Jump to content

Historische Fototechniken - mein neuer, (fast) fertiger Blog


kalle

Recommended Posts

Advertisement (gone after registration)

vor 2 Stunden schrieb kalle:

Dieser Tage wurde ich von einem Fotofreund angeschrieben und in seiner Mail nach der Bedienung eines 'Kolumbus-Belichtungsrechners' gefragt, den er in meinem Kompendium 'Meine Schraubleica-Geschichte', im Abschnitt "Die richtige Belichtung - ohne Belichtungsmesser" abgebildet gefunden habe.
Ich musste leider passen, da ich hier lediglich eine Abbildung der kleinen Rechenscheibe "Kolumbus" eingefügt hatte (die Abbildung entstammt dem Rolleiflex-Buch von Dr. Walter Heering, 66-75. Tausend, S. 68).
Wir blieben im Kontakt. Er hat wohl weiter geforscht und konnte mir wenige Tage später eine selbst verfasste Bedienungsanleitung auf einem Video zukommen lassen.

Das ließ mich nicht kalt und so versuchte ich meinerseits ein "Ei des Kolumbus" zu ergattern. Ich wurde auch fündig und kann ab heute die Fotografie meiner eigenen Kolumbus-Rechenscheibe präsentieren:

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!

Und soviel haben mein Informant und ich schon herausgefunden (Überprüfung durch Eingabe der ermittelten Werte in eine Digital-Kamera):

Es lässt sich erstaunlich genau damit arbeiten. Die "Alten Hasen" müssen Meister in der statistischen Auswertung ihrer fotografischen Ergebnisse gewesen sein, damit ein solches Gerätchen verlässlich arbeitet!

Die Firma AGFA hat eine solche Rechenscheibe auch vertrieben, damit habe ich als Junge mit Vaters Knipse (Anfang der 50er Jahre) das "Belichten" geübt und gelernt. Die Bedienungsanleitung auf der Rückseite der Scheibe ist nur mit Lupe zu lesen oder von Kurzsichtigen (ich).

 

Edited by Talker
  • Like 5
Link to post
Share on other sites

Beim Kolumbus blieb auch die Rückseite nicht ungenutzt. Mit den den dortigen Werten lässt sich die Schärfentiefe für unterschiedliche Objektiv-Brennweiten in Abhängigkeit von der gewählten Entfernungseinstellung und den Blendenwerten ermitteln. Zugrunde gelegt ist eine Unschärfe von u = 1/1500 der Bilddiagonalen.

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!

Am Beispiel für ein 50er Objektiv (f = 5cm), möchte ich das mal skizzieren:

Im Bild ist eine Entfernung von knapp 5 m eingestellt. 
Schaut man jetzt in der Tabelle bei dem 5cm-Objektiv nach, so sind dort die Buchstaben B, C, D, F, G aufgeführt, 
denen die Blendenwerte f2,8 bis f16 zugeordnet sind.

Der Buchstabe D entspricht einer Blende 5,6.

Die Tiefenschärfe liegt dann zwischen ca. 3,6 m und 7,6 m Entfernung.

Einem DOF Calculator ist bei den eingestellten Werten eine Schärfentiefe zwischen 3,74 m und 7,53 m zu entnehmen.

Anmerkung: Natürlich wird man in der fotografischen Praxis, wenn vorhanden, die Schärfentiefen-Skala des Objektivs zu Rate ziehen. Aber Spaß macht der Kolumbus doch (und das ist bei einem Hobby ja ausschlaggebend, wie ich meine)!

  • Like 5
Link to post
Share on other sites

Die Handhabung des Kolumbus-Belichtungsrechners

Da ich die Verwendung des Tiefenschärferechners beschrieben habe, möchte ich das nun auch für den Belichtungsrechner nachtragen.

Zunächst noch einmal ein Foto des Gerätchens. Eingestellt ist hier 6/10° DIN (ca. 9 ISO).

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!

Später folgt eine Aufnahme die mit den, wie nachfolgend ermittelten Werten, belichtet wurde.

