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Welches Weitwinkel?


DirkR440

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Hallo zusammen,

 

aktuelle habe ich für meine M9-P drei Objektive 24mm, 50mm und 90mm und neulich konnte ich mal das Tri-Elmar 16-18-21mm testen und ich war ganz begeistert mit einer Brennweite von 16mm zu fotografieren. Auf 18 oder 21 hatte ich es aber eigentlich nie gestellt, von daher denke ich nicht das dieses das richtige Objektiv für mich ist. Leider gibt es ansonsten kein 16mm oder kleiner bei Leica im aktuellen Sortiment.

 

Was benutzt ihr denn so für Objektive?

 

Gruss

Dirk

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Tja – wenn dir das 16er so gefällt, dann wirst du wohl das Tri-Elmar kaufen müssen ...

 

Alternativen in diesem Brennweitenbereich gibt's nur wenige. Spontan fallen mir drei ein, und keine davon würde ich persönlich dem Tri-Elmar vorziehen. Diese sind: Voigtländer Super-Wide Heliar 1:4,5/15 mm Aspherical, Zeiss Distagon 1:2,8/15 mm ZM und Zeiss Hologon 1:8/16 mm.

 

Das 15er Voigtländer ist klein, leicht und erschwinglich, und liefert einwandfreie Schärfeleistung ... doch an Digitalkameras produziert es unschöne rote Bildränder. Die kann man zwar mit Cornerfix oder in Lightroom mit dem Flat-Field-Plugin in den Griff bekommen, doch auf die Dauer ist das ein ermüdendes Gehampel.

 

Das 15er Distagon ist groß, schwer und saugut – aber auch sauteuer und noch nicht einmal mit dem Entfernungsmesser der Leica M gekuppelt. Nicht, daß das bei 15 mm Brennweite oberwichtig wäre ... aber bei dem Preis würde man das doch erwarten.

 

Das 16er Hologon gibt's meines Wissens offiziell gar nicht mit Leica-M-Bajonett, sondern für Contax G und müßte für Leica erst umgebaut werden. Es ist blitzscharf und praktisch verzeichnungsfrei, aber dafür lichtschwach und vignettiert extrem stark. Und abblenden kann man es auch nicht. Es gibt ein Centerfilter dazu, welches die Bildmitte abdunkelt, um die heftige Vignettierung zu mildern, doch das kostet (1) viel Geld und (2) zwei Blendenstufen Licht. Unterm Strich ist das Hologon mehr was für Spezialisten und Liebhaber; sein Praxisnutzen ist eher gering. Ich erwähne es hier eigentlich nur der Vollständigkeit halber. Drüben im internationalen Teil des L-Camera-Forums zeigt gerade jemand Bilder herum, die mit dem 16er Hologon an der Leica M entstanden sind.

 

Aber vielleicht solltest du nicht nicht unbedingt so auf 16 mm kaprizieren. Stell dir vor, das Tri-Elmar, das du dir geliehen hattest, wäre nur bis 18 mm gegangen! Wenn du keine 16 mm gehabt hättest, wärst du dann von 18 mm nicht ebenso begeistert gewesen? Oder wenn's bis 14 mm ginge – würdest du dann jetzt ein solches haben wollen?

 

Wenn du dich mit 18 mm zufriedengeben könntest, dann kämen noch das Leica Super-Elmar-M 1:3,8/18 mm Asph und das Zeiss Distagon 1:4/18 mm ZM in Frage.

 

Oder du verkaufst dein 24er und leistest dir tatsächlich das Tri-Elmar. Mit dessen Möglichkeit, es auch bei 21 mm zu nutzen, wäre das 24er eigentlich verzichtbar. So mache ich es jedenfalls. Ich habe das Tri-Elmar mit einigen festbrennweitigen Superweitwinkeln verglichen, und es wird nur vom neuen Super-Elmar-M 1:3,4/21 mm Asph (geringfügig) übertroffen – dafür vignettiert das Super-Elmar mehr. Alle anderen Weitwinkelobjektive sind geich gut oder schwächer als das Tri-Elmar. Man erkauft die Weitwinkel-Flexibilität also nicht mit schwächerer optischer Leistung. Auch hinsichtlich der Gegenlichtfestigkeit und Reflexarmut muß es sich trotz seiner zehn Linsen nicht verstecken:

 

 

405514d1383034211-m240-some-wideangles-ou-1131024-114.jpg

Watzmann

Leica M (Typ 240); Tri-Elmar-M 18 mm Asph; f/11

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Oder du verkaufst dein 24er und leistest dir tatsächlich das Tri-Elmar.

 

Wahrscheinlich wird es darauf hinauslaufen. Dann muss ich aber wahrscheinlich noch ne Stange draufzahlen... es heisst also mal wieder sparen. :)

 

Danke für das ausführliche Feedback. Kannst du mir noch zwei Fragen beantworten, wie ist denn das Tri-Elmar bei Nacht? Und nutzt du diesen monströsen Aufsatz, oder kann man auch einfach einen normalen 16mm draufmachen?

