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Barytpapier - richtige Wässerung?


Guest user67033

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Guest user67033

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Liebes Forum,

ich habe gestern mein erstes Paket mit (für mich) richtig teurem Barytpapier erhalten (bisher hatte ich nur altes ORWO Barytpapier und diverse PE). Es handelt sich um ADOX Fine Print. Ich habe mich sofort nachts noch in die Duka gestellt um es auszuprobieren, es sind drei schöne Abzüge geworden, das dicke Papier mit "Papiergefühl" :rolleyes: gefällt mir sehr gut, ich frage mich aber ob ich die Wässerung richtig angestellt habe und möchte von euch wissen:

 

Kann man überprüfen, ob eine Wässerung erfolgreich/ausreichend war?

 

Ich habe die Bilder 2,5min in RolleiNeutral fixiert. Im Datenblatt steht, dass dieser neutrale Fixierer die Wässerungszeiten verkürzt und Wässerungshilfen überflüssig macht. Mein Vorgehen war:

 

-in Dektol 1:2 entwickeln

-abspülen

-Stopbad

-2,5min RolleiNeutral fixieren

-1min unter laufendem Wasserhahn lauwarm abspülen

-ca. 30min in einem 10l Eimer mit 20°C Wasser (Wasserwechsel 2mal)

-abschließend nochmal 1min einzeln unterm Wasserhahn abspülen

 

Einen Wascher oder ähnliches Gerät besitze ich nicht, nur die Badewanne, einen großen Eimer, und diverse Schalen.

 

Ich würde mich über Kritik und Tips sowie die Beantwortung meiner obigen Frage sehr freuen!

 

Ich wünsche allen einen schönen Sonntag,

Horst

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Das erstmalige Abspülen beseitigt die meisten Chemikalienreste auf der Oberfläche des Papiers. Der Fixierer im Papier wird wassersparend am besten durch häufigen Wasserwechsel erreicht. Die Wassermenge muss nicht sehr groß sein (Schale reicht), wichtiger ist ein mehrmaliger Wechsel nach jeweils wenigen Minuten. Zweimaliger Wechsel reicht wohl nicht, ich habe fünfmal im Kopf - bin da aber nicht mehr sicher, da ich immer fließend gewässert habe.

 

Elmar

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Einen funktionierenden Barytwascher mit Rüttelfunktion (Paterson) habe ich zwar, aber seit etlichen Jahren spüle ich den Fixierer mittels vollständigen Wasserwechsels aus.

 

Dabei schichte ich einfach die 7 bis 12 Blatt Barytpapier (aus einer Duka-Session) von der einen Schale hinüber in die wassergefüllte andere Schale. Die erste Schale wird ausgespült und mit frischem 20°C-Wasser gefüllt, so dass die Bilder nach 5 min aus der zweiten Schale wieder einzeln zurück in die erste Schale gepackt werden können. Das ganze passiert insgesamt zwölf Mal, dann ist eine Stunde herum.

 

Diese Auswässerung ist vollkommen ausreichend, wie ein entprechender Test gezeigt hat (Amaloco, basierend auf Permanganat).

Grundbedingung für eine erfolgreiche Auswässerung ist immer ein sorgfältiger Fixierprozess: Ich verwende Tetenal Superfix plus 1+3 in einer Zweibad-Fixage: 30 Sek. + 30 Sek., wobei das zweite Bad für jede Duka-Session frisch angesetzt wird. (Das zweite Bad aus der vergangenen Sitzung wird zum Erstbad in der aktuellen Sitzung.)

Nach der Fixage wird kurz abgespült (durch wassergefüllte Schale ziehen), dann folgt eine Auswässerungshilfe gemäß Herstelleranweisung. Erneut wird abgespült in separater Schale, und jetzt können die einzelnen Blätter in einer tieferen Schale gesammelt werden, um schließlich gemeinsam die Schlusswässerung zu erhalten - wie anfangs beschrieben. Das ganze geschieht bei 20°C, damit die Emulsion keinen Schaden nimmt.