Einstellungen:

1. DIN-Zahl im Startfenster einstellen:
24/10° DIN (= ISO 200)

2. Zahnrad nacheinander für Nachfolgendes bis zum Anschlag drehen, dazu zwischen die in Frage kommenden Zähnchen greifen und nach unten bis zum Anschlag drehen:

Monat-Tageszeit
5. April, Uhrzeit 9.25 (Sommerzeit, 10.25)

Wetter
Sonne

Gegenstand
Landschaft mit hellem Vordergrund

Im Kolumbus kann man jetzt die Belichtungswerte für ISO 200 (24/10° DIN) ablesen:  f5,6 1/500s.

Die nachfolgende Aufnahme wurde entsprechend fotografiert (siehe auch die Exif-Angaben unter dem Foto!):

Viel Spaß beim Einstellen!

Edited by kalle
  • Like 5
Link to post
Share on other sites

Mein neuestes Steckenpferd heißt Elmar 65
Elmar 1:3,5/65 mm - Ein Wunschkind für Visoflex II - so lautet der Titel von Theo M. Scheerer in seinem Buch, Leica und Leica-System, 2. Aufl. 1960. Er beschrieb hier
das Leitz Elmar f3,5/65 mm.
Eigentlich ist es ein Objektivkopf, da keine eigene Einstellschnecke vorliegt. Es benötigt für die Entfernungseinstellung entsprechende Zusatzgeräte. Scheerer bezeichnet dieses Objektiv „als dem Balgengerät auf den Leib geschneidert“. Infrage kommen später aber außer Balgengeräten auch Zwischenringe mit Einstellschnecke.

Das Elmar 65 hat Blendenwerte von Bl. 3,5 bis Bl. 22 und ein Filtergewinde von E 41. Wegen seiner weit zurückliegenden Frontlinse ist eine Streulichtblende nicht notwendig!
Der Einstellbereich des Elmar 65 am Balgengerät reicht von unendlich bis 33 cm (also bis zu einem Abbildungsmaßstab von 1,4 : 1. Dies entspricht einem
Objektfeld von 15 x 23 mm).

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!


Leica M8, Visoflex II, Balgengerät 2, Zwischenring 16558 u. Elmar 65

An moderneren M-Modellen besteht dank Liveview die Möglichkeit der Scharfstellung über das digitale Sucherbild und/oder einen Digitalsucher, wodurch auf einen Visoflex verzichtet werden kann:
Leica M mit Olympus VF-2, Balgengerät 2, Zwischenring 16558 u. Elmar 6

- wird fortgesetzt -

 

  • Like 6
  • Thanks 1
Link to post
Share on other sites

Mit geeigneten Zwischenringen lässt sich das Elmar 65 auch ohne Balgengerät direkt am Visoflex nutzen.

Anders als Theo M. Scheerer betont Theo Kisselbach in seinem Leica-Buch (Auflage 32. - 36. Tausend, 1965, S. ), dass das Elmar 65 zur Verwendung an den Visoflexgeräten II und III vorgesehen und da es keinen Schneckengang besäße, es mit der Universalschnecke (16464 K) zu verwenden sei. 
Kisselbachs Buch enthält auch ein Foto einer Leica M2 mit Visoflex 2, der "abgewinkelten, seitenrichtigen 4-fach-Lupe (OTXBO/16460), der Universalschnecke
OTZFO/16464, dem Zwischenring OTRPO/16471 und dem Elmar 65. 

Ich habe diese Anordnung mit meinen Geräten nachgestellt:

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!

Leica M2 mit Visoflex 2 u. "abgewinkelter, seitenrichtiger 4-fach-Lupe (OTXBO/16460), Universalschnecke OTZFO/16464, Zwischenring OTRPO/16471 und Elmar f3,5/65

An moderneren M-Modellen besteht auch hier dank Liveview die Möglichkeit der Scharfeinstellung über das digitale Sucherbild und/oder einen Digitalsucher, wodurch auf einen Visoflex verzichtet werden kann. Zu beachten ist hierbei nur, dass der Abstand zum Kameragehäuse, den normaler Weise der Visoflex erbringt, durch geeignete Zwischenringe ersetzt wird, damit eine Einstellung vom Nahbereich bis unendlich möglicht wird.

