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Warum wir analoge Fotoarchive brauchen


man:men

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Die Dauerhaftigkeit digitaler Fotoarchive ist sowieso sehr fraglich. Themen wie Datensicherheit, Datenverlust durch defekte Festplatten, Haltbarkeit digitaler Speichermedien, die (Aus)Lesbarkeit älterer digitaler Speichermedien mit neueren Computersystemen, die Qualitätsverluste bei ständigen Umspeichern etc.

 

Ich denke, dass wertvolle historische Aufnahmen alalog viel eher den nachkommenden Generationen zugänglich sein werden, als technisch aufgrund der begrenzten Haltbarkeit bedingte digitale Kurzzeitarchive.

 

Ich werde daher weiterhin hauptsächlich (ca. 90%) analog fotografieren. Ich habe als Amateur in den letzten Monaten ca. 100 neue Filme gekauft.

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mein Reden - digital in der Welt der Printmedien, warum nicht: die eMail hat auch das papierhafte Briefformat !teilweise! ersetzt: jedoch nicht ganz und das hat auch seinen Grund :-)

In der Diskussion eines Wechsels von analog nach digitoll bleibt mir immer wieder Frage, was soll an meinen privaten Diaschauen anders werden, wenn ich einen PC einsetze - ich arbeite seit über 20 Jahren mit PCs, die digitalen Formate meiner Texte haben sich seitdem permanent verändert, meine Dias von vor 30 Jahren sind immer noch "zu öffnen".

Der Filmkauf ist schwieriger geworden, aber nicht unmöglich.

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Existierende, silberholgenid-basierende Archive zu bewahren (wie im Artikel

angesprochen) ist wichtig, um die Gesamtheit des Artefakts einschließlich

des tragenden Mediums zu erhalten.

 

Auch hat die "analoge" Fotografie auch heute noch ihre Berechtigung und

viele Anhänger bzw. Liebhaber (mich zum Beispiel).

 

Andererseits ist die gebetsmühlenhafte Wiederholung, digitale Datenspeicherung

sei "unsicher und verlustbehaftet" schlicht unzutreffende Polemik.

Digitale Daten - egal ob Text, Bild oder Ton - sind nicht körperlich und damit

vollständig anders zu behandeln als "analoge" (Film, Abzug, Tonband, usw.).

 

Wenn ich ein Filmarchiv mit einem digitalen Archiv vergleichen will, darf ich mich nicht

auf "abstürzende Festplatten" oder "nicht lesbare CDs" beziehen - es sei denn

mein Filmarchiv besteht aus chemisch mäßig verarbeiteten Filmstreifen (Großlabor)

die lose in einem Schuhkarton herumfliegen, den ich im feuchten Keller lagere.

 

Oder anders: die 99 Euro Festplatte bzw. die DVD-ROM für 19 Cent pro Rohscheibe

auf einem 49 Euro - Brenner mit 16-facher Geschwindigkeit verarbeitet

haben mit "Archiv" nichts zu tun.

 

Ich hatte kürzlich eine Datei auf dem Rechner, die in den 1980ern auf einer IBM /36

mit einem inzwischen verschwundenen Programm erstellt wurde. Ein Jahresabschluss.

Das Original-Magnetband ist inzwischen vergammelt und vernichtet (trotz Lagerung im Tresor).

Die Kopie aus dem professionellen digitalen Archiv des Dienstleisters

war 100% fehlerfrei und konnte ohne Verluste in Excel importiert und verarbeitet werden.

 

Archivierung bedeutet Aufwand - Analog wie Digital.

 

/Christian

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Solange der Diaprojektor noch funktioniert bzw. Ersatz beschafft werden kann.

 

Das ist mit einem digitalen Datenspeichergerät per se nicht anders.

 

Es macht aber wesentlich mehr Arbeit, digitale Bilder/Daten zu archivieren und zu pflegen.

 

Ich war die letzten Wochen etwas immobilisiert und hab die Zeit genutzt, SW-Negative aus dem Jahr 1966 - Ostern in Paris - zu digitalisieren und auf A4 zu drucken. Einwandfrei. Die Archivierungstätigkeit der letzten 46 Jahren bestand lediglich darin, die Negative in Hüllen und diese in einen Ordner zu geben, die Aufnahmedaten in eine Liste einzutragen und den Ordner in einen Schrank zu stellen.

