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Blicke


Hans-Peter

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Guest ausgeknipst

Eine ungeschriebene Forumsregel besagt ja, dass man bei Fotos, die einem nicht zusagen, besser dreimal

überlegen sollte das auch kundzutun. Hier drängt mich aber vielmehr die Frage, warum man diese Leute

hier zeigt? Wegen der Bildidee?

 

Solche Aufrüttelfotos müssen für mich schon sehr kunstvoll oder zwingend gestaltet sein und immer

auch den feinen Grat zur Bloßstellung in sicherer Weise begehen.

 

Pardon, aber das musste raus, denn das Bild ist doch zudem ein reichlicher Wirrwarr.

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Eine ungeschriebene Forumsregel besagt ja, dass man bei Fotos, die einem nicht zusagen, besser dreimal

überlegen sollte das auch kundzutun. Hier drängt mich aber vielmehr die Frage, warum man diese Leute

hier zeigt? Wegen der Bildidee?

 

Solche Aufrüttelfotos müssen für mich schon sehr kunstvoll oder zwingend gestaltet sein und immer

auch den feinen Grat zur Bloßstellung in sicherer Weise begehen.

 

Pardon, aber das musste raus, denn das Bild ist doch zudem ein reichlicher Wirrwarr.

Kann man so sehen. Ich meine, dass man das Nebeneinander von exklusiver Konsumwelt und Prekariat schon zeigen kann.

Mich hat die fröhliche Gelassenheit der Leute auf der Bank irgendwie fasziniert.

Die Leute kümmert's nicht, dass ihnen die Welt hinter der Schaufensterscheibe verschlossen bleibt.

Für dieses Motiv musste ich schon die ganze Szene erfassen sonst wäre die Botschaft untergegangen, dass dabei die "kunstvoll und zwingende Gestaltung" auf der Strecke blieb, ließ sich nicht vermeiden.

Eine Bloßstellung der Menschen, die auf der Straße leben ist mir auch zuwider, ist in diesem Motiv aber auch eindeutig nicht geschehen.

Ich weiß natürlich, Markus, dass solche Motive so gar nicht deine Welt sind. Damit kann ich leben. Deine Arbeiten schaue ich mir gern an. Sie sind, fast immer, durchdacht und handwerklich auf hohem Niveau.

Du solltest aber auch akzeptieren, dass "Street" viele Fassetten haben kann.

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Das sieht für mich wie ein typischer "Abschuss" aus der Distanz aus. Vielleicht sogar mit kurzer Brennweite, aber dann gecroppt.

 

Ein Foto ist halt noch lange nicht anspruchsvoll und inhaltsschwanger, nur weil man vermeindliche Loser vorführt.

Eigentlich rufe ich nicht nach einer Genehmigung der Fotografierten zur Veröffentlichung. Hier wäre es aber schön gewesen, wenn sich der Fotograf getraut hätte die Distanz zu überwinden. Dann wär's vielleicht auch was mit dem Bild geworden.

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Das sieht für mich wie ein typischer "Abschuss" aus der Distanz aus. Vielleicht sogar mit kurzer Brennweite, aber dann gecroppt.

 

Ein Foto ist halt noch lange nicht anspruchsvoll und inhaltsschwanger, nur weil man vermeindliche Loser vorführt.

Eigentlich rufe ich nicht nach einer Genehmigung der Fotografierten zur Veröffentlichung. Hier wäre es aber schön gewesen, wenn sich der Fotograf getraut hätte die Distanz zu überwinden. Dann wär's vielleicht auch was mit dem Bild geworden.

Ich hab's oben schon geschrieben. Ich wollte niemanden vorführen und ich denke das kommt in dem Bild auch rüber.

Den Schläfer habe ich nur deshalb nicht abgeschnitten, weil dann das Schaufensterensemble gelitten hätte.

Mit dem "Abschuss" liegst du falsch. Das habe ich anfangs mal gemacht, inzwischen finde ich es viel spannender, mit den Leuten zu reden.

