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S2 vs. 645z


Overland

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Vielleicht interessiert sich jemand für meine Erfahrungen, die ich gewinnen konnte mit einer älteren Leica S mit dem Objektiv 45mm / 1:2.8 Elmarit-S ASPH. CS und der Pentax 645z mit den Objektiven smc PENTAX-D FA 645 55 mm / 2,8 AL SDM AW sowie dem smc PENTAX DA645 25mm F4.

Der Einsatz der beiden Kameras erfolgte draussen, an verschiedenen Tagen sowie bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen (645z bei strahlendem Sonnenschein, S2 bei mehrheitlich bedecktem Himmel). Alle Aufnahmen erfolgten ab Stativ und im RAW-Format. Nicht verglichen – da für mich nicht relevant – habe ich die Leistungen oberhalb der Nennempfindlichkeit (wobei da die 645z klar die Nase vorne hat). Auch auf das Tempo des Autofokus oder etwa die Geschwindigkeit des Abspeicherns habe ich nicht geachtet. Mein Vergleich beansprucht keine Objektivität und erhebt keinerlei Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit.

645z

Body: Liegt sehr gut in der Hand, alle Knöpfe sind gefühlt am richtigen Ort. Alles ist recht wertig verbaut.

Sucher: Einwandfrei.

Display: Hervorragend. Der Schwenkmechanismus wirkt stabil.

Auslösegeräusch: Ist okay.

Kartenslot: Nimmt nur SD-Karten auf (2 Stück).

Interne AF-Feinkorrekur: vorhanden.

Automatische Sensorreinigung: vorhanden.

Übersichtlichkeit der Menüs: Für mich hat es zu viele Funktionen, die ich nie brauchen würde. Ist aber eigentlich alles fast intuitiv bedienbar (obwohl ich nie eine Pentax hatte). Sofern man die Funktionen braucht. Eine Bedienungsanleitung ist nicht erforderlich.

Farbwiedergabe nach basaler RAW-Entwicklung in ARC: einwandfrei (auch Gesichtstöne).

Auflösung: Bilder sehen erst ab 300% leicht verpixelt aus.

Dynamik: 13 Blenden oder sogar mehr.

Bildqualität als Ganzes: Mit dem Standardobjektiv (und abgesehen vom Problem mit der Randschärfe, siehe weiter unten) ausgezeichnet.

Basisschärfe RAW: Die Grundschärfung erfordert höhere Werte als bei der M oder bei der S. Folge: Die stärkere Eingangsschärfung führt zu einem leicht erhöhten Grundrauschen (aber alles in einem absolut akzeptablen Bereich).

Kabelanschlüsse: Normal.

Akkuleistung: Ist okay. Gefühlt mit jener der M vergleichbar.

Tethering: Nur mit der hauseigenen Software möglich.

Anderes: Die 645z fror an einem der beiden Testtage einmal ein. Akku musste raus und wieder rein.

PENTAX-D FA 645 55 mm: Abbildungsleistung ist einwandfrei. Wenn Randschärfe gewünscht ist, muss bis f/8 abgeblendet werden. Viel Plastik, dafür relativ leicht. Fühlt sich insgesamt nicht sehr wertig an (ist auch relativ günstig). Minimale CA.

PENTAX DA645 25mm F4: Im Vergleich zu meinem 21er SEM zeigt das Ultraweitwinkelobjektiv (es gilt als das beste zurzeit erhältliche WW-Objektiv für die 645z) bei anspruchsvollen Lichtverhältnissen viele und z.T. nicht korrigierbare Aberrationen. CA zeigen sich aber selbst bei moderaten Lichtverhältnissen und bei allen Blenden. Randschärfe erfordert (zu) viel Abblenden. Das Objektiv wirkt insgesamt wertig. Es verfügt über eine Filterschublade.

Leica S2

Body: Liegt mir perfekt in der Hand. Ist noch griffiger als die 645z. "So wenig wie möglich - so viel wie nötig". Halt typisch Leica. Es könnte meinetwegen einen einzigen Knopf mehr am Gehäuse haben: Nämlich für die Belichtungskorrektur. Die muss man leider immer via Menü aktivieren/einstellen.

Sucher: Ausgezeichnet! Da braucht es kein digitales Life-View.

Display: Ist okay.

Auslösegeräusch: Angenehm.

Kartenslot: Nimmt SD- und CF-Karten auf.

Interne AF-Feinkorrekur: Nicht vorhanden.

Automatische Sensorreinigung: Nicht vorhanden.

Übersichtlichkeit der Menüs: Gut.

Farbwiedergabe nach basaler RAW-Entwicklung in ARC: Einwandfrei.

Auflösung: Bilder sehen erst ab 300% leicht verpixelt aus.

Dynamik: Kann ich noch nicht beurteilen. Wahrscheinlich aber nicht so gut wie bei der 645z.

Bildqualität als Ganzes: Mit dem mir zur Verfügung gestandenen Objektiv in allen Blenden und allen Lichtsituationen ausgezeichnet.

Basisschärfe RAW: Grundschärfung erforderlich ungefähr wie bei der M (also weniger als bei der 645z).

Kabelanschlüsse: Hervorragend geschützt, teils mit Schraubverbindungen, so dass kein Abknicken möglich ist (LEMO-USB-Anschluss).

Akkuleistung: Sehr gut.

Tethering: Auch mit Lightroom möglich.

45mm / 1:2.8 Elmarit-S ASPH. CS: Absolute Spitzenklasse. Schon offenblendig sind selbst die Ecken noch einigermassen scharf (in der Landschaftsfotografie ist mir Randschärfe wichtig). Keinerlei CA feststellbar. Typisches Leica-Objektiv-Feeling: Da stimmt einfach alles. Ausser dem Preis. Und dem Gewicht.

