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Histogramm & Weißabgleich


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Als Leica Q- Neuling habe ich die nächsten Fragen an das Forum:

 

1. welche Einstellung muss ich tätigen, damit ich das Histogramm eingeblendet behalte, wenn ich eine Belichtungskorrektur vornehme? Sobald ich korrigiere, verschwindet das Histogramm und erscheint erst wieder, wenn ich den Auslöser zur Hälfte betätige. Das kann ja eigentlich nicht sein, das kenne ich anders. Ich bin es gewohnt, mit dem Histogramm zu arbeiten, denn spätere Korrekturen führen auch beim DNG meistens zu Qualitätsverlusten, oder wie sehr ihr das? Aber mit dem Drücken - Korrigieren - Drücken... ist das kein wirklich intuitives Vorgehen. ich habe im Handbuch nichts dazu gefunden, wie ich das Histogramm beibehalten kann.

Außerdem habe ich das Gefühl, dass das Histogramm nicht sehr zuverlässig ist (oder ich kann es vor allem bei den Lichtern noch nicht richtig deuten): das Clipping wird schon recht heftig angezeigt, aber das Histogramm zeigt am rechten Rand noch keinerlei Randständigkeit. Habt Ihr Tipps dazu?

 

2. Weißabgleich:

Ich habe heute bei einer Wanderung mehrmals (aus Übungsgründen) einen Weißabgleich mittels einer Graukarte durchgeführt. Obwohl sich die Farbtemperatur während der drei Stunden sicherlich nicht wesentlich verändert hat, bekam ich z.T. einen ganz schrecklichen Farbstich, vor allem in Richtung gelb. Was mache ich da falsch? Eigentlich ist das Vorgehen ganz einfach und der ermittelte Wert wird ja in den aktuellen Weißabgleich 1 oder 2 übernommen?

Man kann im RAW-Konverter natürlich die Farben korrigieren, aber ich denke mal, dass es wie bei Belichtungsfehlern nicht ohne Qualitätsverlust einhergeht.

Auch hierzu bin ich um Tipps dankbar.

 

Ansonsten sind Freistellungspotential und Lowlight-Potential der Q schon beeindruckend!

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...

2. Weißabgleich:

Ich habe heute bei einer Wanderung mehrmals (aus Übungsgründen) einen Weißabgleich mittels einer Graukarte durchgeführt. Obwohl sich die Farbtemperatur während der drei Stunden sicherlich nicht wesentlich verändert hat, bekam ich z.T. einen ganz schrecklichen Farbstich, vor allem in Richtung gelb. Was mache ich da falsch? Eigentlich ist das Vorgehen ganz einfach und der ermittelte Wert wird ja in den aktuellen Weißabgleich 1 oder 2 übernommen?....

Die Graukarte muss sich natürlich in gleich beleuchtetem Umfeld befinden wie das abzubildende Objekt. Sollte die Graukarte unverhältnismässig viel blaues Himmelslicht wiedergeben oder das Blau deiner Jacke, würde die Kamera sich so verhalten, wie wenn die Beleuchtung viel mehr blaues Licht enthält als sie das in Wirklichkeit tut.

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Die Graukarte muss sich natürlich in gleich beleuchtetem Umfeld befinden wie das abzubildende Objekt. Sollte die Graukarte unverhältnismässig viel blaues Himmelslicht wiedergeben oder das Blau deiner Jacke, würde die Kamera sich so verhalten, wie wenn die Beleuchtung viel mehr blaues Licht enthält als sie das in Wirklichkeit tut.

Meine Jacke war schwarz... Nein im Ernst: wie kann ich dann überhaupt einen objektiven Wert bestimmen? Und ich arbeite seit Jahren mit Graukarte und kann mich nicht an derartige Fehlbestimmungen erinnern. Wie hältst du es denn dann?

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Ich kenne die Einzelheiten bei der Q nicht.