Elmar 65 direkt an Leica M mit Olympus VF-2 angeschlossen

Ich habe den Verlängerungsring OUFRO/16469Y als erstes an der Kamera angebracht. Danach kommt die Einstellschnecke OTZFO/16464K, dannach der Zwischenring OTRPO/16471J und zuletzt das Elmar 65. OUFRO verhindert Vignettierung!*

Elmar 65, Zwischenring OTRPO/16471J, Einstellschnecke, dann OUFRO/16469Y

Man erreicht mit dieser Anordnung eine kontinuierliche Einstellungsmöglichkeit von unendlich bis 33 cm. Das bedeutet für den kürzesten Abtand ein Abbildungsverhältnis von 1 : 2,5 und ein Objektfeld von 6 x 9 cm. Unter Zuhilfenahme eines Zwischenrings 16471J lässt sich das Abbildungsverhältnis bis auf 1 : 1,25 erweitern. Die Objektgröße beträgt dann 30 x 45 mm. Vergleiche Theo Kisselbach, Das Leicabuch, S.92

*Anfangs hatte ich auf den Verlängerungsring OUFRO/16469Y verzichtet. Es kam dann aber zu deutlichen Vignettierungen infolge der zu geringen Lichten Weite der Einstellschnecke!
Eigentlich dient OUFRO/16469Y dem Anschluss von 50er und 35er Objektiven über deren Bajonett direkt am Visoflex. Es wird dadurch ein starrer „Objektivauszug“, ähnlich wie durch ein Zwischenring bei DSLR-Kameras an M-Kameras zu erzeugt.
Näheres dazu findet man in den entsprechenden Passagen in meinem Blog Historische Fototechniken!

- wird fortgesetzt -

 

Edited by kalle
  • Like 6
  • Thanks 1
Link to post
Share on other sites

Warum es ein Objektiv mit einer so ungewöhnlichen Brennweite wie 65 mm überhaupt gibt 
Niemand käme auf die Idee, nach einem 65er für das Kleinbildformat zu fragen! Scheerer nennt das Elmar 65 eine „Zwischenbrennweite“. Die Visoflex-Geräte II und III besitzen einschließlich Kamera ein Auflagemaß von 68,8 mm. Das Elmar 65 ist die kürzeste Brennweite, die von ganz nah, bis unendlich eingestellt werden kann, und das auch nur, weil es infolge seiner Bauform, ein wenig in das Visoflex-Gehäuse (bzw. in die Zwischenringe) hineinreichen kann!
Eine ähnliche „Zwischenbrennweite“ wie das 65er Elmar ist das Hektor f2,5/125. Es wurde für die Verwendung am Visoflex I gefertigt, da eine Unendlich-Einstellung am Visoflex I infolge des im Vergleich zu Viseflex II und III noch höheren Gesamtauflagemaßes (91,3 mm), erst ab einer Brennweite von 125 mm möglich ist.

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!


Das Elmar f3.5/65, ein Objektivkopf, der alleine zu nichts nützt!

Trotz seiner scheinbaren Unvollkommenheit bietet das Elmar 65 einen großen Aktionsradius. Dank eines sehr großen Einstellbereichs ist man in der Lage, von einer formatfüllenden Nahaufnahme ohne Standort- und Objektivwechsel direkt eine Landschaftsaufnahme zu machen und umgekehrt:

hautnah


weit entfernt

- wird fortgesetzt -

  • Like 6
Link to post
Share on other sites

Advertisement (gone after registration)

