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Brennweite 35mm ist eine enorme Herausforderung


escimo

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Bin heute wieder mit dem 35'er an der M6 unterwegs gewesen und muss immer wieder feststellen, wie schwer mir es doch fällt, ein gemeiner, hinterlistiger Bilderdieb zu sein. Sich so nah an die "Opfer" heranzuschleichen ohne aufzufallen, ohne sich beirren oder gar aufhalten zu lassen das Motiv abzulichten und wieder zu verschwinden bevor es bemerkt wird oder sich dagegen gesträubt wird, ist eine Fertigkeit die ich noch erlernen muss. Das zu schaffen ist ein hartes Stück Arbeit.

 

Natürlich gehe ich nicht von Motiven aus in denen das Sujet mit der Lupe gesucht werden muss. Sujets Format-füllend mit einem Objektiv geringer Brennweite als 50mm Kleinbild in einer für mich günstigen Relation mit deren Umwelt zu setzen, ist eine - wie ich meine - enorme Herausforderung für Geist, Auge und Körper.

 

Macht man sich ggf. dabei zu viele Gedanken, wenn man im Begriff ist ein Bild zu stehlen? Mir ergeht es teilweise so: wenn man mich bei der Aufnahme bemerkt (hat), fühle ich mich zunächst schuldig wie ein Dieb und Eindringling. Dann schaut man in der Gegend umher als wüsste man nicht wie man an diesen Ort gekommen ist, also wie die Unschuld selbst. Und wenn dann noch ein argwöhnischer Blick von Gegenüber dazukommt, kippt die Stimmung manchmal total. Und ich habe nicht immer "Süßes" dabei.

 

Bin ich mit dieser Meinung allein oder geht es jemand hier ähnlich?

Wie geht ihr mit solchen Situationen um, in denen man euch bemerkt hat?

 

Ich frage, da ich mit einem 35mm (+75mm) Summarit-M Objektiv an der M6 begonnen habe und nach längerer Pause (da 50mm) wieder beginne ab und zu mit 35mm durch die Straßen zu ziehen. 50mm ist schon wieder komplett anders aber teilweise schon wieder etwas angenehmer, da der "Sicherheitsabstand" noch etwas größer ist.

 

Gruß, Stephan

 

@Mods/Admin: in dem Forum gibt es mehr Kategorien über Produkte als über Fotografie im Allgemeinen. Sollte das Thema also in dieser Kategorie falsch platziert sein, bitte entsprechend verschieben und Info an mich. Dankeschön!

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......je mehr Weitwinkel das Objektiv hat , desto stärker der " Aufnahme- Blues" ....:D

 

das nehme ich auch so war.

 

Meitens suche ich mir Motive ( Menschen) die beschäftigt sind, sehr oft mit ihrem Handy.....

 

ich achte dabei auf mein Gefühl, wenn mir das Fotografieren zu brennslig erscheint, ich mich unwohl fühle bei dem was ich vorhabe, lasse ich es.

 

Wenn es zu offensichtlich ist, was ich vorhabe Frage ich ob ich ein Foto machen darf, weil mir......das besonders an der Person gefällt.

 

Wenn das dann verneint wird, halte ich es auch ein.

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das Schwierigste am fotografieren ist manchmal, als Fotograf wahrgenommen zu werden und damit umzugehen.

 

der eine kann's von Natur aus, der Andere muss es eben lernen. wenn Ihr rausgefunden habt, wie man das leicht lernt, sagt mir bitte Bescheid. ich persönlich versuche es mit "Konfrontationstherapie" und übe einfach immer weiter. in der Hoffnung, dass das irgendwann was wird. der Schrierigkeitsgrad steigt dabei mit sinkender Brennweite.

 

allerdings -und auch das muss man lernen- gibt es überhaupt keinen Grund, andere Leute zu fotografieren, die das nicht wollen. ein unterlassenes Foto ist manchmal besser als ein gestohlenes.

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Solange du dich auf öffentlichem Grund befindest, kann dir niemand das Fotografieren verbieten ... auch nicht das Fotografieren von Personen. Aber – eine Person fotografieren und das Bild einer Person veröffentlichen sind zwei verschiedene Dinge. Wenn die Person durch ihr Verhalten direkt oder indirekt zu verstehen gibt, daß sie nicht fotografiert werden möchte, dann solltest du das Bild besser nicht veröffentlichen. Anderenfalls riskierst du Ärger – auch dann, wenn die Reaktion der Person erst dann erfolgt, nachdem du dein Bild bereits im Kasten hast.

