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Leica M240 und ND Filter - Phänomen


Chris

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Hallo liebe Mitforenten,

 

bei dem herrlichen Wetter heute, wollte ich einige Langzeitbelichtungen aufnehmen. Gesagt, getan... und so war ich einige Stunden draußen, um mit meiner Leica M240, einem Summicron 35mm ASPH und zwei ND Filter Langzeitbelichtungen zu erstellen.

 

Dabei stieß ich auch ein komisches Phänomen. Um die vollen 60 Sekunden der M240 bei ISO 200 ausreizen zu können, nutzte ich zwei ND Filter. Einen B+W 10x und einen Hoya 3x. Insgesamt konnte ich so also 13 Blendenwerte verlängern. Meine Belichtungszeiten waren damit zwischen 30 und 60 Sekunden bei Blende 5.6, bzw. 8.

 

Nun aber zum eigentlichen Phänomen. Die M240 scheint einen 'digitalen' Schwarzschild Effekt zu besitzen, den ich so bei noch keiner anderen digitalen Kamera gesehen habe.

 

Foto Nummer 1 zeigt mein Motiv ohne Graufilter. Die Belichtungszeit betrug bei ISO 200 1/125 Sekunde bei Blende 5.6

 

Foto Nummer 2 ist das selbe Motiv nur mit den zwei ND Filtern (13 Stops). Die Belichtungszeit betrug 60 Sekunden bei Blende 5.6 oder 8. Auffällig ist hier, dass es Bereiche im Foto gibt, die absolut schwarz sind. In Lightroom ist selbst im RAW der Fotos nichts mehr zu retten.

 

Der Screenshot aus Lightroom (Anhang 3) verdeutlicht das ganz gut. Die dunklen Bereiche sind tatsächlich absolutes 'Nichts'.

 

Das Foto Nummer 4 ist schließlich ein anderes Motiv (DHL Tower in Bonn), welches auch mit den selben ND Filtern aufgenommen wurde. Einen 'abgesoffenen' Bereich gibt es hier nicht. (Und sagt mir jetzt bitte nicht, dass die Filter bei dem letzten Motiv sinnfrei sind. Mir fiel erst nach dem Foto auf, dass sich die Wolken in nichts aufgeflöst haben. :D )

 

Das Phänomen trat so (zum Glück) auch nur bei einem Foto auf. Dennoch, oder gerade deswegen, meine Frage in die Runde: Hattet ihr schonmal ähnliche Erfahrungen? Gibt es sowas wie einen digitalen Schwarzschild-Effekt?

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Was auch immer Du hier für einen Effekt hast, mit dem Phänomen, was Schwarzschild Ende des 19. Jahrhunderts bei Photopapier entdeckte, nämlich eine abnehmende Empfindlichkeit bei längeren Belichtungszeiten, hat das nichts zu tun, weil digitale Sensoren nicht an Empfindlichkeit verlieren. Dafür gibt es andere negative Effekte wie Rauschen oder Hotpixel. Bei einem echten Schwarzschild-Effekt wäre die Schwärzung auch nicht so im Bild verteilt wie in Deinen Beispielen.

 

Ich für meinen Teil habe aber Vergleichbares noch nicht erlebt oder gesehen, obwohl ich verschiedentlich mit ND 3,0-Filtern (1000x = 10 Blenden/Zeitstufen) an der M240 arbeite. Dabei waren die Bildergebnisse aber immer exakt wie erwartet.

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Gute Idee, dass es daran vielleicht liegen könnte. Zumindest benutze ich immer nur ein einziges Filter, wie erwähnt ND 3,0. Andererseits liest man durchaus, dass man Graufilter verschiedener Dichte auch miteinander kombinieren kann, und bei B&W, die ich auch benutze, habe ich niemals entsprechende Hinweise gefunden, dass es zu Effekten ähnlich wie mit zwei Polfiltern kommen könnte. Aber gesetzt den Fall, würde man dann nicht doch eine andere Verteilung dieser schwarzen Stellen auf dem Bild erwarten?

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Andererseits liest man durchaus, dass man Graufilter verschiedener Dichte auch miteinander kombinieren kann,

 

Meine Info dazu ist, man kann kombinieren, die Filter sollten aber von einem Hersteller sein.

Mit meinen beiden Heliopans hab ich das bisher einmal probiert und stimmige Ergebnisse bekommen, habe allerdings keine M240.