Das Elmar 65 ist mit einer Vorwahlblende ausgestattet
DSLR-Kameras besitzen in der Regel eine Springblende, d. h. die Betrachtung des Sucherbildes findet bei Offenblende statt und erst nach der Auslösung „springt“ die Blende auf den vorgewählten Wert und das Foto wird erstellt.
Bei einer Messsucherkamera ist ein solcher Blendenmechanismus nicht notwendig, da die Entfernungseinstellung im Messsucher präzise und vom Blendenwert unabhängig vorgenommen wird. Man wählt bei der M die Arbeitsblende, dann die Zeit, stellt scharf und löst aus!
Bei den Objektiven, die eigens für die Verwendung am Visoflex konstruiert wurden, das gilt also auch für das Elmar 65, hat man die Möglichkeit eine Vorwahlblende zu nutzen. Man kann die Entfernung ja nicht am Messsucher vornehmen, sondern ist auf das Mattscheibenbild angewiesen. Mit möglichst weit geöffneter Blende lässt sich wegen der geringeren Schärfentiefe präziser scharf einstellen!

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!


Kamera (nur) mit Zwischenringen und Elmar 65 an meinem „Reproständer“


Repro mit Leica M und Elmar 65

Der für die Aufnahme gewünschte Blendenwert wird am vorderen Ring (mit roter Markierung) vorgewählt, z. B. auf die für meine Repros bevorzugte Blende 5,6. Dann dreht man an einem 2. Ring, der einen schwarzen Punkt aufweist, auf Offenblende (hier stehen beide Ringe auf Bl. 3.5), stellt über den Visoflex (oder den Digitalsucher) scharf, bewegt dann diesen Ring wieder bis zum eingestellten Blendenwert zurück und löst aus!
Dazu siehe die folgende Aufnahme:

Elmar 65-Kombination für Aufnahmen ohne Visoflex

- wird fortgesetzt -

  • Like 7
Link to post
Share on other sites

Ein paar Leistungsbeweise
Wie ich mit den nachfolgenden Aufnahmen demonstrieren will, ist das Leitz Elmar f3.5/65 ein gleichermaßen für die Nähe wie auch Aufnahmen in Normalentfernung - schon bei Offenblende - ob mit oder ohne Visoflex gut geeignet und für den Spezialisten unter den M-Liebhabern zu empfehlen!

Aufnahmen bei Offenblende (f3.5):

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!

 

  • Like 3
Link to post
Share on other sites

Aufnahmen bei leicht geschlossener Blende (f5.6):

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!

Fazit: Was heute mit einem Makroobjektiv praktisch an jeder Systemkamera möglich ist: Fotos von ganz nah bis weit entfernt, war damals, zumindest für eine Sucherkamera, durch die Bereitstellung eines Objektivs wie dem Elmar 65 im Jahre 1960, schon eine ganz besondere Errungenschaft:

Das Leitz Elmar f3.5/65 ist ein gleichermaßen für die Nähe wie auch für Aufnahmen in Normalentfernung - schon bei Offenblende - ob mit oder ohne Visoflex gut geeignet und für den Spezialisten unter den M-Liebhabern zu empfehlen!

  • Like 4
Link to post
Share on other sites

  • 2 weeks later...

Die Beschäftigung mit dem (Objektivkopf) Elmar 65 hat mich dazu angeregt, mich etwas näher mit der Nutzung von Objektivköpfen an Visoflex und Balgengerät zu befassen. Ich setze daher meine fototechnisch-historische Reihe wie nachfolgend fort:

Der Einsatz von Objektivköpfen an Visoflex und Balgen oder auch direkt an der Kamera
 

Bei einer Sucherkamera ist es generell schwer, wenn an ihr unterschiedlichste Brennweiten eingesetzt werden sollen. Selbst bei einem so aufwändigen Sucher wie dem Messsucher einer Leica M, mit seinen für unterschiedliche Brennweiten eingespiegelten Leuchtrahmen, kommt man irgendwann mal an seine Grenzen. Die Leuchtrahmen einer Leica M enden beim Rahmen für 135er Objektive (bei der digitalen "Crop-Kamera" Leica M 8 schon beim 90er). 

