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Graffiti, Graffiti, Graffiti...


thowi

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Wären Graffiti Werke berühmter Künstler, würde es kaum einer wagen, sie abzufotografieren und hier einzustellen und der Betreiber würde die Bilder wegen Copyright-Schwierigkeiten zu recht sofort löschen. Mit Graffiti meinen wir, genau das tun zu dürfen, aber wir strunzen mit fremden Sachen.

Besser finde ich es, wenn gezeigt wird, in welchen Kontexten die Graffiti sich befinden und welche Funktion sie haben. Beispielhaft ist für mich dafür #111 von Dietmar, weil es eine ganze Welt aufreißt.

Ich selbst habe zwar mal ein Graffitiprojekt an einer Dortmunder Fachhochschule (auch photographisch) betreut, diese Bilder haben allerdings nur dokumentarischen Charakter

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... aber wir strunzen mit fremden Sachen...

 

Das sehe ich nicht so. Der Protagonist ist nicht der Fotograf, sondern der "unbekannte Künstler" und sein "Kunstwerk". Der Fotograf "transportiert" die Kreationen nur.

 

Gerade die Sprayer dürften gegen die Präsentation ihrer teilweise sehr kreativen Werke auf dieser zusätzlichen Plattform wenig bis nichts einzuwenden haben. So mancher würde sich vermutlich bei den "Strunzern" für das Zeigen gerne bedanken.

 

Gruß

Alex

Edited by halmsen
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Das sehe ich nicht so. Der Protagonist ist nicht der Fotograf, sondern der "unbekannte Künstler" und sein "Kunstwerk". Der Fotograf "transportiert" die Kreationen nur.

 

Gerade die Sprayer dürften gegen die Präsentation ihrer teilweise sehr kreativen Werke auf dieser zusätzlichen Plattform wenig bis nichts einzuwenden haben. So mancher würde sich vermutlich bei den "Strunzern" für das Zeigen gerne bedanken.

 

Gruß

Alex

 

sehe ich auch so.

 

unter diesem Gesichtspunkt sollte man Graffiti von Schmierereien unterscheiden. Damit die sog. Künstler, die letztlich "beschmieren" keine Plattform erhalten. So dachte ich mal.

 

Aber heute sehe ich manche "Schmierereien" auch als gesellschaftlichen und politischen Protest, deshalb stelle ich auch solche Bilder ein. Bei Manchem sitzt der Frust tief...

 

Deshalb noch eine Variante zu #117:

 

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Holger, das Graffito, das Du zuletzt eingestellt hast, ist ganz sicher keine Kunst, sondern eine "Duftmarke", die da jemand hinterlassen hat; diese Zeichen dienen der Markierung des eigenen Reviers. Adressat ist nicht die Allgemeinheit sondern die Konkurrenz. Und scheußlich sind sind sie allemal, auch wenn "Frust" (gemeint ist, nehm ich an, Frustration) als Motiv mitschwingen sollte.

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Holger, das Graffito, das Du zuletzt eingestellt hast, ist ganz sicher keine Kunst, sondern eine "Duftmarke", die da jemand hinterlassen hat; diese Zeichen dienen der Markierung des eigenen Reviers. Adressat ist nicht die Allgemeinheit sondern die Konkurrenz. Und scheußlich sind sind sie allemal, auch wenn "Frust" (gemeint ist, nehm ich an, Frustration) als Motiv mitschwingen sollte.

 

ja, ich denke, damit hast Du Recht.

 

Aber ich meine, das die Frustration so groß ist, dass eben solche gesellschaftlichen Auswirkungen überhaupt möglich sind (Wildnis Großstadt, bzw. Wildnis Gesellschaft?). Dafür bedarf es schon einer gewissen Einstellung zum Eigentum anderer und einer gewissen Ignoranz gegenüber der Umgebung, in der man leben will/muß. Und damit meine ich auf der einen Seite die Verlierer der Gesellschaft, auf der anderen Seite die sog. Gewinner.

 

Deshalb fand ich die Kombination Land Rover, Schieferfassade, "Duftmarke" interessant.

 

Hier versuchte ich, über die Graffiti/Schmiererei und die Zeichen des Wohlstandes diesen gesellschaftlichen Bruch anzudeuten.

 

War es nicht so in etwa das, was Du weiter oben "angemahnt" hattest?

