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Erster Tag mit meiner "neuen" M3


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Hallo zusammen,

 

ich habe mir ja, wie schon berichtet, eine M3 mit Summicron f2/50 DR gekauft.

Kosmetisch ist beides in gutem Zustand, das schwarze Siegel scheint unversehrt.

Zunächst die M3 trocken, also ohne Film, ausprobiert: Alle Funktionen scheinen zu funktionieren, Sucher und Messeinblendung klar, Timer läuft ab und löst aus, Beide Vorhänge offensichtlich dicht; lustiges Wortspiel bei einem Verschluss :) und die Zeiten, zumindest die Langen, laufen nach Gehör synchron mit denen von meiner Nikon D700.

 

Was mir aufgefallen ist:

1. Bei den langen Zeiten, 1s und 1/2s, hört man nach dem 2. Vorhang noch kurz ein leises Sirren nachlaufen; hört sofort auf wenn erneut gespannt wird.

2. Der Spannhebel lässt sich im Vergleich zu anderen M3 die ich mir im Vorfeld angesehen habe, etwas schwerer bedienen und beim 2. Zug rastet es am Ende deutlicher.

 

Heute kamen zu guter Letzt die Filme und so begann der Tag:

Erste Hürde: Film einlegen! Das ist schon eine seltsame Prozedur für jemanden, der 20 Jahre+ Filme in Nikon SLR eingelegt hat! Gott sei Dank gibt es hinten die Klappe, mit der man den ordnungsgemäße Position des Films kontrollieren kann!

Dann los und pünktlich zur goldenen Stunde bei strahlendem Sonnenschein und ein paar Deko-Wolken, etwas dunstig, aber immer hin, im Stadtpark angekommen. Das Scharfstellen durch den Messsucher einer M3 ist für jemanden, der sonst nur Schnittbildindikator kennt auch etwas gewöhnungsbedürftig.

 

Erstmal ein paar Bilder gegen die Sonne und Spiegelungen vom Teich gemacht, da das Summi leichte Auffälligkeiten auf der Frontlinse hat.

Man kann das kaum sehen, nur wenn man bei bestimmtem Lichteinfall und von der Seite in die Linse schaut sieht man großflächig mitten auf der Frontlinse ganz viele kleine Pünktchen. Mal sehen, ob auf den entwickelten Dias außergewöhnliche Faires  oder so zu sehen sind.

 

Der Entfernungsring läuft eigentlich "schmausig", man spürt aber an einer Stelle ein leichtes "schaben", was auch leise zu hören ist, wenn die Linse am Gehäuse montiert ist. Das Montieren des Objektivs fühlt sich außerordentlich "stramm" an.

 

Zurück zur Kamera: Je kälter es wurde, desto schwerer ließ sich der Spannhebel bedienen und er ging nach dem Spannen selbständig nur noch in Zeitlupe in die Ausgangsposition zurück.

 

Bin ich zu empfindlich? Gibt sich das mit der Zeit wegen verharzter Schmirstoffe? Immerhin ist das Zeugs schon 62 bzw. 57 Jahre alt!

 

Ich hätte gern eure Einschätzung zu den beschriebenen Auffälligkeiten wegen des vierwöchigen Rückgaberechts.

 

Vielen Dank für euer Feedback & Gruß

 

Thorsten

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Hallo Thorsten,

 

zunächst einmal meinen Glückwunsch! Die M3/50erSummicron-Kombi ist offenbar ziemlich beliebt. Ich habe zwei M3 und suche seit geraumer Zeit ein sehr gutes Summicron - die sind immer gleich ganz schnell verkauft...

 

Zu 1) und 2). Ja, genau so ist es! Bei 1) ist es auch beim Selbstauslöser so: Die Feder entspannt sich noch, nachdem ausgelöst wurde. Das ist beim ersten Mal als Geräusch ungewohnt.

 

Bei 2). Ja, leider. Ist beim Doppelaufzug wohl so. Man ist so gewöhnt, zart mit diesem Hebel umzugehen, das man öfter mal beim zweiten Aufziehen das kritische Moment nicht überwindet. Ich muss öfter mal ein drittes Mal am Schluß "nachdrücken", damit es klappt. Man ist von anderen analogen Kameras da etwas mehr Leichtgängigkeit gewöhnt. Der Einfachaufzug funktioniert deutlich einfacher. Aber ich mag den Doppelaufzug trotzdem mehr! Ist eben einfach noch mal älter.