 

Grüße Axel

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Vielleicht OT, aber weshalb überhaupt Langzeitbelichtungen? Beim 1. Bild vielleicht das Wasser aus zu gleichen, aber beim 2. Bild?:confused:

 

Ich zitiere mich kurz selbst:

"(Und sagt mir jetzt bitte nicht, dass die Filter bei dem letzten Motiv sinnfrei sind. Mir fiel erst nach dem Foto auf, dass sich die Wolken in nichts aufgeflöst haben. biggrin.gif )"

Ich wollte die Bewegungen der Wolken mit der langen Belichtungszeit zeichnen.

 

Danke für eure Einschätzungen!

Mein Gedanke am Abend war dann auch noch, dass die beiden Filter zusammen eventuell eine Polfilter-ähnliche Wirkung haben. Deshalb wunderte es mich aber auch umso mehr, dass es nur bei dem einen Bilder diese Wirkung ergab. Insbesondere auch, da ich in den Schatten der Bäume so eine Wirkung nicht erwartet hätte.

 

Ein weiterer Aspekt ist auch komisch: In Lightroom befindet sich wie beschrieben keine Bildinformation. Absolutes Schwarz. Am Display der Kamera blinkt aber kein schwarzer Bereich auch. Als wäre die Kamera anderer Meinung.

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Kann nicht sein, denn mit einem ND-Filter misst Du ohnehin keine Belichtung, sondern vorher, schraubst das Teil dann vor und verlängerst einfach die Belichtung um den bekannten Faktor. Außerdem wäre dadurch die partielle Schwärzung nicht erklärbar, denn man müsste ja ein einheitliches Ergebnis erwarten.

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Ich verstehe die Ausgangslage nicht ganz.

 

(1) Wenn die beiden Filter als 10x und 3x angeschrieben sind, dann sind 10 und 3 der Belichtungsfaktor und nicht die Anzahl Blendenstufen, würde ich annehmen. Das gäbe zusammen einen Faktor von 30, also etwa 5 Blendenstufen. 13 Blendenstufen wären ein Faktor von 8192.

 

Wenn dieses das Problem wäre, dann müssten aber die Bilder drastisch über- und nicht unterbelichtet sein, nämlich um einen Faktor von 8192/30.

 

(2) Was hast Du unternommen, um eine Verschlusszeit von 30 oder 60 Sekunden zu erreichen? Mein Zeitenrad hört bei 8s auf. Welche Verschlusszeit steht genau in den Metadaten des Bilds?

 

Ausserdem: In welchem numerischen Bereich bewegen sich die hellsten Stellen des Bilds? Kannst Du prüfen, um wieviel heller oder dunkler die Aufnahmen sind, die mit Filter gemacht wurden, gegenüber denselben ohne Filter?

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...

(2) Was hast Du unternommen, um eine Verschlusszeit von 30 oder 60 Sekunden zu erreichen? Mein Zeitenrad hört bei 8s auf. ...

 

Stellst Du das Zeitenrad auf "B" und drückst Du vorne die Taste, kannst Du mit dem Einstellrad hinten Zeiten bis 60 Sekunden einstellen.

 

Habe ich in der Bedienungsanleitung gelesen. Da steht auch etwas zu einer "T"-Einstellung i.V.m. dem Selsbtauslöser oder so.

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(1) Wenn die beiden Filter als 10x und 3x angeschrieben sind, dann sind 10 und 3 der Belichtungsfaktor und nicht die Anzahl Blendenstufen, würde ich annehmen. Das gäbe zusammen einen Faktor von 30, also etwa 5 Blendenstufen. 13 Blendenstufen wären ein Faktor von 8192.

 

Die Angaben auf den ND-Filtern sind manchmal reichlich irreführend. Am besten ist noch die Angabe der Dichte selbst, diese Zahl folgt aber einem logarithmischen System, d.h. ND 3,0 entspricht einem Verlängerungsfaktor 1000x entsprechend 10 Blendenstufen. 13 Blendenstufen entsprechen ND 4,0 = Verlängerungsfaktor 10.000x. ND-Filter mit Dichte 4,0 gibt es nicht, sind zumindest nicht handelsüblich, d.h. man kombiniert 3,0 mit 0,9 (= 3 Blendenstufen Verlängerung). Zwar ist rechnerisch eine Dichte von 3,9 nicht 10.000x (sondern nur 10 hoch 3,9 = 7943...), aber den Unterschied kann man vernachlässigen, zumindest würde er niemals die hier gezeigte Bilder erklären können.