Mit dem Herausbringen des Elmarit-M 2,8/135 scheint Leica die Grenzen des Leuchtrahmensuchers buchstäblich demonstrieren zu wollen, indem es diesem Objektiv eine „Brille“, einen speziellen Suchervorsatz verpasst hat. Mit dieser Erweiterung nutzt die M jetzt für dieses 135er den Leuchtrahmen von 90 mm, der ja geringfügig mehr Bildinhalt erfasst.

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!


Leica Elmarit-M 1:2,8/135

So richtig zufriedenstellend ist dieses "Objektivmonster" eigentlich nicht. Es ist groß, recht schwer und unhandlich. Auch der 90er Sucherrahmen ist eigentlich zu klein, so dass man auch damit kaum noch Feinheiten des anvisierten Objekts erfassen kann.


Abhilfe erreicht man durch den Einsatz eines Spiegelkastens bzw. heute auch durch einen Digitalsucher.
Mit solchen Zusatzgeräten verwandelt man eine Sucherkamera quasi in eine Art Spiegelreflexkamera, mit immer maximalem Bild, gleich welches Objektiv Verwendung findet!


Leica M2 mit Visoflex und Elmar 65 mit Universalschnecke

Der Spiegelkasten wird bei Leica Visoflex genannt und so jetzt leider auch das elektronische Pendant. Um Verwechslungen zu vermeiden, bezeichne ich den elektronischen Sucher lieber als E-Sucher oder als EVF (das steht als Abkürzung für Elektronischer Sucher, von „Electronic View Finder“).

 

Da der Visoflex zwischen Objektiv und Kameragehäuse angebracht wird, vergrößert sich zwangsläufig der Abstand vom Objektiv zum Aufnahmemedium (Film bzw. Sensor), so dass man nur noch im Nahbereich und nicht mehr auf unendlich fokussieren kann. Will man weiter in der Ferne scharf stellen, muss dafür gesorgt werden, dass die Optik näher an das Aufnahmemedium herangebracht werden kann.

- wird fortgesetzt -

 

  • Like 6
Link to post
Share on other sites

Bei einem Teil der älteren Objektive, es handelt sich z. B. um Objektive der Brennweiten 50, 75, 90 und 135, lassen sich das optische System und die die Blende enthaltenden Teile, als sogenannte Objektivköpfe vom Tubusteil mit der Einstellvorrichtung, die nur der Fokussierung dient, trennen.
Wie schon vorher gesagt, schlug man bei den Objektiven Elmar 3,5/65 und und Hektor 2,5/125 einen anderen Weg ein. Sie existieren eigentlich nur als Objektivköpfe (optische Bauteile und Blende) und sind auf den Einsatz am Visoflex bzw. mit geeigneten Zwischenringen und einer speziellen Einstellschnecke auch am E-Sucher verwendbar.

Im nachfolgenden Foto sieht man von links nach rechts die Objektivköpfe der darunter genannten Objektive:

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!


Summicron 2/50; Elmar 4/90 (E39); Elmar 3,5/65; Elmarit 2,8/90; Elmar 4/135

Über die Mattscheibe des Visoflex oder bei Liveview-Kameras über den elektronischen Sucher, kann das Motiv recht deutlich betrachtet werden. Die Entfernungseinstellung der Objektivköpfe übernehmen dabei das Balgengerät oder besondere Einstellschnecken.

Fotografieren mit Objektivköpfen an Visoflex und Balgen
Mittels Visoflex (bzw. E-Sucher), Balgen und Zwischenringen, lassen die Objektivköpfe das Fotografieren im Nahbereich und und in der Ferne zu.

Das nachfolgende Foto zeigt eine Leica M mit aufgestecktem E-Sucher. Der Balgen 2 ist mit seinem M-Bajonett über den Zwischenring OUFRO/16469 direkt mit dem Kameragehäuse verbunden. Er liefert einen Mindestabstand, der sonst vom Visoflex hergestellt wird, denn wegen der Bauform des Balgengeräts, lässt sich anderenfalls die Kamera nicht einriegeln.

An der Objektivseite befindet sich der recht zierliche Objektivkopf des Elmar 4/90. An seiner Vorderseite ist die für verschiedene Optiken (50 - 90 - 135) nutzbare, verstellbare Streulichtblende Fikus/12530 angebracht.

