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Mikrokontrast 28mm Objektive


ora8

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Für mich wäre wohl das aktuelle Summicron 2,0 28mm ASPH erste Wahl. Klasse in allen Belangen.

 

 

Und als Geheimtipp: Summaron 5,6 28mm  ;)

Edited by cujoka
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Gibt es hier Unterschiede?

 

Wenn man nur genau genug hinschaut, gibt's immer Unterschiede. Fragt sich nur, welche Bedeutung sie für die praktische Arbeit haben. Ich habe zwar mit Summilux-M 28 Asph, den beiden Summicron-M 28 Asph und dem ersten Elmarit-M 28 Asph eigene Erfahrungen sammeln können. Aber den direkten Vergleich habe ich "nur" zwischen den beiden originalen Elmarit-M 28 Asph und Summicron-M 28 Asph einerseits sowie zwischen den beiden Summicron-M 28 Asph andererseits. Das aktuelle, also zweite Elmarit-M 28 Asph hatte ich noch nie in Händen, und das Summaron-M 28 auch nicht.

 

Trotzdem lehne ich mich einmal aus dem Fenster und behaupte dies: Alle aktuellen asphärischen Leica-M-Objektive mit 28 mm sind gleichermaßen gut für die Landschaftsfotografie geeignet. Sie unterscheiden sich in der Lichtstärke, und in der Folge davon auch in Größe, Gewicht und Preis, aber kaum hinsichtlich ihrer Leistung. Was Schärfe, Kontrast und Bokeh angeht, kann keines das andere wirklich übertrumpfen. Nur das Summaron-M 28 ist wegen seiner starken Vignettierung und seiner leichten Randunschärfe in rein technischer Hisicht ... äh, eher zweite Wahl. Es erzeugt wunderschöne Bilder, aber wer nach technischer Perfektion strebt, sollte es doch lieber meiden.

 

Überrascht hat mich der Vergleich zwischen den beiden 28er Summicron-Versionen. Die erste galt – völlig zu recht – als sanft im Kontrast, aber dennoch untadelig in der Schärfeleistung, und war gerade deswegen ein Liebling vieler Landschaftsfotografen. Doch die aktuelle, überarbeitete Version ist in einem Maße besser, das ich vorher so nicht für möglich gehalten hätte. Im Fernbereich am Bildrand ist es bei voller Öffnung besser als die erste Version bei f/5,6 – und das, ohne daß die Bildanmutung irgendwie harsch oder sonstwie unangenehm wird.

 

Ob der Unterschied zwischen den beiden 28er Elmarit-M-Asph-Versionen ähnlich eklatant ausfällt, kann ich leider nicht sagen. Die erste Version war im Vergleich zum ersten Summicron kraftvoller im Kontrast, doch dafür vignettierte es auch etwas mehr. Übrigens, das letzte sphärische 28er Elmarit (Version IV, mit 46 mm Filtergewinde, ähnliche Fassung wie das 28er Summicron) war nur größer als sein Nachfolger, das Elmarit-M 28 Asph, aber nicht schlechter. Die Asphären-Technik diente hier also nicht zur Leistungssteigerung – die war vorher schon super –, sondern "nur" zur Reduktion von Größe und Gewicht.

 

Ich denke, einem Landschaftsfotografen würde ich das Elmarit-M 28 Asph ans Herz legen. Das Summicron-M 28 Asph ginge natürlich auch, böte aber keinerlei Vorteile, sofern man es neben der Landschaftsfotografie nicht auch noch für andere Gebiete einsetzen wollte. Von Summilux-M 28 Asph rate ich ab, und zwar vornehmlich wegen seiner Größe. Es verdeckt einen riesengroßen Teil des Sucherbildes, was für zupackende Bildberichterstattung akzeptabel sein mag, doch für Architektur und Landschaft extrem lästig wäre. Sauteuer ist es obendrein; da müßte man die hohe Lichtstärke schon wirklich oberdringend brauchen.

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Ach ja, noch etwas – wenn's Neuware werden soll, dann wäre es möglicherweise keine schechte Idee, heute noch zu einer Entscheidung zu kommen und gleich morgen früh beim Leica-Händler des Vertrauens anzurufen. Denn zum Jahreswechsel stehen zweifellos die üblichen Preiserhöhungen ins Haus. Ich habe zwar keine Ahnung, welche M-Objektive betroffen sein werden ... aber in der Regel sind's immer grad die, deren Kauf man gerade erwägt ...

