???? Wer soll dann miteinander reden, vermitteln, mit Mitteln der Diplomatie befrieden?

Bei den Fotografen ist alles anders, wir sind die Friedfertigen solange das Negativformat 24 x 36 mm ist. Aber wehe..... !

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Lösen wir doch alle Konventionen, Traditionen, Religionen und Kommunionen einfach auf.

Auf die Tradition, einfach alles durcheinander zu werfen, wie es einem passt, könnte ich leichten Herzens verzichten.

 

Die Gesellschaft, die dann dabei herauskommt, zeichnet sich ja schon längst ab.

Ja, ich beobachte das auch mit Sorge. Meine anstrengende Nachbarin, die alte Hexe, werde ich wohl bis an mein (oder ihr) Lebensende ertragen müssen. In der guten alten Zeit hätte es gereicht, sich an die Inquisition zu wenden um den sozialen Frieden wieder herzustellen.

 

Wenn sie fertig ist, die neue Welt, bin ich hoffentlich tot und an einem besseren Ort.

Ich grüble angesichts deines Forennamens gerade darüber nach, was man sich unter diesem Ort vorstellen muss.

 

 

Kommunion (..) Sie war ein Höhepunkt meiner Kindheit, ein wunderbares Fest.

Es war nicht ALLES schlecht.
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Kein Mensch weiß, ob es einen Gott gibt. Viele glauben es, u.a. Menschen wie der Papst oder der Pfarrer von nebenan.

 

Es liegt in der Natur der Sache, dass es dann problematisch wird, wenn der eine Mensch dem anderen sagt, was er glauben soll, zumal wenn es keinerlei wissenschaftliche Fakten gibt zum Inhalt.

 

Das kann manchmal gut ausgehen, wie bei Kollege Lufizer, mit Zuständen schönster Verzückung, wie nach einem gelungenen Liebesakt oder einem guten Essen, manchmal aber auch nicht.

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Schon. Anderseits. Man stelle sich vor, es wird ein Foto einer (einseitig) blauäugigen Frau unter dem Titel "Wir hatten Streit" eingestellt. Da kann man auch damit rechnen, dass über häusliche Gewalt diskutiert wird.

 

Und NEIN(!), mit diesem Beispiel möchte inhaltlich keinen(!) Vergleich anstellen! Er ist rein formal und dient allein der Veranschaulichung.

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Die Gefahr in einem Forum ist trotzdem groß, dass die Debatte nur polarisiert und verschieden Dinge, wie Kirchen- und Reliogionskritik vermischt werde,

Wir Menschen neigen nunmal dazu zu vereinfachen und alles mögliche in Schubladen zu stecken.

 

Mir persönlich wichtig ist, wie mir einzelne Menschen in meinem Leben begegnen. Und da hatte ich noch nie einen großen Unterschied bemerkt, den ich auf die Religion

zurückführen könnte. Letzte Woche habe ich mich z.B. mit einem Mitglied von Opus Dei gut unterhalten. Meine Grenze ist dann erreicht, wenn mich jemand missionieren

will.

 

Gerade viele Argumente gegen die Kirche sollten im geschichtlichen Kontext genauer betrachtet werden. Die Hexenverfolgungen der beginnenden Neuzeit z.B. werden

oft ins Mittelalter verlegt oder mit der Inquisition in Verbindung gebracht. 

 

Ich denke, dass bei häuslicher Gewlt die Sachlage etwas einfacher ist und diese (hoffentlich) allgemein hier im Forum abgelehnt wird.

 

Sine ira et studio

Roland

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Die Hexenverfolgungen der beginnenden Neuzeit z.B. werden

oft ins Mittelalter verlegt oder mit der Inquisition in Verbindung gebracht.

Entschuldigung. Ich gelobe Besserung.
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Ich bin weit davon entfernt, jemanden missionieren zu wollen, und es geht mir auch gar nicht um Religion. Ich bin mir selbst nicht sicher, was ich Glaube.

Es geht doch eher um Toleranz. Ich habe in meinem Leben schon sehr viele Menschen getroffen, denen ihre Gläubigkeit eine faszinierende Gelassenheit gegeben hat. Und die waren weder Papst noch Pfarrer.

Wissenschaft spielt da wirklich keine Rolle.

 

Ja, ich werde mir zunehmendem Lebensalter (und Gewicht) konservativer, und zwar in dem Sinne, dass ich die Dinge, gegen die ich in der Jugend opponiert habe, heute etwas gelassener sehe: Viele Dinge haben einen Wert, vielleicht nicht für mich, aber sicher für andere.

Ich finde auch, dass manche Zeremonie, so lächerlich wir sie heute aus unserer ab- und aufgeklärten Weltsicht finden mögen, einer Gesellschaft Leitplanken geben kann. Die einen feiern Kommunion, die anderen nehem es zur Kenntnis, der „Weiße Sonntag“ ist ein Datum mit Bedeutung im Kalender.

Mich hat das Bild daran erinnert, dass das ein aufregender Tag war. Ich habe heute, als später Vater, einen Sohn und zunehmend das Gefühl, dass solche besonderen Tage im Leben eines Kindes weniger werden. 

Die Antwort der Kritiker nehme ich schon mal vorweg, sie dürfte „Zum Glück“ lauten.

Edited by Lufizer
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