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Hallo Forum und meine erste Frage


der lux

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Hallo Forum. Hier bin ich.

Bisher habe ich mich nur im Unsichtbaren aufgehalten. Musste nie ein Thema erstellen um eine Frage beantwortet zu bekommen. Ich habe viele Stunden hier bei Euch gelesen. Vielen Dank für dieses tolle Forum. Es ist wahrlich eine ungewöhnlich reichhaltige Quelle für Informationen. Ich habe lange gewartet und abgewogen um mir endlich eine M6(classic) mit einem 50er Cron zu kaufen. Sie liegt nun neben mir auf dem Schreibtisch. Vor einem Jahr hätte ich nicht gedacht irgendwann mal wieder analog zu fotografieren. Aber mir ist klar geworden, dass ich die Film-Ästethik liebe. Vor allem wusste ich nicht was für Kontraste in der Diafotografie erreicht werden können. Atemberaubend meiner Meinung nach. Mit meinen gerade 23 Jährchen bin ich nun stolzer Besitzer einer tollen Kamera. Ich beschäftige mich seit ein paar Jahren mit Fotografie, aber bis jetzt haben eigentlich meine Automatikkameras meine Bilder gemacht. Nun wollte ich richtig manuell fotografieren lernen. Zurück zu den Ursprüngen. Ich habe schon einiges gelesen. Zum Beispiel "Richard Hünecke - Leica M6" und gerade gestern "Adrian Bircher - Belichtungsmessung". Unzählige Fotografen angeschaut. Soweit so gut. Nun hätte ich nicht mein erstes Thema erstellt wenn ich schon perfekt fotografieren könnte. Im folgenden hätte ich eine Frage, die mir wahrscheinlich jeder Leica Kenner beantworten kann. Und dann habe ich noch einige Fragen, die mir wahrscheinlich nicht unbedingt jeder beantworten kann, da ich denke, dass es sich um Profiwissen handelt. Beide Fragen drehen sich um Belichtung und wie man sie misst (leider bin ich aus Bircher nicht sehr schlau geworden).

 

1. Das folgende Bild ( siehe Anhang) stammt nicht von mir. Ich weiß nicht wer es gemacht hat. Ich weiß nur dass es saugut belichtet ist. Es gefällt mir total. Mit meinem bisherigen Wissen würde ich die Belichtung im gekennzeichneten Kreis messen. Wäre das richtig? Wo denkt Ihr hat der Fotagraf die Belichtung genommen? Wie entsteht diese tolle Ästhetik? Könnte das Velvia gewesen sein?

 

 

 

2. Kennt Ihr Joakim Eskildsen? Ich habe mir vor 2 Wochen seine Romareisen gekauft und bin absolut hingerissen. Bitte schaut Euch mal diese Bilder an:

 

Worte zu Bildern - Joakim Eskildsen

 

Hierbei geht's für mich ums absolut eingemachte. Eine bekannte Fotografin aus Berlin konnte mir meine Fragen nicht ausreichend beantworten.

Ich habe bezüglich seiner Bilder noch folgende Infos zu geben. Er hat diese Bilder mit einer Pentax 6x7 Mittelformatkamera gemacht. Filme waren Kodak Potra 400 und Fuji NPH 400. Nun meine Fragen:

 

a) - Kann man solche Bilder mit einer Leica+Summicron erreichen? Mir geht es nicht um die Brennweite sondern um die Bildästethik und Licht.

B) - Oder können nur Mittelformatkameras und deren Optiken solche Bilder hervorbringen. Wenn ja warum und warum unsere Leica nicht.

c) - Wie bekommt der Kerl diese Kontraste hin? oder - Wie misst der die Belichtung? Mit welcher Messmethode?

d) - Wie zaubert der Kerl diese Farben auf den Film? Es kann doch nicht sein, dass diese Filme immer so aussehen. Ist da Photoshop am Werk?

e) - Oder glaubt Ihr, dass der Herr egal mit welcher Kamera, egal mit welchem Film diese Bilder machen kann. Er also eine von Gott gegebene begnadete Fähigkeit hat, ungewöhnlichste Lichtsituationen zu erkennen und diese schon fast märchenhaft abzubilden? (Die Bilder auf der Website sind erst der Anfang, Ihr müsstet mal das Buch sehen).