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Holger, das Graffito, das Du zuletzt eingestellt hast, ist ganz sicher keine Kunst, sondern eine "Duftmarke", die da jemand hinterlassen hat; diese Zeichen dienen der Markierung des eigenen Reviers. Adressat ist nicht die Allgemeinheit sondern die Konkurrenz. Und scheußlich sind sind sie allemal, auch wenn "Frust" (gemeint ist, nehm ich an, Frustration) als Motiv mitschwingen sollte.

 

Ich habe mir mal von einem Polizisten, der sich beruflich ausschließlich mit Graffiti befasst hat, die unterschiedlichen Darstellungsformen und Funktionen von Graffiti erläutern lassen (das meiste allerdings längst wieder vergessen).

 

Nach seiner Interpretation sind "echte" Graffiti immer Schriftzeichen (style writing) - also Symbole für Sprache, die eine ganz konkrete Aussage enthalten. Er unterschied Tags von Blow-Ups. Das in #123 ist mit Sicherheit ein Tag. Es zeigt nicht unbedingt ein bestimmtes Revier an, kann aber auch diese "Duftmarken"-Funktion haben. In der Regel hielt mein Polizei-Experte Tags nicht für Kunst, er machte aber dann eine Ausnahme, wenn das Tag auf eine ganz bestimmte - kalligraphische - Art gestaltet ist. Dann sagt das "Tag" nicht nur "Ich war hier", sondern auch: "Mein Tag gestalte ich so, dass es niemand nachmachen kann." Wenn man dann #117 anschaut, sieht man den Unterschied: jemand anderes hat seinen Tag auch in Weiß daneben gesetzt, er konnte es aber nicht, noch weniger konnte es der, der in Violett irgendwas hingekrakelt hat. Mein Polizist war über solche Unfähigkeiten und Verunzierungen von guten Tags jedesmal regelrecht beleidigt.

 

Ein echtes Graffiti - und wenn es denn gelingt - für meinen Polizisten in jedem Fall Kunst, ist aber ein Blow Up. Richtige und dann auch gute Blow Ups sind verhältnismäßig selten, weil sie sehr schwer sind. Es sind Schriftzeichen, die in der Darstellung so aufgeblasen, schief gestellt und verfremdet werden, dass der Schriftcharakter völlig in den Hintergrund tritt und aus der Buchstabenfolge ein eigenständiges Bild wird. Die horizontalen Figuren hinter den Stühlen auf #116 sind ziemlich gute Blow Ups, der "gemalte" Hintergrund, ist nur die Leinwand, auf denen sie sich befinden. Auf den Stühlen gibt es dagegen nur Tags primitivster Sorte. Es fällt aber auf, dass anscheinend keiner der Tag-Schmierer sich an das Blow-Up dahinter traut. Dies wäre der übelste Übergriff und wird in der "harten" Writer-Szene ziemlich massiv sanktioniert. (Mein Polizist hatte ziemlich viel Arbeit mit solchen Fällen, seine Sympathie lag aber ganz offensichtlich bei den Tätern - also den Blow-Up-Künstlern - und nicht bei den Opfern - also den Tag-Schmierern).

 

Eine weitere Steigerung der Blow-Ups sind Bilder, die - scheinbar - ein erkennbares Motiv darstellen, in Wahrheit aber auch nur verfremdete Schriftzeichen sind. Wenn man sich den Clown in #106 näher ansieht, kann man - vielleicht - erkennen, dass da noch Ursprünge in Schriftzeichen vorhanden sind. Wahrscheinlich ist das aber nur eine Benutzung des Graffitti-Stils jenseits der reinen Lehre. Für den Polizisten waren das keine Graffitti mehr, sondern Wandmalereien, die gegenüber den echten Blow-Ups minderwertig sind - Kunstgewerbe sozusagen.

 

Wenn man will, kann man in der Betrachtungsweise des Polizisten einige Parallelen zu aktuellen Diskussionen hier über Fotos sehen; muss man aber nicht. Jedenfalls finde ich seine - vielleicht von den Graffiti-Leuten selbst gar nicht geteilte - Erkenntnis, dass die "echte" Kunst, immer eine Schrift mit einer bestimmten, aber nur sehr schwer erkennbaren Aussage ist, und das Bild nur zur Verhüllung der Aussage darüber gelegt wird, sehr erhellend. Das könnte man auch auf Fotos anwenden, wenn man will.

Edited by UliWer
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Hab auch nochmal welche...

 

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hab noch was - ein bischen ungewöhnlich ...

;)

 

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OLAF

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Leica R9, Elmarit R 1:2,8/ 35mm, T- Max 400

 

Gruß

Thomas

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ein etwas anderes

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und noch eins

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