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Leicaflex und ihre inneren Werte


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Die Leicaflex I (Bauj. 1964 – 1968) einmal genau unter die Lupe genommen. Sehr auffällig sind lasttragende Wellen, die wiederum in Buchsen laufen. Die gesamte Konstruktion ist sehr aufwendig konstruiert und auf Langlebigkeit hergestellt. Im Boden der Leicaflex sieht man nicht allzu viel.

Die Justierhilfen für die einzelnen Vorhänge sind gut zugänglich. Das Räderwerk ist durchgehend mit Stahl oder Messingzahnräder bestückt. Plastik ist hier Fehlanzeige!

Durchweg sauber konstruiert mit dem Hang zum wahnsinnig werden bei einer Reparatur. Sicherlich eine Auffassungsfrage, bei den Japanern geht es ja etwas einfacher, aber dafür hält es nicht ewig!

 

Unter der Schaltwerkskappe legt die Leicaflex I noch einen drauf. Hier ist das Hemmwerk gut zugänglich (Bild 03.jpg) und das Prisma lässt sich (mit zwei Schrauben und Federbügel gehalten) sehr leicht ausbauen. Der Sucher lässt sich so bei Bedarf recht leicht reinigen.

Der mechanische Bolide ist selbst nach so langer Zeit fast taufrisch. Die Verschlusszeiten stimmen nicht mehr ganz und das Prisma hat leichte Flecken in der Verspiegelung. Diese sieht man aber auch nur bei genauerer Durchsicht und mit Abstand zum Sucherfenster. Dieser Schönheitsfehler lässt sich zwar korrigieren, aber nötig ist es nicht. Die Verschlusszeiten selber könnte man bei einer Grundüberholung sicherlich wieder hinbiegen, aber ratsam ist es nicht. Es ist hinterher fraglich, ob die Leicaflex nicht andere Macken aufweist die vorher nicht da waren. Der Schlitzverschluss läuft gleichmäßig und das ist mehr ausschlaggebend als korrekte Zeiten mit nicht mehr gleichmäßigen laufendem Verschluss!

 

Die Feinmechanik der 60er. Selbst das Bildzählwerk ist aufwendig konstruiert!

Im Bild 04.jpg ist das Messwerk des Belichtungsmessers gut zu erkennen. Die Messwerkverdrehung erfolgt durch einen Bautenzug der hier von der linken zur rechten Seite verläuft.

Von Elektronik kann keine Reden sein, bis auf CDS Zelle, wenige Widerstände und Potentiometer sind die Komponenten rar gesät.

 

Fazit: Eine Kamera mit sehr hoher Sammlerqualität. Das Kurbelschleifengetriebe sowie die mögliche Spiegelvorauslösung ist wahrlich ein Genuss. Als Sammlerkamera ist sie preiswert selbst im guten Zustand zu bekommen. Erst bei den Optiken wird es teuer! Die Leicaflex läuft mit bis zu 3-CAM Optiken. Sie selber braucht aber nur eine 1-CAM! Nur R-Optiken dürfen nicht drauf gesteckt werden, auch die ROM Optiken haben hier nichts zusuchen.

Nachfolgende SLR der R Serie sind weit schlechter und können nicht im Bezug zur Langzeitstabilität mithalten.

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Guest findwolfhard

Danke ebenso, sehr interessant!

Kann mir allerdings nicht vorstellen, daß die Schraubenköpfe Wetzlar in diesem Zusatnd verlassen haben, aber nur am Rande,-

Grüße Wolfhard

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Beeindruckend ist ein schwaches Wort für diese Einblicke.

Ich habe das nächste Modell mit der Belichtungsmessung durch das Objektiv. In 40 Jahren war nur einmal ein neues Batteriefach von der SL2 erforderlich. Die Kamera funktioniert immer noch mit den Objektiven aus der Zeit.

 

Gruss Dieter

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Ja, echte Wertarbeit. Für eine Grundüberholung sind - wie mir ein Spezialist mal sagte - nur fürs komplette Zerlegen und Zusammenbauen ohne etwaige Reparaturen acht Stunden zu veranschlagen.

 

Lustig sind die mächtigen Trümmer von Widerständen.

 

Die eBaypreise für eine Leicaflex sind dermaßen niedrig, daß man sich fast schämt jemandem das als Gegenwert für so ein Instrument hinzulegen.

Aber auch bei den Optiken braucht man nicht tief in die Tasche zu greifen. Die auch damals schon hervorragenden Objektive sind teils fürn Appel und ein Ei zu haben.

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Meine SL habe ich mit einer fast unbenutzten rotbraunen Ledertasche für 180 bekommen, das war fast alleine die Tasche wert.

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Die SL aber hat anständig gearbeitet.

