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Leica M8 - BEOON - Farbdiapositive


Guest Horst Wittmann

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Guest Horst Wittmann

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Bis zum Erwerb meiner Leica M8 habe ich ausschließlich Farbdiapositive aufgenommen. Jetzt, in der überwiegend digitalen Fotowelt, wollte ich diese Aufnahmen nicht vergessen - also digitalisieren, natürlich selbst! Dazu boten sich die digitalen Leicas und das BEOON-Nahgerät mit seinem möglichen Abbildungsbereich von 1:1 bis 1:3 an.

 

Die ersten Versuche machte ich mit der Leica M9, Maßstab 1:1, einem kleinen Leuchtpult und verschiedenen 50mm-Objektiven. Nach den ersten Testaufnahmen schieden wegen mangelnder Randschärfe (Zonenhöhe ab 17mm) das Summicron 2/50 (Vers.IV), das Summarit 1,5/50 und das Elmar 3,5/50 (Red Scale) aus. Lediglich das Focotar 4,5/50 aus dem Focomat brachte bessere Ergebnisse. Die nutzbare Bildqualität des Focotars konnte durch einen Crop gesteigert werden. Also: Abbildungsmaßstab auf 1:1,5 erhöhen und als Kamera die Leica M8 mit dem kleineren Aufnahmeformat verwenden. Die erforderliche Tubusverlängerung des Focotars wurde durch den Zwischenring Nr. 14020 K (15,5mm) und durch den BEOON-Ring "D" (34,5mm) erreicht. Das gerahmte Dia (Hamafix) wurde auf die BEOON-Bildbeldbegrenzung 1:1 gelegt und mit einem Blick durch die Lupe scharfgestellt. Nach dem Abblenden des Focotars auf 11 und dem Wechsel Lupe gegen Leica M8 konnte belichtet werden. Für die nächste Aufnahme eines Dias braucht man nur das Dia zu tauschen. Kamera und Schärfe brauchen nicht verändert zu werden, solange die Diapositive in einem gleichen Rahmen sind.

 

Bei der Belichtung des Dias stand die Kamera auf den Modus "A" und als Belichtungskorrektur verwendete ich, je nach Dichte der Diapositive, einen Wert von -2/3 bis -1 1/3. Eine Kontrolle der Belichtungskurve auf dem Kameradisplay sowie das Arbeiten im DNG-Format ist zu empfehlen.

 

Bei der nachträglichen Bearbeitung der Bilddateien am PC machte mir zunächst der Farbcharakter des Leuchtpults Probleme: das Leuchtpult hatte kein Normlicht. Die Farbtemperatur liegt bei 8.000 K° und dazu ein kräftiger Peak im grünen Spektralbereich.

Die DNG-Dateien ließen sich nach einiger Übung gut mit dem Konvertierungsprogramm CaptureOne 7 und dem eingebundenen Farbtool "Farbbalance" ausgleichen.

 

Ich bin mit den Ergebnissen, selbst von unterschiedlichen Diamaterialien, sehr zufrieden.

Diese Dateien gestatten ohne Schwierigkeiten eine einwandfreien Ausdruck bis zum Format 30X40. Verfechter des analogen Fealings werden die sanfte Wiedergabe des "Filmkorns" schätzen.

 

Das Digitalisieren der Dias auf diesem Weg kann ich als Zeitvertreib an Winterabenden empfehlen.

 

Bilder: 1) Arbeitsaufbau; 2) Datei eines Velvia 50; 3) Datei eines Provia F

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Edited by Horst Wittmann
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Zum Problem der Farbtemperatur des Leuchtpults gibt es einen Tipp, den ich hier im Forum mal gelesen habe: Für iPhone-Nutzer gibt es das App "Flashlight" mit dem der Bildschirm des iPhones als Leuchtpult genutzt werden kann. Die Farbtemperatur kann man hierbei unterschiedlich einstellen. Das iPhone passt unter die Filmauflagefläche des BEEON.

 

(Ob es das APP auch für andere Mobiltelefone mit Flachbildschrim gibt weiß ich nicht).