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Wie ist denn das Tri-Elmar bei Nacht?

Wie soll es sein? Ganz normal halt. Die geringe Reflexneigung ist natürlich gerade bei Nachtaufnahmen vorteilhaft. Ganz ohne Reflexe geht's natürlich nicht ab, aber das ist bei anderen Objektiven auch nicht anders. Die geringe Lichtstärke ist bei Nachtaufnahmen nicht so toll, doch da hilft evtl. ein Einbeinstativ, und das Tri-Elmar ist voll offenblendetauglich. Und andere Superweitwinkel von 18 mm und kürzer sind auch nicht lichtstärker (mit Ausnahme des monströsen Distagon 15 mm ZM, und das auch nur um eine Blende). Sind dir Weitwinkelaufnahmen bei Nacht aus freier Hand ein wichtiges Thema, dann solltest du dich vielleicht beim Bildwinkel ein wenig zurücknehmen und das Summilux-M 1:1,4/21 mm Asph oder das (praktisch ebenso gute) Voigtländer Ultron 1:1,8/21 mm Aspherical in Erwägung ziehen.

 

 

Und nutzt du diesen monströsen Aufsatz, oder kann man auch einfach einen normalen 16 mm draufmachen?

Du meinst den Leica Universal-Weitwinkelsucher-M? Ja, den nutze ich an der M9, und zwar gern! Der ist zwar klobig, aber gut. Mehrere Leuchtrahmen und somit kein Umstecken des Suchers beim Wechsel zwischen verschiedenen Weitwinkelobjektiven, helles, großes Sucherbild, richtiger Parallaxenausgleich im Nahbereich, eingebaute Libelle für die exakte Ausrichtung. Ich nutze allerdings beim Tri-Elmar alle drei Brennweiten etwa gleichermaßen und nicht nur die kürzeste.

 

Selbstverständlich kannst du ebenso gut einen kleineren, "festbrennweitigen" Aufstecksucher für 15 oder 16 mm (kommt nicht soo genau drauf an) verwenden, wenn du das Tri-Elmar wirklich nur bei 16 mm nutzen willst. Doch für eine gute Idee halte ich das nicht. Die meisten Leute finden den Unversalsucher einfach nur schrecklich, wenn sie ihn auf einem Bild sehen oder zum ersten Male in der Hand halten, doch lernen ihn rasch zu schätzen, wenn sie ihn erst ein paar Mal im praktischen Einsatz hatten.

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Die max Blende ist schon ok für mich, meisten mache ich die Bilder eh mit Stativ. Wichtig ist mir, dass die Bilder auch nachts gestochen scharf sind (auch am Rand) und das die Lichter gut rüberkommen.

 

Ich glaub ich muss den Universalsucher einfach mal ausprobieren...

 

Danke für die Infos.

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Was benutzt ihr denn so für Objektive?

Hallo Dirk,

 

ich plädiere ganz klar fürs 4,5/15 von Voigtländer. Mal abseits von den vielerorts zu recht gelobten optischen Eigenschaften hat es für mich einen entscheidenden Vorteil: es ist ungeheuer kompakt. Da ist eigentlich nur mein altes 35er Summicron kleiner (aber schwerer!). Dadurch findet es immer Platz in der Fototasche und ist immer dabei.

 

Bei den übersichtlichen Gebrauchtpreisen besorg Dir doch einfach mal ein Exemplar und spiele damit herum. Ich selbst bin hochzufrieden mit dem Objektiv, nutze es aber auch quasi ausschlielich an der analogen M6. Den 15er-Sucher habe ich übrigen immer auf der M6 drauf und nehme in nahezu nie runter. So kann ich schnell mal schauen ob fürs Motiv ein Objektivwechsel lohnt.

 

Beispielbilder findest Du zahlreih in meinem Flickr-Account. Alle extrem weitwinkeligen Bilder dort sind mit dem 15er entstanden.

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Hallo Dirk,

 

ich plädiere angesichts Deiner Vorliebe für 16 mm für das Zeiss Distagon 1:2.8/15. Es gibt dazu von Zeiss einen kleinen, handlichen Aufstecksucher, passend für diese Brennweite.

 

Das Distagon koppelt zwar nicht an den Entfernungsmesser der M, hat aber dafür eine Naheinstellgrenze von ca. 30 mm.

 

Gruß

Gertrud

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Zu den Konkurrenten des Tri-Elmar, die hier von Leica, Zeiss und Voigtländer genannt wurden, kann ich nichts aus eigener Anschauung beitragen, aber bevor Du Dich auf eine Festbrennweite von welchem Hersteller auch immer festlegst, würde ich ganz ähnlich wie 01af für drei Brennweiten in einem überdies sehr kompakten Objektiv plädieren.