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Guest findwolfhard
Deswegen werde ich auch meine SL2 niemals verkaufen! :)

 

Das tut weh, wenn ich das lese! Ich wünschte, ich könnte das auch noch sagen! :o

Ich habe meine mint SL2 mot vor 2 oder 3 Jahren verkauft! Warum? Eigentlich nicht ganz klar!

Aber jetzt,- Schwamm drüber, das Leben geht weiter, auch ohne SL,- ein kleiner Zuspruch immerhin,- Grüße Wolfhard

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Dann kauf Dir doch wieder eine! So billig wie zur Zeit waren sie ja noch nie!

Es muß ja nicht unbedingt die seltene SL2 mot sein. Diesen wuchtigen Motor wird ja heute keiner mehr freiwillig mit sich herumschleppen wollen ;)

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Guest liesevolvo

In der Tat, man bekommt SL und SL2 in brauchbarem Zustand zu einem Preis, der deutlich unter dem eines Wartungsdienstes liegt. Objektiv ist das eine Schande, subjektiv sollte ich die Klappe halten, der ich in einem Jahr problemlos zwei SL2 (gut gebraucht und einwandfrei funktionierend) und eine SL (neuwertig, noch nie beim Service gewesen, trotzdem astrein funktionierend) zu einem dreistelligen Gesamtpreis kaufen konnte.

 

Dem Manne, der da eine SL2mot sucht, könnte wohl geholfen werden. Ein (mir) sehr lieber Mitforent, der hier aus guten persönlichen Gründen nicht mehr aktiv ist, verkauft derzeit seinen Bestand, hat ihn bisher nur Bekannten und Freunden offeriert. Ich weiß, dass seine Sachen in Ordnung sind - ich habe z.B. eine SL2 mit Super-Angolun 21 erworben, alles in Ordnung.

 

Wenn Interesse besteht, genügt eine Mail an leon@rd-liese.de.

 

Damit es keine Spekulationen gibt: Nein, ich bin nicht der Verkäufer. Nein, ich kriege auch keine Provision, sondern ich habe einen persönlichen Freund in prekärer Situation, der derzeit nicht den Kopf frei hat, sich selbst zu kümmern. Ich hoffe, unter diesen Bedingungen erhalte ich die Absolution des Admins.

 

Leonard Liese (Lenn)

 

P.S.. Dank an den Thread-Eröffner, sehr erhellende Bilder, die zeigen, dass Uhrmacherei und Kamerabau so verwandt sind wie es der Verfall beider Branchen in Europa auch ist. Ich fürchte, die Renaissance der Mechanik, die zumindest als Nische im Uhrenbau festzustellen ist, bei den Kameras nicht stattfindet.

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Guest gugnie

Wenn man nicht wüsste und einige von uns das Innenleben nicht schon kennen würden.... mit anderen Ausschnitten käme man m.E. nicht drauf, dass dies eine Kamera ist, die mal so massiv gebaut wurde.

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so sehr mir solche Einblicke gefallen, so sehr fällt mir immer wieder auf, dass meist alle Schrauben vernudelt sind. Werden die Kameras bei Leica eigentlich schon so ausgeliefert? Kann ich nicht glauben.

 

Mir als Techniker stellen sich immer wieder die verbliebenen Haare auf, wenn ich so etwas sehe.

 

Mensch, kann man nicht die passenden Schraubendrehen nehmen? Soo teuer sind die auch nicht.

 

Vernudelte Schrauben hatte ich mal in jungen Jahren an einer Taschenuhr, die beim Uhrmacher war. Der ist mit mir nicht mehr so recht glücklich geworden :cool: Geht schon heftig in Richtung fahrlässige Sachbeschädigung.

 

PS: diese Bilder sind da kein Einzelfall, div. M's habe ich im Netz auch schon zerlegt gesehen. Fast alle waren vernudelt.

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Guest gugnie

Es muss wahrscheinlich immer schneller gehen bei den Reparaturen als wir es uns vorstellen wollen. Und da ist dann mal eine Dreher-Klinge zu breit oder etwas zu dünn... aber bevor man das Werkzeug wechselt..... es ging ja auch so und später ist die Deckkappe wieder drüber .... außen Hui und innen Pfui. Wahrscheinlich haben die Fachdreher heutzutage kleine Akkuschrauber über dem -Arbeitsplatz hängen, einen mit Schlitz- den anderen mit Kreuzschlitz-Werkzeug bestückt.

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Vielleicht war ja daran auch schon mal ein "Heimwerker" zugange? Wer weiß das schon?

So schlimm sehen die Schrauben aber nun auch wieder nicht aus. Manchmal hängt auch nur ein bischen Schmutz in der Kante und durch das harte Blitzlicht sieht dann alles viel schlimmer aus als es ist.

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