 

Einige der wesentlichen Punkte habe ich schon genannt: die Graukarte muss in der gleichen Situation sein wie das abzubildende Objekt. Das ist vergleichbar mit der Lichtmessung, wo Du das Licht misst, welches aus der Richtung von der Kamera auf das Objekt fällt. Einen wesentlichen Störfaktor habe ich auch genannt: Gegenstände in der Nähe der Graukarte, die stark gefärbtes Licht von sich geben. Die Jacke war ein ernst zu nehmendes Beispiel.

 

Drittens musst Du die Karte dorthin halten, wo sie die Kamera auch sehen kann. Einige Kameras erwarten, dass die Karte das ganze Bildfeld einnimmt, andere zeichnen Dir auf dem Bildschirm ein Rechteck vor, welches vom grauen Teil der Karte vollständig bedeckt sein muss. Die schlauen Kameras reklamieren, wenn die Fläche nicht gleichmässig grau ist.

 

Das wichtigste Kriterium bist Du selbst. Wenn Du schon mit dem Weissabgleich experimentierst, kannst Du ja gleich in einer Situation einige Aufnahmen machen und vor Ort ansehen. Dann siehst Du einen allfälligen Fehlabgleich gleich vor Ort und kannst durch Beobachtung und Experiment herausfinden, woher der Fehlabgleich kommt. Wichtig ist: wenn die Kamera gelbe Bilder macht, hat sie beim Weissabgleich eine Beleuchtung festgestellt, bei der wohl die Komplementärfarbe von Gelb dominiert.

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Ich kenne die Einzelheiten bei der Q nicht.

 

Einige der wesentlichen Punkte habe ich schon genannt: die Graukarte muss in der gleichen Situation sein wie das abzubildende Objekt. Das ist vergleichbar mit der Lichtmessung, wo Du das Licht misst, welches aus der Richtung von der Kamera auf das Objekt fällt. Einen wesentlichen Störfaktor habe ich auch genannt: Gegenstände in der Nähe der Graukarte, die stark gefärbtes Licht von sich geben. Die Jacke war ein ernst zu nehmendes Beispiel.

 

Drittens musst Du die Karte dorthin halten, wo sie die Kamera auch sehen kann. Einige Kameras erwarten, dass die Karte das ganze Bildfeld einnimmt, andere zeichnen Dir auf dem Bildschirm ein Rechteck vor, welches vom grauen Teil der Karte vollständig bedeckt sein muss. Die schlauen Kameras reklamieren, wenn die Fläche nicht gleichmässig grau ist.

 

Das wichtigste Kriterium bist Du selbst. Wenn Du schon mit dem Weissabgleich experimentierst, kannst Du ja gleich in einer Situation einige Aufnahmen machen und vor Ort ansehen. Dann siehst Du einen allfälligen Fehlabgleich gleich vor Ort und kannst durch Beobachtung und Experiment herausfinden, woher der Fehlabgleich kommt. Wichtig ist: wenn die Kamera gelbe Bilder macht, hat sie beim Weissabgleich eine Beleuchtung festgestellt, bei der wohl die Komplementärfarbe von Gelb dominiert.

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

 

Ad 1: ich bezog mich auf die Q, meine anderen Apparate haben das genannte Problem nicht.

Ad 2: die schwarze Jacke war ernst gemeint, sie war sozusagen neutralschwarz.

Ad 3: keine meiner bisherigen Kameras hat eine formatfüllende Abbildung erwartet (ist ja im mobilen Einsatz bei der Scheckkrtengröße auch nicht realisierbar). Es finden ja Messungen statt, ohne Fehlermeldung, aber mit Effekt. Abgesehen davon ist der Ausschnitt bei der Q so klein, dass es annähernd formatfüllend funktioniert.

Ad 4. Die mehrfachen Messungen geschahen ja auch deshlb, weil ich subjektiv die Fehlfarben festgestellt habe. Aber um diese Subjektivität auszuschalten, dient ja die Graukarte. Ich verstehe schon deine Einwände. Aber dann ist die Einstellung eines Weißabgleiches ja immer subjektiv, egal, ob mit Graukarte abfotografieren, colorchecker etc...

