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Summarit 50mm f/1,5 versus Xenon 50mm f/1,5


Guest Horst Wittmann

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Guest Horst Wittmann

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Gibt es Unterschiede im optischen Aufbau / Linsenschnitt zwischen beiden Objektiven ?

Oder ist der einzige Unterschied nur die Vergütung des Summarit 1:1,5/50mm ?

Sind in der Abbildungsleistung Unterschiede sichtbar ?

 

Ich würde mich über Informationen freuen !

 

Gruß Horst.

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Laut "25 Jahre Leica Historica" : ..."......sicher dürfte nur sein, daß bei dem SUMMARIT neue Gläser, höherbrechende als beim XENON eingesetzt wurden...."...;)

 

was ja auch nicht ganz unlogisch wäre, SCHOTT Westdeutschland in Mainz konnte ja erst 1951/52 wieder produzieren.....:rolleyes:

 

Grüße,

Jan

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Dieser Seite zufolge ist das Leitz Summarit 1:1,5/50 mm (7 Linsen in 5 Gruppen) eine Kopie des Schneider Xenon aus den dreißiger Jahren, welches von Leitz vor dem Krieg in Lizenz, nach dem Krieg lizenzfrei (Patent abgelaufen) nachgebaut wurde. Xenon und Summarit ist also praktisch dasselbe. Es handelt sich um eine erweiterte Variante des Doppel-Gauß-Prinzips. Dem Zeiss Sonnar 1:1,5/50 mm (7 Linsen in 3 Gruppen; ein erweitertes Cooke-Triplett) aus derselben Zeit konnten diese jedoch nicht ganz das Wasser reichen.

 

Erst in den '60er Jahren konnte die Doppel-Gauß-Konstruktion mit zwei Hinterlinsen vom Xenon-Typ mit Hilfe neuer Glassorten so verbessert werden, daß es dem altehrwürdigen Sonnar ebenbürtig oder sogar überlegen wurde. Daraufhin wurde diese Konstruktion mit 7 Linsen in 5 Gruppen (oder als Ultron-Typ mit 7 Linsen in 6 Gruppen = Xenon-Typ mit zusätzlicher Luftlinse zwischen zweiter und dritter Linse) für rund 40 Jahre praktisch der de-facto-Industriestandard für 1,4/50-mm-Kleinbildobjektive. Fast alle Kleinbildobjektivhersteller haben bzw. hatten so eins im Programm. Auch die meisten 1,2/50-mm-Objektive sowie das Leitz Noctilux-M 1:1/50 mm hielten sich an dieses Grundmuster. Erst in den letzten Jahren ist es gelungen, mit neuen achtlinsigen Konstruktionen die Leistung des Xenon- bzw. Ultron-Typs noch zu verbessern.

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Das der optische Aufbau praktisch der selbe ist, das dürfte wohl unumstritten sein...

 

Was mich aber immer noch interessieren würde, wo kam bei Leitz von 1948-1952 das Glas her?....

Aus kleinen anderen Glasschmelzen? dann müßten es ja andere Gläser sein, oder?....aus dem Russischen Sektor Schott Jena wohl kaum!? :confused:

 

Grüße,

Jan

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Es ist wohl nicht unwahrscheinlich, dass man unmittelbar nach dem Krieg noch genügend Glasvorräte auf Lager hatte, um die Objektivproduktion weiter laufen zu lassen, bis es andere Lieferanten gab. Das galt für die eigenen Linsen wahrscheinlich ebenso wie für die Schneider-Rechnung des Xenons/Summarits.

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In der "Leica Fotografie 6/50" steht ein Artikel "Unerfüllte Lieferwünsche- und was Leitz dazu sagt"

 

Dort findet man einen kleine Beschreibung zur Situation "...Denken wir nur an die Drosselung in der Nachkriegszeit: Es fehlte an geeignetem Material, an Rohglas und an Metallen in der geforderten Qualität.......wenn auch die Materialschwierigkeiten heute zum größten Teil überwunden sind, so hat doch der Krieg durch Verlust vieler erfahrener Facharbeiter eine fühlbare Lücke hinterlassen...."

 

Grüße,

Jan

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Guest Horst Wittmann
....aus dem Russischen Sektor Schott Jena wohl kaum!? :confused:

 

Grüße,

Jan

 

Diese Vermutung ist nicht abwegig: Was nicht als Reparationsleistung die UdSSR ging, dass wurde nach der Währungsreform 1949 gegen "harte Devisen" in den Westen exportiert.

