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Polarfilter im Digitalzeitalter?


coquillat

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Liebe Forenten,

ich frage mich, ob der Einsatz eines Polarfilters bei Landschaftsaufnahmen,

wo keine Spiegelungen stören, noch Sinn macht?

Ich selbst habe keinen und würde gerne wissen,

ob sich solch ein Zukauf lohnt - hat jemand Vergleichsbilder...

 

herzlich aus Oberbayern - Nikolaus

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Mich hat es auch interessiert und so habe ich heute einige

Vergleiche angestellt. Das obere Bild ist jeweils ohne Polfilter,

das untere mit. Es wurde in CO 3.7 lediglich die Belichtung

automatisch korrigiert und dann nochmals in PhShE 5 die

automatische Bildverbesserung angewandt.

 

Es war so ungefähr der für die Wirkung günstigste Bereich des

Winkels zur Sonne; die Zeit war nicht ganz so ideal: am mittleren

Vormittag (50 und 35mm).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Freundlichst

Stefan

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Guten Tag, Nikolaus,

 

Vergleichsbilder kann ich keine einstellen. Ich benutze seit Jahren Pol-Filter (analog/digital).

Meine Vorliebe ist die Reise- und Landschaftsfotografie.

Auf den Pol-Filter möchte ich nicht mehr verzichten.

 

Vorteile:

 

Der Himmel lässt sich je nach Sonnenstand zum Teil dramatisch verändern bis dahin, dass es des Guten zuviel ist.

 

Das Grün von Wiesen und Bäumen lässt sich mittels eines Pol-Filters stark verändern.

Auch hier ist das Thema Reflexion des Lichts.

 

Werde bei nächster Gelegenheit mal ein Foto ohne und eines mit einstellen.

 

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Hallo Nikolaus, hallo Stefan,

 

ein gutes Polfilter ist auch immer ein gutes "Graufilter". D.h. es hilft beim Freistellen trotz hoher Lichtintensität. Zudem: das reflektierende Himmelsblau auf ALLEN Motivflächen oder vagabundierendes Streulicht bei Innenaufnahmen kannst Du mit keiner Software rausrechnen. Das Polfilter hilft Dir, sowohl den Motivkontrast als auch die Farbreinheit zu erhöhen.

 

Gruß Friedhelm

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Friedhelm, da hast Du ja sicher in allen Punkten recht, nur muß

man es erst einmal probieren, um es für richtig zu halten. Man

denkt ja, bei digitialen Aufnahmen geschehe das Meiste am

Rechner. Aber da ist manchmal alles zu spät. Besonders bei

den Wolken ist das deutlich, aber nicht nur da.

 

Freundlichst

Stefan

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...Str. danke für deine Vergleichsbilder,

ja am Himmel ist der Unterschied enorm;

das Grün scheint mir außerdem weniger bläulich...

 

bei unseren Leica-Ansprüchen bleibt nur noch die Frage nach welchem Fabrikat?...

 

- danke für Eure Hilfe im Voraus - herzlich - Nikolaus

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Nikolaus, es ist das Leica-Filter, und zwar das neue, das

mit den Scheiben für die verschiedenen Filtergewinde von

39mm über 46mm bis 49mm. (Nimmt man ein Gewinde

von 55mm für Serie 7 Filter, kann man Glück haben und

das Polfilter auch für 55mm verwenden.)

 

Das Polfilter ersetzt nicht das UV-IR-Filter! Nun, meist ist

das unerheblich. Und bei 35mm analog, also 28 digital mit

crop ist wohl meist die Untergrenze, insbesondere bei

Landschaften, da sonst der Unterschied der Helligkeit am

Himmel störend wirken kann.

 

Freundlichst

Stefan

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Hallo Nikolaus, hallo Stefan,

 

ich finde die Fragestellung interessant und die Beispielbilder von Stefan gelungen.Ich hab mir erlaubt ein Bildpaar von Stefan zu kopieren und das Bild ohne Polfilter (unten)zu bearbeiten in Richtung bessere Wolken (mitte). Abschließend hab ich das Histogramm eingefügt.

Meine Zusammenfassung: Mit Polfilter das bessere Bild (oben) und die bessere Datenqualität und es geht schneller...

 

Grüße von

 

Michael

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Michael, vielen Dank für die aufschlußreiche Bearbeitung und

Darstellung. Gerade bei Landschaftsbildern ist der helle

Himmel bei der M8 oft störend, und Bearbeitungen immer

nötig und kompromißbehaftet. Das Polfilter kann da inderat

hilfreich sein. Allerdings muß man manchmal die Wirkung

manchmal eher erraten, als daß man sie vorhersagen könnte.

 

Freundlichst

Stefan

 

PS: Könnte man den im Histogramm sichtbaren Datenverlust

vermeiden, wenn man in Capture One besipeilsweise bearbeitet

statt nach der Konvertierung in jpg? str.