 

Ludwig

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5x für jeweils ein bis zwei Minuten, danach ist Baryt archivsicher gewässert.

 

Eine halbe Stunde Badedauer in derselben Brühe bringt nichts. Eine halbe Stunde unter fließend Wasser bringt etwas: Nämlich den Wasserwerken Umsatz.

 

Wer Gürtel und Hosenträger nutzt, wird sich im Laborfachhandel eine Auswässerungskontrolle kaufen (und danach sehen, daß 5x wie oben beschrieben völlig zureichend ist).

 

Beste Grüße,

Franz

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Guest user67033

Super, es ist also kein Hexenwerk. Danke für eure Antworten, ich werde das bei der nächsten Sitzung so machen.

Übrigens habe ich soeben die drei ersten Abzüge unter dem Bücherstapel hervorgeholt: es gibt kein zurück mehr zu PE :)

Eine schöne Woche euch,

Horst

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es gibt kein zurück mehr zu PE :)

Ich muss ja zugeben, schon oft sehnsüchtig von PE-Papier geträumt zu haben! Die Glanztrocknung bei Baryt wurde mir im Fotoladen als höchstgradig kompliziert bescheinigt (von der Laborantin! – ich selbst habe es noch nie hinbekommen), die Fussel, die sich vom Leinen der Trocknerpresse in feuchte Gelatine pressen, sind auch nicht wirklich als angenehm zu bezeichnen, und vergilbt sind viele meiner Abzüge leider nach sehr kurzer Zeit schon. Gut, letzteres Problem habe ich nicht mehr, seitdem ich in zwei Bädern fixiere*.

 

Baryt ist schön und gefällt mir, aber PE hat schon seine Vorteile! Der Nachteil der Haptik entfällt im Bilderrahmen allemal! Bleibt nur der "Plastiklook". Ist der wirklich so furchtbar?

 

Gruß

dejan

 

 

*Den Fixierer einfach aufteilen auf zwei Wannen und in jeder Wanne die Hälfte der eigentlichen Zeit baden. Oder hier nochmal nachlesen:

Schwarzweiss-Magazin Wollstein 12/2000

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Ich finde den Plastiklook nicht schlimm. Es spielt sich hauptsächlich im Kopf ab, wenn man beide Papiere gleichzeitig in der Hand hat. Wie Du schon schriebst: Hinter Glas bemerkt man es kaum.

 

Einen Nachteil hat PE allerdings: Es verzieht sich mit der Zeit und wirft größere Wellen. Das haben ein Freund und ich immer wieder festgestellt. Aktuell habe ich noch drei PE-Abzüge im Format 30x40 im Büro hängen (nicht aufgezogen, mit Passepartout); die wellen sich auch, ich finde es aber nicht störend. Bei Baryt hat man in der Regel auch keine perfekte Planlage.

 

Elmar

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  • 6 years later...

Dabei schichte ich einfach die 7 bis 12 Blatt Barytpapier (aus einer Duka-Session) von der einen Schale hinüber in die wassergefüllte andere Schale. Die erste Schale wird ausgespült und mit frischem 20°C-Wasser gefüllt, so dass die Bilder nach 5 min aus der zweiten Schale wieder einzeln zurück in die erste Schale gepackt werden können. Das ganze passiert insgesamt zwölf Mal, dann ist eine Stunde herum.

 

Hallo Ludwig!

mich interessiert, ob die 7 - 12 Blatt nicht aneinanderkleben?

Ich wage nicht mehr als 2 Blätter in einer Schale zum Wässern zu legen, weil ich fürchte, dass sie sich sonst "behindern" würden, indem der Kontakt zum Wasser zu stark eingeschränkt wäre. Liege ich falsch mit meiner Annahme?

 

liebe Grüße, Marty

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