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Guest Horst Wittmann
Zum Problem der Farbtemperatur des Leuchtpults gibt es einen Tipp, den ich hier im Forum mal gelesen habe: Für iPhone-Nutzer gibt es das App "Flashlight" mit dem der Bildschirm des iPhones als Leuchtpult genutzt werden kann. Die Farbtemperatur kann man hierbei unterschiedlich einstellen. Das iPhone passt unter die Filmauflagefläche des BEEON.

 

(Ob es das APP auch für andere Mobiltelefone mit Flachbildschrim gibt weiß ich nicht).

 

Das iPhone und das iPad sind als "Leuchtpult" nur bedingt geeignet. Beide Geräte haben keine homogen-leuchtende Fläche. Bei der Betrachtung durch eine Lupe (Vorsicht, Blendgefahr) sieht man, dass die gesamte Fläche aus vielen kleinen, einzelnen Punkten besteht.

Benutzt man den Screen als Unterlage für die Diapositive, dann überlagern diese einzelnen Leuchtpunkte die Bildinformation des Diapositivs. Bei einem auf 11 abgeblendeten Aufnahmeobjektiv ist das u.U. störend, bei MF-Dias ist es sogar gewiss. Eine Abhilfe ist durch einen gewissen Abstand zwischen Screen und Dia möglich.

Edited by Horst Wittmann
Zusatz.
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Guest Horst Wittmann
opalglas dazwischen legen.

Richtig ! Oder den Abstand zum Dia vergrößern.

Aber welche Farbtemperatur haben iPad und iPhone ?

Hier hilft dann nur ein umständliches Kalibrieren mit "Color Munki" oder "Spyder X".

Das empfinde ich sehr umständlich.

 

Einfacher ist der Einsatz von Glühlicht. Glühlicht kommt in der Spektralverteilung einem "Schwarzen Körper" sehr nahe. Eine einfache Korrektur der Farbtemperatur ist ausreichend.

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Mein kleines Backrezept zur Digitalisierung von Dias (mit der M8) ist dies:

 

1. Man nehme ein für den Maßstab 1:1 gerechnetes Objektiv wie das APO-Rodagon 75mm

diadup_04.jpg

 

2. Das befestige man an einer stabilen Vorrichtung mit Parallelverschiebung, wie dieses Novoflex-Balgengerät

diadup_05.jpg

 

3. Als Lichtquelle dient eine Lichtbox mit künstlichem Licht, also kontinuierlichem Spektrum. Das Licht ist farblich steuerbar, so dass der Kamerasensor der Digitalkamera in allen drei Kanälen voll ausgesteuert werden kann. (Hier ist der Kopf eines Focomat so umgebaut, dass das Licht eine Opalglasscheibe auf der Oberseite homogen ausleuchtet bis zum Format 6x6)

diadup_08.jpg

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4. Das Dia wird positionsgenau gehalten durch einen Objektträger und schwebt so in ausreichendem Abstand über der Opalglasscheibe.,diadup_10.jpg

 

5. Konfiguriert man das ganze mit einem stabilen Reprostativ, so kann oben praktisch jede Kamera an das Dupliziergerät angeschlossen werden.

diadup_11.jpg

 

6. Wahlweise kann das ganze natürlich auch mit weiteren Komponenten aus dem Hause L bestückt werden. Hier ein Reprovit, welches übrigens auch mit der M8 bestückt werden kann.

diadup_12.jpg

 

Sozusagen reprobit mit REPROVIT

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Ich habe gerade dieses Wochenende mein BEOON zum ersten Mal verwendet, und zwar genau für diesen Zweck. Allerdings habe ich nicht die M9 sondern die SONY Nex-5N verwendet. Das hat den Vorteil, dass ich mit dem Crop-Faktor die weniger scharfen Randbereiche vermeide. Verwendet habe ich ein 50mm Elmar älteren Datums.

Um nicht Staub und allfällige Kratzer auf dem Leuchtpult mit aufzunehmen, habe ich die Kamera an einem Reprogestell etwa zehn cm über dem Leuchtpult aufgehängt.

Die Farbtemperatur habe ich an der Kamera manuell eingestellt, indem ich auf das leere beleuchtete Leuchtpult gezielt habe. Als Grundeinstellung für die Belichtung habe ich diejenige Zeit ausgesucht, bei welcher das leere leuchtende Leuchtpult gerade als Reinweiss dargestellt wird. Dann werden weisse Stellen in den Dias nicht ausgebrannt, da sie nach Definition nicht heller sein können.

