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Nachdenklich


sinope73

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Ich meine, man kann erahnen, wo die fotografische Reise hingehen soll. Du arbeitest an einer eigenen Form des visuellen Ausdrucks, Deine Bilder sollen mit herkömm­lichen Sehgewohnheiten brechen, vielleicht Spannung erzeugen oder Fragen provozieren, auf jeden Fall eine eigene Anmutung haben, Du suchst nach Deiner foto­grafischen Handschrift oder Deinem Stil. (Ich formuliere das jetzt einfach mal so zusammengewürfelt. Korrigiere mich, wenn ich daneben liege.)

Die Frage, die sich für mich anschließt, lautet: Warum?

Was willst Du dem Bildbetrachter sagen? Welche Geschichte erzählst Du? Gibt es eine Botschaft? Was willst Du sichtbar machen? Was sollen Deine Bilder beim Betrachter bewirken? Was soll er erkennen, denken, fühlen, spüren?



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Das sind recht treffende Feststellungen und verdammt gute Fragen. Sehr in diese Richtung taste ich mich auch vor.

Eigentlich mag ich Bilder, die etwas kryptisch daher kommen, bei denen man aber etwas erahnen kann. Die Bilder von Saul Leiter sind beispielsweise so.

Ich mag Unschärfen (wenn etwas im Bild scharf ist, wo das Auge Orientierung findet), authentische Farben sind mir nicht immer wichtig. Überstrahlungen, wenn sie dem Bild dienen, find ich interessant.

Zuerst bewegen mich Bilder, die einen Zugang zum Unterbewussten vermuten lassen.

Eine Kamera ist so gesehen für mich so eine Art Seelenbarometer.

Die Aussage eines Bildes für den Betrachter hab ich meist beim Fotografieren kaum im Blick. Das kommt dann erst bei der Bildbearbeitung, und oft vermisse ich selbst eine "Botschaft" in meinen Bildern.

Ich weiß, dass da noch ein gutes Stück des Weges vor mir liegt, aber auch, dass es sich lohnt.

Beim vorliegenden Bild z. B. denke ich, man könnte durch das Verschwimmen des Fensterausblicks in Helligkeit tagträumende Gedanken suggerieren. Der Fotograf ist gar nicht da, bzw. wird nicht bemerkt, er nimmt nur die Stimmung (in sich) auf. Das ist jetzt aber nur ein Tasten...

 

Deine Gedanken dazu sind jedenfalls hilfreich und ordnend. Einigem davon werde ich versuchen genauer nachzugehen und umzusetzen, den Betrachter schon bei der Aufnahme etwas mehr im Blick zu haben beispielsweise.

 

Vielen Dank für Deine intensive Auseinandersetzung mit dem Bild (und mir). Das ist selten hier im Forum.

 

___________

Gruß sinope

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ja das passt schon,

diesmal finde ich einen fokuspunkt.

solche bilder zu kritisieren fällt schwer,mehr fensterdurchsicht und weniger kopf

fände ich nicht schlecht(hochformat).

die farbigkeit ist schon ok ,wenn auch nicht mein fall,

das rote tuch(?) lenkt nur ab....

 

lambda

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@ lambda - Du machst so viele, so gute Bilder und hast einen eigenen, wieder erkennbaren Stil.

Aber für mich ist es so, dass eben jeder Vogel sein eigenes Lied singt.

 

Das ganz Andere kann doch auch gut sein und nebenher bestehen. Deine Bilder haben manchmal so was Dramatisches, das einen ja regelrecht ins Bild zieht, das finde ich oft sehr beeindruckend.

 

Mich interessieren bei den Bildern, die ich machen möchte, mehr so ganz kleine, stille Alltagsmomente, und die mag ich meist sogar noch etwas verstecken. Vielleicht ist das nicht jedermanns Sache....

 

Ist aber mein Weg.

 

Danke für Deine Beschäftigung mit dem Bild.

 

___________

Gruß sinope

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...mir gefällt die reduzierte Farbigkeit bzw. die reduzierte Sättigung hier sehr gut. Aber warum wurde nicht ein etwas niedrigerer Standpunkt gewählt, der es dem Blick des Betrachters ermöglichst hätte, nicht an der Heizung hängen zu bleiben, sondern evtl. in der "Unschärfe hinter der Fensterscheibe" spazieren gehen zu können? - Wie auch immer: ein interessanter Ansatz. Weiter so! LG, Dirk

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@ muellerman - interessante Gedanken.

 

Der Standpunkt soll schon so sein, weil ich als Fotograf eigentlich nicht vorkommen will, so wenig Inszenierung wie möglich.

Der Alltag ist so wie er ist, da gehört auch ein Heizkörper dazu.

 

Die Stimmung soll eher durch die Abschwächung der Farben verdeutlicht werden.

 

Ich suche mehr nach "Meta-Ebenen", das klingt vielleicht etwas hochtrabend und ist ja auch verdammt schwer umzusetzen.

 

Deshalb tue ich mich ja auch so schwer mit meiner Suche und freue mich aber auch so aufrichtig über ernsthafte Auseinandersetzung mit meinen Bildern...

______________________

Dank und Gruß von sinope

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@ muellerman - interessante Gedanken.

 

...Deshalb tue ich mich ja auch so schwer mit meiner Suche ...

 

..und aus diesem Grund finde ich Sucher gut. Steht man Suchern positiv gegenüber, sinds Finder - und jemand der viel findet, muss doch der glücklichste Mensch der Welt, sein, oder nicht?

 

Insofern: Weiterhin viel Spaß beim Finden..:) LG, Dirk

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Hallo, der #7 von muellerman hat mir irgendwie keine Ruhe gelassen. Da war ja auch was dran, deshalb muss ich noch mal eine kleine Variante versuchen.

 

...wieder M 50 (ein wenig crop)

[ATTACH]261521[/ATTACH]

 

vielleicht besser, möglicherweise einfach nur anders...

 

___________

Gruß sinope

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