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Frage: Wirkung und Anwendung der Belichtungskorrektur (EV+-)?


Christian M.

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Liebe Forenten.

 

seit knapp 1 Jahr bin ich glücklicher Besitzer einer M8 und damit noch längst nicht ans Ende ihrer Möglichkeiten gelangt.... für mich bleibt also noch viel Zeit, bis ich den Kauf einer M9 rechtfertigen kann.

 

Was mir bisher noch niemand so richtig erklären konnte ist, wie denn eigentlich die genaue Wirkung der Belichtungskorrektur (EV-Compensation) und die empfohlene Anwendung dessen ist.

 

Bis dato habe ich immer versucht das Bild korrekt zu belichten durch die Wahl der gewünschten Blende und die dazu passende Verschlusszeit. Wozu dann die EV-Comp., vor allem da sie ja "generell" eingestellt wird und nicht von Bild zu Bild?

 

Was passiert in der Kamera wenn man beispielsweise -1/3 EV eingibt? Wird dann das Bild, welches der Sensor eingefangen hat, um 1/3 Belichtungswerte "heruntergerechnet", bzw. das Signal der Pixel weniger verstärkt? Oder wirkt sich die Einstellung auf die Kalibrierung des Belichtungsmessers aus, so daß man letztendlich nur einen anderen Wert für Blende + Verschlusszeit erhält?

 

Vielen Dank für Eure Antworten und Erläuterungen.

 

Christian

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Was passiert in der Kamera, wenn man beispielsweise -1/3 EV eingibt? Wird dann das Bild, welches der Sensor eingefangen hat, um 1/3 Belichtungswerte "heruntergerechnet" bzw. das Signal der Pixel weniger verstärkt?

Nein.

 

 

Oder wirkt sich die Einstellung auf die Kalibrierung des Belichtungsmessers aus, so daß man letztendlich nur einen anderen Wert für Blende + Verschlußzeit erhält?

Ja.

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Liebe Forenten.

 

seit knapp 1 Jahr bin ich glücklicher Besitzer einer M8 und damit noch längst nicht ans Ende ihrer Möglichkeiten gelangt.... für mich bleibt also noch viel Zeit, bis ich den Kauf einer M9 rechtfertigen kann.

 

Was mir bisher noch niemand so richtig erklären konnte ist, wie denn eigentlich die genaue Wirkung der Belichtungskorrektur (EV-Compensation) und die empfohlene Anwendung dessen ist.

 

Bis dato habe ich immer versucht das Bild korrekt zu belichten durch die Wahl der gewünschten Blende und die dazu passende Verschlusszeit. Wozu dann die EV-Comp., vor allem da sie ja "generell" eingestellt wird und nicht von Bild zu Bild?

 

Was passiert in der Kamera wenn man beispielsweise -1/3 EV eingibt? Wird dann das Bild, welches der Sensor eingefangen hat, um 1/3 Belichtungswerte "heruntergerechnet", bzw. das Signal der Pixel weniger verstärkt? Oder wirkt sich die Einstellung auf die Kalibrierung des Belichtungsmessers aus, so daß man letztendlich nur einen anderen Wert für Blende + Verschlusszeit erhält?

 

Vielen Dank für Eure Antworten und Erläuterungen.

 

Christian

 

Hallo Christian,

 

die Belichtungskorrektur um -1/3 EV sollte man bei Aufnahmen in Digitaltechnik immer einstellen. Der Grund dafür liegt einfach darin, dass die kamerainternen Belichtungsmesser mehr oder weniger die gleichen Messergebnisse liefern, die sie schon im Analogbereich lieferten.

Der Negativfilm hat im Gegensatz zum Sensor gerne mehr Licht. Deshalb umgekehrt bei Digi-Fotografie eben eine 1/3 Blende weniger.

 

Grüße thomas

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Liebe Kollegen,

 

vielen Dank für Eure Antworten und Erläuterungen, sie sind sehr hilfreich für mich.

Ich glaube jetzt etwas besser Bescheid zu wissen.... der Schlüssel liegt also in der Kalibrierung des Belichtungsmessers.... ich werde mal -2/3EV ausprobieren, wie von Euch empfohlen.

 

Mit herzlichem Gruß

 

Christian.

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... der Schlüssel liegt also in der Kalibrierung des Belichtungsmessers ...

Kalibrierung ist an dieser Stelle nicht das richtige Wort. Nenne es lieber "Nullpunktverstellung". Die Kalibrierung wird durch die Vorgabe eines festen Korrekturwertes nicht verändert. Man kann die Belichtungskorrektur natürlich auch dazu verwenden, ggf. eine fehlerhafte Kalibrierung des Belichtungsmessers auszugleichen. Doch das wäre nur eine Notlösung, bis die Kamera zur Justierung zum Kundendienst geschickt wird, und ist nicht der eigentliche Zweck der Belichtungskorrektur.

 

 

... ich werde mal -2/3 EV ausprobieren, wie von Euch empfohlen.

