Guest Bernd Banken Posted January 26, 2009 Share #1 Posted January 26, 2009 Advertisement (gone after registration) Angeregt durch die Diskussion um das Foto von Hans (v.Semmering) der Altenfürsorge, habe ich letzten Freitag den Besuch bei meiner Schwiegermutter zum Anlass genommen, das Thema Demenz und die Anstrengungen, etwas Aufschub dagegen zu erlangen, zu visualisieren. Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted January 26, 2009 Posted January 26, 2009 Hi Guest Bernd Banken, Take a look here Vergessen I. I'm sure you'll find what you were looking for!
Guest Bernd Banken Posted January 26, 2009 Share #2 Posted January 26, 2009 Hier ein zweiter Versuch, etwas zurückgenommener, da doch der wesentliche Teil, der Kopf, fehlt. Es ist mMn nicht leicht, Demenz als Erkrankung im Bild darzustellen. Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest gugnie Posted January 26, 2009 Share #3 Posted January 26, 2009 Sehr löblich, finde ich Bernd. Und die Idee mit den "alten" Händen und dem Familienalbum finde ich sogar sehr, sehr gut. Die Kombination mit dem Teil des Kopfes und einer aufgedeckten Foto-Seite mit Personen-Bildern fände ich ideal. Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Bernd Banken Posted January 26, 2009 Share #4 Posted January 26, 2009 Gerd, die uns allen bekannten Zwischenblätter mit ihrem unsäglichen "Spinnenmustern" sollen hier für verschwommene Erinnerungen stehen. Quasi die Milchglasscheibe vor den Fotos, auf denen man sich vielleicht selbst erkennt. Meistens aber nicht, wenn die Erkrankung fortgeschritten ist. Meine Schwiegermutter erkennt je nach Befinden meistens ihre alten Freundinnen oder Schwestern auf Fotos, sich selbst aber kaum..... Da mein Schwiegervater viel fotografiert, einsortiert und kommentiert hat, gibt es genügend Stoff, der bei Kaffee und Kuchen besprochen wird. Diese Altersflecken, die ich ansatzweise selbst habe, sind ein "Trademark", das überall als solches sofort erkannt wird.... Danke. Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Posted January 26, 2009 Share #5 Posted January 26, 2009 Der Altersflecken bedürfte es gar nicht, die Hände sprechen für sich. Aber die Geduld im Umgang miteinander spricht noch viel mehr an. Diese Art von Bildern sind eine gute Möglichkeit, eine bestimmte Form der Last des Alterns und der Teilhabe daran zu dokumentieren.str. Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
Penzes Posted January 26, 2009 Share #6 Posted January 26, 2009 Ich beide Bilder gelungen. Mir gefällt das trotzt Perspektive erkennbar ist das der Fotograf einen Beziehung zu dem abgebildeten hat. Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
tomparis Posted January 26, 2009 Share #7 Posted January 26, 2009 Advertisement (gone after registration) das zweite gefällt mir gut. Gruß Thomas Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
eckart Posted January 26, 2009 Share #8 Posted January 26, 2009 Das erste gefällt mir ganz gut, als Bild, aber die Absicht, die Altersdemenz zu bebildern, kommt, ohne den Text, für mich nicht herüber. Vielleicht ist dies auch etwas zu ehrgeizig für ein einziges Foto? Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest JanWelm1 Posted January 26, 2009 Share #9 Posted January 26, 2009 Die Balance zu halten zwischen der Würde des betroffenen Menschen und den Auswirkungen der verschiedenen Formen der Demenz sowie diese abzubilden, ist eine Gratwanderung sondermaßen. Im Satz "Die Würde des Menschen ist unantastbar" ist ein so gewaltiges Anliegen formuliert, dass die Einhaltung immer vor allem anderen zu berücksichtigen ist. Was bedeutet dann "die Würde des Menschen ist unantastbar"? Doch wohl immer, wenn der Respekt und die Liebe außer Acht gelassen wird, insbesondere bei den Menschen, die die Einhaltung selber nicht mehr einfordern können und diese Einforderung auch nicht durchsetzen können. Die Abstufungen der Demenz sind derart vielfältig und von außen kaum begreifbar bis zu welchem Grad der betroffene Mensch sich in seiner Krankheit selber wahrnehmen kann. Die Verzweiflung, seiner Selbst nicht mehr Herr zu sein, kann kaum nachempfunden werden. Ein wenig von diesem Verlust des Selbst mag derjenige fassen können, der nach Schlaganfall zumindest temporär und teilweise die damit verbundene Hilflosigkeit erlebt hat. Wie also will ein Fotograf diesen Verlust des Selbst in Bilder fassen? In der reinen Dokumentation des Verfalls? Bis zu welchem Grad? In welcher Form der Annäherung? Mit welcher Beteiligung des betroffenen Menschen? Demenz ist immer ein großes Leid, egal in welchem Grad der Ausprägung! Zum Bild: Ich kann hier eher die Position von "eckart" nachvollziehen und sehe es ähnlich. Ohne die textliche Ergänzung ( und ich respektiere hier sehr die Perspektive, die auch die Achtung erkennen lässt) ist nicht unbedingt das Thema Demenz erkennbar. Ich habe persönliche Erfahrungen -sowohl aus der Perspektive des betroffenen Menschen als auch des teilnehmenden Begleiters. Auch konnte ich den schnellen Verfall eines Menschen innerhalb von 16 Monaten vom selbstbestimmten Wesen zur körperlichen Hülle mitverfolgen in allen Graden der Ausprägung bis zum erlösenden Tod. Nein, das Thema Demenz war und ist für mich - sowohl aus Gründen des Respekts, der Liebe und des Leids - nicht fotografisch festhaltbar! Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Posted January 26, 2009 Share #10 Posted January 26, 2009 Bei großer Zustimmung in vielem, JanWelm1 - von einem Verlust des Selbst und der Selbstbestimmheit würde ich jedoch kaum sprechen, freilich von einem schmerzlichen Verlust der eigenständigen Gestaltung von vielen der Lebensvollzüge. Sicherlich läßt sich der Zustand auch im Bild einfangen, mit Liebe und zugleich mit Distanz, die nicht minder erforderlich ist. Gerade dadurch ergibt sich die Möglichkeit der Empathie. Zwar nicht gerade Demenz, aber andere Lasten des Alterns und Hinscheidens ihrer Eltern zeigt in dieser eindrücklichen Weise Annie Leibovitz in A Photographer's Life.str. Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest JanWelm1 Posted January 26, 2009 Share #11 Posted January 26, 2009 Stefan, vielen Dank für die ergänzende und erweiternde Sichtweise. Leibovitz werde ich mir anschauen. Johannes Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest trix Posted January 26, 2009 Share #12 Posted January 26, 2009 Phillip Toledano - Days with My Father Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Bernd Banken Posted January 26, 2009 Share #13 Posted January 26, 2009 Danke für die behutsamen Beschreibungen der Fotowirkungen. Die Möglichkeiten, rein visuell die Krankheit oder nur ein Ausmaß dieser festzuhalten, muss so, wie die Bilder aufgebaut sind, scheitern. Das ist mir bewusst. Allerdings war mir klar, dass ich unter keinen Umständen meine Schwiegermutter besser wahrnehmbar fotografieren wollte. Nicht, weil man eventuell ein Handicap sehen könnte, das ist nicht der Fall, aber einzig aus dem Respekt heraus, den ich für sie empfinde und der Tatsache, dass dies nicht unbedingt in ein Hobby-Forum gehört. So bleiben diese beiden Fotos eine kleine Mitnahme der Forenten, ohne weitergehenden Anspruch. Danke für Eure Gedanken. Bernd Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
fotoschrott Posted January 26, 2009 Share #14 Posted January 26, 2009 Angeregt durch die Diskussion um das Foto von Hans (v.Semmering) der Altenfürsorge, habe ich letzten Freitag den Besuch bei meiner Schwiegermutter zum Anlass genommen, das Thema Demenz und die Anstrengungen, etwas Aufschub dagegen zu erlangen, zu visualisieren. Hallo Bernd, ich bedanke mich aufrichtig, dass du die damals geführte Diskussion zum Anlaß genommen hast, deine Einwände nun tatsächlich fotografisch um zu setzen. Es ist ja in etwa um die unerläßliche "Sensibilität" des Fotografen dem Alter gegenüber gegangen. Ich habe das damals nicht so ganz verstanden, weil ich alte Menschen so grundsätzlich zu unserem Leben gehörend empfinde, dass ich kaum Bedenken hatte, sie auch zu fotografieren. Aber du hast natürlich recht. Es gilt hier wohl mehr an zu deuten als zu dokumentieren. Daher finde ich beide Fotos sehr gut gelungen. Sie dienen mir künftig gerne als Lehrbeispiel für dieses Thema. Besten Dank und liebe Grüße Hans vom Semmering. Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Plaubel Posted January 26, 2009 Share #15 Posted January 26, 2009 Zu diesem Thema hat Mario Giacomelli in der >Ninna Nanna< Serie 1985/87 alles gesagt. Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
halmsen Posted January 26, 2009 Share #16 Posted January 26, 2009 Bernd, Dein Versuch einer (kleinen) Mitnahme der Forenten ist Dir anerkennenswert gut gelungen. Das zeigen die behutsam differenzierten Stellungnahmen. Die Bilder finde ich bemerkenswert, auch wenn sie zum Verständnis der Intention Deines Kommentars bedürfen. Kompliment und ausdrücklicher Dank für den angenehm zurückhaltenden Einblick in Deine Privatsphäre und die gedankliche Anregung zur Beschäftigung mit dieser Thematik. Gruß Alex Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
Guest Plaubel Posted January 26, 2009 Share #17 Posted January 26, 2009 Hm, Bernd ich schieb noch ein eigenes Bild hinterher. Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
etibeti Posted January 26, 2009 Share #18 Posted January 26, 2009 Zwei gelungene Bilder und sehr gute Anmerkungen zur Thematik von Johannes! Gruß Andreas Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
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