 

Ich studiere Design und nehme zur Zeit an einem Fotoseminar teil. Nächstes Jahr bin ich in diesem Rahmen eine Woche in Budapest und will Reportagen machen. Ich bin für jeden kleinen oder großen Tipp dankbar um annähernd solche Bilder zu machen wie es Joakim E. beherrscht. Um Komposition, Nähe zu den Menschen oder anderen inhaltlichen Dingen geht es mir in dem Artikel nicht. Gerade zählt für mich nur die Ästhetik. Die anderen Dinge sind im Endeffekt zwar wichtiger, aber das überlasse ich meinen Augen und meiner Kreativität. Ich habe hohe Ansprüche für mein Alter, dem bin ich mir bewusst.

 

Liebe Grüße

 

lux

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Filme waren Kodak Potra 400 und Fuji NPH 400. Nun meine Fragen:

 

a) - Kann man solche Bilder mit einer Leica+Summicron erreichen? Mir geht es nicht um die Brennweite sondern um die Bildästethik und Licht.

B) - Oder können nur Mittelformatkameras und deren Optiken solche Bilder hervorbringen. Wenn ja warum und warum unsere Leica nicht.

c) - Wie bekommt der Kerl diese Kontraste hin? oder - Wie misst der die Belichtung? Mit welcher Messmethode?

d) - Wie zaubert der Kerl diese Farben auf den Film? Es kann doch nicht sein, dass diese Filme immer so aussehen. Ist da Photoshop am Werk?

e) - Oder glaubt Ihr, dass der Herr egal mit welcher Kamera, egal mit welchem Film diese Bilder machen kann. Er also eine von Gott gegebene begnadete Fähigkeit hat, ungewöhnlichste Lichtsituationen zu erkennen und diese schon fast märchenhaft abzubilden? (Die Bilder auf der Website sind erst der Anfang, Ihr müsstet mal das Buch sehen).

 

lux

 

Hallo lux,

erstmal willkommen hier!

 

Deine erste Frage kann ich nicht beantworten, da kein Bild zu sehen ist.

 

Zu deinem zweiten Fragenkomplex etwas Grundsätzliches: Joakim E. ist ein Meister seines Fachs.

Warum?

1. Er kann Licht sehen

Was das ist? Er sieht, wann das Licht eine nähere Betrachtung mit dem Sujet lohnt

2. Er kann Szenerien zu einem Bild komponieren

Was das ist? Er verdichtet die ihn umgebende Masse an Informationen zu einem sehenswerten Bild.

Da wirst du einiges an Training brauchen!!! (Die M6 ist übrigens ein super-Werkzeug für das Erlernen bewusster Fotografie)

3. Er verwendet Portra 400 NC oder VC(?) (und lässt ihn garantiert nicht in einer Drogerie entwickeln)

Das ist der 400er Film, der bei natürlichem Licht die mit Abstand besten Farbwerte erwarten lässt.

4. Er kann belichten, denn auf seinen Bildern sind so viele verschiedene Lichtsituationen zu sehen, für die jeweils andere Regeln gelten, um zu einem optimal belichteten Bild zu kommen. Er kennt sie alle. (Und ich schreibe gerade kein Buch darüber :))

5. Er hat einen eigenen Stil, was sich u.a. in der Art ausdrückt, wie er Licht / Belichtung setzt (= Wiedererkennungswert)

6. Er wechselt nicht dauernd die Filme. Er hat »seine« offenbar gefunden. Das macht die Ergebnisse für ihn berechenbarer!!!

7. auch mit einer Leica und dem grandiosen 50er Summicron kannst du farblich solche Bilder machen (nicht was die Auflösung enes MF-Negativs betrifft).

