schmierlinse Posted January 23, 2012 Share #1 Posted January 23, 2012 (edited) Advertisement (gone after registration) Zeche Carl in Essen Nicht gerade unbeteiligt am Aufstieg des Reviers war die Köln-Mindener Eisenbahnlinie. an der sich wie Perlen die ersten Zechen anreihten. Die Zeche Carl war auch eine 'Perle' an dieser Linie und sogar noch mehr:- die erste Zeche die von einer AG gegründet wurde; der Cölner-Bergwerksverein AG. Typisch für die Anfänge bauten die erstmal einen Malakowturm noch im Jahre1856, [ATTACH]297404[/ATTACH] dem später ein stählerners Fördergerüst aufgesetzt wurde.Hier ein altes, abfotografiertes Bild [ATTACH]297406[/ATTACH] Bis 1929 wurde Kohle gefördert, bevor die RAG den Standort 1970 gänzlich aufgab. Das Kesselhaus stammt aus 1901 [ATTACH]297407[/ATTACH] und war für den Treibdampf der Dampfmaschinen im Maschinenhaus vorgesehen. [ATTACH]297408[/ATTACH] Der Schornstein wurde wohl aus Statikgründen gekürzt. [ATTACH]297405[/ATTACH] Danke für's Anschauen. Aktuell: der Tagesbruch auf der A45. Tagesbruch(TB) = oberflächlich sichtbare Einsenkung eines unterirdisch eingestürzten Stollens. Dieser TB ist jedoch ein verhältnissmässig kleiner Bruch, doch mit weitreichenden Folgen. Die A45 wurde erstmal für min 1 Woche komplett gesperrt. Man weiss von etwa 40.000 Schächten und Stollen, vermutet aber weitaus mehr. So ist dieser TB auf der A45 der Zeche und Schächte 'Gottessegen' zuzuordnen. Einer von etwa 60 pro Jahr. Edited January 23, 2012 by schmierlinse 5 Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
Advertisement Posted January 23, 2012 Posted January 23, 2012 Hi schmierlinse, Take a look here Industriekultur 30. I'm sure you'll find what you were looking for!
Talker Posted January 23, 2012 Share #2 Posted January 23, 2012 Schöne Dokumente. So ein richtiger Zechenklinker ist ein schöner Anblick für mich. Bis sich so ein Bruch in 300 bis 1000 Meter Tiefe bis nach oben" durchbricht" kann wohl dauern. So rächt sich der unterirdische Raubbau ohne die Schächte und Strebe wieder zu verfüllen.... womit auch? sicher über die nächsten hunderte von Jahren. Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
schmierlinse Posted January 23, 2012 Author Share #3 Posted January 23, 2012 Tja, das sind die sog. 'EWIGKEITSKOSTEN' des Bergbaues. Die neueste Version diese Kosten wenigsten teilweise wieder einzufahren ist, daß man tiefe Schächte mit spez. Wasserpumpen versieht. Wenn Stromüberschuss herrscht( durch erneuerbare Energien, nachts z.B.) wird damit Wasser hochgepumpt. In der low-energy-phase, z.B. tagsüber, wird dieses Wasser wieder in den Schacht abgelassen und treibt Generatoren an. Danke für deinen Kommentar. Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
Talker Posted January 24, 2012 Share #4 Posted January 24, 2012 @schmierlinse Ich bin kein Wissenschaftler..... aber wenn der ganze Pütt so schön durchgespült wird von unten bis oben und zurück (wird er ja ohne Wasserhaltung sicher ohnehin) da dürfte doch auch Einiges an Schwemmgut/ Durchnässung der Schichten/ Verdichtung passieren und damit größere Löcher oben ankommen?? An meinem Elternhaus waren über viele Jahre hinweg auch immer einige Markierungen zur Feststellung etwaiger Senkungen angebracht. Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
schmierlinse Posted January 25, 2012 Author Share #5 Posted January 25, 2012 Diese Energiespeichergeschichte wird sicher anders verlaufen als wir denken. Obwohl die Sedimente, Aufschlämmungen heute kein Problem sind. So wird z.B. der Schacht Zollverein seit längerem schon für Schutt und Gerölleinlagerung genutzt. Die machen da erstmal so'ne Plempe draus. Grundsätzlich kann man zu Bergsenkungen noch folgends sagen:- südlich der B1 sind Tagesbrüche wahrscheinlicher, weil die nach Kohle nicht so tief buddeln mussten. Da sind also oberflächennahe z.T. tonnenlägige Schächte in vielleicht 30m Tiefe aus 200Jahren Abbau noch zu bewältigen. Da gab es Kleinstzechen mit nur 3 Beschäftigten, neben vielfälltigem Einzelraubbau weil man wusste wo Kohle war; nach den Kriegen z.B.. Sogar Satelliten mit Radar werden dazu genutzt. Die zeigen im Verlauf der Satellitenbahn - wenn er mal wieder da rüber fliegt- Hebungen und Senkungen an gleicher Stelle an. Auf'm mm!! Das alles sind Ewigkeitskosten die so keiner recht übernehmen will. So z.B. die besagte Zeche GOTTESSEGEN und das A45 Dilemma übernimmt die RAG, konnte man ja zuordnen. Wenn ein unbenannter Schacht einbricht, den man nicht zuordnen kann = das Land NRW. Wir alle werden es nicht mehr erleben das da Ruhe einkehrt. Quote Link to post Share on other sites More sharing options...
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