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Warum?


vbehrens

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Werte Forenten,

 

dieser Beitrag ist nicht ironisch gemeint, ich bitte wirklich um Hilfe!

 

Also: An Fotos interessieren mich Formen und Farben (bei S/W Kontraste). Diese können harmonisch sein oder interessant, schlicht oder vielschichtig... beeindruckende Landschaften, winzige Details, abstrakt, klar...

 

Komlett langweilig finde ich aber die allermeisten Bilder aus den Bereichen "People" und "Street". Wenn da nicht etwas ganz besonderes rüberkommt (ähnlich der Beschreibung zuvor), wirken diese Bilder auf mich nicht.

 

Warum?

 

Zumal: Es scheint, dass gerade der "Mensch" für die meisten Fotogestalter das wichtigste Motiv ist (Leicaner sind da anscheinend ganz besonders weit vorne...).

 

Warum?

 

Menschen beim Einkaufen, Essen, Parkbank sitzen, Taben füttern, beim Angeln... Was interessiert Euch daran? Was ist an diesen Motiven so toll, dass ganze Horden an Fotografen durch die Gegend schleichen und lauern? Warum gehen viele regelrecht auf die Pirsch? Warum wird so viel Energie in (nach meiner Ansicht!) beliebige Motive gesteckt? Und dabei oft sogar noch die Persönlichkeitsrechte verletzt?

 

Ich meine das ganz ersnst: Was seht Ihr in diesen Bilden, was ich nicht sehe?

 

Ich danke schon einmal im voraus, vielleicht gelingt es Euch ja, mir die Augen zu öffenen (und ich habe dann nach mehr Spaß an den Fotos hier).

 

Schöne Grüße

Volker

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Tja, Leica eilt nun mal der Ruf voraus, es sei die Kamera, mit der die besten Photographen auf der Straße Menschen im Bild festhielten, was ja vielleicht auch in der Vergangenheit zutreffend gewesen sein mag. Anscheinend denkt da manch einer, wenn man mit der berühmten Kamera knipst, müssen doch gute Bilder dabei herauskommen, und halten ihre Bilder demnach für gut und stellen sie hier ein.

 

Ich habe nach der Lektüre Deines Beitrags mal die ersten Seiten der Rubriken Mensch und Street durchgesehen und kaum ein Bild entdeckt, das mich besonders angesprochen hat. Es gibt hier (wie auch in anderen Foren) selten wirklich gute Bilder, die meisten sind läppisch, ziemlich uninteressant, manchmal ganz nett, wobei mir schon klar ist, dass diese Qualifizierungen schon ein starkes subjektives Moment haben.

 

Gut ist (ganz vorläufig) für mich ein Bild, wenn es eine eigene, neue Sicht auf Dinge hat, wenn es eine starke ästhetische Qualität hat, gelungene Licht- und Linienführung besitzt. Will der Bildautor mir eine Geschichte erzählen, muss er es so gestalten, dass das Gewollte auch beim Empfänger ankommt. Dass das hier in aller Regel nicht gelungen ist, sieht man an den häufig wiederkehrenden Reaktionen wie "hat was" (wobei nie gesagt wird, was es denn habe), "gut gesehen und umgesetzt" (genau so unbestimmt und inhaltsleer), "gut", "sehr gut" oder ganz leer "+", "++" ect. Manchmal wird auch ratlos nachgefragt, was denn an vielgelobten Bildern dran sei, und manchmal sind die Antworten darauf, wenn's denn überhaupt eine gibt, dämlich

 

Allerdings ist es in der Regel auch so, dass gute Bilder als solche erkannt werden und entsprechend mit Zuschriften und Dankebezeugungen honoriert werden. Aber gute Bilder sind selten.

 

(Ich selbst bin froh, wenn ich eines im Jahr hinkriege, von dem ich sagen kann, es sei gut. Vielleicht sollte ich aufhören, die vielen anderen auch hier einzustellen.)

 

Also, Volker, nimm die meisten Bilder nicht so ernst und bewahre Dir Deinen kritischen Blick.

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Werte Forenten,

 

dieser Beitrag ist nicht ironisch gemeint, ich bitte wirklich um Hilfe!

 

Also: An Fotos interessieren mich Formen und Farben (bei S/W Kontraste). Diese können harmonisch sein oder interessant, schlicht oder vielschichtig... beeindruckende Landschaften, winzige Details, abstrakt, klar...

