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Silvermax, mein Werdegang


FrancoC

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Ich beschreibe mal meine Eindrücke des Adox Silvermax und wie ich diesen verarbeite. Möglicherweise hilft es ja jemandem bei seiner Entscheidung ob er den Film verwenden soll.

 

Gekauft habe ich einen Testfilm, der vermutlich einer frühen Charge entstammt. Der Film hat keine DX Codierung, zumindest keine richtige bzw. sichtbare. Der Aufkleber der den Film als Silvermax ausweist war stellenweise lose und zudem nicht gerade aufgeklebt. Als ich diesen löste fand ich darunter eine ISO 400/27° Codierung.

Der Film lag lange im Kühlschrank und wartete auf seine Salbung in meinem Standard Entwickler D76, doch entschied ich mich letztlich dazu den Silvermax Entwickler zu verwenden. Bei Ebay habe ich 36 Filmrollen zur 72 € ersteigert, und den Entwickler bei Fotoimpex mit dem üblichen Zeug einfach mitbestellt.

 

Der erste und bisher einzige Testfilm wurde auf ISO 100/21° belichtet und nach der Empfehlung des Herstellers verarbeitet. Als Kamera habe ich eine M7 mit 28+35+90 verwendet.

 

Ausgehend von der auf einer Graukarte gemessenen Belichtung habe ich Belichtungsreihen von 0/-1/+1 vom Stativ vorgenommen.

 

Mein erster Eindruck als ich den Film zum trocknen aufhängte war, daß bei der Herstellung keine vernünftigen Nummerierungen in den Film einbelichtet wurden. Alle haben unterschiedliche Abstände zu einander, sind teilweise verwaschen und es sind 80 an der Zahl...

Die Trägerschicht ist klar, die Maximalschwärze scheint ausreichend zu sein.

 

Als ersten Schritt habe ich die Negative gescannt, verwendet habe ich meinen Reflecta RPS 7200 und Vuescan. Dies Scans sind auf Anhieb zufriedenstellend und ich bin der Meinung daß die "0" Belichtung, gemessen am mittleren grau, die besten Egebnisse liefert. Die "-1" Belichtung ist nur unwesentlich schlechter und natürlich etwas kontrastreicher. Die "+1" ist gut zu verwenden, weist eine sehr gute Schattenzeichnung auf und zeigt noch keine Anzeichen einer Überbelichtung in den Lichtern. Der Kontrast nimmt etwas ab.

Der Film ist feinkörnig und zeichnet scharf. Die Schatten zeichnen noch gut, ohne auf diese belichtet zu haben.

 

Mein Fazit, bezogen auf die Scans ist: Die Empfindlichkeit von ISO 100/21° ist voll nutzbar und lässt noch Belichtungsspielraum in beide Richtungen.

Bis hierher: Ein guter Film mit genannten Schwächen in der Herstellung.

 

Ich stelle noch ein paar Beispiele ein und lege dann meine Regenkleidung an um mich vor dem Ungewitter zu schützen das über mich als Test Dilettant herniedergehen wird.

Macht nichts, wer wissenschaftlicher vorgehen möchte mag dies gerne tun. Wer zum testen von Filmen Top Motive vor die Kamera bekommt, klasse. Ich habe den einfachen Weg gewählt und lebe gut damit

 

In den nächsten Tagen gehe ich mit den Negativen ins Rotlicht Viertel und sehe ob ich dann immer noch zufrieden bin. Meine Eindrücke teile ich hier mir

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Vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht.

Ich habe jüngst auch endlich einen Test durchgeführt, den ich schon lange vorhatte. Ich habe den Film mit einen APX 100 verglichen (von AgfaPhoto, also vermutlich keine Original Agfa Restware mehr?).

 

Nachdem als Ziel angegeben wurde, dass man die Eigenschaften des APX möglichst genau treffen wollte, kann ich nur nach meinem ersten Eindruck sagen, dass dies gut gelungen erscheint.