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Hallo Stefan,

 

noch eine Anmerkung zu #7:

 

Nur Mut, versuch´s auch mal mit kürzeren Brennweiten. Natürlich ist die Filterwirkung abhängig vom Winkel des einfallenden Lichts. Aber das Polfilter ist ja nicht nur ein Himmelblau-und-schöne-Wölkchen-Filter. Fotografier die Bergwiese formatfüllend und Du kannst auch mit dem 19er an der R den Polfilter sehr, sehr sinnvoll einsetzen. (Werde ich mit Mittelgebirgswiesen beim Forumstreffen im Rahmen meines Workshops zeigen;) ).

 

Außerdem dürftest Du dann überhaupt kein weites Himmelszelt mit großem Bildwinkel fotografieren, weil das ja an sich schon nicht gleichmäßig ausgeleuchtet ist. Probiers mal mit dem Polfilter und Du wirst feststellen, dass Du diese ungleichmäßige Ausleuchtung sogar tendenziell "korrigieren " kannst.

 

Auch sonst lassen sich viele Situationen / Motive finden, in denen eine nur partielle Auslöschung von Reflexen wünschenswert ist. Man hat dann zwar bei der an sich schon nicht zu unterschätzenden Bildkomposition beim starken Weitwinkel noch einen einflussreichen Parameter mehr zu beachten, gewinnt aber auch an Ausdrucksmöglichkeiten.

 

Herzlichen Gruß

Friedhelm

 

PS: Kommst Du in den Hessenpark? Würde Dir glatt einen Platz beim WW-Workshop freihalten :)

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Friedhelm, bei Dias hatte ich das Polfilter gern dabei, auch sogar

bei Schwarzweiß, jetzt fange ich an, es für die M8 zu entdecken.

Die Bergwiesen gestern mit Löwenzahn und Butterblumen habe

ich allerdings ohne diesen Aufwand augenommen, schade.

 

Übrigens, die Infrarotwirkung kann mit dem Polfilter gesteigert

werden. Das ist nicht verwunderlich.

 

Jetzt geht es in den Schnee hinauf. Mal sehen, was sich da

zeigen wird.

 

In den Hessenpark werde ich nicht kommen können. Schon

längst ist der Termin belegt.

 

Freundlichst

Stefan

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Guest Horst Wittmann

Hallo Nokolaus,

die Verwendung eines Polfilters beschränkt sich nicht nur darauf, um bei Landschaftsaufnahmen das Blau des Himmels zu beeinflussen.

Reflexe, besonders bei direkter Beleuchtung, findest Du auf den unterschiedlichsten Gegenständen. Überlege mal, was verursachen die Reflexe ? Sie sind nicht nur eine unschöne Art der Überstrahlung, sondern, was viel gravierender ist, die Intensität der Objektfarben wird sehr stark vermindert !

Aber noch eine Sache ist für Landschaftsaufnahmen interessant: Die Filterschichtt des Polfilters beeinflußt nicht nur die Polarisation des Aufnahmelichtes, sondern sie hat auch noch die erfreuliche Eigenschaft ein Teil der UV-Strahlen zu sperren. Bei weitläufigen Landschaftsaufnahmen bedeutet das, dass das Verblauen der Ferne sehr stark eingeschränkt wird. Also eine klarere Sicht, zu vergleichen mit der Filterverwendung (Orange z.B.) bei SW-Aufnahmen. Speziell für dieses Einsatzgebiet gibt es Polfilter, die einen höheren "Rotanteil" - ähnlich wie ein KR-1,5 Filter, haben. Mit diesen Filtern ist es viel einfacher eine klarere Ferne zu erreichen. Selbst das Vorschalten eines KR1,5/3,0-Filters führt schon zu erstaunlichen Ergebnissen! Die dadurch eintretende Farbtemperaturverschiebung kann mühelos bei der Konvertierung der RAW-Dateien ausgeglichen werden.

Bei den Polfiltern sind zwei unterschiedlichen Polarisierungsarten zu unterscheiden:

1) linear polarisierende Filter, die das Licht nur in einer einzigen Ebene polarisieren, und

2) circular polarisierende Filter, die das Licht radial um die optische Achse polarisieren.

 

Die Wirkung bei einer Aufnahme ist sehr unterschiedlich. Einfach gesagt, ein Linearpolfilter erbringt bessere Ergebnisse. Die Verwendung von Circularpolfiltern ist jedoch bei Spiegelreflexkameras mit Innenmessung unabwendbar, da hier je nach Konstruktion die Lichtmessung über halbdurchlässige Spiegel erfolgt.

 

Die Konstruktion der Polfilterhalterung für die M-Serie ist nach meiner Meinung umständlich und auch teuer. Ein Live-Monitor an der M8 wäre in diesem Fall eine tolle Lösung. Ich selbst verwende nur Linearpolfilter mit einem großen Durchmesser, schaue mir die Wirkung an und halte dann das Polfilter ohne es zu drehen, vor das Objektiv. vorsinnflutlich aber sehr wirkungsvoll.

