Mädchenfilm

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Mädchenfilm

Der Begriff wird bisweilen scherzhaft, meist abwertend, für eine neue Generation von Schwarz-Weiß-Negativfilmen verwandt, die im C-41-Prozess, also ebenso wie Color-Negativfilme, entwickelt werden. Bei diesen auch als chromogen bezeichneten Filmen ist zwar auch Silberhalogenid in einer Emulsion auf Trägermaterial aufgebracht, wie beim klassischen SW-Film. Er verfügt aber wie ein Farbfilm über Farbkuppler, die bei der Entwicklung zusammen mit den Oxidationsprodukten des Entwicklers ein schwarzweißes Farbstoffbild ergeben. Das entstandene Bildsilber wird im Bleichfixierbad herausgelöst, es verbleibt nur das "Farb"stoffbild. Sein Hauptvorteil liegt in seiner großen Belichtungstoleranz, hohen Empfindlichkeit sowie gleichzeitig sehr feinem Korn. Da es aufgrund dessen einfacher ist, zu belichtungstechnisch guten Resultaten zu gelangen, wird bisweilen augenzwinkernd von "Mädchenfilm" gesprochen.

Die hohe Belichtungstoleranz erlaubt auch die Belichtung dieser 400-ASA-Filme mit z.B. 800 ASA-Einstellung, ohne deshalb bei der Entwicklung pushen zu müssen, verringert aber auch gleichzeitig die Wirkung von Farbfiltern. Dieser Filmtyp ist wegen des Fehlens von Silber im fertig entwickelten Negativ insbesondere bei Verwendung des ICE-Kratzerentfernungsverfahrens sehr gut zu scannen, während beim klassischen SW-Film das ICE-Verfahren versagen muss.

Link zum Datenblatt des KODAK BW 400 CN: Link-Text Link zum ILFORD XP2: Link-Text