Allerdings habe ich bislang nur Negative und nur Belichtungsreihen mit Testtafeln durchgeführt. Beide Filme wurden gleich belichtet und zusammen in R09 entwickelt. Der Träger des Silvermax ist klarer, als die Graybase des APX. Ansonsten wirkt das Ergebnis sehr ähnlich. Beeindruckend genau wurde die Tonwertumsetzung von Farben getroffen. Diese ergibt völlig identische Werte für Blau, Grün, Gelb und Rot.

 

Mein persönlicher Favorit war der APX nie. Korn und Schärfe gut, aber mir war die Rotempfindlichkeit immer zu gering. Ich fand ihn gut für technische Motive, weniger für Hautton, ausser mit Gelbfilter.

Aber für alle Freude des APX, deren es ja viele gibt, ist es sicherlich eine gute Alternative.

Meine Filme sollten wohl auch aus der ersten Charge stammen.

 

Grüße

 

Frank

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Endlich klappt der Upload wieder

 

Die Testbilder wurden bei trüben Sonnenlicht vom Stativ aufgenommen, das nie so geplante Vergleichsfoto mit der M240 wurde aus der Hand fotografiert. Das Motiv sind die Reste einer Gießerei in Erkrath, die nach und nach in ein neues Stadtzentrum umgebaut wird. Dieser Teil wird aber wohl gänzlich abgerissen.

 

Silvermax M7 90 mm 1/250 Blende 6,7, gescannt mit Silverslow

13903552326_2b31d80759_c.jpg

Volle Auflösung gescannt mit 7200 dpi, runtergerechnet auf die Auflösung der M240

 

M240 90 mm 1/350 Blende 6,7

13927126234_371786d97b_c.jpg

volle Auflösung der M240, Freihand

 

Beide Fotos wurden in Lightroom importiert, und nur mittels der voreingestellten Schärfung versehen.

 

Zu Abzügen im Labor bin ich noch nicht gekommen, zu viele schöne Fotos warten noch auf die Ausbelichtung.

 

Grüße, Thorsten

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Endlich klappt der Upload wieder

 

Die Testbilder wurden bei trüben Sonnenlicht vom Stativ aufgenommen, das nie so geplante Vergleichsfoto mit der M240 wurde aus der Hand fotografiert. Das Motiv sind die Reste einer Gießerei in Erkrath, die nach und nach in ein neues Stadtzentrum umgebaut wird. Dieser Teil wird aber wohl gänzlich abgerissen.

 

Silvermax M7 90 mm 1/250 Blende 6,7, gescannt mit Silverslow

 

M240 90 mm 1/350 Blende 6,7

 

Beide Fotos wurden in Lightroom importiert, und nur mittels der voreingestellten Schärfung versehen.

.

 

Grüße, Thorsten

 

Wen man bedenkt das beim Sivermax noch ein Filmscanner dazwischen hängt, ist die Silberfotografie ganz schön nah dran an der neuen M. Film für 5 Euro zu Camera mit über 5000 Euro.

 

Film Fotografie ist hinsichtlich Preis Leistung unschlagbar.

Edited by fsb
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Man darf aber nicht vergessen das vor dem 5 € Film eine 3000 € Optik montiert war, in beiden Fällen die selbe. Die Fotos sind bedingt tauglich für einen Vergleich, da ich mit der M240 Freihand fotografiert habe. Dennoch, ich stimme zu das die Ergebnisse schon sehr nah beieinander liegen, was auch aufzeigt das der Silvermax kein schlechter Vertreter seiner Gattung ist. Im Gegenteil, bisher überzeugt er mich, denn erste Laborversuche auf 18x24 haben mir gezeigt das ich mit Graduation 3-3,5 gut Ergebnisse bekomme.

Ostermontag habe ich die Zeit das mit mehr als nur einem Negativ zu testen.

