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Dumme Frage zur Schärfeeinstellung, aber...


DN

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..ich stelle sie dennoch, weil ich nicht weiss, ob mein Objektiv eventuell fehlerhaft ist.

 

Angeschlossen an die T ist via Adapter ein VC-Super-Wide Heliar II 4,5/15.

 

Mir ist klar, dass die Schärfentiefeskala eines Vollformatobjektivs eine andere ist bei

Verwendung mit APS-C. Habe auch mal beide Skalen nebeneinander gestellt um die

Abweichungen zu erkennen, nicht so gravierend im unteren Bereich.

 

Jetzt kommt mein Punkt:

Wenn ich etwas anvisiere in 3m Entfernung und über

Display oder EVF (Sucherlupe) scharf stelle, dann steht die Entfernungsmarkierung bei ca 1m.

Dh ein schnelles Fotografieren über manuelles Einstellen auf besagte 3m ist nicht 

möglich, Bild wird unscharf. Insgesamt wirkt sowieso alles etwas "weich".

 

Mache ich einen Fehler, liegt es an der Optik oder vielleicht gar am Adapter (ein relativ

einfaches Produkt von Quenox).

 

Danke für etwas Hilfe

Detlef

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Hallo Philipp,

 

danke für diese schnelle und zutreffende Hilfe.

 

Habe gerade mal eine Lage Schreibmaschinenpapier dazwischen gepackt

und bin deutlich näher an der Wahrheit Insgesamt damit auch kontrastreicher.

 

Wer billig kauft, kauft teuer. Jetzt also einen Novoflex bestellen.

 

Gruß

Detlef

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Die Schärfentiefenskala bestimmt sich nach dem zulässigen Zerstreuungskreisdurchmesser. Der war zu Filmzeiten ein größerer als bei heutigen hochauflösenden Digitalkameras und ist immer auch formatbezogen. Deshalb war das Adaptieren "knackscharfer" Mittelformatobjektive z.B. an Kleinbild schon immer keine allzu gute Idee. Meist haben sie dann enttäuscht. Kleine Formate müssen fürs gleiche Betrachtungsformat einfach stärker vergrößert werden. Objektivschwächen fallen daher stärker auf. Auch M-Optiken an APS-C sind davor nicht gefeit.

 

Inwieweit diesen physikalischen Tatsachen allerdings auf Tiefenschärfenskalen Rechnung getragen wird, ist mir nicht bekannt. Eigentlich sollten neuere Optiken "engere" Skalen haben und im Hyperfokalbereich nicht mehr die alten Versprechungen machen.

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Danke an Halo für diese schlüssige  Erläuterung.

 

Mittels eines normalen DOF-Rechners kann dies leicht nachvollzogen werden.

Ich gehe aus von einem Vollformatobjektiv:

1) 4/15 an Aps-C: DOF 0,751 m - 1,495 m

2) 4/15 an Vollformat: DOF 0,664 m - 2,021 m

 

Dies gilt natürlich auch für andere Konstellationen und bedeutet, dass die Schärfentiefenskala

vom Grundsatz her enger ist. Ob dies auch tatsächlich bei Nicht-Vollformatobjektiven auch

so ist, kann ich nicht sagen.

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..ich stelle sie dennoch, weil ich nicht weiss, ob mein Objektiv eventuell fehlerhaft ist.

 

Angeschlossen an die T ist via Adapter ein VC-Super-Wide Heliar II 4,5/15.

 

Mir ist klar, dass die Schärfentiefeskala eines Vollformatobjektivs eine andere ist bei

Verwendung mit APS-C.

 

Wenn ich etwas anvisiere in 3m Entfernung und über

Display oder EVF (Sucherlupe) scharf stelle, dann steht die Entfernungsmarkierung bei ca 1m.

Mache ich einen Fehler, liegt es an der Optik oder vielleicht gar am Adapter (ein relativ

einfaches Produkt von Quenox).

 

 

Unter der Voraussetzung, dass das Objektiv in Ordnung ist, kommt ein Fehler beim Adapter in Frage.

 

Wenn ich das richtig verstehe, ist es ein Objektiv für das Leica M System. In dem Fall müsste der Adapter 8.8mm dick sein.

In der Herstellung ist die Dicke recht gut einzuhalten auch bei Billigherstellern. Schwieriger ist es, die Objektiv- und die Kameraauflage planparallel zu halten.

 

Die Dicke kann man mit einer Mikrometer-Messbügelschraube nachmessen. Unbedingt sollte man an mehreren Stellen nachmessen, mindestens auf allen vier Seiten. So hat man wenigstens einen Hinweis, ob die Flächen planparallel sind. Will man d ie Planparallelität direkt messen, braucht man einen Autokollimator. Jedenfalls mache ich das so.

 

Die Korrektur des Fehlers geht wie folgt:

Die meisten dieser Adapter sind aus zwei Stücken zusammengeschraubt, das eine ist das Kamerabajonett, das andere das Objetivbeajonett Man kann die fehlerhafte Dicke korrigieren. Man misst zuerst bei jedem  Schräubchen die Dicke des Adapters nach. Dann zerlegt man ihn und legt sehr dünne Unterlegscheiben zwischen die beiden Adpaterteile, je um die Schräubchen herum.