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Ich rate eigentlich nie zu Objektiven, mit denen ich nicht fotografiert habe. Ich hatte das Summicron 28 asph. mit der Plastikblende und habe jetzt die Neuversion mit der Metallblende. Ich schliesse mich Olafs Urteil bezüglich dieser beider Objektive an. Das neue ist noch besser als das bisherige: schöne Detailzeichnung bis zum Rand. Das ist ungefähr das, was man vom Elmarit auch hört. Beim Summilux 28mm, das ich auch mal kurz hatte, sehe ich die Eignung eher kritisch. Das Objektiv tendiert zu CAs (Purple Fringe), die auch bei Blende 5.6 nicht ganz verschwunden sind. Das finde ich lästig in der Landschaftsfotografie und in der Architektur! In Lightroom kann man das gut korrigieren. In Capture One Pro geht das nicht so gut. 

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Mit den beiden Summicrons und dem Summilux 28mm habe ich mich intensiv beschäftigt. Ich hatte mehrere Exemplare von jedem zu Testzwecken. Zudem ist 28mm meine Lieblingsbrennweite.

 

Das alte Summicron (11604) und das neue (11672) sind beide sehr scharf und haben einen hohen Kontrast. Mit f/2 sind sie auch lichtstark. Das neue zeigt in der Tat eine größere Ecken- und Randschärfe, wobei der Vorteil mit dem Abblenden geringer wird. Das alte ist nicht schlecht - vor der Veröffentlichung des neuen gab es nicht einen Hauch der Kritik - aber das Bessere ist des Guten Feind.

Das alte zeichnet etwas sanfter und künstlerischer, dafür sind die Farben des neuen eine Nuance satter und kräftiger. Das neue besitzt ein andres Coating. Bezüglich der Abbildungsleistung würde ich eindeutig das neue favorisieren, der künstlerische Look des alten fasziniert mit dennoch immer wieder.

 

Das Summilux 28mm (11668) ist ein sehr besonderes Objektiv, da es nun auch im M-System die Kombination von Weitwinkelperspektive und Freistellung gleichzeitig ermöglicht (das Summilux 21mm ist nach meiner praktischen Erfahrung schon wieder zu weit dafür). Zunächst war ich skeptisch, doch diese Art der Freistellung ist einfach sehr beeindruckend. In Kombination mit entsprechenden Lichtverhältnissen (availbale light) entsteht ein unbeschreiblicher Eindruck. Die Bilder in dem 28mm Review von Thorsten Overgaard sagen mehr als alle Worte:

 

http://www.overgaard.dk/Leica-28mm-Summilux-M-ASPH-f-1-4.html

 

In diesem Review werden auch die anderen 28mm Objektive von Leica diskutiert. Nebenbei bemerkt ist das Summilux 28mm auch extrem scharf - und zwar auch merklich schärfer als die beiden 28mm Summicrons. Der Unterschied ist deutlich sichtbar. Und ja, es neigt zu CA, wie alle lichtstarken Objektive bei digitalen Sensoren, zu meinem größten Bedauern. Beste apochromatische Korrektur führt zu entsprechender Größe und enormem, für das M-System prohibitivem Gewicht (z.B. Summilux-SL 50mm, Zeiss Otus, CV APO Macro Lanthar 65mm). Auch das APO-M-Tele von Leica, das APO-Telyt-M 135mm f/3.4, ist nicht so gut korrigiert wie z.B. das Zeiss APO Sonnar 135mm f/2 ( Anmerkung: Das neue Noctilux-M 75mm f/1.25 ist meines Erachtens eher ein SL-Objektiv mit M-Mount). Und das Summilux 28mm ist natürlich größer als die Summicrons oder die Elmarite, aber für ein derart lichtstarkes Weitwinkel finde ich die Kompaktheit mehr als erstaunlich. Zum Vergleich: Zeiss Otus 28mm f/1.4 ZE-Version: Länge = 137,0 mm, Gewicht: 1390 g - ein wahrer Brocken.

 

https://www.zeiss.de/camera-lenses/fotografie/produkte/otus-objektive/otus-1428.html#downloads

 

Die 28mm Elmarite zeichnen sich vor allem durch ihre Kompaktheit und ihr geringes Gewicht aus. Für Landschaft, wo wegen der Tiefenschärfe sowie abgeblendet fotografiert wird, oder zum Wandern sind sie sicher beste Wahl.

 

Kurzum: Alle 28mm Objektive von Leica sind sehr besondere (hinsichtlich ihrer Eigenschaften) und haben ihr spezifisches Anwendungsfeld. Ich würde jetzt keines als besser oder schlechter bezeichnen wollen. Es muß einfach ein jeglicher seine Wahl treffen.

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