 

Wie oft hätten digitale Bilder in dieser Zeit umkopiert werden müssen?

 

Grüße

Gertrud

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.... Die Archivierungstätigkeit der letzten 46 Jahren bestand lediglich darin, die Negative in Hüllen und diese in einen Ordner zu geben, die Aufnahmedaten in eine Liste einzutragen und den Ordner in einen Schrank zu stellen.

 

Wie oft hätten digitale Bilder in dieser Zeit umkopiert werden müssen?

 

Grüße

Gertrud

Irgendwann sind die digitalen Bilder irgendwie weg. Bislang habe ich immer irgendwo eine Sicherungskopie gefunden. Aber wie wird es später sein? In gut gehüteten digitalen Archiven werden sie gut behütet bleiben, aber die anderen Schätze? Möglicherweise überleben sie im Web, auf privaten Rechnern und Festplatten zum größten Teil nicht.

Alles was bleiben soll fotografiere ich analog.

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Alles was bleiben soll fotografiere ich analog.

 

;) genau - meine Meinung.

 

PS: ich mag mir garnicht die Gesichter des Entsetzens vorstellen wollen, wenn es dann mal ( irgendwann ) heißt: "Datei oder Format nicht (mehr) lesbar" :eek:

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Es macht aber wesentlich mehr Arbeit, digitale Bilder/Daten zu archivieren und zu pflegen.

 

Ich war die letzten Wochen etwas immobilisiert und hab die Zeit genutzt, SW-Negative aus dem Jahr 1966 - Ostern in Paris - zu digitalisieren und auf A4 zu drucken. Einwandfrei. Die Archivierungstätigkeit der letzten 46 Jahren bestand lediglich darin, die Negative in Hüllen und diese in einen Ordner zu geben, die Aufnahmedaten in eine Liste einzutragen und den Ordner in einen Schrank zu stellen.

 

Wie oft hätten digitale Bilder in dieser Zeit umkopiert werden müssen?

 

Grüße

Gertrud

 

Mal anders betrachtet:

 

Mangels Dunkelkammer (warum sonst sollte man scannen und drucken?) war eine

neue Technologie nötig (PC und Drucker) für die zusätzlich ein spezielles

Gerät zum Zugriff auf nicht kompatible Medien (Diascanner) nötig war.

 

Dazu kommt der Zeitaufwand des Sichtens und Sortierens (Mangels Schlagwortsuche).

 

Insgesamt ein paar Tausender und "einige Wochen" Zeit um die 46 Jahre alten

Informationen wieder zugänglich zu machen.

 

 

Film ist Film und hat seine Berechtigung - das steht ausser Frage.

Für den Privatmann mit Handarchiv hat Film sogar Vorteile in der Haltbarkeit

der Medien, ist dafür aber teurer (Gesamtkosten pro Aufnahme über die Zeit).

 

Ich selbst mache annähernd genauso viele Aufnahmen auf Film wie digital.

 

 

Nur dieser bodenlose Unsinn, dass Film per Definion so viel sicherer wäre

als alles Digitale, dass man ständig umkopieren müsste und - sehr drollig -

dass es beim Umkopieren Verluste gäbe, erzeugt bei mir eine Sträubung der Nackenhaare.

 

/ Christian

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;) genau - meine Meinung.

 

PS: ich mag mir garnicht die Gesichter des Entsetzens vorstellen wollen, wenn es dann mal ( irgendwann ) heißt: "Datei oder Format nicht (mehr) lesbar" :eek:

 

Genau das würde der PC mit Fotodrucker ohne einen (teuren) Diascanner zu

jedem Filmschnipsel sagen, den man in den Laufwerksschacht stopft...:D

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Nur dieser bodenlose Unsinn, dass Film per Definion so viel sicherer wäre

als alles Digitale, dass man ständig umkopieren müsste und - sehr drollig -

dass es beim Umkopieren Verluste gäbe, erzeugt bei mir eine Sträubung der Nackenhaare.

 

/ Christian

 

Nun dann sträub mal schön!

 

Selbstredend werden die digitalen Informationen 1:1 kopiert, aber eben nicht alle immer sauber geschrieben. Das eine oder andere Bit kippt schon mal beim Kopieren oder auch im Verlaufe seiner Magnetisierung. (Gilt auch für MO obwohl um ein Vielfaches sicherer) Wenn dann das Bild hochkomprimiert ist, kann es unlesbar werden.