 

Frohe Ostern, Thorsten

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Ich finde es vor allem sehr erfreulich, daß ein neuer SW- Film auch wirklich tauglich ist

und man endlich nicht nur umgelabelte uralt- Agfas bekommt oder Film zweifelhafter Qualität

aus unbekannter Quelle. Eine 120er Version wäre noch schön!

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Ich finde es vor allem sehr erfreulich, daß ein neuer SW- Film auch wirklich tauglich ist

und man endlich nicht nur umgelabelte uralt- Agfas bekommt oder Film zweifelhafter Qualität

aus unbekannter Quelle. Eine 120er Version wäre noch schön!

 

Ja eine 120er Version ist unbedingtes MUSS!

 

Was ist der Unetreschiesd zwischen

 

ADOX CHS 100 II Kleinbildfilm 135/36

 

und dem Sivermax?

 

Vom CHS 100 II ist wenigstens eine 120er Version angekündigt worden-

 

 

Zur 3000 Euro- Optik. Die brauchts anscheinend auch um deie ernormen Reserven sowohl des Sensors als auch des neuen Films herauszu kitzeln.

 

Jetzt müßten noch Vergleichsbilder mit einem neuen Diafilm und einem Printfilm her.

 

Zumimdest bis 200 ASA sollte Analog noch ganz gut mithalten können.

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Irgendwelche Agfa Reste sind das ganz sicher, doch der Film scheint gut zu sein (für mich). Da Fotoimpex die Lieferfähigkeit für Jahre zugesagt hat kommt dieser Film vermutlich bei mir in Verwendung. Und wenn er doch eingestellt wird, dann gibt es andere brauchbare Filme.

Der Film an sich hat geringere Anschaffungskosten als die Deltas und vergleichbare, liegt damit im preislichen Mittelfeld. Der Entwickler jedoch ist verhältnismäßig teuer im Vergleich zu Rodinal und D76.

Der Preis hat bei der analogen Fotografie bei mir nicht höchste Priorität, doch darf man diesen nicht außer Acht lassen.

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Irgendwelche Agfa Reste sind das ganz sicher, doch der Film scheint gut zu sein (für mich). .

 

Nein, definitiv keine Agfa Reste. Foto-Impex hat selber lange an der Emulsion rumgebastelt und gieß selber

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Mehr als die Beschreibungen von Fotoimpex habe ich auch nicht als Information, da ich den CHS noch nicht benutzt habe. Hierzu können andere sicher mehr sagen.

Die Konfektionierung als 120er ist sicher für manchen interessant, aber für mich zweitrangig. Seit einem halben Jahr "plane" ich die Erweiterung des Fotolabors auf Mittelformat, aber dabei ist es auch geblieben.

Es war schon immer so das in Bezug auf die technische Qualität das Objektiv ist den die wichtigste Komponente ist. Das beste Gehäuse ist nichts wert wenn vorne Vivitar drauf steht. Weiter gefasst ist der real wichtigste Teil aber der Bildinhalt. Und um diesen festzuhalten braucht es keine teure Ausrüstung, selbst wenn es damit oft leichter fällt oder mehr Spaß macht.

Alles in allem stimme ich dir aber zu das nur mit einer wertigen Optik die Schärfe und der Detailreichtum auf das Aufnahmemedium gebracht werden können.

Ich möchte analog nicht in Konkurrenz zur digitalen Fotografie bringen, da diese sich für mich wunderbar ergänzen.

 

Grüße, Thorsten

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Sagen wir mal so: Ein Planar an einer Rolleiflex ist so scharf, daß es Dich beim ersten

Abzug von 6x6 oder beim ersten Dia an der Wand Deine 3000 Euro- Optik für

Kleinbild als doch etwas überbezahlt dastehen läßt :-)

Also für 3000 Euro würde ich mir einen Focomat IIC in Topszustand und dazu eine

schöne Rolleiflex oder Hasselblad holen, ohne lange zu überlegen.

