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D76 Frage zur Haltbarkeit


Guest zeze

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Folgendes Problem:

 

D76 wurde vor ca. 4 Wochen frisch angesetzt, exakt nach Vorgabe: 3 Liter Wasser auf 50 Grad, Pulver rein, auflösen, dann auf 3,8 Liter auffüllen.

 

Gestern Abend 2 Filme entwickelt, der Schreck war groß: Beide Filme komplett blank, der Fixierer arbeitet also Prima.

 

Ich weiß leider wirklich nicht mehr, ob der D76 bereits abgelaufen war, hier auch meine Frage zur Verderblichkeit: Hat die Chemie dann absolut keine "Kraft" mehr zum entwickeln? Kamerafehler kann ich ausschließen, habe direkt einen Testfilm geschossen und den dann in Diafine entwickelt, der bereits 4 Jahre alt ist (!) - alles super.

 

Was mir auffiel: Der D76 roch fast überhaupt nicht mehr nach eben D76.

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D76 ist doch das Kodak-Gegenstück zu Ilfords ID11? Ich kann nur meine Erfahrungen zu ID11 zum Besten geben. ID11 hält bei mir in Braunglasflaschen min. 1 Jahr. Wobei ich die 5l immer in mehrere 1l Flaschen nach dem Ansetzen verteile und dann aufbrauche. Angefangene Flaschen verteile ich dann in kleinere 200ml Flaschen, damit weniger Luft an den Entwickler rankommt.

Was mir letztens passiert ist, ich hatte einen 120er Rollfilm mit meiner Mamiya belichtet und dann entwickelt. Und der war auch komplett leer... Das Rätsels Lösung: ich hatte den Film in einem Moment geistiger Umnachtung falsch eingespult - das Schutzpapier war dann nicht hinter dem Film sondern davor... Klar das dann dabei keine Bilder rauskommen können.

 

Ach ja, das Pulver an sich sollte eigentlich ewig haltbar sein - vorausgesetzt die Packungen sind dicht.

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Habe eben frischen D76 angesetzt und bereits 1 Film entwickelt - alles ok.

 

Bei dem Ansatz davor hatte ich direkt Klümpchenbildung im Wasser, fiel mir heute im direkten Vergleich mit dem frischen Pulver auf. Das Ablaufdatum war Irgendwann im letzten Jahr.

 

Also war wohl das Pulver schon hinüber, habe ich jetzt so auch zum ersten Mal erlebt.

 

Das mit dem Film falsch einfädeln kenne ich von meiner Hasselblad, da lag beim ersten Film auch das Schutzpapier auf der falschen Seite :D

Edited by zeze
Genitiv
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Habe eben frischen D76 angesetzt und bereits 1 Film entwickelt - alles ok.

 

Bei dem Ansatz davor hatte ich direkt Klümpchenbildung im Wasser, fiel mir heute im direkten Vergleich mit dem frischen Pulver auf. Das Ablaufdatum war Irgendwann im letzten Jahr.

 

Also war wohl das Pulver schon hinüber, habe ich jetzt so auch zum ersten Mal erlebt.

 

Das mit dem Film falsch einfädeln kenne ich von meiner Hasselblad, da lag beim ersten Film auch das Schutzpapier auf der falschen Seite :D

 

Gut, wenn das mit dem Film falschrum einfädeln nicht nur mir passiert...:) Wobei es ja nichtmal der erste Film von mir in dieser Kamera war, aber irgendwie war ich da wohl abgelenkt.

Das mit dem Pulver ist schon seltsam, eigentlich sollte das Pulver ewig heben, so jedenfalls habe ich dies auch schon häufiger in den Foren gelesen. Vorausgesetzt es wurde nicht nass.

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Das mit dem Pulver finde ich auch immer noch komisch, dachte ebenso, es müsste, wenn trocken gelagert, ewig halten. Es war trocken, OVP verpackt.

Aber anscheinend enthält es verderbliche Substanzen.