 

Alles andere kann ich nicht teilen: Meine M3 sind temperaturtechnisch neutral bei den derzeitigen Temperaturen. Beide Leicas sind perfekt neu geschmiert und gewartet worden im Sommer. Wenn deine das noch braucht, würde ich es bei einer vertrauenswürdigen Fotowerkstatt machen lassen. Feinmechanische Teile dürften sicherlich nicht davon profitieren, wenn sie "trocken" betrieben werden. Ich kenne es von mechanischen Uhren, dass die umso schneller verschleißen je trockener sie laufen müssen. Wenn es temperaturmäßig Unterschiede in der Beweglichkeit der Teile geben sollte, ist möglicherweise das Schmiermittel verharzt. Bei mechanischen Uhren ist es so, dass sie "auf Körpertemperatur" besser laufen als kalt, wenn das Mittel verharzt ist. Da merkt man manchmal eher spät, dass ein Service fällig ist.

 

Eine Leica M3 läuft, eine regelmäßige, fachgerechte Wartung vorausgesetzt, potentiell ewig. Diese muss man allerdings wirklich durchführen lassen.

Edited by Lux Optima
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Hallo zusammen,

 

vielleicht sollte ich noch ergänzen, dass beides von Händlern gekauft wurde.

 

Der Händler des Summicrons behauptet, dass er jedes seiner Gebrauchtteile einem Service unterzieht, und so wurde bei meinem das Objektiv gereinigt und der Antrieb neu geschmiert.

Tatsächlich findet man NULL Fremdkörper in der Optik! Das habe ich bei keinem anderen Objektiv das ich mir angesehen bisher so gehabt.

Das wirklich nur leichte "Schaben" wundert mich daher und frage mich, wie das wohl vor der Wartung war!

 

Der Transporthebel der Kamera lässt sich nicht unangenehm schwer bedienen, im Gegenteil, das Rasten am Ende fühlt sich haptisch richtig gut und klar definiert an.

Obwohl ich DS nicht gewohnt bin brauchte ich bis jetzt keinen dritten Versuch den Verschluss vollständig zu spannen.

Auffällig war eben nur, dass es etwas schwerer geht als bei anderen M3 und als der Hebel bei niedrigen Temperaturen ne gute Sekunde braucht um selbständig wieder in Ausgangsposition zu gelangen dachte ich:"Ob das wohl so richtig ist?"

 

Beides stört mich beim Fotografieren nicht! Hauptsache das funktioniert irgend wie und das Bildergebnis ist möglichst gut!

Ich möchte einen "Totalschaden" meiner neuen Preziosen vermeiden, die sich durch solche Auffälligkeiten ankündigen und würde die Rückgabeoption ziehen.

 

Ich kenne nur Nikon und habe null Erfahrung mit Leica.

 

Danke & Gruß

 

Thorsten

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Also das klingt alles so, wie ich es auch von meinen kenne. Also keine Panik.

 

Die Kameras sind alle in Handarbeit zusammengebaut, ich denke, dass es immer eine kleine Bandbreite dahingehend gibt, wie sich manche Kameras anhören oder anfühlen. Ist bei gebrauchten Objektiven hinsichtlich der Leichtgängigkeit ihrer Einstellmöglichkeiten ja ebenso. Der Verschlußhebel meiner DS geht auch schwerer als bei meiner mit Einfachaufzug.

 

Wenn Kameras und Objektive von Menschen zusammengebaut werden und nicht von Robotern, kann immer mal eine Abweichung auftreten: Eine M3 von mir etwa hat ein Summaron 3,5/35mm mit Sucherbrille, das nur dann tadellos funktioniert, wenn es optisch nicht auf "12Uhr" - also korrekt zentriert und mit einer vollständig waagerecht befindlichen Brille - steht, sondern auf 11:59. Bei 12:00 funktioniert der Meßsucher einfach nicht korrekt (man kann die Brille am Objektiv lockern und wieder fixieren, um das auszuprobieren). Das hat mich zunächst irritiert, aber das Objektiv ist bei 11:59 messerscharf und wenn man es nicht weiß, fällt es anderen Menschen gar nicht auf, dass es da eine Idee schräg steht. Mir gefällt diese individuelle Eigenart sogar ganz besonders. Das macht das Objektiv für mich irgendwie einzigartig.

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