Deshalb werden in digitalen Hochsicherheitsarchiven grundsätzlich alle Informationen unkomprimiert gespeichert, auch wenn das viel Platz kostet.

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... aber eben nicht alle immer sauber geschrieben. Das eine oder andere Bit kippt schon mal beim Kopieren oder auch im Verlaufe seiner Magnetisierung. ...kann es unlesbar werden.

....

Das sehe ich leider genauso!

Kürzlich waren nach einer Defragmentierung ein paar Dateien innerhalb einer HDAV Show nicht mehr lesbar, obwohl diese am Tage vorher noch sauber vom Programm gelesen wurden. :mad:

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Film ist Film und hat seine Berechtigung - das steht ausser Frage.

Für den Privatmann mit Handarchiv hat Film sogar Vorteile in der Haltbarkeit

der Medien, ist dafür aber teurer (Gesamtkosten pro Aufnahme über die Zeit).

 

Ich selbst mache annähernd genauso viele Aufnahmen auf Film wie digital.

 

 

Nur dieser bodenlose Unsinn, dass Film per Defintion so viel sicherer wäre

als alles Digitale, dass man ständig umkopieren müsste und - sehr drollig -

dass es beim Umkopieren Verluste gäbe, erzeugt bei mir eine Sträubung der Nackenhaare.

 

/ Christian

 

Ich weiß nicht, Christian, wie deine Kostenrechnung Film versus Datei funktioniert, aber bei mir stehen auf der Kostenseite auch die Nachfolgekosten der Dateien wie die fortlaufende Investition in aktuelle HW und SW auf der Rechnung. Meine Filmkosten sind mit der Archivierung in Ablageblätter seit 60 Jahren statisch, nämlich die Miete für den Quadratmeter in der Wohnung. Meine Computerkosten hingegen wachsen seit Beginn der 90er Jahre. Unterbreche ich diese Kette, ist mein digitales Bildarchiv sehr schnell nutzlos.

 

Datenarchivierung über die Jahre bedeutet nicht einfach Umkopieren von Dateien sondern auch Datenkonvertierung auf das jeweils aktuelle Format. Und dies geschieht leider nicht immer verlustlos. Es gibt da so einige nette Überraschungen für die Zukunft: USB 3.0 wird inkompatibel zu USB 1 werden ( nett für die alten externen Festplatten ); nett sind demnächst auch so Datei-Formate wie Microsofts JPEG-HR (ein Container/Codec-Format ähnlich dem Video-Krempel) für die Datenarchivierung.

 

Mir sträuben sich die Nackenhaare höchstens dann, wenn ich die 'Bei mir kommt der Strom aus der Steckdose'-Denke lese.

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Ich weiß nicht, Christian, wie deine Kostenrechnung Film versus Datei funktioniert, aber bei mir stehen auf der Kostenseite auch die Nachfolgekosten der Dateien wie die fortlaufende Investition in aktuelle HW und SW auf der Rechnung. Meine Filmkosten sind mit der Archivierung in Ablageblätter seit 60 Jahren statisch, nämlich die Miete für den Quadratmeter in der Wohnung. Meine Computerkosten hingegen wachsen seit Beginn der 90er Jahre. Unterbreche ich diese Kette, ist mein digitales Bildarchiv sehr schnell nutzlos.

 

Datenarchivierung über die Jahre bedeutet nicht einfach Umkopieren von Dateien sondern auch Datenkonvertierung auf das jeweils aktuelle Format. Und dies geschieht leider nicht immer verlustlos. Es gibt da so einige nette Überraschungen für die Zukunft: USB 3.0 wird inkompatibel zu USB 1 werden ( nett für die alten externen Festplatten ); nett sind demnächst auch so Datei-Formate wie Microsofts JPEG-HR (ein Container/Codec-Format ähnlich dem Video-Krempel) für die Datenarchivierung.

 

Mir sträuben sich die Nackenhaare höchstens dann, wenn ich die 'Bei mir kommt der Strom aus der Steckdose'-Denke lese.

 

...aber die meisten reden sich das digitale Spielzeug schön!

.

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