Als pauschale Empfehlung ist das Unfug. Welcher Belichtungskorrekturwert sinnvoll ist, hängt von allerlei Faktoren ab – von denen der wichtigste der Motivkontrast ist. Ist der niedrig bis mittel, dann sollte die Belichtungskorrektur bei ±0 gestellt bleiben ... bei sehr niedrigen Kontrasten kann sogar eine leichte Plus-Korrektur sinnvoll sein. Nur bei höheren Kontrasten ist eine Belichtungskorrektur von ca. -1/3 LW angebracht, und bei sehr hohen -2/3 LW bis -1 LW.

 

Allerdings – sobald man merkt, daß eine Pauschalkorrektur von mehr als -1/3 bis -2/3 LW erforderlich ist oder der erforderliche Korrekturwert von Aufnahme zu Aufnahme stark schwankt, ist es in der Regel höchste Zeit, die Belichtungsautomatik abzuschalten, den Korrekturwert auf ±0 zurückzustellen und manuell zu belichten.

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Bei mir steht die Kamera auf +/-0. Ich versuche immer korrekt zu belichten und das tut. Vor allem bei hohen Iso-Werten (1250 oder 2500) ist eine voreingestellte Korrektur tödlich. Nachdunkeln lässt sich eine raw-Aufnahme im LR immer, die Qualität gewinnt dadurch sogar. Aufhellen hingegen erhöht das Rauschen. Die Folge: Ausschuss.

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Meine steht auch auf + - 0.

Mit der Sonne muss ich etwas reduzieren und gegen die Sonne etwas an Belichtungszeit zugeben.

Um nicht ins Menue zu gehen, sehe ich mir das Histogramm an und korrigiere dann manuell mit dem

Zeitenrad die Belichtungsdauer.

 

Gruß

carum

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Bei mir steht die Kamera auf +/-0. Ich versuche immer korrekt zu belichten und das tut.

Hach ...das wäre schön, wenn's so einfach wäre. Doch leider garantiert weder eine Belichtungskorrektureinstellung von ±0 eine zwangslääufig korrekte Belichtung, noch führt ein von null abweichender Korrekturwert zwangsläufig zu einer unkorrekten Belichtung. Die Belichtungskorrekturfunktion hat ihren Sinn – doch natürlich gehört sie mit Verstand benutzt.

 

 

Vor allem bei hohen ISO-Werten (1250 oder 2500) ist eine voreingestellte Korrektur tödlich.

So ein Blödsinn! Ob eine Korrektur richtig oder falsch (oder gar "tödlich") ist, hängt allein von der Aufnahmesituation ab und hat überhaupt nichts mit der Empfindlichkeitseinstellung zu tun. Schließlich ist eine Minus-Korrektur nicht dazu da, unterzubelichten, sondern korrekt zu belichten in solchen Situationen, wo ein Korrekturwert von ±0 zur Überbelichtung führen würde. Führt sie zur Unterbelichtung, so war sie nicht angebracht.

 

 

Nachdunkeln lässt sich eine Raw-Aufnahme in LR immer ...

Nein, eben nicht immer. Sind die Spitzlichter einmal ausgefressen, läßt sich der Schaden nicht mehr beheben.

 

 

Aufhellen hingegen erhöht das Rauschen. Die Folge: Ausschuss.

Die Eindimensionalität und der Mangel an Differenzierung in deinen Aussagen sind erschreckend ... ist das wirklich deine Denkweise, oder versuchst du nur, überspitzt zu formulieren?

 

Übermäßiges Rauschen ist zwar in der Regel unerwünscht, führt jedoch keineswegs direkten und zwangsläufigen Weges zu Ausschuß.

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Die Belichtungskorrekturfunktion hat ihren Sinn – doch natürlich gehört sie mit Verstand benutzt.

Der Sinn hat sich mir noch nicht ganz erschlossen. nutzt du die BK häufig?

Ich habe die BK noch nie genutzt, vielleicht habe ich da noch etwas nicht verstanden?

Wenn die Belichtungsautomatik falsche Ergebnisse liefert, stelle ich auf manuell um und korrigiere entsprechend. Den Weg über BK finde ich recht umständlich. Ich hätte gerne die Möglichkeit im Automatikmodus schnell mal die Belichtung zu korrigieren (ohne die Kamera vom Auge nehmen zu müssen), aber da das so nicht geht (oder etwa doch?), nutze ich den Automatikmodus fast nie.

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Ich hätte gerne die Möglichkeit im Automatikmodus schnell mal die Belichtung zu korrigieren (ohne die Kamera vom Auge nehmen zu müssen), aber da das so nicht geht (oder etwa doch?), nutze ich den Automatikmodus fast nie.

 

Bei der M9 kann man die Tasten derart belegen, dass bei halbgedrücktem Auslöser die Belichtung, in 1/3 Schritten im A Modus in beide Richtungen mit dem Einstellrad korrigiert werden kann, die Änderung wird im Sucher angezeigt, keine Ahnung, ob das bei der M8 auch geht.

