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M Monochrom Spektrale Empfindlichkeit


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Rot stärker, blau schwächer als der T-Max 400.

Im Gegenteil – Rot schwächer, Grün stärker, Blau etwa gleich ... vielleicht eine Spur stärker.

 

Silizium-Halbleiterbildwandler sind von Natur aus für Rot sehr, für Blau wenig empfindlich. Bei Silberhalogeniden ist's genau umgekehrt. Um also ein einen panchromatischen Film zu erzeugen, muß seine Rotempfindlichkeit künstlich erhöht werden, während die eines Sensor künstlich abgesenkt werden muß. Die Absenkung besorgt wohl das IR-Sperrfilter, das Infrarot möglichst vollständig sperrt und Rot immerhin noch ein wenig. Deshalb sieht so ein Filter stets grün oder bläulich-grün aus.

 

Wenn man sich die nun veröffentlichte Kennlinie der M Monochrom anschaut, so fällt beim ersten Blick auf, wie ähnlich sie panchromatischem Film insgesamt ist. Auf den zweiten Blick fällt auf, daß die Absenkung der Rotempfindlichkeit vielleicht um einen Tick zu heftig ausgefallen ist und daß die für panchromatischen Film charakteristische Senke im Grün-Bereich fehlt. Auf die Grün-Senke kann man gut verzichten, denke ich, doch für Rot würde ich mir eine Spur mehr Empfindlichkeit wünschen.

 

Für die Praxis jedoch ist das wohl weitgehend unerheblich, und es wird vermutlich auch seine Gründe haben, warum das grad so und nicht anders abgestimmt ist. Ich schätze, die für gute Bildschärfe erforderliche Infrarot-Sperre zieht zwangsläufig eine deutlich abgesenkte Rotempfindlichkeit nach sich, weil solche Filter nun einmal keine beliebig hohe Flankensteilheit haben können.

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Faktisch ist die Rotempfindlichkeit des Sensors möglicherweise höher, weil die Kurve nicht schon bei 650 nm einbricht. Ob ein bestimmter Rotton heller oder dunkler als von einem Schwarzweißfilm abgebildet wird, hängt von seiner Wellenlänge ab.

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Faktisch ist die Rotempfindlichkeit des Sensors möglicherweise höher, weil die Kurve nicht schon bei 650 nm einbricht. Ob ein bestimmter Rotton heller oder dunkler als von einem Schwarzweißfilm abgebildet wird, hängt von seiner Wellenlänge ab.

Natürlich. Interessant ist aber hauptsächlich der Rot- und Rotorange-Bereich, wo ein Vergleich möglich und sinnvoll ist – also etwa 580 - 630 nm. Hier ist die relative Empfindlichkeit etwas niedriger als bei panchromatischem Film (oder zumindest als bei T-Max 400). Daß sie jenseits von 640 nm dann im Vergleich wiederum höher ist, weil Film hier steiler abstürzt, ist unbestritten, spielt aber in der Praxis kaum eine Rolle.

 

Insgesamt denke ich, daß man diese kleinen Unterschiede wohl zur Kenntnis nehmen, aber nicht überbewerten sollte.

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Guest Holy Moly

mal ne Frage:

 

Warum sehen alle Fotos der MM (bis auf Sobol) so 'irgendwie' fad aus? Sie erinnern mich an GF Fotos der 50/60er Jahre. Tolle Schärfedetails aber flach in der Abstufung.

Garnicht schwarz-weiss sondern grau-dunkelgrau-hellgrau.

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Warum sehen alle Fotos der M Monochrom (bis auf Sobol) so 'irgendwie' fad aus?

Weil sich die meisten Leute (außer Sobol) nicht trauen, das immense Tonwertspektrum der M Monochrom brachial auf Schwarzweißfilm-Niveau zu reduzieren.

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Guest Holy Moly

Sobol sehe ich aussen vor, er scheint die Personenaufnahmen mit 'brachialem' Blitzeinsatz gemacht zu haben. Die harten Schattenverläufe zeigen dies deutlich. Also kein available light Geknipse mit hohen ISO Werten...... die wären dann noch grauer, gräulicher...die Hauttonwerte?.....:rolleyes:

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Wenn die Bilder, die aus der Kamera kommen, so aussehen würden wie die von Sobol, dann müsste schon etwas ernsthaft kaputt sein. Aber natürlich darf man die Schatten in der Nachbearbeitung gnadenlos absaufen lassen, wenn man diesen Effekt beabsichtigt. Hauptsache, die Kamera löst die Tonwerte erst einmal fein differenziert auf; danach kann man damit machen, was man will. Als Ausweis für die Bildqualität einer M Monochrom sind die Sobol-Bilder freilich denkbar ungeeignet.

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Guest Holy Moly

Sehe ich auch so. Gut, der Fotograf arbeitet auf seine Bildvorstellung hin, das ist normal, wenn er genug Selbstvertrauen hat. Es kann aber auch die Fluchtx nach vorne gewesen sein, da er auf die Schnelle keine anderen Bildergebnisse erzielen konnte......

 

Leider gibt es aber neben diesen Fotos kaum oder keine Aufnahmen, die nicht wie verhangen oder durch eine dreckige Scheibe geknipst aussehen. Das macht mich stutzig, denn die selben Fotografen haben in der Vergangenheit s&w digital anders, also mehr wie mit Film gemacht, aussehen lassen.