 

Der Weg dahin dürfte ein langer werden und es ist nicht mit Rezepturen für Belichtung alleine getan.

8. sich an Großmeistern zu orientieren ist erst mal nicht schlecht. Das hilft gegen Selbstgefälligkeit. Aber es ist u.U. auch ein Quell permanenter Frustration (weil man sie nicht versteht oder sie noch lange nicht erreichen wird)

 

Last but first: die eigene Erfahrung ist durch nichts aber auch gar nichts zu ersetzen!!

Je bewußter du dabei vorgehst, umso schneller wirst du dich entwickeln.

Das ideale Handwerkszeig hast du ja bereits.

 

Du kennst den Spruch mit dem Meister und dem Himmel.

Und auch den von Lao-Tse?

»Auch ein Tausend-Kilometeer-Marsch beginnt mit einem einzigen Schritt.«

So start ist und schreib dir auf, was du wie fotografierst.

 

grüße und viel Spaß dabei

manfred

Edited by man:men
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Deine Fragen kann ich zeitlich nicht beantworten. Aber wenn Du Joakim Eskildsens Fotos aus "Romareisen" im Original gehängt sehen willst, must Du nach Emden in die Kunsthalle fahren, bis 10.1.2010, weiteres hier. Die Stimmung in den Fotos ist einmalig, ich denke, er hat seinen Stil gefunden.

 

Gruß, Karl-Heinz

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@Lux,

einen guten Start ins Foto-Leben wünsche ich.

Ich würde Dir raten, mach Dir keine Gedanken um die Arbeit und die Art des fotografierens von J.Eskildsen. Dieser Platz scheint besetzt.

Mach Deine "eigenen" Bilder und fang an zu fotografieren und trau Dich, Dinge die Dir nicht gefallen auch wegzuwerfen; da könnten Deine hohen Ansprüche an Dich selbst hilfreich sein.

"Rezepte für gute Bilder" a la Catier Bresson oder J. Eskildsen oder andere und eine Kamera die "gute Bilder" macht gibt es kaum. Die wichtigste Arbeit passiert wohl im Kopf. Aber dessen bist Du Dir sicher längst bewusst.

.... und viel Freude bei den Anfängen, ein spannendes Abenteuer!!

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Guest Bernd Banken
Um Komposition, Nähe zu den Menschen oder anderen inhaltlichen Dingen geht es mir in dem Artikel nicht. Gerade zählt für mich nur die Ästhetik. Die anderen Dinge sind im Endeffekt zwar wichtiger, aber das überlasse ich meinen Augen und meiner Kreativität. Ich habe hohe Ansprüche für mein Alter, dem bin ich mir bewusst.

 

Liebe Grüße

 

lux

 

Sorry,

 

das ist schon mal ein falscher Ansatz!

 

Hier eine Fotografin, deren Link ich über Jahre verwahrt habe, fotografiert mit KB digital, glaube ich...auch bei ihr die Nähe zu den Menschen, ohne die geht es nicht.....

 

Carolyn Drake // Documentary Photography

 

oder kaufe dir eine der letzten LFI, da sind die Marokkofotos unseres früheren Mitforenten Stefan Rohner, digital mit M8 gemacht, drin.

 

Kleiner Tipp: Es ist unmöglich, dem Licht von Mumbay, Kalkutta oder Sylt in Oer-Erkenschwick nachzujagen......;)

 

Fang einfach an, lege dich jetzt auf Color fest und übe, übe, übe.

 

Bernd

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auch bei ihr die Nähe zu den Menschen, ohne die geht es nicht.....

 

Es gibt für alles Gegenbeispiele und natürlich auch für diese Behauptung. Da würde mir z.B. Robert Frank einfallen.

 

 

Für den OP:

 

Grundsätzlich ist es so, daß man bei solchen Fragen mindestens vier verschiedene Antworten bekommt, wenn man drei Leute fragt, und das ist ja auch gut so. Hier z.B.

