Jump to content

Recommended Posts

Advertisement (gone after registration)

Kurz möchte ich noch auf die Frage von Martin eingehen.

 

Natürlich kann ich in einer breiten Öffentlichkeit erst einmal nicht alle meine Betriebsgeheimnisse preisgeben.

Dafür bitte ich um Verständnis.

 

Es ist ja auch nicht nur die eine, besondere Substanz, die die positiven Eigenschaften des Wehner-Entwicklers ausmacht.

Diese Substanz wirkt zusammen mit einer genau abgestimmten (konventionellen) Rezeptur.

Das Geheimnis sehe ich eher in der optimalen Abstimmung der Rezeptur, in der eine sehr spezielle Substanz ihre Wirkung gut entfalten kann.

 

Es ist keine Entwicklungssubstanz im eigentlichen Sinn (mit stark reduzierender Wirkung), sondern ein "katalytisch" wirksamer Stoff.

Dadurch setzt die Entwicklung schlagartig ein, wenn der Entwickler mit der Emulsion zusammen kommt.

So entstehen in der Emulsion sehr rasch sehr viele (aber feine und gleichmäßig verteilte) Korn-Keime. Es gibt keine Kornzusammenballungen.

Auf silberlösende Substanzen habe ich bewußt verzichtet.

 

Das feine aber sehr scharf begrenzte Korn ist eine der Voraussetzungen für die gute Schärfe des Entwicklers.

Da die Schärfe nicht auf dem Kanteneffekt beruht (sondern u.a. auf dem scharfen Korn), bleibt die Schärfe auch bei allen Entwicklungsmethoden erhalten.

 

Diese angesprochene "katalytische Wirkung" einer besonderen Substanz in der Rezeptur bewirkt auch die gute Empfindlichkeitsausnutung des Entwicklers.

Speziell im Bereich der geringen Dichten (Schattenbereiche) wird durch die katalytische Wirkung wirklich alles vorhandenes Silberhalogenid zu Silber reduziert.

 

Damit ist in allgemeiner Form die besonderen Wirkungsweise des Wehner-Entwicklers beschrieben.

Ich bemühe mich alles so transparent und nachvollziehbar wie möglich zu machen, muß aber auch noch einmal um Verstänsnis bitten, daß ich einige meiner Betriebsgeheimnisse nicht preisgeben kann.

 

Herzliche Grüße

Klaus

Edited by KlausWehner
  • Like 1
Link to post
Share on other sites

Kurz möchte ich noch auf die Frage von Martin eingehen.

 

Natürlich kann ich in einer breiten Öffentlichkeit erst einmal nicht alle meine Betriebsgeheimnisse preisgeben.

Dafür bitte ich um Verständnis.

 

Es ist ja auch nicht nur die eine, besondere Substanz, die die positiven Eigenschaften des Wehner-Entwicklers ausmacht.

Diese Substanz wirkt zusammen mit einer genau abgestimmten (konventionellen) Rezeptur.

Das Geheimnis sehe ich eher in der optimalen Abstimmung der Rezeptur, in der eine sehr spezielle Substanz ihre Wirkung gut entfalten kann.

 

Es ist keine Entwicklungssubstanz im eigentlichen Sinn (mit stark reduzierender Wirkung), sondern ein "katalytisch" wirksamer Stoff.

Dadurch setzt die Entwicklung schlagartig ein, wenn der Entwickler mit der Emulsion zusammen kommt.

So entstehen in der Emulsion sehr rasch sehr viele (aber feine und gleichmäßig verteilte) Korn-Keime. Es gibt keine Kornzusammenballungen.

Auf silberlösende Substanzen habe ich bewußt verzichtet.

 

Das feine aber sehr scharf begrenzte Korn ist eine der Voraussetzungen für die gute Schärfe des Entwicklers.

Da die Schärfe nicht auf dem Kanteneffekt beruht (sondern u.a. auf dem scharfen Korn), bleibt die Schärfe auch bei allen Entwicklungsmethoden erhalten.