Fazit

645z

So gut der Body und so modern der Sensor auch ist: Bei den Objektiven sieht es m.E. relativ mager aus. Vor allem im WW-Bereich. Die Auswahl ist klein. Wer auf knackige Randschärfe verzichten oder mit dem Abblenden leben kann oder wer die Bilder sowieso beschneidet, wird mit der 645z und dem Standardobjektiv sehr gut klar kommen. Auch das HD D-FA 645 90 mm / 2,8 ED AW SR soll, wie man mir sagte, ausgezeichnet sein. Beim PENTAX DA645 25mm F4 hingegen habe ich viele Fragezeichen. Habe möglicherweise auch ein "Montagsexemplar" erwischt (oder - bedingt durch meine Erfahrungen mit dem 21er und dem 24er SEM - vielleicht auch zu hohe Ansprüche). Das schwenkbare Display ist schon sehr, sehr praktisch und wirkt auch recht robust. Nur: Wer mit der Kamera in der Natur unterwegs ist, mal auch durchs Unterholz kriecht oder Klettersteige bezwingt, ist froh, wenn an der Kamera nichts aus Versehen herausklappen und abbrechen kann.

S2

Der Body der S2 wirkt insgesamt noch griffiger, robuster und "stossfester" als jener der 645z. Selbst im "Unterholz" würde ich mir um eine S2 keinerlei Sorgen machen. Vom "fehlenden Knopf" für die schnelle Belichtungskorrektur abgesehen, sitzt alles dort, wo es sein soll. Und in Sachen Objektiven hat Leica sowieso die Nase vorn (Pentax hat übrigens keine Objektive mit Zentralverschluss).

Abschliessende Überlegungen

Obwohl die mir zur Verfügung gestandene S gebraucht und schon ein paar Jahre alt war und 'nur' 37,5 MP auflöst (der Pentax CMOS-Sensor hat 51,4 MP) konnte ich auf Pixelebene auch unter der 300%-Lupe keine Unterschiede ausmachen (mag sein, dass ich nicht richtig oder nicht lange genug hingeguckt habe). Ein 1:1 Vergleich im A2-Druck ergab nichts Aussagekräftiges, da die Wetter-/Lichtverhältnisse zu unterschiedlich waren. Für mein Empfinden liefern beide Kameras eine ausgezeichnete und vergleichbare Auflösung und einwandfreie Farben.

Spassfaktor: Eingefleischte DSLR-User werden an der 645z wohl mehr Spass haben als an der alten S2. Dürfte ich mich entscheiden, fiele meine Wahl auf die S2. Und zwar vor allem der Objektive wegen.

Edited by Overland
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Seriös :)

 

Leica S2 Thoughts

 

The S lenses have a chip in them that allows focus calibration data (including focus shift at different apertures) to be programmed into them at the factory. So, each lens, even though it is within spec is then further tweaked to eliminate front/back focus and focus shift when mounted on any S2 body. Nobody else in the MF arena seems to be going as far as Leica with a quality-centered approach.

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Was mir an der S auch gut gefällt, ist dass sie für eine Mittelformatkamera noch halbwegs unauffällig ist.

Was ich mir wünschen würde, wenn das 45er etwas kleiner wäre von der Baugröße.

Ich bin mit der S sehr, sehr zufrieden. Auch die angesprochene Fokuskorrektur...man hat einfach null Streß mit Fokusjustierung etc., das nervt mich bei DSLRs und aich bei der M schon öfters.

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  • 2 weeks later...

An Oberland nochmals danke für den Vergleich v.a. bzgl. Bildqualität.

 

Mein Fazit ergänzend in Ansehung der herumzuschleppenden Gewichte und des Handlings:

Lieber eine Nikon D8xx als eine 645Z.

Lieber eine S als jede andere SLR.

Und so plane ich trotz der irren Kosten die Ablösung meiner S2...

Gruß

lik

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An Oberland nochmals danke für den Vergleich v.a. bzgl. Bildqualität.

 

Mein Fazit ergänzend in Ansehung der herumzuschleppenden Gewichte und des Handlings:

Lieber eine Nikon D8xx als eine 645Z.

Lieber eine S als jede andere SLR.

Und so plane ich trotz der irren Kosten die Ablösung meiner S2...

Gruß

lik

Nach der heutigen Nachricht, dass Leica alte Tugenden fortzuführen gedenkt und dafür einsteht, wenn einmal etwas schief läuft (Sensor M9) habe ich das Vertrauen wiedergewonnen und würde mir ebenfalls vorstellen können, nach der Investition in die S2 noch einmal Geld in die Hand zu nehmen. Die S Objektive sind aus meiner Sicht herausragend. Für mittlere Grossformate sehe ich keine bessere Möglichkeit. Und an Grossformat gewöhnen sich Kunden schnell, wenn die Qualität stimmt. Bin gespannt auf die ersten Reviews der neuen S.

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...Und so plane ich trotz der irren Kosten die Ablösung meiner S2...

Man wird sehen, was der CMOS-Sensor bringt. Wer höhere ISO-Werte und eine schnellere Kamera braucht, wird sicher Freude haben der neuen S 007. Ob der neue Sensor aber so knackig scharf ist und so gute Mikrokontraste liefert, wie der 'alte' CCD-Sensor, bleibt abzuwarten. Oder hat jemand schon RAW-Dateien aus der James Bond-Leica gesehen?

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