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Klare Worte - Bildkritik zum Mitmachen


DirkB17

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@Perspektivenwechsel - Vielen Dank für Deine Gedanken zu den Bildern.

 

Ist aber eine lineare Reihenfolge vonnöten, um eine Geschichte aufscheinen zu lassen ? Für mich sind solche Fragen wirklich interessant, da mir die Kriterien für eine "Geschichte in Bildern" auch noch nicht so klar sind, dass ich sie einfach so umsetzen könnte. 

 

Ich möchte am liebsten versteckte Geschichten erzählen, die Platz für die Phantasie des Betrachters lassen, die auch Brüche haben dürfen und nicht immer "schön" sein müssen.

 

Wie sollte eine Reihenfolge nach Deiner Einschätzung aussehen, um aus Bildern, die ein gemeinsames Thema haben, eine Geschichte werden zu lassen?

 

Meine Frage bezieht sich nicht unbedingt auf die hier gezeigten Bilder, sondern ist eher grundsätzlicher Natur. Deine Gedanken hierzu interessieren mich ehrlich.

 

Grüße von sinope

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@Perspektivenwechsel - Vielen Dank für Deine Gedanken zu den Bildern.

 

Ist aber eine lineare Reihenfolge vonnöten, um eine Geschichte aufscheinen zu lassen ? Für mich sind solche Fragen wirklich interessant, da mir die Kriterien für eine "Geschichte in Bildern" auch noch nicht so klar sind, dass ich sie einfach so umsetzen könnte. 

 

Ich möchte am liebsten versteckte Geschichten erzählen, die Platz für die Phantasie des Betrachters lassen, die auch Brüche haben dürfen und nicht immer "schön" sein müssen.

 

Wie sollte eine Reihenfolge nach Deiner Einschätzung aussehen, um aus Bildern, die ein gemeinsames Thema haben, eine Geschichte werden zu lassen?

 

Meine Frage bezieht sich nicht unbedingt auf die hier gezeigten Bilder, sondern ist eher grundsätzlicher Natur. Deine Gedanken hierzu interessieren mich ehrlich.

 

Grüße von sinope

 

Pauschal lässt sich die Frage nach einer Reihenfolge nicht beantworten. Es kommt auf das Thema der Geschichte an.

Ein Anfangs- bzw. Endbild sind für mich nicht nötig. Welche Geschichte hat schon klare Grenzen? Eine Einleitung auch nicht. Ein Titel reicht aus. Die Geschichte sollte im Kopf des Betrachters entstehen, im Idealfall natürlich entsprechend Deiner Absicht. Aber warum kann nicht jeder seine eigene Sichtweise hineininterpretieren? So wie es auch (bei einigen) Einzelfotos vorkommt.

 

"Nach Boltanski liefert ein Bild lediglich einen Stimulus und der Betrachter reagiert mit seiner ganzen Vergangenheit und seinen ureigensten Erlebnissen auf das Bild. Der Betrachter vollendet das „Kunstwerk“...

 

Eine Geschichte ist es dann für mich, wenn eine Weiterentwicklung in den Bildern erkennbar ist, wenn ein Bild ohne das vorherige keinen Sinn erkennen ließe. Die hier gezeigten sind wie gesagt für mich eine zusammenhängende Serie, aber sehr wohl auch einzeln stark genug, um zu verharren, die Phantasie anzuregen, eine Geschichte entstehen zu lassen. Sie sind nicht abhängig voneinander.

 

...am liebsten versteckte Geschichten erzählen, die Platz für die Phantasie des Betrachters lassen, die auch Brüche haben dürfen und nicht immer "schön" sein müssen.

 

Ja bitte! Bitte nicht weichgespült, nicht vorhersehbar - das hat ein schnelles Drüberhinwegblättern zur Folge.

 

Das sind hohe Ansprüche, ich weiß.

Und hoffe, einigermaßen meine Gedanken deutlich machen zu können.