 

Magnum Blog / Wear Good Shoes: Advice to young photographers - the photo blog of Magnum Photos

 

erteilen ein paar recht erfolgreiche Fotografen Ratschläge, die teilweise nicht unterschiedlicher sein könnten. Während einer sagt, man könne gar nicht genug die "alten Meister" studieren, meint der andere, man solle sich die Werke anderer Fotografen möglichst nicht anschauen. Undsoweiter...

 

Zum Thema Lernen hier noch zwei schöne Artikel:

 

The Online Photographer: The Leica as Teacher

The Online Photographer: Why It Has To Be a Leica

 

Die richtige Kamera dafür hast Du ja schon mal... ;)

 

Und mein eigener Senf dazu:

 

  • Was immer Du am Ende machen wirst, ganz wichtig ist die Praxis. Fotografiere so viel und so oft, wie es Dir möglich ist. Von Josef Koudelka wird z.B. berichtet, daß er jeden Tag drei Filme vollknipst, auch wenn er keinen Auftrag hat, nur damit er nicht aus der Übung gerät. Und Albert Mangelsdorff, der zeitweise als einer der besten Jazz-Posaunisten der Welt galt, hat auch nach vierzig Jahren auf höchstem Niveau jeden Tag mindestens eine Stunde geübt, sieben Tage die Woche.
     
  • Höre Dir die Ratschläge von Leuten an, die erfahrener als Du sind. Du mußt dann aber selbst entscheiden, was Du übernehmen willst und was nicht...
     
  • Mach Dein eigenes Ding. Das wird Dir evtl. nicht von Anfang an gelingen, und es kann lange dauern, bis Du herausfindest, was "Dein Ding" eigentlich ist. Aber das sollte zumindest Dein Ziel sein, und nicht das Kopieren anderer.

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Wie erwartet habe ich sehr gute Antworten erhalten. Vielen Dank Euch allen.

 

@ Manfred: Das mit der Frustration ist bei mir tatsächlich so ne Sache."Bewusst vorgehen" ist ein wichtiger Ratschlag. Erfahrung braucht halt seine Zeit. Das habe ich jetzt wieder ein Stück mehr verstanden.

 

@ Karl-Heinz: Danke für den Tipp. Werde aber wohl nicht hin. Ich bin schon neidisch genug bei den kleinen Bildern im Buch ;-)

 

@ Gerd: Manchmal denke ich, dass ich mir dem bewusst bin. Aber ich glaube, dass ich es trotzdem noch nicht verinnerlicht habe. Sonst würde ich nicht so ein Thema hier anfangen und hoffen mir von erfahrenen Fotografen wie Euch Erfahrung abzwacken zu können.

 

@ Bernd: Danke für die Links. Ich kann Dir zustimmen. Bei der Menschenfotografie ist immer die Beziehung zwischen Fotograf und Fotografiertem total wichtig. Ob stark vertraut zusammenlebend wie bei Eskildsen oder eher über Körpersprache spontan sachte abgeknipst wie Winogrand oder Robert Frank ist natürlich davon abhängig wie man auch selber ist. Ich weiß noch nicht wie ich bin.

Das mit dem Licht ist kein schlechter Gedanke.

 

@ nhabedi: Auch Dir danke für die Links. Ich bin total happy wenn ich gute Artikel zu Fotografie bekomme. Das mit dem "alte Meister" studieren ist echt so ne Sache. Ich schwanke auch immer hin und her.

Zitat Garry Winogrand: "Wir wissen zuviel über das Aussehen von Fotografien und Bildern und es ist leicht Bilder zu machen die man kennt aber es ist langweilig, man lernt so nichts. Ich glaube, ich habe einen Weg gefunden wie ich mit dieser Schwierigkeit fertig werde, programmiert zu sein und zuviel über Bilder zu wissen."

Ja ich werde viel üben. Und dabei bestimmt "Meinem Ding" zumindest näher kommen.

 

Ihr helft mir sehr weiter.

merci

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