 

Diese angesprochene "katalytische Wirkung" einer besonderen Substanz in der Rezeptur bewirkt auch die gute Empfindlichkeitsausnutung des Entwicklers.

Speziell im Bereich der geringen Dichten (Schattenbereiche) wird durch die katalytische Wirkung wirklich alles vorhandenes Silberhalogenid zu Silber reduziert.

 

Damit ist in allgemeiner Form die besonderen Wirkungsweise des Wehner-Entwicklers beschrieben.

Ich bemühe mich alles so transparent und nachvollziehbar wie möglich zu machen, muß aber auch noch einmal um Verstänsnis bitten, daß ich einige meiner Betriebsgeheimnisse nicht preisgeben kann.

 

Herzliche Grüße

Klaus

 

Danke, Klaus, fuer die guten Erlaeuterungen dazu. Ich dachte mir bereits, dass bewusst zuvor die Dinge nicht erwaehnt worden sind. Wuerde mich als Chemiker natuerlich brennend interessieren, was da gemacht wird, kann aber auch sehr gut nachvollziehen, dass Du das nicht oeffentlich machen kannst. Ich arbeitete > 15 Jahre in der Forschung auf dem Gebiet der homogenen Katalyse, bin aber nun im Formulierungsbereich taetig (hat aber wie gesagt nichts mit Fotografie oder Film zu tun, das bleibt mein Hobby :)).

 

Weiterhin viel Erfolg auf dem Gebiet - ich wuerde mich natuerlich freuen, in der Zukunft einige der mit diesem Entwickler gemachten und danach digitalisierten Fotos zu sehen. Danke nochmals fuer die Erlaeuterungen!

Link to post
Share on other sites

Danke, Martin!

 

Wenn Du auf dem Gebiet der Katalyse forschst, so müssten wir uns vielleicht bei Gelegenheit einmal unterhalten.

Die von mir angesprochene "katalytische Wirkung" der Substanz ist zunächst erst einmal eine Hypothese.

Die gilt ja so lange, bis sie widerlegt werden kann. Gerne würde ich den Wirkmechanismus diese Substanz weiter aufklären und verstehen.

Aber in meinem Labor habe ich nur begrenzte Möglichkeiten dafür.

 

Wenn Du Bilder sehen möchtest, so kannst Du mal in anderen Foren schauen.

Ich hoffe aber, daß wir hier auch bald Ergebnisse zu sehen bekommen.

 

Herzliche Grüße

Klaus

  • Like 1
Link to post
Share on other sites

Noch ein paar Gedanken zu den "Vergleichsentwicklern" für den Wehner-Entwickler.

 

Es wurde gefragt weshalb ich den Wehner-Entwickler mit Perceptol verglichen habe.

Perceptol gilt als Referenz wenn es um Schärfe geht. Diese gute Schärfeleistung muß man allerdings mit einem Empfindlichkeitsverlust und mit einem gröberen Korn bezahlen.

 

Der D 76 gilt als sehr guter Universal Entwickler ohne gravierende Schwächen. Er erreicht bei der Schärfe, der Feinkörnigkeit und der Empfindlichkeitsausnutzung sehr gute Werte.

Selber habe ich noch keine direkten Vergleiche mit dem D 76 und dem Wehner-Entwickler gemacht. Trotzdem würde ich erwarten, daß der Wehner Entwickler beim Vergleich der Schärfe doch geringfügig besser abschneidet.

 

Ich bin sehr gespannt auf den Vergleich.

Abschließend möchte ich noch einmal daran erinnern, daß ein möglichst frisches Fixierbad für ein gutes Ergebnis mit dem Wehner Entwickler notwendig ist.

 

Herzliche Grüße

Klaus

  • Like 1
Link to post
Share on other sites

Es wurde gefragt weshalb ich den Wehner-Entwickler mit Perceptol verglichen habe.