 

Mein Problem ist aber, dass ich diese systemischen Probleme bisher nicht hatte, und deshalb wollte ich wissen, ob ich konkret an der Q etwas falsch mache.

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Ich habe mir jetzt die BA der Q angesehen und sehe zwei mögliche Fallen:

 

1. Die Einmessung mit der Graukarte muss mit dem Auslöser abgeschlossen werden. Jede andere Taste führt zum Abbruch.

2. Ich kann nicht sehen, ob ich nach dem Einmessen noch gesondert einstellen muss, dass diese Einstellung aktiviert werden soll, oder ob sie automatisch aktiviert ist. Möglich scheint mir beides, da ich ja offenbar zwei verschiedene Situationen einmessen und abrufen kann.

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Ich habe mir jetzt die BA der Q angesehen und sehe zwei mögliche Fallen:

 

1. Die Einmessung mit der Graukarte muss mit dem Auslöser abgeschlossen werden. Jede andere Taste führt zum Abbruch.

2. Ich kann nicht sehen, ob ich nach dem Einmessen noch gesondert einstellen muss, dass diese Einstellung aktiviert werden soll, oder ob sie automatisch aktiviert ist. Möglich scheint mir beides, da ich ja offenbar zwei verschiedene Situationen einmessen und abrufen kann.

Die Einmessung erfolgt nur nach Auslösung (wie üblich, ohne dass ein Bild generiert wird), und die Speicherung automatisch auf dem zuvor gewählten individuellen "Profil" 1 oder 2. Aber ich werde das morgen nocmals kontrollieren.

 

Gute Nacht!

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Ich habe es gestern nochmals getestet: der manuelle Weißabgleich funktioniert wie beschrieben:

 

Weißabgleichsoption auf »eigenes Profil«1 oder 2 einstellen, über SET-Taste das Rechteck anzeigen lassen und die Graukarte o.ä. fotografieren. Der Weißabgleich wird automatisch mit dem neuen Wert in das voreingestellte »Profil« übernommen.

 

Ich habe gestern mit automatischem Weißabgleich gearbeitet, funktioniert natürlich auch ganz gut, aber welcher Leicafreund arbeitet schon mit Automatiken?

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Ich hatte mit dem automatischen Weißabgleich der Q noch nie ein Problem. Die Unterschiede zu einer Graukartenmessung (habe ich nur anfangs gemacht) waren unbedeutend, zumal ich das ja sowieso im RAW-Konverter einstelle. Prinzipiell ist der Weißabgleich bei RAW-Entwicklung eigentlich egal und nur für JPG-Fotografen wirklich wichtig.

Da ich mittlerweile sowieso nur RAWs (+JPGs) aufnehme, interessiert mich der Weißabgleich nicht so sehr und ich überlasse das der Automatik, die einen vorzüglichen Job macht.

Würde ich mit den gleichzeitig erstellten JPGs mehr anfangen wollen, wäre der Weißabgleich wichtig, aber eigentlich interessieren mich die JPGs nicht so sehr, sie sind allenfalls ein "Backup" für mich.

Also: RAWs mit Auto-Weißabgleich und die Graukarte nur, wenn JPGs wichtig sind. Da ich bei der RAW-Konvertierung eh den Weißabgleich einstelle, interessiert mich mehr als der Auto-Weißabgleich nicht.

Die Annahme, dass sich über 3 Stunden die Farbtemperatur nicht wesentlich verändert, halte ich für falsch. Wenn man sich die Änderung der Farbtemperatur im Laufe eines Tages anschaut, sind die Unterschiede schon erheblich. Um 9.00 Uhr morgens habe ich eine ganz andere Farbtemperatur als Mittags um 12.00 und wieder ganz anders Nachmittags im 3.00 Uhr. Was aber jeweils auch nur 3 Stunden sind.

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Quelle: Bildungsportal Sachsen
 

 

 

Man kann im RAW-Konverter natürlich die Farben korrigieren, aber ich denke mal, dass es wie bei Belichtungsfehlern nicht ohne Qualitätsverlust einhergeht.

