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Als die Welt in Griechenland noch in Ordnung war...


kologeros

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Kalamata, November 1984, In der Alten Markthalle.

(M3, Cron 2/50mm, Kodakchrome 25)

 

Kaum zwei Jahre später wurde Kalamata durch ein schweres Erdbeben zu gut einem Drittel zerstört.

Auch die Alte Markthalle fiel dem Beben zum Opfer. Sie wurde zwar vor einigen Jahren wieder aufgebaut; da aber der Marktbetrieb zwischenzeitlich in einen hässlichen, aber funktionalen und verkehrsgünstig gelegenen Neubau an den Stadtrand verlegt wurde, führt die alte Halle in der Altstadt bis heute ein Schattendasein.

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Man merkt den Bildern ihr Alter an, vor allem der Agfa sieht eher grauslich aus - aber immer noch besser als meine Agfa Dias vom ende der Siebziger, Anfang der Achtziger: Da waren kaum noch Farben zu erkennen, während die Fujis im selben Magazin frisch waren, als wären sie erst genster aus dem Labor zurückgekommen.

 

Der Kodachrome hat eine charmante Anmutung, passt perfekt zum Motiv.

 

Marcus

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Man merkt den Bildern ihr Alter an, vor allem der Agfa sieht eher grauslich aus - aber immer noch besser als meine Agfa Dias vom ende der Siebziger, Anfang der Achtziger: Da waren kaum noch Farben zu erkennen, während die Fujis im selben Magazin frisch waren, als wären sie erst genster aus dem Labor zurückgekommen.

 

Der Kodachrome hat eine charmante Anmutung, passt perfekt zum Motiv.

 

Marcus

 

Immerhin kann man die vor 30 Jahren analog aufgenommen Dias noch anschauen, auch wenn die Farben teilweise "grauslich" anmuten: AGFA verblaut, Fuji vergrünt zusehends. Nur KODAK verliert insgesamt relativ gleichmäßig an Farbe und entwickelt sich in meinem Dia-Archiv langsam vom "Bunt"-Film zum Farbfilm ;).

 

Ob allerdings die Betrachtung alter Digitalaufnahmen nach 25 bis 30 Jahren noch möglich sein wird, wage ich in Anbetracht der bisher häufigen Wechsel der digitalen Speichermedien zu bezweifeln.

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Ich finde gar nicht, dass das "grauslich" aussieht. Finde die Bilder richtig gut.

Aber ob Mitte der 80er wirklich noch "alles in Ordnung" war? Wohl eher wurde das Dilemma nur noch nicht gesehen. Die Weichen waren schon gestellt (zu hohe Löhne, zu viele Beamte, zu früh in Rente und vor allem zu wenige, die Steuern bezahlen)...

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Aber ob Mitte der 80er wirklich noch "alles in Ordnung" war? Wohl eher wurde das Dilemma nur noch nicht gesehen.

 

Guter Hinweis. Ähnlich ist es doch bei uns auch. An vielen Stellen, wo heute die Misere beklagt wird, haben die schlechten Gewohnheiten und das Verschieben schon vor Jahrzehnten begonnen ...

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Ich finde gar nicht, dass das "grauslich" aussieht. Finde die Bilder richtig gut.

Aber ob Mitte der 80er wirklich noch "alles in Ordnung" war? Wohl eher wurde das Dilemma nur noch nicht gesehen. Die Weichen waren schon gestellt (zu hohe Löhne, zu viele Beamte, zu früh in Rente und vor allem zu wenige, die Steuern bezahlen)...

 

Natürlich war schon damals vieles nicht in Ordnung, allerdings wurden die wirtschaftlichen Probleme durch eine weiche Währung kaschiert, die es einerseits den Touristen erlaubte, in Griechenland preiswert zu urlauben, und die es andererseits den Griechen ermöglichte, v. a. ihre landwirtschaftlichen Produkte zu mehr als kostendeckenden Preisen auf den Exportmärkten abzusetzen. Geerntet wurde damals von Griechen, und das zu Löhnen, die immerhin ein Leben deutlich oberhalb es Existenzminimums ermöglichten.

Im vergangenen Jahr verrotteten die Paprika-, Tomaten- und Melonenernten auf den Feldern, weil sie zu konkurrenzfähigen Euro-Preisen auf den Exportmärkten nicht platziert werden konnten. Lediglich der Spargel wird zu Schleuderpreisen exportiert - die Griechen können ihn sich schon lange nicht mehr leisten.

Das qualitativ sehr hochwertige griechische Olivenöl wird traditionell zum großen Teil von italienischen Herstellern aufgekauft, mit italienischem Öl verschnitten und als italienisches "Virgin"-Öl auf den Markt gebracht.

Geerntet wird übrigens häufig von Albanern, Afghanen und Pakistanern...

 

Der Niedergang begann bereits vor weit mehr als 100 Jahren nach Ende der Türkenherrschaft und verstärkte sich nach Ende der Obristen-Diktatur 1974, als sich die KleptokratInnen der beiden großen Parteien "Nea Dimokratia" und "PASOK" gegenseitig darin zu übertreffen versuchten, Wählerstimmen mit Arbeitsplätzen im öffentlichen Dienst zu bezahlen und sich selbst ganz nebenbei die Taschen zu füllen, sobald sie an der Macht waren.

Aufgrund der schwachen, immer wieder abgewerteten Drachme konnte das System überleben, allerdings nur bis zur Einführung des Euro. Der Rest ist bekannt...

 

Trotz aller Vorbehalte gegen den Titel des Threads werde ich immer wieder mal Fotos aus Zeit posten, als die Welt in GR noch in Ordnung schien.

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