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Viele Fotos die man bei Flickr sehen kann sind für meinen Geschmack schon zu flau, aber natürlich werde ich da eigene Erfahrungen sammeln. D 76 ist ein toller Entwickler mit erstklassigem Preis Leistungs Verhältnis mit dem ich standardmäßig arbeite. Der Film muss sich hauptsächlich in der Dunkelkammer gut schlagen, und dann erst steht die gute Scanbarkeit auf der Wunschliste.

Aus meinen kommenden Montagereisen habe ich sicher genug Möglichkeiten ein paar Filme zu belichten :)

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Viele Fotos die man bei Flickr sehen kann sind für meinen Geschmack schon zu flau, aber natürlich werde ich da eigene Erfahrungen sammeln.

 

Vielleicht mal den neue RPX-25 (Rollei) versuchen. Der hat ziemlich mehr Kontrast. Geht auch beim E.I. 50 statt E.I. 25.

 

13011398434_977dcd7d1b_c.jpg

 

Rollei Supergrain 1+12

 

13042682963_0616b31446_c.jpg

 

R09/Rodinal 1+50

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  • 6 months later...

Es wird Zeit dass ich hier mal weiter mache. Aus dem obigen Bild habe ich einenen 100% Crop mit dem Reflecta 10T erzeugt. Dieser bringt gegenüber dem RPS 7200 sogar noch etwas mehr Details. Der Staub ist natürlich auf einem unschönem Niveau, doch ist mir das bei diesem Testbild egal.

Die Eingangsschärfung von Lightroom ist identisch zum Bild oben, gescannt mit 5000 dpi

 

Auf dem zweiten Bild sieht man eine Aufnahme aus der Innenstadt von Wien, mit einem Orange Filter fotografiert. Unter den Flügeln des grün patinierten Adlers ist trotz des reichlich belichteten Himmels ausreichend Zeichnung vorhanden.

Eine tiefe maximale Schwärzung des Negatives tritt erst bei sehr reichlicher Belichtung auf.

 

Das dritte Bild zeigt eine Aufnahme mit mittelstarken Kontrasten die mit einem Gelbfilter aufgenommen wurde. Der Film ist durchaus in der Lage noch deutlich höhere Kontraste zu bewältigen.

 

Auf dem Papier (PE) brauchte es bei den wenigen Abzügen die ich bisher erzeugt habe eher Graduation 3, bei einer Graduation von 2 war mir der Bildeindruck etwas zu flau.

Grüße, Thorsten

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  • 3 months later...

Dies ist ein Foto aus meinem gestern entwickelten Silvermax. Belichtet wie ISO 64/19°, bei um 40% reduzierter Entwicklungszeit bezogen auf ISO 100/21°. Belichtet auf die Schatten und den Mr. Schwarzschild ignoriert. Belichtungszeit 24 s. Summilux 24 bei Blende 4.

Die Idee hinter der Verarbeitung des Films war es in nur einem Negativ hohe Kontraste unterzubringen, gleich einem HDR.

 

15831159943_9a1bacc0e5_b.jpg

 

Auf Wunsch zeige ich gerne mehr.

 

Grüße, Thorsten

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Hallo Thorsten,

 

ich bin auch beim Silvermax für ISO100 hängengeblieben (gelegentlich FP4 in HRX, auch nicht schlecht...). Worin hast das letzte Bild entwickelt und vielen Dank für die Erfahrungen. (Pose Marre sah zu meinen Schulzeiten anders aus..)

 

Gruß

 

Michael

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I.... über mich als Test Dilettant herniedergehen wird....

 

Dilettant - italienisch dilettare aus lateinisch delectare „sich erfreuen“

 

Der Begriff galt ursprünglich dem nicht geschulten Künstler oder Kunstliebhaber. Er ist zusammen mit dem Verb dilettieren seit dem 18. Jahrhundert in der deutschen Sprache belegt und war besonders in der Bezeichnung musikalischer Werke zu finden, die „für Kenner und Liebhaber“ geschrieben wurden.

 

:)

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