Perceptol gilt als Referenz wenn es um Schärfe geht. Diese gute Schärfeleistung muß man allerdings mit einem Empfindlichkeitsverlust und mit einem gröberen Korn bezahlen.

 

Der D 76 gilt als sehr guter Universal Entwickler ohne gravierende Schwächen.

 

Da frage ich mich dann aber trotzdem nach der Quelle dieser Referenz.

 

Wenn ich mir anschaue, wie Perceptol in "Way beyond Monochrom" schärfetechnisch weggkommt(und die beiden Verfasser scheinen ja nun wirklich Korinthenkacker zu sein), so deckt sich das irgendwie eher mit den Aussagen von Ilford selbst, wonach Perceptol kein Schärfe-, sondern ein Feinkornentwickler ist.

 

Welcome, dear visitor! As registered member you'd see an image here…

Simply register for free here – We are always happy to welcome new members!

 

 

Wie gesagt, ich bin nicht auf der Suche nach dem Superschärfeentwickler, ich habe andere Präferenzen, aber die Diskussion finde ich schon irgendwie spannend. :-)

Link to post
Share on other sites

Advertisement (gone after registration)

Hallo,

 

da scheinen wohl die Ergebnisse je nach Quelle zu variieren. In der Foto&Labor wurde ID11/D76 als Referenz gewählt. Relativ dazu gilt Perceptol nach deren Tests als schärfer und feinkörniger bei geringerer Empfindlichkeitsausnutzung. Die Tabelle ist in F&L 4/94 zu finden. Der HP5 wurde aber nie in den Nummern, die ich besitze, getestet. Er ist allerdings auch nicht vom Hersteller auf Schärfe getrimmt worden. Bei anderen Filmen könnte also das Ergebnis ganz anders aussehen.

 

Viele Grüße

Renate

Link to post
Share on other sites

Wenn ich mir anschaue, wie Perceptol in "Way beyond Monochrom" schärfetechnisch weggkommt(und die beiden Verfasser scheinen ja nun wirklich Korinthenkacker zu sein), so deckt sich das irgendwie eher mit den Aussagen von Ilford selbst, wonach Perceptol kein Schärfe-, sondern ein Feinkornentwickler ist.

 

Wie gesagt, ich bin nicht auf der Suche nach dem Superschärfeentwickler, ich habe andere Präferenzen, aber die Diskussion finde ich schon irgendwie spannend. :-)

Find ich auch spannend.

Leider ist ja weder die Rezeptur von Microdol X noch von Perceptol bekannt (falls doch bitte melden).

Es gibt zwar Vermutungen aber keine Gewissheit. Nach manchen Vermutungen wurde beim Microdol X große Teile des Natriumsulfits durch Natriumchlorid ersetzt. Keine Ahnung ob das bei Perceptol vielleicht auch so ist und ob das der Schärfe zuträglich ist.

Ich benutze ja meistens einen selbstgebrauten klassischen Metol/Sulfit Entwickler. Der kam 1+3 bislang bei allen meinen Versuchen bezüglich der Schärfe am besten weg. Erstaunlicherweise auch besser als Rodinal 1+100 und D 96. D 96 sollte eigentlich von der Schärfe her noch etwas besser als D 76 sein. Allerdings verwende ich ihn nicht verdünnt und habe auch nie gegen D 76 verglichen.

Daher erstaunen mich die Ergebnisse von "Way beyond Monochrom" etwas. Schreiben sie was zum verwendeten Kipp-Rhythmus? Ich benutze meist den von Ilford: 4 mal jede Minute.

Es wäre schön, wenn wir vielleicht auch Perceptol 1+3 im Vergleich haben könnten.

Link to post
Share on other sites

Hallo,

 

in der Foto&Labor 4/95 sind verschiedene Negativentwicklerrezepte veröffentlicht. Mit dabei ist auch ein Rezept für Microdol-X. Dabei handelt es sich aber um einen Nachbau.

