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Infrarotfotografie mit MM2 - Wellenlänge?


Lux Optima

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Hallo zusammen,

 

mir ist letztens aufgefallen, dass ich bei Verwendung eines Rotfilter plus eines Polfilters an meiner MM2 leichte IR-Effekte sehen kann (rote Dächer werden weiß etc.).

 

Habe beim Kundendienst nachgefragt, ob die MM2 einen Infrarotsperrfilter habe ("Nein") und in welcher Wellenlänge der Sensor (noch) IR-empfindlich sei. Darauf hatte der freundliche Mann vom Service keine Antwort.

 

Hintergrund meines Postings: Ich möchte unbedingt auch IR-Fotografie betreiben und dachte, das eigentlich nur mit meiner M3 und Film machen zu können.

 

Nun hat meine geliebte MM2 auch noch diese Funktion - wenigstens zum Teil. Ich freue mich sehr!

 

Meine Frage an die Experten: Kennt jemand die Wellenlänge bis zu der der Sensor noch IR-Strahlung verarbeiten kann? Oder hat jemand Erfahrungen mit verschiedenen IR-Filtern? Da es offenbar keine "richtigen" IR-Filme (mehr?) im Handel gibt, sondern nur den Rollei und Ilford mit relativ niedrigerer Empfindlichkeit, wäre ich schon froh, wenn die MM2 auch dieses Level schaffen würde. Denn ich würde die Vorteile einer Kontrolle der Aufnahme über LV den kontrollierten analogen Belichtungsreihen zugegebenermaßen schon vorziehen... Analogfotografie mit der Leica ist ja trotzdem ganz, ganz toll.

 

Vielen Dank für Kommentare und jeglichen Erfahrungsbericht!

 

 

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Ich habe selbst damit keine Erfahrung, nur weiß ich, das es mit der M8 auch sehr gut geht.

Die M8 hat einen extrem dünnen nicht für die Farbfotografie ausreichenden IR-Sperrfilter  (It's not a bug it is a feature! :D )und lässt deshalb recht gute Belichtungszeiten mit IR-Filtern zu.

Da die MM2 gar keinen Sperrfilter hat ist die IR-Empfindlichkeit noch höher und die Verschlußzeiten sollten, in Relation zur M8/M8.2 gesehen,

noch kürzer sein.

Wie du im Faden Infrarot SW mit der M8 lesen kannst scheint jedes Filter dafür geeignet zu sein, bei unterschiedlicher Effektstärke und Belichtungszeit natürlich...also einfach losgelegt ;)

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Vielleicht alternativ mal über eine dedizierte IR Kamera nachdenken?

Ich habe eine kleine Sony NEX-5n mit einem 720er Filter auf IR umbauen lassen.

Das ist bei Farbe noch gemäßigt, kommt aber bei s/s richtig gut:

 

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Oder in Farbe:

 

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Ein Infrarotfilter mit 830 nm ist meiner Erfahrung nach viel zu dicht - 720 bzw. 715 nm sind vollkommen ausreichend. Aber Vorsicht - nicht alle Objektive sind für die Infrarotfotografie geeignet. Sehr viele produzieren einen sogenannten Hot Spot in der Bildmitte (Aufhellung) und zeigen Reflexe. MIt LiveView sollte das Fokussieren kein Problem sein.

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Vielen Dank für Eure Antworten und guten Tipps. B+W wäre ohnehin meine erste Wahl gewesen.

 

@cp995: Das Farbfoto ist phantastisch. Wie aus einer anderen Welt. Ja, vielleicht lasse ich meine alte Nikon mal umbauen, wenn das geht :-)

 

IR-Fotografie ist für mich auf jeden Fall eine Option, die ich nutzen werde :-)

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Danke Chris, für deine Tipps per PN. Eine Frage zum Filter: Hast Du keine Probleme mit Artefakten oder sonstigen Sensorschwierigkeiten bei dem 720er?

 

Ich werde meiner alten Nikon jetzt wohl ein zweites Leben als Kamera für IR-Farbfotografie gönnen. Da es mir leid tut, sie ungenutzt im Schrank zu wissen, freue ich mich, sie umbauen lassen zu können.

