Jump to content

Warum für ND Filter Geld ausgeben?


Perspectics

Recommended Posts

Advertisement (gone after registration)

Müsste es nicht für die Kamera-Software einfach sein, einen ND Filter zu simulieren? Ungefähr so, wie man die ISO Einstellung regulieren kann, bloss in die andere Richtung eben?

 

Warum ich das frage: Nachdem ich heute meinen ND Filter mit 10 Blendenstufen auf die M-240 gestopft habe, sind ein paar Nachteile hochgekommen:

- der Viewfinder ist plötzlich nutzlos

- es ist unpraktisch

- schlecht dosierbar - ich möchte zum Beispiel 1min Belichtung vorgeben, und der ND Filter soll sich meinem Wunsch fügen

- teuer

 

Der Bildprozessor könnte doch einfach die Sensordaten "runterrechnen", durch x teilen, wie auch immer. Oder die ISO Empfindlichkeit weiter reduzieren? Ich nehme mal an, dass es dies Feature längst gäbe, wenn es möglich wäre. Aber WARUM ist das nicht möglich? Weil der Chip dann nicht in seinem idealen Arbeitsbereich werkelt? Und rauscht? Und die Farben verändert? Oder ist einfach noch niemand drauf gekommen :eek: Bin neugierig!

Link to post
Share on other sites

Guest Wolfgang Sch
Müsste es nicht für die Kamera-Software einfach sein, einen ND Filter zu simulieren?

Der Bildprozessor könnte doch einfach die Sensordaten "runterrechnen", durch x teilen, wie auch immer. Oder die ISO Empfindlichkeit weiter reduzieren? Ich nehme mal an, dass es dies Feature längst gäbe, wenn es möglich wäre. Aber WARUM ist das nicht möglich? Weil der Chip dann nicht in seinem idealen Arbeitsbereich werkelt? Und rauscht? Und die Farben verändert? Oder ist einfach noch niemand drauf gekommen :eek: Bin neugierig!

 

Es gibt gewöhnlich 3 Gründe für den Einsatz eines ND-Filters:

 

1. Es ist so hell, dass du ohne ND nicht in den Arbeitsbereich deines Kamera-Objektiv-System kommst.

2. Du willst eine große Blende verwenden, um kleine Schärfentiefe zu erreichen, und ohne ND ist es zu hell. Die kürzeste Verschlusszeit wäre zu lang.

3. Du willst dynamische Bildanteile verwischen. Beispielsweise macht man das gerne bei fließendem Wasser und mit sehr langen Zeiten lassen Menschen (Gegenstände), die sich bewegen aus einem Bild nahezu verschwinden.

 

All das kannst du nicht simulieren

Link to post
Share on other sites

Ein überbelichtetes Foto, ganz anders als bei analog, ist bei digitaler Fotografie sehr schnell unbrauchbar.

Wenn die Lichtmenge auf dem Sensor zu hoch ist werden die Informationen die später zu sehen sein sollen überschrieben mit noch mehr Signalen. Bis zur "Zerstörung" der Information, was nicht mehr rückführbar ist.

Gnadenloses Überbelichten um eine Blende 1,4 zu verwenden ist gar keine gute Idee, da hilft ein ND Filter der nun wirklich nicht die Welt kostet, schon sehr.

10 Blendenstufen ist auch schon recht viel, bedenke wie viel Licht da absorbiert wird (werden soll), genau genommen kommt nur noch 1/1024 des Lichtes auf den Sensor. Grade bei einer (Mess)Sucherkamera kann man so noch immer gut arbeiten, das geht sonst nur noch bei einer Zweiäugigen.

  • Like 1
Link to post
Share on other sites

Guest Wolfgang Sch
Es gibt gewöhnlich 3 Gründe für den Einsatz eines ND-Filters:

 

1. Es ist so hell, dass du ohne ND nicht in den Arbeitsbereich deines Kamera-Objektiv-System kommst.

2. Du willst eine große Blende verwenden, um kleine Schärfentiefe zu erreichen, und ohne ND ist es zu hell. Die kürzeste Verschlusszeit wäre zu lang.