 

Reagiert die Person nicht, weil's ihr egal ist oder weil sie dich gar nicht bemerkt hat, so ist die Veröffentlichung des Bildes Ermessenssache. Einerseits hast du das Recht der Kunstfreiheit auf deiner Seite, andererseits gilt das Recht der abgebildeten Person am eigenen Bild. Ist die Person identifizierbar und zugleich in einer unvorteilhaften, demütigenden oder der Lächerlichkeit preisgebenden Art und Weise abgebildet, so verzichtest du besser auf eine Veröffentlichung – denn kommt dir die Person drauf und verklagt dich, so wird der Richter das Recht am eigenen Bild stets höher werten als die Freiheit der Kunst.

 

Bemerkt dich die Person und zeigt dennoch keine Abwehrreaktion, oder bemerkt sie dich nicht und ist auch nicht in einer negativen Weise abgebildet, so ist eine Veröffentlichung in der Regel kein Problem ... mit Betonung auf "in der Regel". Als Straßenfotograf bewegst du dich immer in einer rechtlichen Grauzone zwischen Freiheit der Kunst und Recht am eigenen Bild. Wenn es schwierig oder unmöglich ist, unbemerkt zu fotografieren, so ist es meistens besser, ganz offensiv auf die Leute zuzugehen, sie anzusprechen, sie in ein kleines Gespräch zu verwickeln und gar nicht erst zu versuchen, unbemerkt zu fotografieren. Extrovertierten, kontaktfreudigen Fotografen fällt dies leichter, introvertierten Typen eher schwerer.

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Auch eine Person ohne Abwehrreaktion hat das Recht am eigenen Bild auf ihrer Seite. Eine Veröffentlichung ohne ausdrückliches Einverständnis ist daher rechtlich relevant. Die Person braucht sich nicht erst aktiv zu wehren. Wird das Bild trotzdem veröffentlicht, steht der Fotograf an der Wand.

 

edit: Risiko!

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das Schwierigste am fotografieren ist manchmal, als Fotograf wahrgenommen zu werden und damit umzugehen.

 

der eine kann's von Natur aus, der Andere muss es eben lernen. wenn Ihr rausgefunden habt, wie man das leicht lernt, sagt mir bitte Bescheid. ich persönlich versuche es mit "Konfrontationstherapie" und übe einfach immer weiter. in der Hoffnung, dass das irgendwann was wird. der Schrierigkeitsgrad steigt dabei mit sinkender Brennweite.

 

allerdings -und auch das muss man lernen- gibt es überhaupt keinen Grund, andere Leute zu fotografieren, die das nicht wollen. ein unterlassenes Foto ist manchmal besser als ein gestohlenes.

Früher fand ich die Beobachterrolle auch ganz angenehm, weil unverbindlich. Inzwischen bin ich davon ab. Ganz wichtig war für mich ein kleiner Film bei Foto TV über den Kölner Fotografen Kurt Oxenius. Den muss man gesehen haben.

Ich habe daraus gelernt, dass der Kontakt zu den Fotografierten enorm wichtig ist. Für das Foto und für den Fotografen. Es kostet mich manchmal viel Überwindung, die Leute anzusprechen, aber das ist nun mal der Preis, den wir für ein gutes Bild bezahlen müssen.

Und heute finde ich auch, dass das gut so ist.

Wenn ich dagegen den hochgejubelten Bruce Gilden sehe, der durch die Straßen läuft und aggressiv um sich blitzt, dann wünschte ich manchmal, ich würde ihm begegnen. Nicht jedes Opfer ist wehrlos.

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Jeder ist verschieden, da gebe ich 01af vollkommen recht; einer spricht die Leute an, der andere tut sich etwas schwerer. Auf der anderen Seite ist es in einigen Fällen auch so, daß man vielleicht gerade den richtigen Moment hat, der wieder weg ist, wenn man um Erlaubnis zum Fotografieren fragt. Tips zu geben ist da schwer, ich glaube jedoch, daß man sich in vielen Fällen schuldiger fühlt, als es wirklich ist. Ich habe schön oft bemerkt, daß ein freundliches Lächeln verbunden mit einem "Danke" o.ä. nach einem ungefragten Foto Wunder wirkt. Ich habe bisher eigentlich noch nie erlebt, daß jemand danach Ärger gemacht hat.