Beim Leica Balgen II kann der Auszug um 95 mm verändert werden. Das wird durch einen Zahntrieb erreicht. Man kann damit weit in den Nahbereich eintauchen.
Mit den Objektivköpfen des Leica Elmar und des Elmarit 90 mm, kann man mit Visoflex am Balgengerät II von unendlich bis zur natürlichen Größe,
dem Abbildungsmaßstab 1 : 1, gelangen (mit Leica M8 sogar bis 1,33:1). Mit den Objektivköpfen der Brennweiten 135 mm lassen sich noch Abbildungsmaßstäbe von unendlich bis 1: 2 (halbe natürliche Größe - Bild auf dem Fotomedium) erreichen.

- wird fortgesetzt -

  • Like 4
Link to post
Share on other sites

Noch ein paar Details zum Leica Balgen 2:
Links neben der Schlittenführung des Balgens ist eine Skala angebracht, an der man den Abbildungsmaßstab und den Verlängerungsfaktor für die Belichtung mit einem 90er Objektiv ablesen kann. Auf der rechten Seite ist die jeweilige Auszugslänge in Millimetern angegeben, für den Fall, dass man Aufnahmen mit einem bestimmten Abbildungsmaßstab wiederholen möchte.

Ganz zuunterst befindet sich ein weiterer Zahntrieb, der einem Einstellschlitten entspricht. Hiermit lässt sich eine Feinregulierung des Abstandes der Kamera zum Motiv erreichen - das ist für Stativaufnahmen von Bedeutung, ohne dass es zu einer Veränderung im Abbildungsmaßstab kommt.

Aufnahmen mit dieser Kombination:

Makro

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!





Ich denke, in Anbetracht der mehr als 70 Jahre, die das Objektiv schon auf den Linsen hat, kann man nicht meckern!

- wird fortgesetzt -

  • Like 5
Link to post
Share on other sites

Bei 3 dimensionalen Objekten erstaunen die Fotos - sogar schon bei Offenblende:

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!

Auch für Repros von flächigen Vorlagen eignet sich der Objektivkopf des Elmar E39 4/90:

- bei absoluter Planlage gelingen auch diese schon bei Offenblende:

- wird fortgesetzt -

 

Edited by kalle
  • Like 4
Link to post
Share on other sites

Fernaufnahmen mit dem Objektivkopf des Schraub-Elmar 4/90:

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!


 

Mangelhaftes Saatgut:



  • Like 2
Link to post
Share on other sites

Mein Fazit zum Thema Einsatz der Objektivköpfe an der M:
Sowohl die Nah- als auch die Fernaufnahmen mit den Objektivköpfen sind gut brauchbar. Die Handhabung ist - trotz der „Uralt-Technik“ - durchaus zumutbar. Bei guten Lichtverhältnissen, zumindestens bei Fernaufnahmen, ist sie sogar freihand möglich!

Mein „Goldstück“ unter den Objektivköpfen, wie schon ersichtlich an der Farberscheinung im Foto 😅 , ist das Elmar 65.

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!


Elmar 65, mein Goldstück!

Wie schon erwähnt, lässt es sich von unendlich bis weit in den Makrobereich hinein einsetzen.
Da es sich erst wenige Tage in meinem Besitz befindet, konnte ich noch nicht allzu viele Erfahrungen damit sammeln, doch wie ich dann vor allem an den Bildergebnissen aus dem Hessenpark vom 23.04.2023 ersehen konnte, eignet es sich auch vorzüglich für allgemeine Fotoaufgaben. In Größe und Handhabung weist es kaum Unterschiede zu vergleichbaren M-Linsen auf!

Für es spricht nicht zuletzt auch die Vorwahlblende und selbst von seiner Baulänge her ist es akzeptabel, denn schließlich benötigt es doch wegen der weit zurückliegenden Frontlinse nicht eigens eine Streulichtblende! 
Bei ähnlichen Fototouren, wie dem Treffen im Hessenpark, wird es sicher zur Standardausrüstung meiner M-Kameras gehören!