 

Das Thema "SUMMARIT 50mm f/1,5" ist wirklich interessant. Nach meiner Meinung muß es sich bei dem Leitz Summarit 50mm f/1,5 um mehr handeln als nur um eine Vergütung des in Lizenz gebauten Xenons. Die Abbildungsleistung der leitz´schen Variante ist erheblich besser als die des Xenons. Bei offener Blende zeigt das Summarit trotz der allgemeinen weichen Abbildung einen scharfen Bildkern. Abgeblendet auf 2,0 kann es durchaus an digitalen Kameras verwendet werden ! Nach einem Abblenden auf 5,6 bis 8,0 erhält man wirklich eine gute Qualität mit einem sehr ansprechenden Bildflair.

 

Gruß Horst.

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Guest Horst Wittmann

Hier noch drei Bildbeispiele.

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Edited by Horst Wittmann
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Die Rechnung, die dem Xenon zugrunde liegt, ist von Taylor Hobson. Für den Export produzierte Xenone trugen diesen Firmennamen und die Patentnummer eingraviert.

Der Patentstreit mit Schneider bezog sich auf die Vermarktungsrechte in Deutschland oder Europa für die Kleinbildrechnung durch Leitz.

Das Xenon und das Summarit sind bis auf den Blaubelag (und selbstredend die Fassung) identisch. Das Xenon bildet deutlich kontrastärmer ab und schluckt mehr Licht.

Das Zeiss Sonnar 1.5/50 wurde anfangs der Vierziger nocheinmal neu gerechnet, wenn ich mich an Thieles Aufstellung recht erinnere, und war von Anfang an vergütet. Es ist zumindest dem Xenon, wohl auch dem Summarit im Kontrast überlegen; allerdings verzeichnet es deutlich sichtbar kissenförmig. Die Schärfe aller dreier bei ganz offener Blende ist nur noch von historischem Interesse.

str.

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Das Zeiss Sonnar 1.5/50 wurde anfangs der Vierziger nocheinmal neu gerechnet, wenn ich mich an Thieles Aufstellung recht erinnere, und war von Anfang an vergütet. Es ist zumindest dem Xenon, wohl auch dem Summarit im Kontrast überlegen; allerdings verzeichnet es deutlich sichtbar kissenförmig. Die Schärfe aller dreier bei ganz offener Blende ist nur noch von historischem Interesse.

 

str.

 

 

Ich hätte jetzt auf 1950/51 getippt, da gab es ein Pat. für ein neues lichtstarkes Sonnar 1,5 mit 7 Linsen in 3 Gruppen...(Thiele)

 

Grüße,

Jan

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Die historischen 1.5/50 Sonnare waren vom ersten (1932) an alle Triplets mit einer freistehenden Linse und dann zwei aus je drei Linsen verkitteten Gliedern. Das moderne Sonnar von Zeiss ist ein wenig anders gebaut, aber noch immer eigentlich ein Triplet.

Ob es schon um 1941 zu einer Änderung gekommen ist, kann ich jetzt nicht sicher sagen.

Das 1.5/50 Sonnar wurden auch in Schraubfassung mit Kupplung für die Leica gefertigt, es gab zahlreiche Adaptionen, etwa mit Schnecken eines Elmar oder FED.

str.

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  • 2 weeks later...

...

 

Das Zeiss Sonnar 1.5/50 wurde anfangs der Vierziger nocheinmal neu gerechnet, wenn ich mich an Thieles Aufstellung recht erinnere, und war von Anfang an vergütet. Es ist zumindest dem Xenon, wohl auch dem Summarit im Kontrast überlegen; allerdings verzeichnet es deutlich sichtbar kissenförmig. Die Schärfe aller dreier bei ganz offener Blende ist nur noch von historischem Interesse.

 

str.

 

[/schmal]

 

Einige Infos zum 1.5/5cm Sonnar (inkl. der Leica-Version) habe ich mal hier zusammengetragen - Korrekturen und ergänzende Informatinen sind willkommen:

 

Zeiss Sonnar 5cm 1:1.5

 

Gr ;) Stephan

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Vielen Dank für die gründliche Zusammenstellung und die Korrektur der Angabe der Neurechnung: 1938 statt Anfang der Vierziger.