Die Belichtungskorrekturen für die einzelnen Dias sind natürlich mit der Nex-5N und dem Liveview sowie dem live Histogramm einfacher zu wählen.

Vorsicht bei zu grossem Leuchtpult. Die grosse leuchtende Fläche beleuchtet das Objektiv von Vorn, welches sich dann im Dia reflektiert. Ich habe mehrere Minuten gebraucht, bis ich herausgefunden habe, woher der helle unregelmässig geformte Ring auf den Bildern kommt.

Übrigens hat eines meiner beiden BEEONs kameraseitig einen Schraubanschluss. Die Gewinde der einzelnen Tuben scheinen zu den Schraubgewinden der Schraubobjektive zu passen.
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Ich hatte mal ca. 1.000 Negative in einer Nacht mit einer Konstruktion aus 100er Apo-Macro ®, M-Balgen II, teils selbst gebauten Adaptern und dem Vorderteil der Leica-5x-Dialupe samt Normlichtfläche sowie einer EOS5D digitalisiert. Der Vorteil bestand damals für mich darin, dass kein Streulicht den Strahlengang störte.

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Auch ich habe das BEOON an der M8 verwendet. Das Einstellen mit der Lupe fiel mir recht schwer, das mag an meinen Augen gelegen haben. Natürlich funktioniert das Nahgerät so, wie es soll, aber wenn ich heute eine DSLR mit Makroobjektiv verwende, geht das viel besser und schneller.

Trotzdem habe ich großes Verständnis für diejenigen, die das BEOON verwenden wollen - es ist die Freude am Umgang mit einer Präzisionsmechanik, die so alt ist und immer noch zu Spitzenleistungen in der Lage ist.

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Hallo,

 

- feine Zusammenstellung von Leitz-Zubehör hier - danke für die Beiträge.

 

Ich hatte auch Schwierigkeiten mit der Mattscheibe der Lupe, bin besser mit meinen Visoflex am BEOON (Bild) zurechtgekommen - erspart einem zudem den Lupen/Kamerawechsel.

 

 

 

zu #10:

Bei einem Standard BEOON ist im Lieferumfang der obere Bajonettanschluss als Leitz M39-M-Adapter ausgeführt - ich nehme daher an das 'alle' BEOON oben (/beidseitig) ein M39 Schraubgewinde haben. Ist dem so? Gibt es verschiedene Ausführungen?

 

Gruß Thorsten

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Guest Horst Wittmann

Grundsätzlich hat das BEOON kameraseitig einen Anschluß für das M39 Schraubgewinde. Im Lieferumfang meines Gerätes war ein Adapter M39 auf Leica-Bajonett. Die Zwischenringe B, C und D sind beidseitig mit dem M39 ausgerüstet. Der Ring A besitzt ein M39-Gewinde und objektivseitig das M-Bajonett. Mit dieser Ringzusammenstellung lassen sich beide Systeme (M39 + M-Bajonett) einsetzen.

 

Wenn eine Leuchtplatte zum Einsatz kommt, dann ist sehr sorgfältig das Nebenlicht abzuschirmen, auch um das Diapositiv (siehe Bild 1 in meinem Eröffnungsposting). Die Raumbeleuchtung sollte möglichst gering sein. Bei meinen Arbeiten mit dem BEOON habe ich zusätzlich noch einen, aus schwarzer Pappe gefalteten Tubus zwischen Dia und Objektiv angebracht.

 

Ich habe einige Arbeitsproben von Ronalds "Digitalisierungen" gesehen. Sehr schöne Ergebnisse ! Ich schätze das BEON-Nahgerät wegen der schnellen Einsatzbereitschaft und der Handlichkeit sehr. Das Reprovit, natürlich auch eine sehr gute Lösung, ist mir zu voluminös und zu sperrig.