 

Verschiedene Freihand-Aufnahmen mit dem Leitz Elmar f3.5/65

 - im Hessenpark


- wird fortgesetzt -

 

 

 

 

  • Like 3
Link to post
Share on other sites

- im Hessenpark

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!

- wird fortgesetzt -

  • Like 1
Link to post
Share on other sites

- im Hessenpark

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!

- wird fortgesetzt -

  • Like 3
Link to post
Share on other sites

- zu Hause

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!


Steinbruchfund

Repro Repro 1 : 2 (Offenblende)


Mein Opa, um 1900 Reproduktion aus der Hand

* * *

 

  • Like 2
Link to post
Share on other sites

Am 27.4.2023 um 21:34 schrieb kalle:

Der Balgen 2 ist mit seinem M-Bajonett über den Zwischenring OUFRO/16469 direkt mit dem Kameragehäuse verbunden. Er liefert einen Mindestabstand, der sonst vom Visoflex hergestellt wird, denn wegen der Bauform des Balgengeräts, lässt sich anderenfalls die Kamera nicht einriegeln.

Das Balgengerät lässt sich - leider! - sehr wohl unmittelbar an der Kamera einriegeln. Das Problem ist dann aber das Ausriegeln, denn die Rückseite des Balgengeräts deckt den Entriegelungsknopf der Kamera so ab, dass man nicht mehr herankommt. Man hat also eine sehr dauerhafte Balgenkamera - empfehlenswert insbesondere für die neuen digitalen M-Modelle jenseits der 8000,- €...

Als ich einmal wegen kindlichen Basteltriebs das Balgengerät unmittelbar an der Kamera angebracht habe, ist es mir nur nach erheblichen Schweißausbrüchen und mit riskantem Werkzeug gelungen, wieder an den Entriegelungsknopf heran zu kommen und ihn auch noch erfolgreich zu betätigen. Ob das gelingt, ist reine Glückssache. Seither: nicht mal dran denken, ein Balgengerät ohne Visoflex-Gehäuse zu verwenden!

Das Visoflex-Gehäuse ist auch für die anderen Möglichkeiten zum Einsatz der Objektivköpfe im Nahbereich nach wie vor die vernünftigste Option. Das gilt auch bei der Verwendung von elektronischem Sucher oder Liveview auf dem Display. Man lässt einfach den aufsteckbaren optischen Visoflex-Sucher weg und arretiert den Spiegel in der hochgeklappten Stellung. Den Auslösearm kann man reversibel abschrauben. Mit dem Visoflex-Gehäuse hat man eine stabile Möglichkeit zur Befestigung am Stativ und kann sehr bequem von Quer- auf Hochformat wechseln. Die Bastelmöglichkeiten mit verschiedenen Zwischenringen bieten das nicht und haben auch keinen Gewichtsvorteil (und wenn man sich die Preise für einen OUFRO anschaut, auch keinen Preisvorteil). 

  • Like 2
Link to post
Share on other sites

vor 11 Stunden schrieb UliWer:

Das Balgengerät lässt sich - leider! - sehr wohl unmittelbar an der Kamera einriegeln. Das Problem ist dann aber das Ausriegeln, denn die Rückseite des Balgengeräts deckt den Entriegelungsknopf der Kamera so ab, dass man nicht mehr herankommt. Man hat also eine sehr dauerhafte Balgenkamera - empfehlenswert insbesondere für die neuen digitalen M-Modelle jenseits der 8000,- €...

Als ich einmal wegen kindlichen Basteltriebs das Balgengerät unmittelbar an der Kamera angebracht habe, ...

Ja, ja, „kindlicher Basteltrieb“. Ich habe mein Leica Elmar 65 sogar zusammen mit einem Balgengerät angeboten bekommen und auch gekauft (siehe das Foto des Angebots). Als Erwachsener mit Technikerfahrung, habe ich gleich gemerkt, dass ich, um die (digitale) Leica M anschließen zu können, entweder einen Visoflex verwenden oder, um einen Abstand zwischen Kamerabajonett und Balgengerät zu bekommen, einen (vorhandenen) OUFRO dazwischenschalten muss.