 

Es scheint ein großer Unterschied im Resultat zu geben, wenn man durch einen Film 2x Licht schickt (Belichtung - scannen oder printen), oder der Sensor mit seiner auf immer festgelegten Pixelmatrix belichtet wird. Digital mit Farbkanälen scheint dem Film, auch mit seinen scheinbar unzulänglichen Eigenschaften, näher zu sein.

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I... Ich schätze, die für gute Bildschärfe erforderliche Infrarot-Sperre.....

 

? kannst du das mal bitte erläutern? sowohl die m8, als auch alle meine ferngläser beweisen das gegenteil. gerade bei weit entfernten dingen hilft eine gute rotwahrnehmung die details gegenüber der blaustreuung herauszuarbeiten.

 

natürlich muß die belichtung darauf abgestimmt sein.

 

ich gehe davon aus, daß leica-optiken gut korrigiert sind;-) ansonsten verhelfen die farbfilter eh zu einer eingrenzung des spektrums. (fokussieranpassung außen vor- das wäre ja dann auch mal interessant: fokusvergleich der m9m bei aufnahmen mit blaufilter versus rotfilter!)

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? kannst du das mal bitte erläutern? sowohl die m8, als auch alle meine ferngläser beweisen das gegenteil. gerade bei weit entfernten dingen hilft eine gute rotwahrnehmung die details gegenüber der blaustreuung herauszuarbeiten.

ich gehe davon aus, daß leica-optiken gut korrigiert sind;-) ansonsten verhelfen die farbfilter eh zu einer eingrenzung des spektrums. (fokussieranpassung außen vor- das wäre ja dann auch mal interessant: fokusvergleich der m9m bei aufnahmen mit blaufilter versus rotfilter!)

Ich versuch's mal: Der SW-Film bricht mitten im roten Band ab (650 nm sind im sichtbaren Licht noch richtig rot!), wohingegen der Sensor noch bis 750 nm Licht sammelt. Ich weiß nun leider nicht, in welcherm Wellenlängenbereich Leica ihre Objektive apochromatisch korrigiert Die Wiki führt im Artikel Chromatische Aberration hierzu aus:

Ein apochromatisches Objektiv, das dies ausgleichen sollte, besitzt eine größere Zahl (4-6) von Einzellinsen aus verschiedenen Glassorten. Sie haben gleiche Schnittweiten für die Wellenlängen (480 Nanometer = Cyan, 546 Nanometer = Gelb-Grün, 644 Nanometer = Rot).

Wenn sich Leica daran hält, wäre der nahe IR-Bereich nicht mehr betroffen und würde somit extrafokal zum Bildsignal beitragen, d.h. Farb- bzw. Lichtsäume neben Kanten.

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Wenn die Bilder, die aus der Kamera kommen, so aussehen würden wie die von Sobol, dann müsste schon etwas ernsthaft kaputt sein. Aber natürlich darf man die Schatten in der Nachbearbeitung gnadenlos absaufen lassen, wenn man diesen Effekt beabsichtigt. Hauptsache, die Kamera löst die Tonwerte erst einmal fein differenziert auf; danach kann man damit machen, was man will. Als Ausweis für die Bildqualität einer M Monochrom sind die Sobol-Bilder freilich denkbar ungeeignet.

 

ich gehe einmal davon aus, daß der Kontrastumfang des Sensors größer sein muss, als der der Wiedergabeeinrichtung (Monitor/Papier, etc). Das war beim schwarz/weiis Negativfilm auch schon so. Somit muss man aus der Aufnahme erst mal ein Bild machen, d.h. man muss den Kontrast durch Wahl einer passenden Gradatation an das Wiedergabemedium anpassen. So gesehen sollte man froh sein, daß die Kamera nicht bei jeder Aufnahme bis in die Sättigung der Pixel belichtet.

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mal ne Frage:

 

Warum sehen alle Fotos der MM (bis auf Sobol) so 'irgendwie' fad aus? Sie erinnern mich an GF Fotos der 50/60er Jahre. Tolle Schärfedetails aber flach in der Abstufung.

Garnicht schwarz-weiss sondern grau-dunkelgrau-hellgrau.

 

Ich denke, das kann man solange nicht beantworten, bis mal unter kontrollierten Bedingungen ein Vergleich gemacht wird:

 

Jemand, der sein Handwerk sowohl beim Umgang mit Schwarzweiß-Film als auch mit der digitalen Nachbearbeitung versteht, macht jeweils bei gleichem Licht und gleicher Empfindlichkeit mit Film und digital eine Aufnahme vom selben Motiv. Die wird mit möglichst optimalem Werkzeug als Abzug/Druck dargestellt und die beiden Ergebnisse von neutralen Beobachtern, die nicht wissen, welches Ergebnis aus welcher Quelle stammt, verglichen.

 

Vielleicht bietet die Leica-Akademie ja mal so etwas an. Vielleicht ist man dann auch schlauer, ob es die Unterschiede tatsächlich gibt. Erst dann käme die Frage, woher die Unterschiede stammen.

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Das Photosynthetisch wirksame Licht für Pflanzen (PAR) reicht von 400-700 nm. Vielleicht sollte sich ein Sensor mal daran orientieren. Die Farb-M9 müsste doch rotempfindlich sein? Möglicherweise auch nicht so sonderlich. Vielleicht beruht darauf die etwas undifferenzierte Wiedergabe von Rottönen und Grüntönen von Laub?

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