 

Wasser 800 ml

Calgon 2.0 g

Metol 5.0 g

Natriumsulfit sicc. 100 g

Natriumchlorid sicc 30 g

Wasser auf 1000 ml auffüllen

 

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, kein gewöhliches Kochsalz zu benutzen.

 

Viele Grüße

Renate

Link to post
Share on other sites

Perceptol war und ist ein FEINSTkornentwickler. Und natürlich würde ich einen eigenen Test IMMER auch mit D76 probieren,

da hier mit die meisten Erfahrungswerte vorliegen und man gut vergleichen kann.

Um bei Ilford zu bleiben: Vergelich mit Perceptol, ID11 und Microphen, dann hat man alle Bereiche abgedeckt (Feinstkorn, Standard, Empfindlichkeitssteigernd)

Link to post
Share on other sites

Auf die aufgeworfenen Fragen möchte ich hier kurz antworten.

 

Als Referenz dafür, daß Perceptol als Entwickler mit der besten Schärefeleistung gilt, würde ich ebenfalls F&L 4/94 nennen.

Das entspricht aber auch meiner eigenen Erfahrung.

Als Nachteil ist beim Perceptol die geringe Empfindlichkeitsausnutzung (sowie auch der von Klaus genannte geringe Kontrast) zu sehen.

 

Das Zitat aus "Way beyond Monochrome" bezieht sich ausschließlich auf den HP 5.

Es wird wahrscheinlich immer Filme geben, die mit einem Entwickler besonders gut oder besonders schlecht harmonieren.

 

Zwei der hier verglichenen Entwickler sind sich in ihrer Rezeptur ähnlich:

Perceptrol ist ein reiner Metol Entwickler, ID 11 ist ein Metol Entwickler mit einem zusätzlichen Hydrochinon Zusatz.

Auch das Rodinal gilt ja manchem Fotografen als Schärfe Entwickler.

 

Meine eigene Praxis bestätigt, daß reine Metol Entwickler die beste Schärfe generieren. Dafür muß man aber Nachteile in Kauf nehmen.

 

Mit dem Wehner-Entwickler habe ich versucht einen Entwickler zu schaffen, der sich in seiner Schärfe mit den Metol Entwicklern messen kann, aber die genannten Nachteile nicht aufweist.

Also: Schärfe auf dem Niveau vom Perceptol (oder auf dem Niveau eines anderen "Schärfe-Entwicklers")

Statt Empfindlichkeitsverlust bietet der Wehner-Entwickler mit vielen Filmen die Möglichkeit mit der Nennempfindlichkeit zu arbeiten.

Zusätzlich gibt es ein feines und sehr gleichmäßige (aber sichtbares) Korn.

 

Natürlich ist es denkbar, daß es Filmmaterial gibt mit dem der Wehner-Entwickler weniger gut harmoniert (ist bisher aber noch nicht aufgetaucht).

Es ist denkbar, daß in Einzeldisziplinen ein anderer Entwickler eventuell in Einzelfällen besser abschneidet (ist bisher noch nicht geschehen).

In der Summe der Eigenschaften wird der Wehner-Entwickler aber nur sehr schwer zu übertreffen sein.

Neben den meßbaren Parametern gibt es aber auch noch subjektive Qualitäten ("Klarheit", "Brillanz"...)

 

Ob ein Negativ-Entwickler für die eigenen Zwecke taugt bleibt aber immer eine subjektive Entscheidung.

 

Herzliche Grüße

Klaus

 

 

 

Link to post
Share on other sites

Da die Forums-Software nur eine absolut unbrauchbare Zitierfunktion aufweist, behelfe ich mich mal händisch:

 

Als Referenz dafür, daß Perceptol als Entwickler mit der besten Schärefeleistung gilt, würde ich ebenfalls F&L 4/94 nennen.

In F&L 4/94 ist mit keinem Wort die Rede davon, daß Perceptol die Referenz für Schärfeentwickler darstellt.