 

Gruß

Sabine

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Nee, Sabine. So vollkommen losgelöst von allen Zwängen – dem kann ich nichts abgewinnen. Einer Geschichte einen Anfang, ein Ende und einen dramatischen Höhepunkt zu geben, das ist eine große Kunst. In Worten oder Bildern. Das kostet einige Mühe und viel muss man wegwerfen, bevor am Ende die Geschichte bleibt.

Ich formuliere das jetzt mal provozierend (nimm das bitte nicht persönlich): Entweder du erzählst mir eine Geschichte oder du lässt es. Wenn mir einer (oder eine) hier irgendwelches Zeugs hinwirft, aus dem ich mir selbst eine Geschichte basteln soll, dann kann ich nur sagen: Brauch ich nicht. Kann ich mir auch selbst machen.

Wohlgemerkt - das gilt alles nur für eine Reihe, eine Serie, die eine Geschichte erzählen sollen. Nicht für ein einzelnes Bild. Das darf die Fantasie anstoßen und mich dann allein lassen.  ;)

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Guest Eclat Blanc

Nee, Sabine. So vollkommen losgelöst von allen Zwängen – dem kann ich nichts abgewinnen. Einer Geschichte einen Anfang, ein Ende und einen dramatischen Höhepunkt zu geben, das ist eine große Kunst. In Worten oder Bildern. Das kostet einige Mühe und viel muss man wegwerfen, bevor am Ende die Geschichte bleibt.

Ich formuliere das jetzt mal provozierend (nimm das bitte nicht persönlich): Entweder du erzählst mir eine Geschichte oder du lässt es. Wenn mir einer (oder eine) hier irgendwelches Zeugs hinwirft, aus dem ich mir selbst eine Geschichte basteln soll, dann kann ich nur sagen: Brauch ich nicht. Kann ich mir auch selbst machen.

Wohlgemerkt - das gilt alles nur für eine Reihe, eine Serie, die eine Geschichte erzählen sollen. Nicht für ein einzelnes Bild. Das darf die Fantasie anstoßen und mich dann allein lassen.  ;)

Es ist weder so einfach, noch so kompliziert: unser Gehirn ist so konstruiert, daß es immer (logische) Zusammenhänge herzustellen versucht. Das bedeutet, daß wir immer eine Geschichte zusammenbasteln, wenn uns eine Mehrzahl von Bildern präsentiert wird. Mit der Titelwahl setzt der Autor unsere Gedanken auf das Gleis, das er bestimmt hat.

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  • 5 months later...

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doch finde ich die Entscheidung, sie einzeln und mit etwas Abstand zu zeigen, war richtig.

 

 

 

 

Dito, da jedes für sich in eigener Sprache spricht  :)  coole Idee! Das mittlere finde ich persönlich den absoluten Hingucker  :p

Edited by cujoka
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  • 2 weeks later...

Erst gestern hörte ich einen Satz von dem. berühmten Maler Gerhard Richter.... der m.E. recht gut in. unsere Diskussionen zur Bildkritik passt :

 

"Ein Bild wird ja nicht dadurch besser ( oder schlechter) dass man etwas über es sagt"

 

Das Bild.verändert sich ja nicht, höchstens die Ansichten darüber .

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Erst gestern hörte ich einen Satz von dem. berühmten Maler Gerhard Richter.... der m.E. recht gut in. unsere Diskussionen zur Bildkritik passt :

 

"Ein Bild wird ja nicht dadurch besser ( oder schlechter) dass man etwas über es sagt"

 

Das Bild.verändert sich ja nicht, höchstens die Ansichten darüber .

 

Hier gibt es nur eine Sicht wenn es um Bild(kritik)er geht und die geht mir inzwischen "am A****" vorbei.

Näher brauche ich das wohl nicht ausführen oder ?

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Erst gestern hörte ich einen Satz von dem. berühmten Maler Gerhard Richter.... der m.E. recht gut in. unsere Diskussionen zur Bildkritik passt :

 

"Ein Bild wird ja nicht dadurch besser ( oder schlechter) dass man etwas über es sagt"

 

Das Bild.verändert sich ja nicht, höchstens die Ansichten darüber .

interessant fand ich, wie er mit sich gehadert hat und seinen kram immer wieder in frage stellt.