Die Hemmschwelle, wildfremde Leute auf der Straße anzusprechen, ist sicherlich sehr groß, aber man kommt mit den Leuten ins Gespräch und letztendlich (zumindest meine Erfahrung) stimmen die meisten zu.

A propos Tip: Wenn ich analg unterwegs bin, nehme ich mir manchmal vor, erst nach Hause zu gehen, wenn ich 36 Menschen/Portraits habe. Dies sind immer mit Abstand meine längsten Fotografiertage, aber man freut sich, wenn es geklappt hat.

 

Viel Erfolg

 

Marc

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Natürlich sollte man seine Mitmenschen nicht ungefragt fotografieren...... Aber, dass was mich im Vorübergehen an einer Person oder der Situation in Zusammenhang mit einer oder mehrerer Personen zum fotografieren reizt, ist oft nach der Frage.... darf ich..... Längst. Verloren. Die allermeisten Menschen machen dann ihr nach außen, für Andere ausgerichtete Gesicht zu und der "Reiz" ist dahin.

Und man bekommt häufig das aufgesetzte Lächeln, die Brille wird noch gerückt und so jetzt bitte.

Es sei denn, man ist so ein fast begnadeter Kontaktmensch wie unser Mitforent aus Köln, dem scheinbar alle Welt zulächelt und nd dies dann noch sehr natürlich.

Also bin ich oft versucht!! erst nach einem Druck auf den Knopf meine "Opfer" zu fragen. Aber Fotos aus 30 oder 50 cm Entfernung mache ich dennoch nicht.

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vielleicht sollten wir differenzieren zwischen street und street-potrait.

 

street geht nicht mit vorheriger Einwilligung. der moment ist zu flüchtig als das man vorher noch fragen könnte. ist man digital unterwegs kann man nachher fragen und ggfs löschen, was nicht gelitten ist. analog hat man es da schwerer.

 

streetportaits hingegen sind ja aus der herausforderung geboren, einen fremden Menschen vor der kamera dazu zu bringen, entspannt und natürlich u wirken und ihn dann auch noch so darzustellen, dass er sich selbst wiedererkennt. da kann man ruhig mal fragen. oft genügt aber auch die frontale Anäherung mit der offen geführten kamera: man wird gesehen und beim fotografieren bemerkt, macht ein paar schüsse und spricht sein model -quasi schon mitten im shooting- ganz nebenbei an. dann muss man aber auch erklären, wofür man die Bilder machen möchte- kann aber auch veröffentlichungsrechte ganz nebenbei besprechen. diese Herangehensweise ist am einfachsten bei Straßenmusikern zu üben- die sind es gewohnt geknipst zu werden.

 

Veröffentlichungen von Personenbildern ohne Einwilligung sollte man sich verkneifen, wenn die Person erkennbar ist. denn wer nicht erkennbar ist, kann hinterher im Prozess auch nicht beweisen, dass er abgebildet ist.

 

und nicht vergessen: eine Einwilligung, fotografiert zu werden ist noch lange keine Einwilligung, das Bild auch zu veröffentlichen!

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........ mano Mann, hier sind ja super Beiträge über das Gesetzbuch bei.

 

Bzw. über die Rechtslage vom Fotograf und seiner " Modelle".

 

Wie geht es Euch denn dann wenn ihr mit 35mm unterwegs seit?

 

vermute nicht so rosig,...da Euch Euer Wissen über das Gebot und Verbot einengt....

 

oder haltet Ihr trotzdem einfach drauf weil Ihr das Bild wollt....nicht wegen dem zeigen,

 

einfach wegen dem "jagttrieb" und weil das Bild ja gemacht werden will....

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Ich hatte zu einem Workshop vor vielen Jahren mal zwei Dinge mitgebracht:

 

  • Objektivvorsatz mit 90°-Spiegel – "Das ist ein Hilfsmittel für Feiglinge, damit kann man heimlich toll um die Ecke knipsen!"
  • Baseballschläger – "Und hiermit wehren sich die Opfer, damit kann man umheimlich dolle um die Ecke schlagen!"

 

Der Lerneffekt war gegeben, die Workshop-Teilnehmer waren sofort offen für Tipps, wie man das eine nicht braucht und das andere nicht zu fürchten hat.

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Wie geht ihr mit solchen Situationen um, in denen man euch bemerkt hat?

 

Erzählen, aus welcher Intention heraus man fotografiert und ob man vom jeweiligen Gegenüber noch kurz ein Foto machen darf?

 

Die Erfolgsformel heißt: "Mentale Vorbereitung trifft Gelegenheit." :)

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