 

Ein besonderes Augenmerk ist der Lichtquelle, hier dem Leuchtpult zu widmen. Kleine, billige Leuchtplatte haben leider kein genormtes Licht. Es kommen Leuchtstoffröhren mit einer Nennfarbtemperatur von 5.000 bis 8.000 K° zum Einsatz, was aber durch Kameraeinstellungen ausgeglichen werden kann. Der Hauptnachteil dieser verwendeten Leuchtstoffröhren ist das diskontinuierliche Lichtspektrum mit mehren Peaks. Das Herausfiltern dieser störenden Farbanteile bereitet sehr große Schwierigkeiten und gelingt mit dem RAW-Konverter äußerst selten. Einen derartigen Peak im Grünbereich kann man an der Vorderkante des BEOON-Fußes im Posting 1 sehen.

 

Die besten Ergebnisse bei Farbarbeiten garantiert der Einsatz von GLÜHLICHT mit seinem kontinuierlichen Farbspektrum. Dabei wird das BEOON auf eine, etwas erhöht montierte Glasplatte gestellt. Unter dieser Glasplatte stellt man im Winkel von ca. 45° eine weiße Fläche auf, die durch eine starke Glühlampe oder mit dem Lichtstrahl eines Diaprojektors beleuchtet wird. Nebenlicht sollte etwas abgeschirmt werden.

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Ich kann die hier gezeigten Aufbauten zum abphotogaphieren der Dias gut nachvollziehen und überlege mir eine solche Lösung statt Scannen.

Nur noch eine Frage bzgl. der Handhabung mit M8/9 (ich besitze keine):

Die Kontrolle des Displays, das ja bei diesen Aufbauten relativ hoch liegt, wie regelt ihr das bei hunderten o. tausenden Dias?

Ich stelle mir die Verrenkungen gerade bildlich vor.

 

Ich nehme an, RAW ist das Format der Wahl.

Wann merkt ihr, dass die Kamera sich nicht geschwindigkeitsmässig verschluckt, die Speicherkarte voll oder der Akku leer ist?

Müsst ihr nach jedem Auslösen den Monitor kontrollieren beim "Stapelbetrieb" ?

Gibt es bei M8/9 die Möglichkeit parallel, wie bei einer Studiokamera, einen Computer zur Anzeige zu benutzen?

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Grundsätzlich hat das BEOON kameraseitig einen Anschluß für das M39 Schraubgewinde. Im Lieferumfang meines Gerätes war ein Adapter M39 auf Leica-Bajonett. (...)

 

Jetzt, wo Du's sagst - bei meinem war der Adapter "angewachsen".

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@zteil:

 

Die Kontrolle des Displays ist gar kein Problem und erfordert auch keine Verrenkungen. Du schaust einfach von oben drauf.

 

Vermutlich überschätzt Du die Größe des Geräts. Es ist bei der Einstellung auf 1:1 Vergrößerungen nicht mal 20cm hoch - bei 1:1,5 wird es ein wenig höher. Auf dem Tisch aber alles sehr bequem. Also nicht vergleichbar it einem Vergrößerer für Film.

 

In der Praxis gibt es einen Punkt, der mich anfangs zur Verzweiflung gebracht hat: die Kamera ist nicht unbedingt parallel zur Auflagefläche des Dias. In der Beschreibung findet man aber einen knappen Hinweis, den ich anfangs übersehen habe: Die Auflagefläche für das Schraubgewinde - bzw. mit Adapter für das M-Bajonett - ist mit drei Schrauben befestigt, die sich lösen lassen, so dass man die exakte Ausrichtung der Kamera regulieren kann.

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@ zteil

 

Hallo und guten Morgen,

bei dieser Art der Anwendung der M8 verwende ich sehr gerne

das Fernsteuerprogramm Digital Capture (Bsp.) .

 

 

Die Bildaufnahme direkt auf den Rechner ist auch eine weitere Möglichkeit - quasi Studiobetrieb -, die Schärfe lässt sich so sehr schnell und besser als auf dem d. Display kontrollieren..

 

Das Programm L. Digital Capture 1.0 habe ich bislang nur unter Windows XP benutzt, funktioniert auch in einer virtuellen W.-XP Maschine. ..

 

(Für die M9 gibt es u.a. [thread=217887] Tethered M9, Aperture3, Imac...Yes! [/thread] sowie M9Tether - ein Update bzw ein anderes Programm wurde vor paar Wochen hier im Forum vorgestellt, finde den Beitrag im Moment nicht.)

 

@ Horst Wittmann

Horst, auch von mir vielen Dank für deine ausführlichen Beiträge.

 

Gruß Thorsten

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