 

Was ich jetzt nicht getestet habe, aber für sehr unwahrscheinlich halte: Das die Charge Film (Kentmere 400) fehlerhaft ist, da ich mit dem frischen Ansatz einen anderen Film (Kodak Trix) entwickelt habe.

 

Sollte es tatsächlich das sein - ich werde berichten, hahaha!

 

:D

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ich kann mir kaum Vorstellen, dass ein gealterter Entwickler blanke Filme erzeugt,

ich vermute eher verminderte Kontraste o. ä.

 

Den A49, auch ein Pulveransatz, habe ich auch mal gerne 1/2 Jahr im Fridge :)

dann sieht er zwar komisch aus, aber entwickeln tut er immer noch.

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Wie oben beschrieben, ich kapiere das selber nicht:

 

D76 in Pulverform, trocken und in ungeöffneter OVP, abgelaufen zwar, aber eben trocken, bringt absolut nichts auf dem Film. Der war so blank, als wäre er nicht belichtet und direkt in den Fixierer geworfen worden. Bin "froh", das es sich bei den entwickelten Filmen um Filme aus verschiedenen Kameras handelte, somit schließe ich dort einen Defekt aus.

 

Die einzige Merkwürdigkeit war diese Kügelchenbildung beim Ansatz, die ich regelrecht zerstoßen musste, damit sich das Pulver im Wasser auflösen konnte.

 

Schade, das mir kein Chemiker genau sagen kann, warum der Entwickler jegliche Kraft verloren hat, ich würde es gerne verstehen. Vielleicht habe ich ja auch nur von einer Million Tütchen einen Ausreisser gehabt, wer weiß.

 

:)

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Bei D 76 sind im Gegensatz zu ID 11 die Chemikalien nicht in Part I und II aufgeteilt sondern in einer Packung zusammen.

 

Metol, Hydrochinon, Sulfit, Borax, Calgon o.ä.

 

Da Metol vor der Zugabe von Sulfit gelöst werden muss weil es sonst "stockt" vermute ich das in D 76 noch eine Chemikalie enthalten sein muss die dieses verhindert.

 

Ich kann es mir nur so erkären das diese Chemikalie nicht richtig "gearbeitet" hat und es somit zu besagter Kügelchenbildung gekommen ist und der Entwickler so unbrauchbar geworden ist.

 

Ich habe o.a. Chemikalien seit etlichen Jahren lose in Flaschen und entnehme die jeweilige Menge für den Ansatz von 0,5 oder einem Liter Entwickler.

 

Bisher gab es nie Probleme obwohl die Chemie schon alt ist.

 

Ich lagere sie natürlich trocken.

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Abschließend kann ich sagen, dass alles wieder funktioniert, mit dem neuen Ansatz natürlich.

 

Ich werde zukünftig einfach alles zügig verbrauchen, das sollte ja auch so sein.

 

:)

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Es ist gerade wie Rolf oben beschreibt. Es bleibt doch fremd das den D76 überhaupt nicht gearbeitet hat. Aber ich bevorzuge auch getrennte ID11/Fomadon P W37. Die meiste Chemie mache ich übrigens selber aus einzelne Komponenten.

 

Gruss,

 

Robert

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Ich habe auch noch alte Rezepte irgendwo herumfliegen, ist das sehr schwer, an die einzelnen komponenten zu kommen?

 

Und der Ansatz ist ja nicht gerade ungefährlich, oder? Wie geht man da am besten vor?

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Nicht unbedingt:

 

Sammlung Fotografischer Rezepte, Udo Raffay

The Film Developing Cookbook, S. Anchell - B. Troop

The Darkroom Cookbook, S. Anchell

 

Damit hat man 95% von den verfügbare Rezepten.

 

http://moersch-photochemie.de/moersch/webroot/files/SUVATLAR%20Preisliste%20online%202013.pdf

 

Rohchemie in Kleinmengen von:

 

Fototechnik Suvatlar

Simrockstr.178a

D-22589 Hamburg

 

E-Mail: fotosuvatlar@live.de

 

Aber es gibt natürlich in Holland auch andere Möglichkeiten.