 

Für IR-SW habe ich ja meine Monochrom! :-)

Edited by Lux Optima
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Ich habe keine MM Kamera, aber viel Erfahrung auf dem Gebiet der IR-Fotografie sowohl im Digitalen als auch mit Film. Es ist richtig, dass Du sehr einfach mit der MM Infrarotfotografie betreiben kannst - wie schon oben beschrieben, hat die Kamera keinen oder nur einen sehr duennen Infrarotsperrfilter (ICF) vor dem Sensor. Daher kann man sogar mit einem herkoemmlichen Rotfilter schon einfache Infraroteffekte erzielen, da der Rotfilter an sich schon einen Grossteil des sichtbaren Lichts ausser des roten Lichts absorbiert. 

 

Ich empfehle auch einen R72 IR-Filter mit bis zu 720 nm Sperrung, der noch mehr des sichtbaren und kuuerzerwelligen Lichts herausfiltert. Ein kleiner Anteil des sichtbaren Lichts wird noch durchgelassen, was man bei umgebauten Farb-Digitalkameras zur Anwendung von IR-Falschfarbenbildern nutzen kann. 830 nm Filter erzeugen nur noch B&W Bilder nach Umwandlung und sind etwas kontrastreicher als Bilder mit 720 nm Sperrfiltern. Man kann aber auch B&W Bilder erzeugt durch 730 nm Sperrfilter in der Nachbearbeitung einfach abaendern, dass sie denen mit 830 nm Filtern gleichen. 

 

Bezueglich IR-Filme - gibt es noch, allerdings nicht mehr so gute wie in der Vergangenheit. Handelsueblich ist noch der Ilford SFX 200 Film mit erhoehter Rotempfindlichkeit bis zu 740 nm. Unten einige Bilder, die ich vor wenigen Monaten mit meiner M6, SFX 200 Film und mit Hoya 72R Filter machte. Entwickelt habe ich den Film in Xtol. Charakteristisch fuer diesen Film ist eine recht starke Koernung, was damals bezeichnend war bei IR Fotos. 

 

p2281215129-5.jpg

 

p2281215223-5.jpg

 

p2281215136-5.jpg

Edited by Martin B
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Danke Chris, für deine Tipps per PN. Eine Frage zum Filter: Hast Du keine Probleme mit Artefakten oder sonstigen Sensorschwierigkeiten bei dem 720er?

 

 

Artefakte oder sogenannte IR "hot spots" ruehren nicht vom Filter oder vom Sensor her, sondern beruhen auf Reflektion des laengerwelligen IR-Lichts innerhalb des verwendeten Objektivs. Es ist nicht vorhersagbar, welche Objektive besser oder schlechter fuer die Nutzung im Infraroten geeignet sind - es gibt online verfuegbar einige gute Zusammenstellungen, aber zu M-Objektiven ist nicht viel beschrieben. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass das Leica 50/2 Version 5, das Leica 35/2 Version IV und das CV 21/1.8 sehr gut brauchbar im IR-Bereich auch bei kleinerer Blende sind. Leider haben M-Objektive keine IR-Markierung auf der Fokusskala - denn der Fokus aendert sich im IR-Licht. Daher habe ich meist bei Blende f/5.6 bis f/8 fotografiert, um leichte Fokusverschiebungen an meiner M6 mit IR-Film auszugleichen. 

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Ich habe mal einen Test mit der MMII über verschiedene IR Wellenlängenbereiche gemacht.

Das sie gar keinen IR Filter hat schockiert mich etwas, erklärt aber einiges. Die IR Empfindlichkeit ist über das gesamte Spektrum gegeben und geht vermutlich sogar weit über 1200 nm hinaus. Allerdings wird es sehr schwierig bis unmöglich die längeren Wellenlängenbereiche zu nutzen wegen der unseligen Einschränkung der längsten Belichtungszeit.

Die Testaufnahmen kann man hier sehen.

Die Filter waren zum Teil Gelatinefilter für die ich einen improvisierten Halter gebaut habe. Dieser presste nicht überall die Filter lichtdicht zusammen und sperrte das Umgebungslichtnicht so nicht komplett aus. Bei normalen Filtern ist das kein Problem, aber bei den sehr dunklen IR-Filtern reichten die Reste scheinbar für manche Einstrahlung. Aber die IR-Empfindlichkeit ist ja trotzdem erkennbar.