Mit der Bezeichnung »rar« für Dinge der Vergangenheit wäre ich grundsätzlich zurückhaltend. In Buchantiquariaten findet man »rare« Exemplare zwar nicht gerade nebeneinanderstehend im Regal, doch ist ein anderes nach dem Verkauf eines Stücks plötzlich schon wieder da. Und in Internetlisten von bekannten Photohändlern findet man »rare« Sammlerstücke direkt untereinander aufgereiht.

Da ich vom Sonnar angetan war und nur eines für die Contax, das in eine lumpige Fassung eines Sowjet-Elmar adaptiert war, hatte, suchte ich ein ordentliches mit Schraubgewinde, bekam es rasch und billig und bald darauf ein sehr schönes, ebenfalls sehr günstig.

Wohl schwerer zu finden ist das 2.0/50 Sonnar mir originalem Leicagewinde und Entfernungsmesserkupplung, ein recht scharf zeichnendes und wie auch das 1.5/50 kissenförmig verzeichnendes Objektiv.

Die Sonnare für die Leica waren wohl hauptächlich für Kriegsberichterstatter geordert worden. Das gab die damals befohlenen stimmungsvollen Farbbilder aus U-Booten etc. Mir scheint es kein Zufall zu sein, daß nach dem Ende der Selbstabschottung des Ostblocks plötzlich Sonnare aus der Kriegszeit auf den Börsen aufgetaucht sind.

Ein Gang in den Rennweg und die untere Bahnhofstraße in Zürich ist immer interessant.

str.

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Nach meiner Meinung muß es sich bei dem Leitz Summarit 1:1,5/50 mm um mehr handeln als nur um eine Vergütung des in Lizenz gebauten Xenons. Die Abbildungsleistung der Leitz'schen Variante ist erheblich besser als die des Xenons.

Das hat nichts zu sagen. Denn nicht nur die Konstruktion, auch die Fertigung hat einen großen Einfluß auf die Abbildungsleistung eines Objektives. Wenn also das Leitz Summarit besser ist als das Schneider Xenon, dann kann es daran liegen, daß die Konstruktion modifiziert wurde ... muß aber nicht. Es kann auch daran liegen, daß es "nur" mit höherer Präzision und engeren Toleranzen gefertigt wurde. Oder daran, daß die verwendeten Glassorten von höherer (gleichmäßigerer) Qualität waren. Oder an allem zusammen.

Edited by 01af
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Von Webbildchenvergleichen halte ich gar nichts. Aber zur Beurteilung den Vergleich eines Xenon und Summarit bei 1,5 (unbearbeitet) und 4.0 (unbearbeitet und bearbeitet) an der auf Auto-ISO gestellten M9 (bei 1.5 je 1/30, beim Xenon ISO 250, beim Summarit ISO 200, die Blendenanzeige 1.4 bzw. 1.7), die Frontlinse des Xenon zeigt einen leichten Zerfall des Glases (eigentlich reflexmindernd):

Xenon 1.5 CO:


Xenon 4.0 CO:


Xenon 4.0 CO, strg+l Kontrastanhebung etc.:


Summarit 1,5 CO:


Summarit 4.0 CO:


Summarit 4.0 SO, strg+l, Kontrastanhebung etc.:



str.

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Guest Horst Wittmann
Von Webbildchenvergleichen halte ich gar nichts....

Dieser Aussage stimme ich uneingeschränkt zu ! In den unterschiedlichsten Foren werde diese Vergleiche gern gepostet und vehement diskutiert.

Lieber Herr Str., ich danke Ihnen , dass Sie Zeit geopfert haben und einen Vergleich zwischen Xenon 1,5 und Leitz Summarit 1,5 angefertigt haben.Trotz der Einschränkungen durch die Web-Wiedergabe ist doch die Gleichheit beider Objektive zu erkennen. Für mich ist es erstaunlich, dass bei einer Abblendung auf ein mittleres Maß beide Objektive dazu auffordern, an eine Leica adaptiert zu werden, um damit Bilder zu machen.

Danke !

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Schön, daß Sie ebenso den gleichen Charakter beider Objektive hervorheben und die hohe Tauglichkeit für bestimmte Sujets. Die leichten, auch im web zu erkennenden Unterschiede führe ich auf die leichte Verwitterung der Frontlinse zurück. (Bei zwei Exemplaren des Summicron I aus der gleichen Zeit der Herstellung habe ich einen ähnlichen Unterschied zwischen einem mit leichten Putzspuren und einem ohne solche gehabt.)

str.

Edited by Guest
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