 

Komlett langweilig finde ich aber die allermeisten Bilder aus den Bereichen "People" und "Street". Wenn da nicht etwas ganz besonderes rüberkommt (ähnlich der Beschreibung zuvor), wirken diese Bilder auf mich nicht.

 

Warum?

 

Zumal: Es scheint, dass gerade der "Mensch" für die meisten Fotogestalter das wichtigste Motiv ist (Leicaner sind da anscheinend ganz besonders weit vorne...).

 

Warum?

 

Menschen beim Einkaufen, Essen, Parkbank sitzen, Taben füttern, beim Angeln... Was interessiert Euch daran? Was ist an diesen Motiven so toll, dass ganze Horden an Fotografen durch die Gegend schleichen und lauern? Warum gehen viele regelrecht auf die Pirsch? Warum wird so viel Energie in (nach meiner Ansicht!) beliebige Motive gesteckt? Und dabei oft sogar noch die Persönlichkeitsrechte verletzt?

 

Ich meine das ganz ersnst: Was seht Ihr in diesen Bilden, was ich nicht sehe?

 

Ich danke schon einmal im voraus, vielleicht gelingt es Euch ja, mir die Augen zu öffenen (und ich habe dann nach mehr Spaß an den Fotos hier).

 

Schöne Grüße

Volker

 

Sehe ich genau so.

 

Eine spannungsvolle Komposition von Farbe, Formen und Kontrasten, mehr braucht ein Foto nicht für mich. Es kann vollständig abstrakt sein und ohne Bezug zur Realität. Auf den meisten Fotos ist mir zuviel oder sie sind mir zu bunt. Sie sind mir einfach überladen.

 

Irgendeiner der großen Fotografen hat mal von 'Bildgeschwätzigkeit" gesprochen. Weiß leider nicht mehr wer. Deshalb bevorzuge ich in der Regel längere Brennweiten.

 

Für mich ist ein disziplinierter Bildausschnitt bzw. eine disziplinierte Bildkomposition sehr wichtig. Ernst Haas hatte einmal gesagt : "Es ist der Bildausschnitt, in dem sich die Diziplin des Fotografen zeigt."

 

Gruß

Gertrud

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hi volker,

für mich liegt der reiz darin, dass man den entscheidenden kurzen moment in dem das bild funktioniert( zb ´ne geschichte erzählt) nicht beeinflussen kann, man kann ihn nur erwischen ;)

 

natürlich gibt es wie, in jedem anderem bereich des forums auch, beiträge die nicht gelungen sind....so what?

 

@ waechter: bildkomposition ist immer wichtig,bei street erst recht.

 

 

lambda......

Edited by Guest
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Hallo Volker,

 

Ein Foto ist erst einmal nur ein Foto und die Dokumentation eines Sekundenbruchteils.

Inwiefern ein Foto das Prädikat "künstlerisch wertvoll" verdient kann man an vielen Kriterien festmachen. Besonders gerne verwendet werden formalistische Kriterien.

 

Mir geht es mit vielen Bildern ähnlich wie Dir aber eher aus anderen Rubriken.

Und manche Bilder, die kaum Zuspruch finden gefallen mir recht gut und umgekehrt.

Und wenn ich nun fragen würde warum das so ist so käme ich mir vor als wenn ich erklärt haben wollte warum ich bestimmte Gerichte nicht esse selbst wenn sie von dekorierten Köchen kreiert worden wären.

 

Für mich ist Fotografie kein Ersatz für die Malerei sondern mehr ein Mittel zur Dokumentation und damit besonders geeignet, Situationen, Sichtweisen, persönliche Wahrnehmungen festzuhalten und anderen mitzuteilen. Diese Kommunikation der eigenen Wahrnehmung per Bild an andere Betrachter hinzukriegen ist meiner Meinung nach das eigentlich Schwierige an der Fotografie im Allgemeinen und der Streetfotografie im Besonderen.

 

Ich habe noch Fotos und Negative von meinem Großvater aus den 30-er und 40-er Jahren des letzten Jahrhunderts. Dabei sind auch jede Menge Straßenszenen.

Nach den von mir erlebten Bewertungskriterien hier im Forum vermutlich überwiegend "Mist". Für mich als Zeitdokumente seines persönlichen Erlebens hochspannend.

 

Vor vielen Monaten habe ich versucht unter der Rubrik "Menschen" einen Sammel-Thread "Menschliche Kommunikation" zu starten. Viel ist dabei nicht rausgekommen. Vermutlich eben wegen dieser Schwierigkeit der Kommunikation aber einige für mich interessante Bilder gab es schon.