Die angesprochene Tabelle ist lediglich eine Marktübersicht(übrigens ohne Urheberangabe), die alle damals verfügbaren Negativentwickler auflistet und jedem bezüglich Korn, Schärfe und Empfindlichkeit 1 bis 3 Punkte zuweist.

Von den 37 aufgeführten Produkten bekamen 11 die höchste Punktzahl für Schärfe, also drei Punkte.

Einer davon ist Perceptol.

Wenn wir schon F&L zur Findung einer Referenz heranziehen wollen, so müssen wir uns deren immer mal wieder durchgeführten Filmtests ansehen. Dann fällt einem ins Auge, dass Perceptol da nie auftaucht und als Schärfereferenz stets CG 512 fungiert.

 

Auch das Rodinal gilt ja manchem Fotografen als Schärfe Entwickler.

"Manchem" ist gut! B)

 

Es ist denkbar, daß in Einzeldisziplinen ein anderer Entwickler eventuell in Einzelfällen besser abschneidet

Also am Ende doch ein Wunderwasser. Wenn dem so ist, Hut ab!

 

(ist bisher noch nicht geschehen).

Wie auch? Es gibt ja bisher keine vernünftigen Vergleichstests.

 

In der Summe der Eigenschaften wird der Wehner-Entwickler aber nur sehr schwer zu übertreffen sein.

Neben den meßbaren Parametern gibt es aber auch noch subjektive Qualitäten ("Klarheit", "Brillanz"...)

Kommt mir irgendwie bekannt vor. :p  http://spur-photo.com/wp-content/uploads/Datenblatt-Tabelle-SPUR-SD-2525-28-04-15.pdf

 

Ob ein Negativ-Entwickler für die eigenen Zwecke taugt bleibt aber immer eine subjektive Entscheidung.

Hier immerhin kann ich einfach nur zu 100% zustimmen!

Ich finde einen TX in D76 zum Beispiel viel "besser" als einen TMY-2 in xtol. Trotz (oder vielleicht sogar wegen) geringerer Auflösung und Schärfe.

 

 

Edit:

 

Nachteil ist beim Perceptol (...) der von Klaus genannte geringe Kontrast

Habe ich da irgendwas übersehen?

Edited by Signor Rossi
Link to post
Share on other sites

Mein Zitat zum Petrceptol bezieht sich auf die Zeitschrift F&L 4/94.

Dort ist auf Seite 21 eine Tabelle mit Entwicklern und deren Eigenschaften zu finden.

 

Das Perceptol ist dort in der Eigenschaft "Schärfe" mit 3 Punkten (von maximal erreichbaren 3 Punkten) mit der Bestnote bewertet worden. Weitere Entwickler (wie auch der genannte CG 512) erreichen diese Punktzahl auch.

 

Der Wehner-Entwickler wird in seiner Schärfe mit diesen genannten Entwicklern gleichwertig sein (aber ohne deren Nachteile aufzuweisen. Für Vorschläge welcher Entwickler denn noch schärfere Ergebnisse als Perceptol liefert bin ich offen).

Es ist Sinn des anstehenden Tests diese Aussage von mir zu überprüfen.

 

Ob Rodinal tatsächlich immer als "Schärfe Entwickler" eingeschätzt werden kann ist umstritten.

Ist in diesem Zusammenhang aber auch nicht relevant.

 

Ein wesentlicher Unterschied zu den "Wunderentwicklern" ist, daß ich alle Eigenschaften meines Entwicklers öffentlich zur Überprüfung stelle.

 

Im Nachbarforum gibt es etliche fundierte und belastbare Tests. Die charakteristischen Kurven sind von kompetenten Testern nach wissenschaftlich Methoden ermittelt worden.

Zu einem wissenschaftlichen Diskurs gehört es solche Ergebnisse zu hinterfragen.

Daran bin ich sehr interessiert. Wenn es sachliche Zweifel an den Ergebnissen gibt, so ist das hier genau die Stelle diese Zweifel zu äußern und zu begründen.

