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Bilderstöcke, Feld- und Wegekreuze - Plätze zum Innehalten

kalle

By kalle
in Sonstiges

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kalle

kalle

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    Ich möchte ein neues Thema zum Mitmachen eröffnen. Neben dem illustrierenden Foto sollte - wenn möglich - auch der Grund für die Errichtung des Gedenkbauwerks genannt werden.

     

    Bilderstöcke, Feld- und Wegekreuze findet man in Deutschland vor allem in katholischen Landesteilen.

    In großer Dichte stehen sie im Alpenraum von Österreich und der Schweiz.

     

    Man findet sie im Bereich von Wegekreuzungen oder auch da, wo auf bestimmte historische Vorfälle/Unfälle/Kriegsereignisse o.ä. hingewiesen wird.

     

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    Das abgebildete Gedenkkreuz steht heute am Rande eines eingefriedeten Privatgeländes in Hadamar. Es weist auf die Stelle hin, an der Fürst Franz Alexander von Nassau Hadamar, Oberster Richter beim Reichskammergericht in Wetzlar, vom Pferd fiel.

    Er kam von Wetzlar, um sich über die Pfingsttage in seinem Schloss in Hadamar zu erholen und verstarb im Alter von nur 37 Jahren am 27. Mai 1711 an den Folgen des Unfalls.

     

    Das Kreuz ist trotz seiner Schlichtheit allein durch das ihm zugrunde liegende tragische Ereignis - Franz Alexander verstarb ohne einen männlichen Nachfolger und damit endete das Fürstengeschlecht Nassau-Hadamar - und auch durch seine Inschriften recht bemerkenswert:

     

     

    "VERGES ICH DEIN VERGIS O GOTT MEIN"

     

     

     

    "FAFZNH ANNO1711D 26MAY"

     

    Das bedeutet: Franz Alexander Fürst zu Nassau Hadamar Anno 1711 den 26. Mai

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    Durch Hadamar zogen nach den Befreiungskriegen (um 1813) Heere unterschiedlichster Herkunft.

    In den hiesigen Lazaretten starben an die 500 Soldaten. Sie wurden in 3 Massengräbern nahe der 'Hohenholzkapelle' begraben.

     

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    Gedenkkreuz für "die hier ruhenden Krieger"

     

    Im Jahre 1913 wurde ein älteres Holzkreuz durch dieses Steinkreuz ersetzt.

     

    * Hoheholzkapelle:

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    kalle

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    Ein wunderbares Thema, Kalle, das mich lange beschäftigt hat - allerdings nicht dokumentarisch, deswegen gibt es keine weiteren Infos. S. hier:

    http://www.elmarstreyl.de/waysidecrosses.html

    Elmar

     

    Danke Elmar, so sehe ich das auch.

    Wenn auch die Motivation zur Errichtung derartiger "Bauwerke" ein Ausdruck von Frömmigkeit war, muss man selbst nicht unbedingt religiös sein, um diese, in Teilen heute manchmal zwar eher kitschig anmutenden, generell aber heimat-, kultur- und kunstgeschichtlich wertvollen Denkmäler zu schätzen und lieb zu gewinnen.

     

    PS. Ich habe gerade auf die von Dir angebene Seite einen Blick geworfen und bin davon so angetan, dass ich mich beizeiten eingehender damit beschäftigen werde.

     

    Vielleicht kannst Du Dich ja mit ein paar Beiträgen hier beteiligen!

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    • 5 months later...
    kalle

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    Hadamar-Oberweyer, Wegkreuz Obertiefenbacher Str., östlich des Ortes an der Straße nach Beselich (Obertiefenbach).

    Grauer Marmor. Über dem gegliederten Sockel das Kreuz mit kleinem Relief-Korpus. In Form und Aufbau traditionsgebunden, jedoch zierlicher und in nazarenischer Manier.

     

    Stifterkreuz eines Oberweyerer Bürgers. Errichtet 1878.

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    Hadamar-Oberweyer, Bildstock, östlich des Ortes an der Straße nach Obertiefenbach (Nordseite). Der Bildstock ist vermutlich aus Backstein und verputzt mit Holzpyramide. Die Sockelblende enthielt früher eine Votivtafel.

