Leica R-Steuernocken
Diese Seite enthält die aktuell und ehemals verwendeten Objektiv-Steuerelemente der Leica R-Kameras.
Steuernocken (Steuerkurven) der Leica-R bzw. Leicaflex Objektive
Eine Steuerkurve ist als chromfarbenes Dreieck zwischen Bajonett und Hinterlinse zu identifizieren, während ein Steuernocken an seiner schwarzen Farbe und der Treppenform zu erkennen ist. Die Steuerkurven übertragen ihre Information axial, der Steuernocken radial an die Kamera.
Am besten versteht man den Unterschied indem man sich die unten dargestellten Fotos anschaut.
Steuerkurven wie auch Steuernocken werden nicht für die Auslösung des Springblendenmechanismus benötigt, sondern zur (mechanischen!) Übermittlung von Parametern, welche die Kamera zur Belichtungsmessung/ -steuerung verwendet. Bei diesen Parametern handelt es sich um die Anfangsöffnung des Objektivs und die vorgewählte Blende sowie die aus der Rechnung des Objektivs resultierende Vignettierung. Dies ist auch der Grund, warum Leica-Objektive bei der Verwendung an Fremdkameras (bspw. Canon EOS mit Adapter) bei Blende > Offenblende häufig überbelichten. Der Camera des Fremdherstelles fehlen ganz einfach die zusätzlichen Objektivparameter (welche bei Canon EF über die Kontaktleiste digital übertragen werden). Abhilfe schafft Erfahrung mit dem Objektiv und eine passende manuelle Belichtungskorrektur an der Kamera.
Bei der Benutzung von Zubehörteilen wie z.B. dem Balgengerät oder Adaptern für Objektive, die die entsprechenden Informationen nicht liefern (bspw. T2), ist für die R-Kameras ein fester Anschlag angebracht, der den Fühlhebel der Kamera definiert fixiert.
Eine gute Beschreibung der mechanischen Funktionsweise von Steuerkurven und Steuernocken findet sich im Buch von Günter Osterloh (vgl. Literaturverweise unten), welche hier aus Gründen des Urheberrechts natürlich nicht abgetippt werden kann. Der im Folgenden genutzte englische Begriff cam ist die direkte Übersetzung für Steuernocke/- kurve und wird häufig im Internet bzw. bei verschiedenen Handels- und Auktionsplattformen verwendet.
Leicaflex
- 1 Steuerkurve oben im Objektiv
- Wobei "oben" auf der Innenseite des roten Leica-Punkts am Objektiv meint
- Auch bekannt als one-cam Objektive
Leicaflex SL
- 1 Steuerkurve unten im Objektiv
- Wobei "unten" auf der entgegengesetzten Seite des roten Leica-Punkts am Objektiv meint
- Auch bekannt als one-cam Objektive (Achtung, hier wird nicht zwischen Leicaflex und SL unterschieden!)
Leicaflex SL2
- Je 1 Steuerkurve oben und unten im Objektiv
- Auch bekannt als two-cam Objektive
Leica-R
- 1 Steuernocken im Objektiv
- Handelt es sich um ein zu Leicaflex abwärtskompatibles Objektiv, so sind zusätzlich die beiden Steuerkurven oben und unten im Objektiv angebracht. Diese Objektive sind auch als three-cam Objektive bekannt.
- Handelt es sich um ein nicht mehr abwärtskompatibles Objektiv, so ist lediglich die kleine Treppe eingebaut und das Objektiv wird auch als R-only Objektiv bezeichnet.
Leica-R mit ROM
Eigentlich identisch zu den Objektiven ohne ROM, jedoch empfiehlt Leica ausdrücklich, an der R8/ R9 keine Objektive ausschließlich mit Steuerkurven zu verwenden (one/two-cam), da sie ggf. die ROM-Lesekontakte im Bajonett der Kamera beschädigen können. Ob es sich bei dieser Aussage nur um eine geschickte Maßnahme zur Steigerung des Umsatzes handelt, wird unter Leica-Usern kontrovers diskutiert.
| Leicaflex Steuerkurve (one/ two-cam) |
Leica-R Steuernocken (R-only) |
Steuernocken + Steuerkurve (three-cam) |
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Weiterführende Links
Literatur
- Günter Osterloh, Leica R - Angewandte Leica Technik, Umschau Verlag, 2. Aufl., 1988
- Günter Osterloh, Leica R - Angewandte Leica Technik, Umschau Verlag, 3. Aufl., 2000