 

Gruß, Rolf

Edited by imro
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Die angedeuteten Geschichten machen den Reiz von „Street“ oder „People“ aus.

 

Sich mit anderen auseinander zu setzen, mit ihnen in Kontakt zu treten ist für mich auch ungleich schwieriger, als Häuserkanten zur Bildkante auszurichten.;)

 

Einen kurzen Moment passend einzufangen, ist für mich die viel größere Herausforderung, als „Steine“ abzulichten.

Es ist aber auch viel schwieriger, deswegen nehme ich auch gerne nur die Steine.;)

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Gertrud, was meinst Du mit "disziplinierter Bildausschnitt bzw. eine disziplinierte Bildkomposition" ?

 

Stoße mich hier etwas am Wort Disziplin in Zusammenhang mit Bildgestaltung...

 

Kann ich es mit '(sehr) bewußt gewählt' übersetzen?

 

Für mich sind Gesichter und/ oder Gestik insgesamt bei Fotos mit Menschen sehr wichtig. Auf vielen 'Streets' erkenne ich keine bzw. finde sie zu beliebig.

Gezeigt werden Töne. Es fehlt eine Melodie.

 

.

Edited by Indina
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Ich genieße die Bilder von 'Menschen' und 'Street' die mir gefallen und davon gibt es doch einige. Der belanglose und langweilige Rest interessiert mich nicht, außer es wird um Kritik und Anregung gebeten. Bilderflut kann man leider nicht eindämmen :eek:

 

Aus neugier (muss ja nicht beantwortet werden!):

Warum gefallen Dir viele der Bilder? Ich wll das nicht kommentieren, nur begreifen...

 

Schöne Grüße

Volker

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So ein wenig irritiert mich die Fragestellung dieses Threads schon. Ich denke, es ist doch das natürlichste der Welt, dass wir uns für Menschen interessieren. Ich würde sogar sagen, dass ich es beängstigend fände, wenn dem nicht so wäre. Wir wollen doch wissen, was Menschen antreibt, was sie bewegt, wie sie sich darstellen, was sie sind oder was sie gerne sein möchten.

 

Und im besten Fall erzählt ein Foto, wie oben schon erwähnt wurde, eine Geschichte über einen Menschen, das gelingt natürlich nur ganz selten.

 

Das ist auch nicht nur Voyeurismus, es hat ganz einfach etwas mit Menschlichkeit zu tun.

 

Ein abstraktes Bild kann durchaus aufregend sein, aber was gibt es interessanteres als einen Menschen?

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Aus neugier (muss ja nicht beantwortet werden!):

Warum gefallen Dir viele der Bilder? Ich wll das nicht kommentieren, nur begreifen...

 

Schöne Grüße

Volker

 

Ja, wenn ich überlege, was für mich ein gutes Bild ausmacht, da fallen mir viele Dinge ein die mir gefallen oder missfallen. Aber im Kern -denke ich- sollte ein Bild unter den Kategorien 'Menschen' und 'Street' eine Geschichte erzählen oder wie man so schön sagt, eine Botschaft enthalten. Wenn ich eine vereinfachte Gewichtung abgeben sollte über die Kriterien, die für mich ein gutes Bild ausmachen, würde ich sagen:

 

Geschichte/Botschaft/Bildaussage: 50%

Bildgestaltung (aufgeräumt, Positionierung der Bildelemente, ...): 40%

technische Perfektion (Belichtung, Schärfe, Farben, Grauwerte ....): 10%

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...langweilig finde ich aber die allermeisten Bilder aus den Bereichen "People" und "Street". Wenn da nicht etwas ganz besonderes rüberkommt (ähnlich der Beschreibung zuvor), wirken diese Bilder auf mich nicht. Warum? ... Ich meine das ganz ersnst: Was seht Ihr in diesen Bilden, was ich nicht sehe? ...

Geht mir ähnlich. Wobei im Gegenzug People- und Streetfotografen (oder an diesem Genre Interessierte) möglicherweise ihrerseits die stille, "sachliche" Fotografie als langweilig und ausdrucksarm empfinden. Ich denke, es ist einfach sehr, sehr subjektiv, wer sich wovon angesprochen fühlt und wovon nicht. Des Weiteren finde ich, dass die People- und Streetfotografie wohl auch sehr anspruchsvolle und wie ich vermute, auch sehr schwierige Disziplinen in der Fotografie sind. Das stimmige Zusammenfallen von Inhalt, Form und Bildaussage und dessen gleichzeitiges und blitzschnelles Erfassen und Umsetzen durch den Fotografen, stelle ich mir als Herausforderung der besonderen Art vor. Deshalb: Hut ab vor allen, die sich getrauen, in diesem Bereichen aktiv zu werden.