 

 

Die Bilddaten werden bei RAW vollkommen unabhängig von dem eingestellten Weißabgleich aufgezeichnet. Egal welchen Weißabgleich Du einstellst, das verändert nicht die Daten, die im RAW aufgezeichnet werden.

 

Bei RAWs werden nur die ermittelten Kelvinwerte mit an den RAW-Konverter übergeben, damit dieser Dir das Bild mit der aufgezeichneten Farbtemperatur gleich anzeigen kann. Aber in jedem Fall wird erst bei der RAW-Konvertierung die Korrektur vorgenommen. Ob das jetzt automatisch passiert oder Du selbst mit dem Regler oder der Pipette vorgehst, macht da keinen Unterschied.

 

Nur bei JPGs werden die Korrekturen direkt auf die aufgezeichneten Bilddaten angewendet.

 

Gruß,

 

Jens 

 

P.S. 1: Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es bei Textilien eigentlich keine echtes Schwarz. Meistens ist das tiefdunkel-Magenta, was wir physiologisch als schwarz wahrnehmen, da wir das nicht mehr unterscheiden können. Deshalb waren bei der M8 auch viele schwarze Klamotten nicht schwarz.

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Ich hatte mit dem automatischen Weißabgleich der Q noch nie ein Problem. Die Unterschiede zu einer Graukartenmessung (habe ich nur anfangs gemacht) waren unbedeutend, zumal ich das ja sowieso im RAW-Konverter einstelle. Prinzipiell ist der Weißabgleich bei RAW-Entwicklung eigentlich egal und nur für JPG-Fotografen wirklich wichtig.

Da ich mittlerweile sowieso nur RAWs (+JPGs) aufnehme, interessiert mich der Weißabgleich nicht so sehr und ich überlasse das der Automatik, die einen vorzüglichen Job macht.

Würde ich mit den gleichzeitig erstellten JPGs mehr anfangen wollen, wäre der Weißabgleich wichtig, aber eigentlich interessieren mich die JPGs nicht so sehr, sie sind allenfalls ein "Backup" für mich.

Also: RAWs mit Auto-Weißabgleich und die Graukarte nur, wenn JPGs wichtig sind. Da ich bei der RAW-Konvertierung eh den Weißabgleich einstelle, interessiert mich mehr als der Auto-Weißabgleich nicht.

Die Annahme, dass sich über 3 Stunden die Farbtemperatur nicht wesentlich verändert, halte ich für falsch. Wenn man sich die Änderung der Farbtemperatur im Laufe eines Tages anschaut, sind die Unterschiede schon erheblich. Um 9.00 Uhr morgens habe ich eine ganz andere Farbtemperatur als Mittags um 12.00 und wieder ganz anders Nachmittags im 3.00 Uhr. Was aber jeweils auch nur 3 Stunden sind.

attachicon.gifK2.2_Abb6_Sonnenstand.jpg.gif

Quelle: Bildungsportal Sachsen

 

 

 

 

 

Die Bilddaten werden bei RAW vollkommen unabhängig von dem eingestellten Weißabgleich aufgezeichnet. Egal welchen Weißabgleich Du einstellst, das verändert nicht die Daten, die im RAW aufgezeichnet werden.

 

Bei RAWs werden nur die ermittelten Kelvinwerte mit an den RAW-Konverter übergeben, damit dieser Dir das Bild mit der aufgezeichneten Farbtemperatur gleich anzeigen kann. Aber in jedem Fall wird erst bei der RAW-Konvertierung die Korrektur vorgenommen. Ob das jetzt automatisch passiert oder Du selbst mit dem Regler oder der Pipette vorgehst, macht da keinen Unterschied.

 

Nur bei JPGs werden die Korrekturen direkt auf die aufgezeichneten Bilddaten angewendet.

 

Gruß,

 

Jens 

 

P.S. 1: Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es bei Textilien eigentlich keine echtes Schwarz. Meistens ist das tiefdunkel-Magenta, was wir physiologisch als schwarz wahrnehmen, da wir das nicht mehr unterscheiden können. Deshalb waren bei der M8 auch viele schwarze Klamotten nicht schwarz.