In diesem Fall mit dem Mann in der Mitte, was man an seinem Lachen vielleicht auch merkt.

Ich habe dann kein langes Shooting draus gemacht, nur zweimal draufgedrückt.

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Guest ausgeknipst
Kann man so sehen. Ich meine, dass man das Nebeneinander von exklusiver Konsumwelt und Prekariat schon zeigen kann.

Mich hat die fröhliche Gelassenheit der Leute auf der Bank irgendwie fasziniert.

Die Leute kümmert's nicht, dass ihnen die Welt hinter der Schaufensterscheibe verschlossen bleibt.

Entscheidend ist dabei doch die Frage, warum das so ist, die von Dir angenommene

"fröhliche Gelassenheit" der Männer? Haben sie das aus freien Stücken so entschieden?

Sind sie im tiefsten Innersten wirklich glücklich? Ich meine, dass darüber sehr wohl

Zweifel bestehen müssten. Und angesichts dessen eben gerade nicht die für Dich

unproblematische Variante angenommen werden kann.

 

Eine Bloßstellung der Menschen, die auf der Straße leben ist mir auch zuwider, ist in diesem Motiv aber auch eindeutig nicht geschehen.

Na ja, das Gegenteil einer vorteilhaften oder auch neutralen Darstellung ist für mich aber auch nicht

zu erkennen. Man sieht Menschen, die ganz offensichtlich bereits am hellichten Tage

mit dem Genuss von Alkohol beschäftigt sind. Und sie scheinen unterstandslos zu sein (> Isomatte).

 

Ich weiß natürlich, Markus, dass solche Motive so gar nicht deine Welt sind. Damit kann ich leben. Deine Arbeiten schaue ich mir gern an. Sie sind, fast immer, durchdacht und handwerklich auf hohem Niveau.

Du solltest aber auch akzeptieren, dass "Street" viele Fassetten haben kann.

Mir ging es selbstverständlich nicht um eine Gegenüberstellung Deiner und meiner Werke

und schon gar nicht um eine Bewertung meiner eigenen Fotos als durchdacht oder

handwerklich hochstehend. Das ist hier völlig uninteressant und dient auch keiner weiteren Argumentation.

 

Es ist was anderes: Ich finde, dass man mit der Darstellung benachteiligter Personen

extrem sensibel umgehen sollte. Spätestens da muss finde ich für das "Recht am eigenen Bild"

absoluter Vorrang gelten. Die meisten von uns hier möchten auch Menschen abbilden.

Ich selbst ebenfalls. Wir wissen, dass dies ein heikles Terrain ist und lassen uns auch

bewusst darauf ein.

 

Hier gibt es aber die besagte andere Grenze für mich. Mir ist dies schlicht und einfach peinlich,

wenn ich solche Fotos sehe und mir vorstelle, dass sie nicht ohne Einwilligung zustande

gekommen sind. Eine solche hätte so aussehen müssen, dass die Herren einem sagen:

"Ja, mach das Foto und zeige uns ruhig in deinem Forum. Die sollen ruhig alle sehen,

wie wir uns hier über die überflüssige Konsumwelt hinter uns amüsieren." ...

 

Danke!

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@X1neuling:

 

Deine Sichtweise trägt die sozialkritische Fotografie zu Grabe. Es gibt was wichtigeres als das Individuum und das ist die Menschheit welcher die Kunst die treuste Dienerin ist.

 

Persönlichkeitsrecht - keine sozialkritische Fotografie.

 

In der Fotografie ist es ein moralisches Tanzen auf dünnem Eis und der Tanz von Gabi in diesem Fall gefällt mir ausgesprochen gut.

 

LG,

[PHOTON]

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Guest ausgeknipst

Ich spreche ja kein Generalverbot für sozialkritische Fotografie aus.

 

Wenn der Mario Barth einen Witz reisst, ist er deshalb ja auch nicht gleich Loriot.