Das kann man am "Angebotsfoto" unschwer erkennen, dass da Abstand her muss!

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!



Nun zu den positiven Ansichten zu Visoflex und Balgengerät:
UliVer: "Das Visoflex-Gehäuse ist auch für die anderen Möglichkeiten zum Einsatz der Objektivköpfe im Nahbereich nach wie vor die vernünftigste Option. Das gilt auch bei der Verwendung von elektronischem Sucher oder Liveview auf dem Display. . ."

Ich habe hier in meinen Berichten und in meinem Blog häufigst die Vorteile der Verwendung von Visoflex und Balgengerät beschrieben. Alleine von der Ästhetik her in der Betrachtung, ist es ein Augenschmaus, gerade für mich als Technik-Enthusiasten!
Ich besitze Visoflex II und Vsioflex III und zwei Balgen 2! Selbstredend scheue ich auch keineswegs den Einsatz dieser Geräte. Besonders bei Stativaufnahmen kleinster Objekte nehme ich gerne das Balgengerät, alleine schon wegen des zugehörigen Einstellschlittens!
Aber muss ich das immer tun, auch wenn es nicht notwendig ist? Für Reproduktionen genügt mir meistens die Kamera mit den notwendigen Zwischenringen und der E-Sucher. Ich denke auch an normale Spaziergänge (ich habe da stets eine Kamera dabei, ohne überflüssiges Zeugs). 
"Vernünftig?" Das sehe ich anders. Gerade aus Vernunftsgründen lasse ich das Balgengerät dann zu Hause.

Aktuell sieht meine Tasche so aus:   

Ich finde sie ist "sehr vernünftig" bestückt und deckt von 28 mm bis 90 mm alles ab, einschließlich der Makromöglichkeiten (dank Elmar 65)!

"... (und wenn man sich die Preise für einen OUFRO anschaut, auch keinen Preisvorteil)."
Es soll Leute geben, die kaufen sich Leica-Objektive im Werte von einem Kleinwagen. Und nur um einen Betrag von unter 100 EUR für einen OUFRO zu sparen, soll ich mit dem Balgen um die Häuser ziehen? Das halte ich für Unvernunft, ja Blödsinn! 

                              ... eher nicht so:   


Der "kleine " Unterschied (links, das anschlussfertige Elmar 65, rechts Visoflex und Balgengerät - noch ohne Elmar 65! 




In seinen Ausführungen unter dem Titel „Spaziergang mit dem Balgengerät“ ist Scherer geradezu entzückt von den Möglichkeiten des Balgengeräts (doch das war vor 1960!). Lt. meinem Infomaterial wurde OTZFO, der Universal-Einstellring, 1959 herausgebracht und da war die erste Auflage zu Scheerers "Leica und Leica-System" längst vergriffen!
Hätte er, Scheerer, und alle die anderen Visoflexer und Balgenverehrer die Möglichkeiten moderner M-Leicas gekannt, wäre ihre enthusiastische Verehrung solcher "Leitzgeräte" sicher verhaltener ausgefallen.
Wir sind im Jetzt (ich rede nicht von den nur noch Handy-Fotografen). Alle Schraub- und M-Leicas vor der Leica M 240 sind für entsprechende Aufnahmen auf Geräte den Visoflex (und den Balgen) angewiesen. Ab der Leica M (240) ist diese unbedingte Notwendigkeit Vergangenheit!

Beim Fotografieren in der freien Natur, evtl. im Beisein von Freunden und/oder der Familie, werde ich einen Teufel tun und ein Balgengerät mitschleppen.
Denn es geht auch so!

Edited by kalle
  • Like 1
Link to post
Share on other sites

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Guest
Reply to this topic...

×   Pasted as rich text.   Paste as plain text instead

  Only 75 emoji are allowed.

×   Your link has been automatically embedded.   Display as a link instead

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Create New...