 

Mir geht es auch so, dass ich alle drei Brennweiten recht gleichmäßig verteilt verwende, wenn auch wohl mit leichtem Übergewicht zugunsten von 16mm, aber wie sicher bist Du Dir, dass sich Deine Vorliebe während der Testphase nicht später im Echtbetrieb ändern wird? Die Naheinstellungsgrenze als Kaufkriterium eines Superweitwinkels verwundert mich ein wenig, das Tri-Elmar lässt sich bis 50cm fokussieren, bei Blende 8 reicht die Schärfentiefe bis 35cm, bei Blende 16 bis 30cm...

 

Ich selbst bin von der Schärfe des Tri-Elmar immer wieder selbst überrascht, ich wüsste keine Ergebnisse, von denen ich gesagt hätte, dass man da noch etwas draufpacken müsste. Gratis ist das Teil natürlich nicht, aber mit drei Brennweiten natürlich auch universeller: wie schon gesagt, 21mm ist von 24mm nicht mehr allzuweit entfernt, insofern wäre letzteres ja vielleicht Verhandlungsmasse, die Investition je nach Bedarf ein wenig zu reduzieren. Oder aber und unbedingt in den Universalsucher zu stecken, zu dem ich nachdrücklich raten möchte. Ich selbst benutze das Tri-Elmar meistens mit M240 und EVF (das ist zumindest für Innenaufnahmen, Architektur etc. etwas präziser), und dennoch habe ich den "Frankenfinder" eigentlich immer dabei, meistens in der Tasche, weil er zwischen 16 und 28mm Brennweite die Vorabbeurteilung von Bildausschnitten ermöglicht. Das benutze ich sehr häufig, und dabei habe ich auch gelernt, dass 16mm nicht immer die beste Lösung ist, sondern 18 und 21 auch ihre Berechtigung bzw. Notwendigkeit besitzen. Auf der M9 etc. ist die Libelle gold wert, denn minimaler Rechts- oder Linksdrall wird bei solchen Brennweiten perspektivisch sofort bestraft: alles in allem also ein tolles Gerät bzw. eine Objektiv/Sucher-Kombination, von der Du nicht enttäuscht sein wirst... Es ist bei mir eines der meistbenutzten Objektive, und häufig bin ich nur mit Tri-Elmar und Summicron 90 unterwegs -- alles dazwischen hat (je nachdem, ob man vom Weitwinkel oder vom Tele aus blickt) entweder zu wenig oder zu viel im Bild.:) Gruß, Ingo

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  • 4 months later...

so, demnächst ist es soweit. Ich habe mir vorgenommen nach Ostern das Tri-Elmar zu holen, aber jetzt stellt sich dann die nächste Frage... soll ich dann das 24er Elmar behalten? Oder wird das dann wohl eh die meiste Zeit daheim bleiben wenn ich das Tri-Elmar in der Tasche habe? Eine Option welche ich mir vorstellen könnte wäre das 24er gegen das 135er einzutauschen, was meint ihr dazu? Aktuell habe ich das 24er Elmar, das 50er Summilux und das 90er Summicron.

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so, demnächst ist es soweit. Ich habe mir vorgenommen nach Ostern das Tri-Elmar zu holen, aber jetzt stellt sich dann die nächste Frage... soll ich dann das 24er Elmar behalten? Oder wird das dann wohl eh die meiste Zeit daheim bleiben wenn ich das Tri-Elmar in der Tasche habe? Eine Option welche ich mir vorstellen könnte wäre das 24er gegen das 135er einzutauschen, was meint ihr dazu? Aktuell habe ich das 24er Elmar, das 50er Summilux und das 90er Summicron.

 

Viel Freude mit dem Tri-Elmar!

 

Bezüglich des 24er hängt es von Deinen Vorlieben ab, ob Du lieber aus der Distanz beobachtest oder mitten ins Geschehen gehst. Ich bevorzuge längere Brennweiten und ziehe das 135er - bei Anwesenheit eines 16-18-21 - einem 24er vor. Aber das kann bei Dir ganz anders sein.

 

Im letzten Urlaub war ich mit 16-18-21, 28-35-50, 90, 100 Macro und 135 unterwegs und hab ca. 1500 Bilder nach Hause gebracht. Das 16-18-21 und das 28-35-50 hatte ich kein einziges Mal benutzt, und die am meisten verwendete Brennweite war das 135er.

 

Gruß

Gertrud

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Auf welchem Kontinent warst Du denn bitte ......... viel freies Land ?

Über Tausend Bilder mit dem 135 und mein 90er liegt seit ich es habe (ca. 25 Jahre) fast ausschließlich im Schrank!.

Da bin ich auf Motive aber ganz neugierig. Vielleicht bekommen wir hier mal einige Bilder zu sehen?

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Bezüglich des 24er hängt es von Deinen Vorlieben ab, ob Du lieber aus der Distanz beobachtest oder mitten ins Geschehen gehst. Ich bevorzuge längere Brennweiten und ziehe das 135er - bei Anwesenheit eines 16-18-21 - einem 24er vor. Aber das kann bei Dir ganz anders sein.

 

Ok danke für die Info... ich denke ich werde mir wohl erstmal das Tri Elmar holen und dann schaue ich wie oft das 24er noch zum Einsatz kommt.

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