 

... :rolleyes:

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Und was heisst hier "Sozialkritisch" genau? Dürfen randständige Personen - sollten die hier gezeigten solche sein - nicht erwähnt oder abgebildet werden, sind sie also Tabu oder Pariahs? Gilt das auch für Leute, deren BMI grösser ist als 24? Weiss hier jemand, wie unglücklich und/oder unzufrieden diese Leute wirklich sind? Würde jeder mit mir tauschen wollen?

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Guest ausgeknipst

Das hinge für mich davon ab, ob beim Tauschgeschäft Deine Leica-Ausrüstung inkludiert ist ... ;)

 

Pop, mir zu unterstellen (sollte ich gemeint sein), ich würde Menschen und der Fotografierbarkeit

bzw. Präsentationstauglichkeit im LUF in schön und hässlich bzw. dick oder dünn einteilen,

wäre angesichts meines doch eher verständlich formulierten Eingangspostings ziemlich weit hergeholt.

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Hier gibt es aber die besagte andere Grenze für mich. Mir ist dies schlicht und einfach peinlich, wenn ich solche Fotos sehe und mir vorstelle, dass sie nicht ohne Einwilligung zustande

gekommen sind. Eine solche hätte so aussehen müssen, dass die Herren einem sagen:

"Ja, mach das Foto und zeige uns ruhig in deinem Forum. Die sollen ruhig alle sehen,

wie wir uns hier über die überflüssige Konsumwelt hinter uns amüsieren." ...

 

Danke!

Wenn du mit mir diskutierst, solltest du auch meine Stellungnahme lesen. Da steht nun ausdrücklich, dass ich mit dem Mann in der Mitte gesprochen habe.

Dir muss also nichts peinlich sein.

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Man darf wohl annehmen, dass gabi dieses Bild gerne als "sozialkritisch" eingeordnet sieht.

 

Ich kann aber keine Sozialkritik erkennen.

Ich erkenne drei unangenehm bloßgestellte Obdachlose, wahrscheinlich auch noch Alkoholiker. Und was sonst, außer genau solche Menschen, sollte hier dargestellt werden?

 

Die drei Underdogs saßen da, erzeugten bei gabi wohl den Reflex "versoffene Penner = hohe Kunst der sozialkritischen Streetfotografie" und knips.

So wie drei abgebildet werden, sehen sie nicht aus, als hätten sie kurz zuvor noch mit gabi geredet. Das ganze Bild hat strahlt eine unangenheme Distanz des Spannens aus.

 

Die Nummer mit dem "nebeneinander stellen von exclusiver Konsumwelt und Prektariat" halte ich für eine nachgeschobene Ausrede.

 

Sorry, die drei werden hier nur verachtet und bloßgestellt.

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... angesichts meines doch eher verständlich formulierten Eingangspostings ziemlich weit hergeholt.

 

Ich habe hier den Verlauf der Diskussion angesprochen, in welchem ja dann auch das Wort "Sozialkritisch" gefallen ist, und nicht dein erstes Posting, in welchem Du ja lediglich dein Unbehagen geäussert hast.

 

Ich mache mich auch nicht lustig über diese Diskussion, genau so wenig ich sie missbillige.

 

Trotzdem möchte ich gern den Gedanken einbringen, dass die so genannte Street Photography davon lebt, Mitglieder unserer Gesellschaft (oder manchmal auch Gäste) in ihrem Verhältnis zu ihrer Umgebung zu dokumentieren. Ich finde es verfrüht, wenn derjenige, der dokumentiert, gleich auch Kritik übt, schon gar Sozialkritik. Gleichzeitig finde ich es tatsächlich schwierig, bestimmte Lebenssituationen von Vornherein von dieser Form der Dokumentation auszunehmen.

 

Ich habe ja schon etliche dieser Diskussionen erlebt; bei einigen war ich mir nicht ganz sicher, ob sich die "Sozialkritik" darauf bezieht, dass Menschen in die dargestellte Situation geraten können, oder ob sie sich auf die Menschen bezieht, die sich darin befinden. Ich nehme diese Diskussion hier aber ausdrücklichst von diesem Vorbehalt aus.