 

Erratum: mir ist ein Fehler unterlaufen. Irrtümlich hatte ich geglaubt, daß Klaus auf einen geringen Kontrast der Perceptolentwicklung hingewiesen hat. Das war ein Fehler von mir. Ich bitte um Entschuldigung.

 

Herzliche Grüße

Klkaus

Link to post
Share on other sites

Hallo,

 

ich zitiere jetzt aus "Ilford Negativtechnik", also direkt vom Hersteller, S. 86, Technische Informationen Perceptol:

 

Perceptol führt bei jeder Objektiv/Filmkombination zu ausgezeichneten Ergebnissen, er ist daher ideal, wenn Konturen- und Bildschärfe wichtig sind. In Perceptol entwickelte Negative zeigen in der Vergrösserung höhere Qualität in Schärfe, Detailreichtum und Tonwertwiedergabe.

......

Um noch höhere Schärfeleistung zu erzielen, kann Perceptol auch in Verdünnungen 1+1 und 1+3 verarbeitet werden.

Zitatende

 

Rodinal ist der klassische Entwickler für einen ausgeprägten Kanteneffekt. Das führt nicht unbedingt zu einer höheren Schärfe, aber auf jeden Fall zu einem höheren Schärfeeindruck. Unser Auge schärft die Bilder nach dem gleichen Prinzip.

 

In den nächsten Tagen werde ich einige Negative vom TMax400 in XTOL entwickeln und hier zusammen mit entsprechenden Bildern aus dem Wehner-Entwickler veröffentlichen.

 

 

Viele Grüße

 

Renate

Edited by Renate-Analog
Link to post
Share on other sites

Hallo,

 

in der Foto&Labor 4/95 sind verschiedene Negativentwicklerrezepte veröffentlicht. Mit dabei ist auch ein Rezept für Microdol-X. Dabei handelt es sich aber um einen Nachbau.

 

Wasser 800 ml

Calgon 2.0 g

Metol 5.0 g

Natriumsulfit sicc. 100 g

Natriumchlorid sicc 30 g

Wasser auf 1000 ml auffüllen

 

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, kein gewöhliches Kochsalz zu benutzen.

 

Viele Grüße

Renate

 

sicc. siccatum (= getrocknet, wasserfrei) sine H2O (um wenigstens ein Geheimnis einer geheimnisvollen Substanz zu lüften)

Link to post
Share on other sites

Hallo,

 

in der Foto&Labor 4/95 sind verschiedene Negativentwicklerrezepte veröffentlicht. Mit dabei ist auch ein Rezept für Microdol-X. Dabei handelt es sich aber um einen Nachbau.

 

Wasser 800 ml

Calgon 2.0 g

Metol 5.0 g

Natriumsulfit sicc. 100 g

Natriumchlorid sicc 30 g

Wasser auf 1000 ml auffüllen

 

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, kein gewöhliches Kochsalz zu benutzen.

 

Viele Grüße

Renate

Das Rezept meinte ich mit Vermutung.

Habe nur einmal eine kleine Menge angesetzt (mit reinem Natriumchlorid), um zu sehen ob die Feinkörnigkeit signifikant besser wäre. Bin aber bei meinem bewährten Metol/Sulfit geblieben.

Aber es gibt halt keine Gewähr, dass Kodak Microdol X damit etwas zu tun hat. Leider gab es schon keinen mehr als ich den Test machte. Sonst hätte ich einen Vergleich gemacht.

Ich glaube kaum, dass Kodak Microdol nochmal neu auf den Markt bringt. Da wäre es doch nett, wenn sie wenigstens die Rezepte veröffentlichen würden. Aber das wird es wohl leider nicht geben.