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  • 4 weeks later...

Ich hänge mich dann hier mal mit ein in Bezug auf „Geschichten erzählen“. Gebe somit meine bescheidene Meinung und Sichtweise wider (kein Anspruch auf richtig oder vollzählig; quasi nur „food for thought“):

 

IMHO muss eine Geschichte nicht linear erzählt werden – sie kann unterschiedliche Brüche und Spalten aufweisen sowie in unterschiedlichen Strängen oder Loops durch das „zu Erzählente“ führen.

Eine Geschichte erzählen zu wollen, bedeutet etwas konkretes (durchaus unterschiedlich graduiert) thematisch zu binden und zu transportieren (in diesem fall bildlich). Das unterscheidet sich daher für mich wesentlich vom reinen STIMULIEREN – welches quasi der Startschuss für eine subjektive Reise darstellt. Ist daher für mich etwas völlig anderes und baut konzeptionell völlig anders auf. Der Betrachter wird dann aber vom „Erzähler“ (Stimulanz idF) entlassen.

 

 

Möchte ich jedoch etwas erzählen laufe ich immer Gefahr falsch verstanden zu werden!

Um eine Geschichte erzählen zu können – also ein „Thema“ zu transportieren muss ich den Betrachter zuerst einmal „Abholen“ (also Interesse wecken) und dann „geleiten“.

 

Dazu braucht es bestimmt:

Eine emotional bedeutende Ausgangssituation, eine Art Hauptfigur, Konflikte sowie Hindernisse oder Verstörungen, eine erkennbare Entwicklung (selbst wenn diese sehr komplex ist und der Betrachter sie hart erarbeiten muss) – und mit Sicherheit ein Höhepunkt (an welcher Stelle auch immer)!

 

Somit sollte quasi ein Plot feststehen den man dann durchaus segmentieren und zerbröseln kann – idR dann auch chiffriert. Hier beginnt nun das Übel – der Referenzraum zur Bildinterpretation des Betrachters. Alles was dieser sich nämlich erarbeitet / erarbeiten muss / darf steht in Referenz zu seiner Erfahrungswelt (primärer und sekundärer Natur). Dies ist mE die wesentlichste Schwierigkeit einer divergierenden Gruppe an Rezipienten eine annähernd gleichende Geschichte zu erzählen. Dies setzt voraus dass die Geschichte auch tatsächlich etwas zu erzählen hat. Somit sollten am Ende quasi auch Kernaussagen ankommen und das durchlaufen der Geschichte und ein breites Verstehen des Plots möglich sein.

Am Ende kann dann Irritation stehen, Erhellung, Erleichterung – Freude. Geschichte geht somit immer einher mit Emotionen – die während des „Erzählens“ auch fassbar gemacht resp. ausgelöst werden sollten. Daher muss man sich, zumindest tlw., einer „breitverständlichen“ Sprache bedienen – da ich ja was erzählen möchte und folglich auch verstanden werden möchte.

 

Anders steht es beim reinen Stimulieren – wo wie o. a. der Betrachter in seine schwer subjektive Sichten- und Wertewelt wegtaucht sowie plotmässig entlassen und nicht weiter „an der Hand“ geführt wird. Hier hat das Bild dann eine andere Aufgabe und eine Serie eine andere Bedeutung.

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interessant fand ich, wie er mit sich gehadert hat und seinen kram immer wieder in frage stellt.

Das liegt wohl auch daran, dass es erforderlich erscheint.... mir zumindest.

Von einem bestimmten Punkt an... werden heute ... früher auch schon? .... eher die Namen verkauft als die Kunstwerke.

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  • 10 months later...

Bei desem Bild gefällt mir irgendwas nicht. Ich kann es nur nicht richtig definieren.