 

Danke für den Hinweis mit dem Weißabgleich bei RAW. Ich bin auch kein Graukarten- Fetischist, nur da ich momentan die Kuh gegen meine E-M1 MII und meine X100T gegenteste, dachte ich eben, einigermaßen reproduierbare Farbtemperaturen hinzubekommen. Aber jede Kamera bietet einen anderen automatischen Weißabgleich. Aber gut, im neuen Lightroom kann ich ja die Bilder über die Referenz abstimmen.

Aber du hast recht, ich werde mich mehr auf den automatischen Weißabgleich stützen. Wie korrigierst du dann im Konverter den Weißabgleich, falls notwendig. Einfach nach Gefühl? Oder machst du einfach ein Bild mit Graukarte als Referenz?

 

Die tageszeitlich wechselnde Farbtemperatur ist korrekt, aber gestern herrschte eigentlich über längere Zeit eine subjektiv ziemlich einheitliche warme Frühlingsstimmung, da die Sonne ja nicht sehr hoch stand. Aber da hast du sicher auch recht, aber im Hochsommer ist sie sicher wesentlich unterschiedlicher.

 

 

Kannst du mir eigentlich etwas zu meiner ersten Frage beantworten, oder geht das mit dem Histogramm auch generell nicht???

 

Gruß

 

Jochen

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Aber du hast recht, ich werde mich mehr auf den automatischen Weißabgleich stützen. Wie korrigierst du dann im Konverter den Weißabgleich, falls notwendig. Einfach nach Gefühl? Oder machst du einfach ein Bild mit Graukarte als Referenz?

 

Wenn ich der Meinung bin, ich habe irgendwo im Bild ein echtes Weiß, dann mache ich das mit der Pipette. Ansonsten ehrlicherweise fast immer nach Gefühl. Ich lege keinen sonderlichen Wert darauf, genau die Lichtfarbe der Aufnahme wieder zu geben, weil ich irgendwie nicht der Meinung bin, meine Fotos müssten irgendeinen dokumentarischen Charakter haben, der die Wirklichkeit möglichst genau wiedergeben soll. Ich stelle ein, was ich am ehesten passend zum Motiv passend oder der Stimmung nach empfinde. Ist es eine Serie, dann natürlich immer gleich.

 

Kannst du mir eigentlich etwas zu meiner ersten Frage beantworten, oder geht das mit dem Histogramm auch generell nicht???

 

Ich glaube, auch hier kann ich eher nur eine enttäuschende Antwort geben. Ich schalte alles im Sucher aus. Mich interessieren nur Blende, Zeit und ISO. Der Rest nicht, ein Histogramm im Sucher empfinde ich auch als störend. Bei kritischen Lichtsituationen schaue ich hinterher nach, wie das Histogramm aussieht um vielleicht noch mal ein Foto nach zu schießen, bei dem ich dann etwas weniger belichte.

 

Ansonsten mache ich mir wenig Gedanken darum. Ich belichte einfach auf die Objekte, die ich gut abgebildet haben möchte. Dabei können dann schon mal die Tiefen absaufen (egal, weil meistens gut anhebbar, wenn es denn nötig ist) und manchmal fressen auch die Lichter aus. Manchmal kann man es aber auch gar nicht verhindern, wenn der Rest nicht zu schwarz werden soll. Ich finde es natürlich schön, wenn ich einen möglichst großen Belichtungsumfang einfangen kann, aber mit dem Ziel fotografiere ich nicht. Habe ich früher bei der Analog-Fotografie auch nicht gemacht. Ich orientiere mich immer auf das Objekt oder das Detail, was für mich bildwichtig ist. Manchmal korrigiere ich auch einfach ohne nachzuschauen nach unten; ich glaube, das macht im Laufe der Jahre die Erfahrung. Ich fotografiere nicht mit dem Ziel den größten Belichtungsumfang zu erfassen der möglich ist.