 

Beste Grüsse, groetjes, :)

 

Robert

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Weiter gibt es in alle Bücher Anweisungen für die Sicherheit. 80% des Chemies ist nicht sehr gefährlich aber es gibt natürlich Ausnahmen. (Brenzkatechin, Pyrogallol, para- Phenylene Diamine, Formaline, starke Säure, Alkali USW.). Aber mit einer bischen Chemie Hintergrund ist alles ohne Probleme zu machen.

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Danke Dir für Antwort :)

 

Eine Frage hätte ich da noch: Die Zusammensetzung der Komponenten, war die nicht eher auf das damalige Filmmaterial sozusagen angepasst? Filmemulsionen haben sich im Laufe der Jahrzehnte ja auch immer wieder verändert.

 

Wäre bestimmt mal interessant einen modernen Schwarzweissfilm in einem Chemieansatz von 19XX zu baden.

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Danke Dir für Antwort :)

 

Eine Frage hätte ich da noch: Die Zusammensetzung der Komponenten, war die nicht eher auf das damalige Filmmaterial sozusagen angepasst? Filmemulsionen haben sich im Laufe der Jahrzehnte ja auch immer wieder verändert.

 

Wäre bestimmt mal interessant einen modernen Schwarzweissfilm in einem Chemieansatz von 19XX zu baden.

 

Ja, das stimmt. Tmax, Delta Acros 100 sind moderne Filme und dabei ist Chemie weiter entwickelt worden. Tmax Entwickler, Xtol (1995) , DD-X, aber auch Geoffrey Crawley FX-37 oder FX-39 reagiert gut dabei.

 

Aber auch z.B. Hans Windisch W665 später unter Perutz W665 verkauft bis irgendwo ende 70'er Jahre geht doch fabelhaft mit dem Fomapan 200. Das Rezept (W665) ist noch gerade vor Weltkrieg II. Rodinal/R09 o.s. ist von 1891 und geht noch immer sehr gut mit den niedrig empfindliche Filmen. D76 von 1927 geht fast mit alle S/W Filme gut.

 

Beutler A+B (Willi Beutler) oder FX-1 (Geoffrey Crawley, modifizierte Beutler) wirkt noch immer mit den Efke 25-50 oder gleiche Adox CHS 25-50 Filmen die fast unverändert produziert worden sind bis August 2012. Denn hat Efke/Fotokemika alle Produktion eingestellt.

 

Da gibt es bestimmte Kombinationen die ganz gut arbeiten.

Im Pyro- Bereich (Verfarbende Entwickler, Staining) hat Wolfgang Moersch noch optimiert mit seinen Tanol, Tanol Speed und Finol.

 

Spur, spezialisiert mit den Mikro Filmen und Entwickler.

 

Aber natürlich nicht mehr wie vorher beim Kodak in Rochester über 100 Personen im R&D Bereich.

 

Beste Grüsse,

 

Robert

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Vielen Dank für die ausführliche Info, Robert.

 

:)

 

Pyro-Entwicklung interessiert mich auch schon längere Zeit, habe mich damit aber noch auseinandergesetzt. Werde vielleicht mein ersten Versuche mit TanolSpeed von Herrn Moersch versuchen.

 

Hast Du da Erfahrungen mit?

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Vielen Dank für die ausführliche Info, Robert.

 

:)

 

Pyro-Entwicklung interessiert mich auch schon längere Zeit, habe mich damit aber noch auseinandergesetzt. Werde vielleicht mein ersten Versuche mit TanolSpeed von Herrn Moersch versuchen.

 

Hast Du da Erfahrungen mit?

 

8342224477_61a4fba0e3_z.jpg

 

FP4+ in Tanol.

 

Stopbad weit in die Verdünnung (1%-max. 1,5%)

Neutral oder Alkalisches Fix benutzen.

 

http://www.fotohuisrovo.nl/documentatie/TanolundCo-eng.pdf

 

Gruss,

 

Robert

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