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Danke Swistak! So ist es. Die unterschiedlichen Schreibweisen bei den ND-Filtern finde ich auch immer mehr als verwirrend. Was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass ein Filter 10 Blendenstufen Licht entfernte, der zweite 3. Beim zusammenschrauben der Filter findet eine Addition (keine Mulitplikation) statt. Es handelt sich also insgesamt um eine Reduktion des einfallenden Lichtes um 13 Blendenstufen.

 

Eingemessen wurde das Foto erst ohne Filter und anschließend berechnet wie lange die Belichtung mit den Filtern sein muss.

 

Die Belichtungszeit wurde bei ISO 200 über die Bulb Funktion erreicht. Bei 60 Sekunden hört die M240 automatisch auf.

 

Das beschriebene Phänomen kann ich mir noch nicht erklären, da die schwarzen Bereiche an 'unvorhersehbaren' Stellen erscheinen. Bei nächster Gelegenheit werde ich nochmal zusammen mit der M und den ND Filtern raus gehen und berichten.

 

Grüße!

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Das beschriebene Phänomen kann ich mir noch nicht erklären, da die schwarzen Bereiche an 'unvorhersehbaren' Stellen erscheinen. Bei nächster Gelegenheit werde ich nochmal zusammen mit der M und den ND Filtern raus gehen und berichten.

 

Grüße!

 

Es würde mich sehr interessieren, wenn sich das aufklären ließe, zumal ich selbst regelmäßig mit ND-Filtern (meistens 3,0) arbeite, auch von B+W, allerdings habe ich bisher keine miteinander kombiniert und auch niemals einen vergleichbaren Effekt beobachtet. Ob ich selbst in nächster Zeit testweise dazu komme, kann ich noch nicht sagen, insofern wäre es toll, wenn Du versuchen könntest, diesen Effekt zu reproduzieren, vielleicht ja ein weiteres Mal an derselben Stelle am Seeufer etc. Gruß, Ingo

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Guest Wolfgang Sch

 

Eingemessen wurde das Foto erst ohne Filter und anschließend berechnet wie lange die Belichtung mit den Filtern sein muss.

 

 

Man denkt, das ist logisch, ist es aber unter Umständen nicht. Ein Filter der 10 Blendenstufen verlängert hat nur noch einen Transmissionsgrad von 0.1%. Beträgt die Unsicherheit der Einfärbung auch nur - 0.1% hat man schon eine ganze Blendenstufe Abweichung. Bei der Kombination deiner Filter ist das um so empfindlicher, die Transmission ist dann nahe an 1/100%. Vielleicht sind die Filter auch nicht gleichmäßig eingefärbt. Das lässt sich testen, in dem man mehrere Aufnahmen mit verdrehten Filtern macht und darauf achtet, dass man auch Bildbereiche hat, die nahe am Schwarz sind.

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Vielleicht sind die Filter auch nicht gleichmäßig eingefärbt. Das lässt sich testen, in dem man mehrere Aufnahmen mit verdrehten Filtern macht und darauf achtet, dass man auch Bildbereiche hat, die nahe am Schwarz sind.

 

Natürlich könnte es sein, dass eines der Filter ein Montagsmodell ist, obwohl mir das B+W MRC-Filtern noch nie passiert ist. Aber cheetahXTs Bild 4 zeigt ja, dass der Effekt nicht immer zu sehen ist; bei einem defekten Filter wäre aber genau das der Fall, und die partielle Totalschwärzung würde dann bei jedem Bild und entsprechend der Position des Filters auftauchen.

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Natürlich könnte es sein, dass eines der Filter ein Montagsmodell ist, obwohl mir das B+W MRC-Filtern noch nie passiert ist. Aber cheetahXTs Bild 4 zeigt ja, dass der Effekt nicht immer zu sehen ist; bei einem defekten Filter wäre aber genau das der Fall, und die partielle Totalschwärzung würde dann bei jedem Bild und entsprechend der Position des Filters auftauchen.

 

So sehe ich es auch. Bisher hatte ich mit beiden Filtern keine Probleme. Ich muss aber auch zugeben, dass ich bisher nie die Filter miteinander kombinierte. Eventuell gibt es auch Probleme aufgrund der zwei Marken (Hoya und B+W). Leider komme ich aktuell nur selten vor Sonnenuntergang aus dem Büro. Deshalb dauert es wohl noch etwas, bis ich es das nächste Mal testen kann. ;)

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