 

Klar, kann man alles machen, und manchmal wenn ich etwas für besonders wichtig halte, mache ich das auch. Aber eher selten, denn diese ganzen technischen Überlegungen nehmen mir irgendwie den Spaß beim Fotografieren. Dennoch ist es natürlich gut zu wissen, wie und was geht, denn dann kann ich mich auch ganz bewusst dazu entscheiden, es nicht zu nutzen oder jedesmal umzusetzen.

 

Ich kenne einige Leute, die fotografieren fast nur vom Stativ, laufen mit einem Belichtungsmesser zusätzlich durch die Gegend oder messen mit einem Spotbelichtungsmesser den ganze Szene ab. Das ist nicht meine Art des Fotografieren, ich möchte daraus in der Praxis keine Wissenschaft machen. Insofern bin ich vielleicht nur ein Knipser, der vielleicht "fotografieren" könnte, aber dann doch lieber knipst. Blende, Zeit, ISO und ein wenig Gefühl reichen mir und meinen Ergebnissen meistens.

 

Enttäuschende Antwort?

 

Gruß,

 

Jens 

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überhaupt keine enttäuschende Antwort.

 

Eigentlich ergeht es mir ähnlich, ich will keine Wissenschaft daraus machen, sondern forografieren. Und bei der Nachbearbeitung nicht zu viel Arbeit haben.

 

Ich kontrolliere unterwegs ungerne die Bilder. Mich erheitern die Menschen, die ständig ihr Display anschauen und nachsehen, was sie gerade fotografiert haben. Ich will ein Bild machen und gut ist es. Deshalb will ich mir einigermßen sicher sein, dass es in groben Dingen passt. Und da hilft mir eben das Histogramm, um gravierende Fehlbelichtungen auszuschließen. Es ist mir immer wieder mal passiert, dass Bilder falsch belichtet waren, die auch bei der Nachbearbeitung nur mit Einschränkungen zu korrigieren waren. »Ich schaue mir meinen Urlaub schon unterwegs an...« - du kennst den blöden Spruch über die Menschen, die alles nur durch ihren Fotoapparat erleben. Das will ich eben auch vermeiden.

 

Und zum Weißabgleich: Ich erstelle gerne Fotobücher. Und das größte Problem ist immer wieder, gleiche Farbtemperaturen zu bekommen, vor allem, wenn man ggf. mit mehreren Apparaten unterwegs ist (ich habe immer am Gürtel meine Sony RX100III, mit der ich ohne jeglichen Aufwand mal eben irgendeine Situation festhalte). Und Bilder nebeneinander mit unterschiedlichen Blautönen am Himmel - da kriegst du ja Augenkrebs...

 

Du siehst also: Mein Anspruch ist nicht technisch übertrieben hoch, aber ich will anschließend in Lightroom die RAWs (ich mache praktisch keine JPEGs mehr, bei der Q höchstens mal zur Probe) in einem teilweise automatisierten Workflow schnell und unkompliziert bearbeiten können.

 

Die Q habe ich gekauft, weil ich das Freistellungspotential des Kleinbildformats und die Lowlight-Qualität ausprobieren will. Aber ansonsten ist sie als Immer-dabei-Kamera beinahe zu klobig, zu wenig individualisierbar, für viele Dinge muss man ins Menü, die Entfernungseinstellung mittel Fokuspeaking bei hellem Licht durch den Sucher nicht unproblematisch (das hatte ich schon in einem anderen Thread thematisiert), den Handgriff immer abschrauben zum Batteriewechael etcpp - also die überschwengliche Euphorie kann ich nicht so bedingungslos teilen. Ich bin kein Streetfotograf (mich irritieren die vielen Bilder im Internet von Personen, die offensichtlich nicht begeistert sind, wenn sie inflagranti abgelichtet werden, aber das ist eine sehr persönliche Meinung!), hier ist sie mit intuitiv einzustellendem Fokushebel beinahe blind zu bedienen. Aber ansonsten teile ich nicht uneingeschränkt die Euphorie. Und dann gleitet man bei Leica in beinahe philosophische Kategorien, das will ich mir gerne ersparen.

 

Sorry für das Abschweifen...

 

Gruß

 

Jochen

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