 

Die Würde des Menschen muss unangetastet und unantastbar bleiben. Dann passt das schon.

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Die drei Underdogs saßen da, erzeugten bei gabi wohl den Reflex "versoffene Penner = hohe Kunst der sozialkritischen Streetfotografie" und knips.

So wie drei abgebildet werden, sehen sie nicht aus, als hätten sie kurz zuvor noch mit gabi geredet.

Erstens unterstellst du mir einen dümmlichen Gedankengang und zweites bezichtigst du mich der Lüge.Was treibt ich um?

Und wie sieht denn drittens ein Mensch aus, der kurz zuvor mit mir geredet hat?

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Guest ausgeknipst
Ich finde es verfrüht, wenn derjenige, der dokumentiert, gleich auch Kritik übt, schon gar Sozialkritik.

Aber Pop, Gabi bestätigt doch in Beitrag #3 das, was auch der Bildeindruck vermittelt: Es sei eine "Gegenüberstellung"

und damit doch wohl eine Form von "Sozialkritik", die ihm vorschwebte.

 

Sorry, die drei werden hier nur verachtet und bloßgestellt.

Danke.

 

@ Gabi: Dass Du mit ihm "geredet" hast, habe ich schon gelesen. Das rechtfertigt aber doch nicht

die hier dokumentierte Bloßstellung.

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Und wie sieht denn drittens ein Mensch aus, der kurz zuvor mit mir geredet hat?

 

Hätte ich mit einem der drei ein Gespräch geführt, hätte ich mir dabei eine Authorisierung (oder wenigstens irgend was, was man so interpretieren könnte) für die Veröffentlichung eingeholt und man hätte klar erkannt, dass es diesen Kontakt gegeben hat.

 

Ich kann bei dem Mann in der Mitte beim besten Willen kein Lachen erkennen, er schaut noch nicht einmal in die Richtung von dem Typen mit der Kamera, mit dem er eben noch gesprochen hat.

Es gab hier schon Bilder von Menschen in vergleichbaren Situationen, die haben in die Kamera geschaut, da war ganz klar eine Beziehung zum Fotofrafen erkennbar.

Hier soll es diese Beziehung auch gegeben haben, auf dem Foto ist aber rein gar nichts von dieser tollen Interaktion zwischen diesen Menschen und dir zu erkennen.

Spätestens als Du das bei der Betrachtung des Bildes gemerkt hast, hättest Du es besser nicht online gestellt.

Ich hätte es dann keinesfalls mehr hochgeladen.

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Aber Pop, Gabi bestätigt doch in Beitrag #3 das, was auch der Bildeindruck vermittelt: Es sei eine "Gegenüberstellung"

und damit doch wohl eine Form von "Sozialkritik", die ihm vorschwebte.

 

Tut er das? Ich lese:

 

dass man das Nebeneinander von exklusiver Konsumwelt und Prekariat schon zeigen kann.

Mich hat die fröhliche Gelassenheit der Leute auf der Bank irgendwie fasziniert.

 

Er schreibt "Nebeneinander" und nicht "Gegenüberstellung". Er schreibt weiter von "fröhlicher Gelassenheit".

 

Wenn Gabi mit dem Bild etwas oder jemanden "geisselt", dann doch vielleicht auch diejenigen Teile der Gesellschaft, die den Kauf von hässlichen Klamotten in schicken Läden brauchen, um dann so strahlend fröhlich auszusehen. Ich weiss nicht. Eigentlich sollten wir verbieten, dass die Fotografen ihre eigenen Bilder auch noch erklären oder deuten. Wenn sie das so gut könnten, hätten sie ja gleich die Erklärung statt des Bilds einstellen können.

 

Ich verstehe auch nicht, wieso die Darstellung von Randständigen die Randständigen erniedrigt und nicht die Gesellschaft, die sie nicht haben will oder zum Aufgeben gebracht hat.

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