 

Viele Grüße

 

Frank

Link to post
Share on other sites

ich zitiere jetzt aus "Ilford Negativtechnik", also direkt vom Hersteller, S. 86, Technische Informationen Perceptol:

 

Perceptol führt bei jeder Objektiv/Filmkombination zu ausgezeichneten Ergebnissen, er ist daher ideal, wenn Konturen- und Bildschärfe wichtig sind. In Perceptol entwickelte Negative zeigen in der Vergrösserung höhere Qualität in Schärfe, Detailreichtum und Tonwertwiedergabe.

......

Um noch höhere Schärfeleistung zu erzielen, kann Perceptol auch in Verdünnungen 1+1 und 1+3 verarbeitet werden.

Zitatende

 

Ja sicher, dem widerspricht doch auch niemand und das Ilford-Ranking für die einzelnen Entwickler hatte ich ja bereits verlinkt.

http://www.bon-image.com/de/harman/filmentwickler

Es geht momentan doch nicht um scharf oder nicht scharf, sondern einzig und allein um die Behauptung "Perceptol gilt als Referenz wenn es um Schärfe geht.", die sich auf die Ausgabe 4/95 F&L stützt.

Dort schaue ich nach und finde nichts, was diese Aussage bestätigt.*

Es ist ja nichts dagegen einzuwenden, sich an Peceptol zu messen, ihn aber hopplahopp schlicht als die Referenz für Schärfeentwickler zu bezeichnen, zeigt mir auf, wie verwaschen die ganzen "Fakten" sind.

 

 

*Und selbst wenn ich dort etwas gefunden hätte, so wäre mir diese eine Quelle für das Anerkennen einer Referenz zu wenig gewesen.

Zumal in F&H ebenso wie in anderen Fotozeutschriften zum Teil harrsträubende Dinge stehen.

Beispiel gefällig?

Zitat aus einem 4-seitigen Test von Maskenrahmen der Oberklasse in 3/92 bezüglich des Leica: "Dazu kommt, daß der Rahmen nur zwei Maskenbänder hat und die Bilder immer zur linken oberen Ecke hin orientiert sind. Angesichts der Größe des Rahmens dürfte es da schon mal Probleme bei der Wahl des Auschnitts geben. Die Grundsäule des Vergrößerers ist nur allzu leicht im Weg."

Noch viel mehr kann man Tatsachen wohl nicht verdrehen.  ;) 

Link to post
Share on other sites

Im Nachbarforum gibt es etliche fundierte und belastbare Tests. Die charakteristischen Kurven sind von kompetenten Testern nach wissenschaftlich Methoden ermittelt worden.

 

Fundiert und belastbar? Nach wissenschaftlichen Methoden?

Der eine testet mit jahrzehnte alten mechanischem Equipment, der nächste fotografiert olle Leuchtplatten ab(während der übernächste einen bewölkten Tag als Normbeleuchtung bevorzugt), der dritte kommt mit dem Umrechnen von Verdünnungen und Mindestmengen nicht zurecht.

Als fundiert, belastbar und wissenschaftlich würde ich diese Art Tests nun nicht gerade bezeichnen.

Das heißt nicht, daß die Ergebnisse der Hobbytester null und nichtig sind.

Es geht lediglich um die Verwendung bestimmter Begrifflichkeiten. Wie beim Referenz-SChärfeentwickler auch.

Link to post
Share on other sites

Zum Thema Schärfe:

 

vor vielen, vielen Jahren habe ich mich auch intensiv mit Metol Entwicklern befasst (z.B. D 23).

Sie liefern in der Tat eine hohe Schärfe. Persönlich war ich aber immer mit dem geringen Kontrast unglücklich.

Den finalen Vergrößerungen fehlte oft der "Biß". Das Printen auf harten Gradationen brachte ein neues Problem ins Spiel: harte Gradationen betonen die sichtbare Kornstruktur. Das ist ein Grund, weshalb so vielen Metol Entwickeln silberlösende Substanzen zugesetzt werden.

Mit dem Verlust an Empfindlichkeit mußte ich (notgedrungen) leben. In den Vergrößerungen habe ich aber oft den Bildausdruck vermisst der für mich für meine Bildauffassung wichtig ist.