     

    Bildstock, errichtet um 1900.

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    Hadamar-Oberweyer. Bildstock an der Straße nach Zeuzheim/Steinbach.

     

    Bildstock mit pyramidenförmigem Dach. Um 1900.

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    Die Sonne bringt es an den Tag...und lässt den Schnee schmelzen. Die Inschrift lautet:

     

    "Zum Gedächtnisse!"

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    Am Rande der Ortschaft Hadamar-Oberweyer befindet sich dieser nicht näher datierte Bilderstock mit geschwungenem Betondach, in das zur Zier bunte Steine eingelassen sind.

     

    Bilderstock am Ortsrand von Oberweyer

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    Betondach mit Ziersteinen

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    kalle

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    Das Ortsbild von Oberweyer (seit 1972 Stadtteil von Hadamar im Landkreis Limburg-Weilburg in Hessen), ist von einer ungewöhnlich großen Zahl von Bildstöcken und Gedenkkreuzen geprägt.

    Ein weiterer Bildstock auf der Straße von Oberweyer nach Beselich (undatiert)

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    kalle

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    Leider sind auf den Bildstöcken häufig, besonders dann, wenn sie verputzt sind, keine Inschriften und Datierungen zu erkennen und so nur sehr spärliche Informationen zu erhalten.

     

    Eine Ausnahme bildet dieses Kreuz, das sich ebenfalls auf der Straße zwischen Oberweyer und Beselich befindet.

     

    Ein reichhaltig mit Inschriften versehenes Kreuz

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    Der auf dem Kreuz eingravierte Text lautet:

     

    und auf dem Sockel ist eingraviert:

     

    PS.

    Bemerkenswert an der Inschrift ist, dass praktisch keine Trennzeichen Verwendung finden (so wird z.B. "lassen" so getrennt: LAS SEN).

    Umlaute werden mal so: AE oder auch so geschrieben: A darübergestellt E.

    Ü dagegen wird gemäß heutiger Schreibweise behandelt.

     

     

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    Und weiter geht mein Weg auf der Suche nach Gedenkstätten zum Nachbarort Beselich-Niedertiefenbach.

     

    An der Straßenbiegung des Ortsausganges nach Runkel-Dehrn findet man einen Bildstock aus zweifarbigem Klinker in einfacher Gliederung. Das Pyramidendach mit Kreuz ist schiefergedeckt. Errichtet wurde dieser Bildstock wohl nach 1900, "als Ersatz eines abgegangenen". Erhalten sind die alten Kammergitter.

     

    Bildstock aus zweifarbigem Klinker, nach 1900, mit älteren Kammergittern.

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    Am Rande der gleichen Straße von Niedertiefenbach nach Dehrn, fast genau gegenüber dem in #15 gezeigten Bildstock, befindet sich ein stattliches Beispiel eines sogenannten Wandererkreuzes mit einer ausdrucksvollen Gestalt des Gekreuzigten. Errichtet wurde es 1782 zum Gedenken an den Unfalltod des einzigen Sohnes.

     

    Wandererkreuz aus Marmor mit eindrucksvoller Inschrift

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    Auf dem Sockel befindet sich die zwar farblich neu hervorgehobene, aber dennoch schwer lesbare Inschrift der Eltern.

     

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    • 2 weeks later...
    kalle

    kalle

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    Ja, die Landwirtschaft ist ein hartes Brot. Auch diesem Bildstock dürfte ein bäuerlicher Unfall zu Grunde liegen oder war es vielleicht ein Jagdunfall?

     

    Bildstock auf einer Weide am Rande des Hadamarer Waldes

     

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    Betonplatte, von Flechten und Moosen überzogen.

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    kalle

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    Hadamar: Am Übergang der Neugasse zur Landstraße Siegener Straße befindet sich ein

     

    Bildstock aus verputztem Bruchstein, Anfang 19. Jh.

     

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    Die Ausstattung ging verloren und wurde durch nachfolgende Teile ersetzt:

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