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Edited by gaudeamus
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Ok bin noch  ziemlich unerfahren mit der Bildbearbeitung. Habe mal versucht das so umzusetzen. Und ich finde es wird besser

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  • 3 weeks later...
Am 29.6.2017 um 12:18 schrieb sinope73:

@Perspektivenwechsel - Vielen Dank für Deine Gedanken zu den Bildern.

 

Ist aber eine lineare Reihenfolge vonnöten, um eine Geschichte aufscheinen zu lassen ? Für mich sind solche Fragen wirklich interessant, da mir die Kriterien für eine "Geschichte in Bildern" auch noch nicht so klar sind, dass ich sie einfach so umsetzen könnte. 

 

Ich möchte am liebsten versteckte Geschichten erzählen, die Platz für die Phantasie des Betrachters lassen, die auch Brüche haben dürfen und nicht immer "schön" sein müssen.

 

Wie sollte eine Reihenfolge nach Deiner Einschätzung aussehen, um aus Bildern, die ein gemeinsames Thema haben, eine Geschichte werden zu lassen?

 

Meine Frage bezieht sich nicht unbedingt auf die hier gezeigten Bilder, sondern ist eher grundsätzlicher Natur. Deine Gedanken hierzu interessieren mich ehrlich.

 

Grüße von sinope

Hallo Markus,

ich finde die Diskussion sehr interessant, die sich durch deine Frage entsponnen hat.

Bei deinen drei Bildern täte ich mich allerdings sehr schwer eine wie auch immer geartet Geschichte zu sehen, zu assoziieren oder zu empfinden.

Dazu sind sie von der Location und der Machart zu ähnlich. Eine Geschichrte hat immer einen wie auch immer gearteten Erzählstrang (selbst die sprunghafte Ulysses hat den). Es findet etwas statt. Irgendwas. Ein Bild ist zunächst mal statisch. Mehrere Bilder ergeben evtl. eine Serie aber noch keine Geschichte. Bilder ohne Text tun sich mit dem Geschichtenerzählen oft besonders schwer. Ein Text leitet ggf. ins Bild und durch die Serie. Ich mag das. Und wie weiter vorne schon gesagt wurde, verändert dies nicht das Bild an sich wohl aber den Zugang der Betrachter*innen - und damit im besten Fall letztlich meine Wahrnehmung des Bildes im Sinne von kontextuellem Verstehen. Das dürft m.E. viel häufiger vorkommen, denn das schärft den Blick darauf, was ich darstellen/ausdrücken will und führt mich zu einer selektiveren  Herangehensweise. Bei diesen drei (oder vier) Bildern entsteht m.E. erst mal keinerlei Geschichte.

Bei einer Serie ist das schon anders. Eine Serie hat immer ein Zusammenhang bildenes Etwas (Sujet, Titel, Ereignis: 'Durchdringungen', 'am Strand', 'Numbers', 'Lofoten' 'Go East', '25 Jahre Fall der Mauer', 'kunst+raum', 'Sinopes Treppenhaus-Portraits' etc.)

Wenn das gefunden ist, dann geht es darum, ob sich genügend Bilder finden, die interessant genug sind und potenziellen Betrachter*innen zudem eine gewisse Abwechslung im Ähnlichen bieten. Eine in jeder Hinsicht optimale Ausarbeitung versteht sich dabei von selbst. Wenn das gelingt, hast du deine Serie (oder Kleinserie).

Eine Geschichte braucht mehr als nur eine Aufnahme ein paar Stufen tiefer. Die von dir gezeigten Bilder sind sich zu ähnlich, um eine Geschichte zu evozieren.

Ergo: Serie ja, Geschichte nein

Schöne Grüße an den Exil-Berliner

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Lieber Manfred, könnte sich eine Geschichte durch ihre Ähnlichkeiten mit winzigsten Variationen nicht auch fortschreiben und dadurch eine Ursprungserzählung aufscheinen lassen, die noch nicht einmal konkret zu sehen sein müsste?

Ist nicht das Entdecken solcher verborgener Geschichten Deine ureigene Profession?

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