 

Später habe ich es mit Rodinal versucht.

Wie Renate sehr richtig schreibt, entsteht die Schärfe beim Rodinal primär durch den Kanteneffekt. Der Kanteneffekt lässt sich durch hohe Verdünnungen und geringe Agitation auslösen.

Wird ein zu starker Kanteneffekt provoziert, so sehen die analogen Prints etwa so wie überschärfte Digitafotos aus. Das Rodinal konnte scharfe Ergebnisse liefern, von den Metol Entwicklern wußte ich aber, daß es für mich (!) eine "bessere", angenehmere Schärfe gab. (Subjektive Einschätzung!)

Zusätzlich hat mich die grobe, ungleichmäßige Kornsrtuktur des Rodinals gestört. Ich empfand sie in vielen Bildern (Landschaft, Portrait...) als störend.

 

Grundsätzlich lässt sich Schärfe mit unterschiedlichen Entwickler Substanzen erzeugen (Metol ist aber wohl die erfolgreichste).

Durch geringe Entwickler Konzentrationen und geringe Agitation lässt sich eine "Oberflächenentwicklung" und der "Kanteneffekt" (Diffusionsvorgänge durch Konzentrationsgefälle im Negativ an Kanten mit staken Dichteunterschieden) erreichen und man erhält "scharfe" Negative.

Auf diese Weise entsteht aber auch ein merklicher Verlust an Empfindlichkeit und ein geringer Kontrast.

Wird der Kanteneffekt im Bild sichtbar, so empfinde ich ihn als ästhetisch unschön und eher störend.

 

Vom Agfa Atomal wußte ich aus der Vergangenheit, daß es scharfe Ergebnisse liefert, ohne auf den Kanteneffekt angewiesen zu sein. So konnte Schärfe auch mit einem (für mich wünschenswerten) hohen Kontrast kombiniert werden.

Zusätzlich nutzte das Agfa Atomal die Empfindlichkeit so gut aus, daß es sogar als "Push Entwickler" galt.

Der einzige Nachteil des Agfa Atomal war seine Giftigkeit. Deshalb wurde es auch vom Markt genommen.

 

Für mich hat das alte Agfa Atomal genau alle positiven Eigenschaften verkörpert, nach denen ich gesucht habe.

Insbesondere die "robuste" Schärfe, die auch bei einer Rotationsentwicklung erhalten bleibt.

 

Das hat mich dazu gebracht nach einer neuen Atomal Rezeptur zu suchen. Ich bin der Überzeugung, daß es mir gelungen ist, alle positiven Eigenschaften des alten Agfa Atomals wieder verfügbar zu machen.

Diesen neuen Entwickler nach dem Vorbild des Agfa Atomals Entwickler nutze ich für mich und in meinen Fotokursen bereits seit einigen Jahren.

 

Für mich persönlich ist neben den technischen Vorteilen (Schärfe, Empfindlichkeitsausnutzung, feine, gleichmäßige Kornstruktur) insbesondere der resultierende Bildausdruck ("Klarheit", "Brillanz", "Präsenz") der entscheidenden (subjektive!) Aspekt.

 

Wer den neuen Entwickler einmal ausprobieren möchte, kann von mir für 7,50 € (zuzügl. Porto) eine Probe bekommen.

 

Herzliche Grüße

Klaus

Edited by KlausWehner
  • Like 1
Link to post
Share on other sites

Wer den neuen Entwickler einmal ausprobieren möchte, kann von mir für 7,50 € (zuzügl. Porto) eine Probe bekommen.

 

Herzliche Grüße

Klaus

 

Wer nun also nach seinen, für Ihn richtigen Präferenzen testen will, kann das tun und für sich slebst entscheiden, ob der Entwickler taugt, oder nicht.

  • Like 1
Link to post
Share on other sites

Guest
This topic is now closed to further replies.
×
×
  • Create New...