Deine Frage finde ich grundsätzlich sehr spannend. Es geht dabei ja im weitesten Sinn darum, warum sich wer von welcher Fotografie angesprochen fühlt (und wer nicht) und was denn eigentlich eine gute Fotografie ist. Gibt es objektiv gute Fotografien? Ist eine Fotografie dann gut, wenn sich viele Betrachter durch das Bild angesprochen und berührt fühlen? Gibt es objektive, allgemeingültige Merkmale von Fotografien, welche berühmt wurden ...?

Edited by Overland
Wann wird die "Geändert von und warum ..."-Funktion endlich deaktiviert?
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Die angedeuteten Geschichten machen den Reiz von „Street“ oder „People“ aus.

Das gilt für jede Art von Fotografie, die den Anspruch hat, die BetrachterInnen zu berühren.

 

Einen kurzen Moment passend einzufangen, ist für mich die viel größere Herausforderung, als „Steine“ abzulichten.

Auch beim "Steine ablichten" geht es darum, einen kurzen Moment passend einzufangen. Zumindest bei Aufnahmen in der Natur. Licht und Schatten und die damit verbundenen Stimmungen können sich sehr schnell ändern. Dem richtigen Augenblick und dem passenden Einfangen kommt "bei den Steinen" meines Erachtens die gleichen Relevanz zu wieder in der Streetfotografie.

Es sind andere Faktoren, welche die Unterschiede ausmachen.

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Moin Volker !

Ein schöner Aufriss Dein WARUM.:)

Waren nicht Menschen zu allen Zeiten Gegenstand bildnerischer Darstellung ?

Man sah den Menschen als so wichtig und interessant,

daß man gar Götter und andere immaterielle Wesen in Menschengestalt darstellte,

in manchen Kulturen gar das wieder ausdrücklich verbot.

Die menschliche Gestalt diente zur Darstellung kultureller Ideale, okulter Tatsachen, Mysterien.

Nicolaus von Flüe hat jahrelang in der Abgeschiedenheit sein "Buoch" studiert,

was eine einzige Bildtafel war, was ihn dann wiederum befähigte die schweizer Politik erfolgreich zu beraten.

Nun, es gab immer wieder gute Steinhauer, Pinselfechter und Photographen

die ihr Handwerk verstanden, aber eben keine Sokratese, Platos, Kants, Goethes usw waren.

Hin und wieder aber staunt man darüber, was so einige wenige zuwege bringen.

Maler, wie Michelangelo, Grunewald und auch moderne, Photografen wie HCB, und andere.

Die hat etwas beschäftigt, was sie nicht aussprechen können,

aber malen oder in der Welt sehen und photographieren.

Viele der besten Photographen haben zunächst Malerei studiert (zB.HCB),

dh. sie haben keine schnellen Bilder gemacht, sondern lange ein Handwerk gelernt,

überlegt, beobachtet, skizziert, verworfen, neu angefangen usw.

und dabei ihren Geist bemüht, geschult und sich mit der Zeit dazu befähigt

ganz spontan ein Bild zu photographieren, wenn sie in der Welt etwas sahen - und es war gut !.

Diese Schulung und Befähigung ist nicht durch gute Technik zu ersetzten,

da mag man nach seinem BWL-Studium noch so viel Geld gescheffelt haben,

kann sich nun die teuerste Leica Ausrüstung leisten, es langt vielfach einfach nicht.

Selbst der Geistesgröße Goethen war es trotz reichlichem Bemühen nicht vergönnt

so gut zu malen wie er dichtete.

Ein Hobby zu pflegen hat ja den Vorteil, daß man frei ist in der Wahl seiner Themen,

aber man ist auch begrenzt in der Zeit und Kraft die man dafür einsetzten kann.

Ein Freizeit Shipper, der jedes Jahr 4 Wochen segelt wird sein Leben lang nicht

die seemännischen Fähigkeiten entwickeln können, wie der Berufsfischer nach realen 10 Jahren auf See.

Aber wir hoffen ja immer noch, daß trotz allem in uns ein bislang verborgener küntlerischer Genius aufsteigt

und machmal meinen wir es sei schon so weit.:rolleyes::)

Gruß,

Philipp

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