 

Vergleichsaufnahmen mit und ohne Polfilter kann ich leider nicht bieten. Wenn ich im Juni in Berchtesgaden, dann werde ich mal an Vergleichsaufnahmen denken.

 

Gruß Horst.

 

Hier ein Beispiel mit einem Linearpolfilter, leider etwas zu stark eingestellt, es fehlt halt die Mattscheibenkontrolle. ( M8, 28mm ASPH, 160ASA Filter von Heliopan ).

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PS: Könnte man den im Histogramm sichtbaren Datenverlust

vermeiden, wenn man in Capture One besipeilsweise bearbeitet

statt nach der Konvertierung in jpg? str.

 

Hallo Stefan,

soweit eine Bearbeitung in Capture One möglich ist, ist sie sicher mit weniger Verlusten behaftet, als später bei der jpg-Datei. die hier durchgeführte Bearbeitung mit Ebenenverrechnungen ist in C1 leider nicht möglich.

Michael

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auch wenn ihr alle recht habt, aber ich bin momentan der meinung, daß z.b. str. landschaftsbild ebensogut geworden wäre, wenn man weniger belichtet und dann per C1 nachkorrigiert hätte.

 

wenn es um zu helle himmel geht, finde ich verlaufsfilter besser, im allgemeinen ist aber das filtergeschraube an der m mir oft zu umständlich.

 

richtig ist allerdings (und ab diesem feature denke ich dann sicher noch etwas um), daß mit liveview ein polfilter ein exakt und vorzüglich einsetzbares werkzeug wäre (wie dann auch alle anderen filter). ein entsprechendes profil in C1 scheint mir fast genauso (was die sättigung angeht) wirksam zu sein wie ein polfilter.

 

mich schreckt auch die unzahl der glasflächen vor einer m8 dann etwas ab. also wenn dann mal ein neuer sensor.... ;-)

 

mittlerweile liegen meine filter doch eher zuhause ;-) aber wer gerne schraubt....

mit sicherheit kann man mich jetzt widerlegen-es geht mir auch nicht darum "recht" zu haben, aber ich fand es für mich selbst interessant, den letzten schliff durch polfilter für vernachlässigbar zu halten (an der m8)

 

lg matthias

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Es ist der Beobachtung nach sicher völlig zutreffend, was Horst

Wittmann schreibt. Das Polfilter ist icht nur bei Landschaften

hilfreich. (Unter Sonstiges habe ich bei "M..." ein Bild mit Poliflter

eingestellt und werde jetzt zum Vergleich das ohne dazustellen.)

Mit der Regelung der Belichtung, fuerervogel, geht das meiner

Beobachtung nach nicht so gut. (Ich belichte mit der M8 meist

absichtlich zu knapp. Die Wirkung des Polfilters ist damit

nicht auszugleichen. Das Geschraube allerdings ist lästig.)

 

str.

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Hier zwei Aufnahmen (freihand gemacht beim Warten auf die nächste Bahn) einmal mit Pol-Filter...

 

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... und einmal ohne Pol-Filter.

 

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Guest maxmurx

Hallo Nikolaus

 

Die Cuticula (Aussenhaut) wird nach dem Blattaustrieb mit einer Wachsschicht überzogen. Das gleiche gilt für Koniferennadeln. Wenn die Sonne hoch steht, wirst Du die Reflexion von dieser Wachsschicht als Blenden beobachten können. Typisch zu beobachten wäre das auf einem Weizenfeld, einer grossen Mähwiese oder einem Waldrand mit viel Buchenlaub.

 

Vor allem im Sommer werden die Blätter deswegen je nach Sonnenstand gleissend hell und damit farblos. Im Frühling beim Laubaustrieb und im Herbst beim Vergilben von Baumblättern ist das nicht sichtbar.

 

Dieses gleissende Blenden kannst Du mit einem Polfilter ausschalten. So bekommst Du die eigentlichen grünen Farbtöne wieder zurück auf das Bild.

 

Herzliche Grüsse Juerg

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ich habe mit Polfilter nach Käsemann von b + w sehr gute Erfahrungen an meinen div. Leica-R Objektiven gemacht. ...

 

Das kann ich aus meiner Erfahrung nur bestätigen. Für die Beeinflussung von Reflexen (Ausschaltung wie auch Verstärkung!) sind Polfilter unverzichtbar. Beim Himmelsblau wird aber leicht des Guten zuviel getan. Die Wirkung ist natürlich gerade bei einem intensiv klar blauen Himmel verführerisch. In solchen Fällen kann man aber auch durch digitale Nachbearbeitung einiges bewirken. Ich benutze dafür eine Lichtermaske, die nur aus dem Blaukanal gezogen wird. Zur Demonstration erlaube ich mir, Ihre Vergleichsaufnahme ohne Polfilter heranzuziehen, links mit Lichtermaske, rechts ohne. Bei einem 8-Bit JPEG Bild als Ausgangsmaterial werden natürlich viele Fehler verstärkt. Es ist besser, die Manipulationen auf 16 Bit Ebene durchzuführen. Dann leidet das Histogramm praktisch nicht.

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