Das eindeutige Bild - Hommage à Garry Winogrand

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Jeder von uns, der der Photographie als Hobby frönt, hat eine Vorstellung davon, was ein schönes Bild ist bzw. was der photographische Mainstream uns an ästhetischen Kategorien dafür anbietet. Beispiele sind zu Tausenden in den einschlägigen Bilder-Foren zu sehen.

Einen ganz anderen Weg ist der berühmte New Yorker Leica-Photograph Garry Winogrand in den 1960er- und 70er Jahren gegangen. Danach gefragt, was seinen persönlichen Stil ausmache, sagte er in einem Interview:

„Das Problem in der Photographie besteht nicht darin, ein schönes Bild zu machen, sondern darin einen Weg zu finden, die tatsächliche Welt in etwas ganz anderes zu verwandeln: in ein eindeutiges Bild. - Wenn ich photographiere, achte ich darauf, was ich mit einbeziehen will. Wenn ich photographiere, sehe ich Leben - das ist alles. Wir wissen zu viel über das Aussehen von Photographien, von Bildern. Und es ist leicht, Bilder zu machen, die man kennt. Aber das ist langweilig, man lernt so nichts. Ich weiß, daß das, was ich fotografiere, interessant ist, aber ich kenne ja die Bilder noch nicht. - Ich hoffe das Bild wird interessanter sein als das, was ich fotografiere.“

Bei YouTube ist ein Video gepostet, in dem Winogrand zu sehen ist, wie er auf den Straßen unterwegs ist und seine Konzeption erklärt: https://www.youtube.com/watch?v=FJgJtmnt_HI

Im Thread „Bilder aus der M10“ habe ich ein Photo veröffentlicht (#2119/2123), das ich im Zusammenhang mit seiner Entstehungsgeschichte zu dieser Kategorie des „eindeutigen“ Bildes rechne.

Wer hat Lust, in seinem eigenen Archiv nach Photos zu suchen und hier zu zeigen, die unter diesem Aspekt des „Eindeutigen Bildes“ betrachtet werden können?

Ich beginne mit meinem erwähnten Photo von einer arabischen Familie vor dem Skistadion in Garmisch-Partenkirchen. Titel: cultural contrast.

 

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Edited August 18, 2017 by LightExperience

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Uwe

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[01af]

Ich weiß nicht ... ich habe ein Problem mit dem Begriff "eindeutiges Bild".
 
Garry Winogrand ist bekannt für seinen Ausspruch: "Ich fotografiere, weil ich sehen will, wie die Dinge fotografiert aussehen." Was letztlich nichts anderes ist als die Kurzfassung dessen, was oben aus dem Interview zitiert wurde. Das ist aber kein "ganz anderer Weg", den Winogrand da ging. Jeder, der eine Kamera zur Hand nimmt, geht zwangsläufig diesen Weg; die meisten sind sich dessen nur nicht bewußt. Ein Bild ist niemals das, was es zeigt. Es ist etwas anderes. Der Akt des Abbildens transformiert das Abgebildete. Die Kunst der Fotografie besteht darin, diese Transformation zu beherrschen und zu nutzen.
 
Was dies aber mit Eindeutigkeit zu tun haben soll, erschließt sch mir nicht. Damit könnte gemeint sein, der Bildinhalt, die Bildabsicht und wie das Bild zu verstehen sei, wären eindeutig und ließen keine Interpretationsspielräume. Das ist aber nicht das, worum es Winogrand ging ... so etwas wäre ja auch ein sterbenslangweiliges Bild (wenn so etwas überhaupt möglich wäre, was ich bezweifle). Oder es könnte gemeint sein, daß es sich eindeutig um ein Bild handelt und nicht um etwas anderes. Aber das wäre doch erst recht albern – niemand, der bei klarem Verstand ist, wird ein Bild verwechseln mit ... äh, einem Traum oder einem Film oder einer Pfeife. Oder gar mit der Realität. Allenfalls könnte es passieren, daß ein unbedarfter Betrachter das, was er in dem Bild sieht, für Realität hält (statt für die durch den Fotografen vermittelte Interpretation eines winzigen Fetzens dessen, was zum Zeitpunkt der Aufnahme Realität war).
 
Also – wie soll man den Begriff "eindeutiges Bild" verstehen?

 

Im Thread "Bilder aus der M10" habe ich ein Photo veröffentlicht, das ich im Zusammenhang mit seiner Entstehungsgeschichte zu dieser Kategorie des "eindeutigen" Bildes rechne.

Na, ich weiß nicht ... ich find's eher mißlungen. Uwes Bild vom Kutscher hingegen ist ein Foto, das Winogrand vermutlich gefallen hätte – unprätentiöses Motiv, saustarkes Bild. Aber – eindeutig ist da nix ... eher im Gegenteil.

 

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Edited August 18, 2017 by 01af

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Allein.

 

 

Uwe

[Guest ___deleted___]

Ich würde den armen Garry aus dem Thread-Titel rauslassen und ersetzen durch "Eine Hommage an mich selbst". Bei dem Foto ist nämlich alles an Bedeutung hineingemurkst, es ist einfach nicht gut, überhaupt nicht gut. Im Gegensatz zu vielen Bildern Garrys. Wobei auch von ihm viel Belangloses den Weg auf den Markt gefunden hat.

 

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Edited August 19, 2017 by X1_recharged

[stephan54]

Heavy

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Edited August 25, 2017 by LightExperience