 

 

lg hg

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Der Sinn hat sich mir noch nicht ganz erschlossen. nutzt du die BK häufig?

Ja, ziemlich häufig, und zwar so wie oben beschrieben. Noch häufiger allerdings benutze ich die manuelle Belichtungssteuerung ... aber manchmal ist eine (ggf. korrigierte) Belichtungsautomatik doch hilfreich.

 

 

Ich hätte gerne die Möglichkeit, im Automatikmodus schnell mal die Belichtung zu korrigieren (ohne die Kamera vom Auge nehmen zu müssen), aber da das so nicht geht (oder etwa doch?) ...

Aber selbstverständlich geht das! Man kann zum ersten den Belichtungskorrekturfaktor mit dem rechten Daumen einfach per Drehscheibe wählen, wahlweise mit oder ohne halbgedrücktem Auslöser. Bei letzterer Möglichkeit finde ich, daß man die Belichtungskorrektur allzu leicht unabsichtlich verstellt, deshalb habe ich die Kamera so eingestellt, daß man zur Korrekturfaktoreingabe den Auslöser halb gedrückt halten muß. Und zum zweiten kann man jederzeit den aktuellen Meßwert durch Andrücken des Auslösers speichern und dadurch die Belichtung korrigieren.

 

Ich habe übrigens eine M9; ob das alles bei der M8 und M8.2 genau so geht, weiß ich nicht. Aber ein gezielter Blick in die Bedienungsanleitung wird dir sicher weiterhelfen.

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Schließlich ist eine Minus-Korrektur nicht dazu da, unterzubelichten, sondern korrekt zu belichten in solchen Situationen, wo ein Korrekturwert von ±0 zur Überbelichtung führen würde. Führt sie zur Unterbelichtung, so war sie nicht angebracht.

 

 

Die Eindimensionalität und der Mangel an Differenzierung in deinen Aussagen sind erschreckend ... ist das wirklich deine Denkweise, oder versuchst du nur, überspitzt zu formulieren?

 

Übermäßiges Rauschen ist zwar in der Regel unerwünscht, führt jedoch keineswegs direkten und zwangsläufigen Weges zu Ausschuß.

 

Da hast Du recht. Ich habe so überspitzt formuliert, da hier immer wieder die Ansicht rumgeistert, die M8 müsse grundsätzlich ins Minus korregiert werden. Und dem ist eben nicht so. Ich benutze die Korrektur nie. Aber ich messe halt wie früher bei der M6 das an, was ich als Hauptmotiv auf dem Bild habe, speichere mit leichtem Druck auf den Auslöser, schwenke dann wieder und drücke ab. Reicht das nicht, gehe ich auf manuell. Dafür hat die M ja ein Zeitenrad.

 

Das mit dem übermäßigen Rauschen führt leider bei der M8 bei 2500 Asa - zumindest bei Farbe - fast zwangsläufig zum Ausschuss, da das Rauschen selbst bei optimaler Belichtung schon relativ hoch ist. Wer in S/W konvertiert, hat mehr Spielraum. Das ist meine Erfahrung und ich fahre gut damit. Also erschreck bitte nicht, wenn Du meine Posts liest.

Edited by @bumac
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Das mit dem übermäßigen Rauschen führt leider bei der M8 bei 2500 ASA – zumindest bei Farbe – fast zwangsläufig zum Ausschuss, da das Rauschen selbst bei optimaler Belichtung schon relativ hoch ist.

Hast du schon einmal Lightroom 3 oder Camera Raw 6 probiert? Wenn nicht, dann steht dir noch eine (angenehme) Überraschung bevor ... :cool:

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Kamerahersteller sind nicht doof. Sie stellen - Fehler bei der Produktion mal ausgeschlossen - den Belichtungsmesser so ein, dass ein korrekt belichtetes Bild entsteht. Wer generelle Belichtungskorrekturen eingibt, hat möglicherweise einen anderen Geschmack bei der Bildwiedergabe, er belichtet aber im technischen Sinne falsch. Das normierte Grau von 18% Reflektion, auf das Belichtungsmesser eingestellt werden, wird dann im Bild/in der Datei nicht mehr 18%Grau, sondern etwas heller bzw. dunkler.

 

Das ist der eine Sinn von generellen oder speziellen Belichtungskorrekturen, nämlich die Anpassung an den eigenen Bildgeschmack bzw. die gewünschte Bildwirkung. Der andere Sinn kann die Kontrastbeherrschung sein. Wenn der Kontrast des Motivs größer ist, als es der Sensor aufnehmen kann (Lichter fressen aus oder Schatten sind undifferenziert schwarz abgesoffen), dann verschiebt eine Belichtungskorrektur etwa die Lichter in einen Bereich, den der Sensor noch wiedergeben kann. Folge ist aber eine Abdunklung der Schatten. Ob man eine Korrektur anwendet, hängt davon ab, was einem im Bild wichtiger ist, die Lichter oder die Schatten. Das muss man konkret entscheiden und nicht mittels einer generellen Einstellung.

 

Elmar

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