3. Du willst dynamische Bildanteile verwischen. Beispielsweise macht man das gerne bei fließendem Wasser und mit sehr langen Zeiten lassen Menschen (Gegenstände), die sich bewegen aus einem Bild nahezu verschwinden.

 

All das kannst du nicht simulieren

 

Solange man keine abstrakten Bilder machen möchte, wird man ein Stativ benutzen. Vorgehensweise: Ohne ND-Filter das Bildfeld einstellen, dann ND-Filter anschrauben und mit der notwendigen Belichtungszeit fotografieren.

 

Solange man keine abstrakten Bilder machen möchte, wird man ein Stativ benutzen. Vorgehensweise: Ohne ND-Filter das Bildfeld einstellen, dann ND-Filter anschrauben und mit der notwendigen Belichtungszeit fotografieren

Edited by Wolfgang Sch
Nachtrag
  • Like 1
Link to post
Share on other sites

Der Bildprozessor könnte doch einfach die Sensordaten "runterrechnen", durch x teilen, wie auch immer. Oder die ISO Empfindlichkeit weiter reduzieren?

Das funktioniert nicht. Die ISO-Empfindlichkeit des Sensors ist unveränderlich und liegt bei der M beispielsweise bei ISO 200. Wenn man also gemäß ISO 200 belichtet, wird der Sensor optimal genutzt – die hellsten Lichter, die noch Zeichnung bewahren sollen, lassen die Ladungsspeicher der Sensorpixel gerade noch nicht überlaufen. Wenn Du einen höheren ISO-Wert wählst, werden die Ladungsspeicher in der Belichtungszeit nicht mehr ganz voll; die ausgelesenen Spannungen sind daher geringer und müssen verstärkt werden – mehr Rauschen ist die Folge. Schlimmer ist es aber, wenn man den Sensor gemäß eines niedrigeren ISO-Werts belichtet: Dann bringen die Lichter die Sensorpixel zum Überlaufen, und aus diesen überbelichteten Sensorpixeln wird dann unterschiedslos dieselbe Spannung ausgelesen; es gibt also keine Zeichnung mehr. Je niedriger der ISO-Wert ist, desto stärker ist die Überbelichtung und desto mehr Lichterzeichnung geht verloren – jeweils eine Blendenstufe für jede Halbierung des ISO-Werts. Da die Lichterzeichnung schon im Sensor verloren geht, ist später nichts mehr zu retten; die Kamera kann nur noch die dunkleren Tonwerte weiter abdunkeln, damit das Bild nicht überbelichtet wirkt, aber der Dynamikumfang bleibt gering. Deshalb bietet die M auch nur ISO 100 an – damit verliert man zwar eine Blendenstufe an Dynamikumfang, aber das mag noch akzeptabel sein. Noch geringere ISO-Werte wären nicht sinnvoll.

  • Like 3
Link to post
Share on other sites

Danke an Alle, Lieber Michael,

Das war exakt, was ich befürchtet hatte. Also packen wir es mal auf die Wunschliste, bis Sensoren auf den Markt kommen, die auch mit ISO 1 noch den vollen Blendenumfang liefern.

Bis dahin weiterhin mit ND knipsen und mit "drittem Auge" (Universalsucher bei mir) im Blitzschuh das Bild einstellen, oder sogar - wie hier vorgeschlagen - erst bei eingestellten Bild auf dem Stativ den Filter aufschrauben.

Dank+Gruss, Claus

Link to post
Share on other sites

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Guest
Reply to this topic...

×   Pasted as rich text.   Paste as plain text instead

  Only 75 emoji are allowed.

×   Your link has been automatically embedded.   Display as a link instead

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

  • Recently Browsing   0 members

    • No registered users viewing this page.
×
×
  • Create New...