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Ich habe mal einen Test mit der MMII über verschiedene IR Wellenlängenbereiche gemacht.

Das sie gar keinen IR Filter hat schockiert mich etwas, erklärt aber einiges. Die IR Empfindlichkeit ist über das gesamte Spektrum gegeben und geht vermutlich sogar weit über 1200 nm hinaus. Allerdings wird es sehr schwierig bis unmöglich die längeren Wellenlängenbereiche zu nutzen wegen der unseligen Einschränkung der längsten Belichtungszeit.

Die Testaufnahmen kann man hier sehen.

Die Filter waren zum Teil Gelatinefilter für die ich einen improvisierten Halter gebaut habe. Dieser presste nicht überall die Filter lichtdicht zusammen und sperrte das Umgebungslichtnicht so nicht komplett aus. Bei normalen Filtern ist das kein Problem, aber bei den sehr dunklen IR-Filtern reichten die Reste scheinbar für manche Einstrahlung. Aber die IR-Empfindlichkeit ist ja trotzdem erkennbar.

 

Sehr guter Test, danke fuer den Link hier dazu! Meines Wissens erstreckt sich die Empfindlichkeit digitaler Sensoren bis ca. 1700 nm in den IR-Bereich. Das ist gar nicht mal so hoch, denn ich werde in Kursen oft gefragt, ob IR-konvertierte Kameras auch als Nachtsichtgeraete fungieren koennen - was sie natuerlich nicht tun. Das liegt daran, dass man registrierte Waermestrahlung wie bei Nachtsichtgeraeten erst ab ca. 30 000 nm Wellenlaenge im IR sieht (also im viel laengerwelligeren Bereich). In dem Bereich von ca. 715-1700 nm wird nur reflektierte IR-Strahlung wahrgenommen, nicht emittierte. Das nur als Hintergrund dazu. 

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Habe beim Kundendienst nachgefragt, ob die M Monochrom (Typ 246) ein Infrarotsperrfilter habe ("Nein") ...

Diese Auskunft ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit falsch.

 

Gut möglich, daß das IR-Sperrfilter etwas schwächer ausgelegt ist als bei den meisten anderen Digitalkameras üblich. Doch daß gar keines vorhanden sei, kann gar nicht angehen.

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Danke, gibt es technische Gründe, weshalb es gar nicht angehen kann? Das würde mich sehr interessieren.

 

Nach fotomas Aussagen/Bild und der Aussage des CS habe ich jetzt erst mal keinen begründeten Zweifel am Wahrheitsgehalt der Aussage. Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. 

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Ok, danke, 01af! Gut zu wissen! Mach Sinn. :-)

 

Und auch ich interesiere mich besonders für "farbige" IR und wie man solche tollen Bilder hinbekommt.

 

Sperrfilter unterhalb (nicht oberhalb!) 715 nm, um etwas laengerwelliges Normallicht durchzulassen. Die farbenfrohen Falschfarbenbilder erhaelt man durch eine Kombination von rot/bau Farbkanalwechseln und anschliessender Nachbearbeitung mit Bildbearbeitungssoftware und Filtern - z.B. mit Nik Viveza. Dazu gibt es einige online Video-Tutorials auf Youtube. 

 

Die Bilder darunter sind allerdings mit 715 nm IR-Sperrfilter gemacht - bessere Falschfarben bekommt man noch bei Verwendung eines Filters mit kleinerer Wellenlaenge. Normalerweise bevorzuge ich allerdings B&W-konvertierte IR-Bilder.

 

p652005761-5.jpg

 

p679671089-5.jpg

Edited by Martin B
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Danke, den niedrigeren Wert beim Sperrfilter hatte mir schon ein Händler für analoges Filmmaterial empfohlen, mit dem gleichen Argument.

 

Ich habe Lightroom und werde mal schauen, ob und wie ich da auch die Kanäle tauschen kann.

 

Deine Bilder sind wirklich beeindruckend! :-) Danke für deine freundliche Hilfe!

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