 

Solche Scheibchen sind in Kamerawerkstätten Standardmaterial und dienen zur Korrektur der Auflagefläche von Kamerabajonetten im Reparaturfall. Sie sind aus Messing gemacht und kommen als Sortiment mit Abstufungen in zehntel oder zwanzigstel Milimetern. Das sind Cent-Teile.

Edited by floramobil
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Danke Floramobil,

die Angabe der notwendigen Dicke des Adapters war sehr hilfreich. 

 

Auch wenn ich vielleicht durchgängig korrekt gemessen habe, liege ich doch überall deutlich unter 8,8 mm.

Der Adapter ist bereits auf dem Wege zurück zum Händler, es wird einen höherwertigen Umtausch geben.

 

Die Möglichkeit zur Eigenreparatur mittels besagter Unterlegscheiben ist  abgespeichert (falls der

Umtausch auch Toleranzen aufweist).

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Die meisten Billigadapter werden wohl bewusst einen Hauch dünner gemacht, als es eigentlich sein sollte. Das Ergebnis ist, dass man etwas über Unendlich hinaus fokussieren kann, was meist nicht so tragisch ist. Sollte der an sich passend geplante Adapter aber durch Fertigungstoleranzen etwas dicker werden, würde Unendlich nicht mehr erreicht werden, und das geht gar nicht. Daher lieber etwas dünner planen, wenn es dann etwas dicker wird, passt es immer noch.

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Danke an Halo für diese schlüssige Erläuterung.

 

Mittels eines normalen DOF-Rechners kann dies leicht nachvollzogen werden.

Ich gehe aus von einem Vollformatobjektiv:

1) 4/15 an Aps-C: DOF 0,751 m - 1,495 m

2) 4/15 an Vollformat: DOF 0,664 m - 2,021 m

 

Dies gilt natürlich auch für andere Konstellationen und bedeutet, dass die Schärfentiefenskala

vom Grundsatz her enger ist. Ob dies auch tatsächlich bei Nicht-Vollformatobjektiven auch

so ist, kann ich nicht sagen.

Schreck lass nach. Hoffentlich stimmt wenigstens die Entfernungsskala noch.

 

 

Gesendet von iPhone mit Tapatalk

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Danke Floramobil,

die Angabe der notwendigen Dicke des Adapters war sehr hilfreich.

 

Die Möglichkeit zur Eigenreparatur mittels besagter Unterlegscheiben ist  abgespeichert

 

Gern geschehen.

Das dumme ist, ich weiss nicht, wie diese extradünnen Scheibchen auf Deutsch heissen. Auf Englisch sind es shims. Jede Kamera-Reparturwerkstätte aus Spiegelreflexzeiten hat davon. Ich selber besorge meine Sachen über ein Netzwerk von freischaffenden Kamerareparateuren. Leo.org übersetzt es mit "Abstimmungsscheibe" und "Anpassungsunterlage" ich weiss nicht, ob diese Worte auch geläufig sind. Mein Zeugs kommt aus Oregon, California und aus Norwegen.

Edited by floramobil
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Anpassungsscheibe, Abstandsscheibe, Unterlegscheibe, Distanzsscheibe...., geht  aber auch mit ...ring :-))

 

Im Notfall, bei nicht professionellen Einsatz, könnte ich mir auch Papier vorstellen, solange die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch ist.

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Gern geschehen.

Das dumme ist, ich weiss nicht, wie diese extradünnen Scheibchen auf Deutsch heissen. Auf Englisch sind es shims. Jede Kamera-Reparturwerkstätte aus Spiegelreflexzeiten hat davon. Ich selber besorge meine Sachen über ein Netzwerk von freischaffenden Kamerareparateuren. Leo.org übersetzt es mit "Abstimmungsscheibe" und "Anpassungsunterlage" ich weiss nicht, ob diese Worte auch geläufig sind. Mein Zeugs kommt aus Oregon, California und aus Norwegen.

Ich habe die Dinger mal als Passscheiben gekauft.

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Schärfetiefenskalen waren schon immer mit Vorsicht zu genießen. Hier verschiedene 50mm-Optiken bei Blende 11, angegebene Minimaldistanz 1 Meter:

 

Noctilux 1:1, erste Version:                                            bis 1,30m

Zeiss Planar für Rolleiflex, ca 1973:                              bis 1,60m

Zeiss Jena Practicar, nach 1980:                                  bis 1,55m

Schneider Kreuznach Xenon:                                       bis 1,45m

versenkb. Summicron E39, ca 1955:                            bis 1,50m

Summilux M, 1989:                                                       bis 1,30m

Micro-Nikkor, 1975:                                                       bis 1,25m

Nickel-Elmar, frühe 30er Jahre;                                    bis 1,35m

Meyer Görlitz PENTACON electric, Anfang 70er:        bis 1,50m

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Abschlussmeldung: Es war der Adapter!

 

Mit dem umgetauschten (und höherwertigen Adapter) zeigen nun meine zwei manuellen Objektive

die Schärfe, die ich erwartet/erhofft hatte.

 

Nochmals Danke für alle Postings, die mir hier weitergeholfen haben.

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