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Rollenware


martin

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Rollenware

 

als ich vor einiger Zeit ein GF Fotografieren (GF = Groß Format) erfahren wollte,

bekam ich zusammen mit dem geeigneten Vergrößerer (Fujimoto) eine ungeöffnete Rolle Fotopapier.

Ohne Angaben was es ist und ob es noch belichtbar ist lag sie in der Dunkelkammer erst mal nur rum.

Fast so wie ein guter Whisky durfte sie altern, nur das Fotopapier oft nicht besser wird, leider.

 

Am Sonntag, nach dem alle anderen Jobs in der Duka erledigt waren, das Amen in der Kirche längst verhallt und auch keine Verwandtschaftlichen Verpflichtungen anstanden, war es dann aber soweit.

Das Experiment konnte beginnen. Zunächst also Licht aus und Rotlicht an, dann die Folie öffnen und das Papier raus nehmen.

Noch immer kein Wachzettel oder eine andere Info zu dem was da drin ist.

Vom Gefühl her schon mal kein PE Papier, oder ist es nur eine Schutzhülle?

Aber auch nach 50cm aufrollen keine Änderung, also doch Barytpapier.

Der Wert des Schatzes stieg damit ins unermessliche, sofern es noch arbeitet.

Also Streifen schneiden und testen. Stufengraukeil in die Negativbühne, Entwickler, Stoppbad und Fixierer in die Wannen und erste Versuche mit 4 sec. und 8 sec.

Wie gewohnt habe ich die Filterfolie 2 unter dem Kondensor.

Noch sehen sie nicht schön aus, aber 8 sec. bei Blende 8 zeigt dann alle Grauwerte an,

die Empfindlichkeit des Papiers scheint noch im Rahmen zu sein und ich kann den Indexwert mit dem guten alten Hauck Trialux ausrechnen und speichern.

Nach kurzem Wässern und Trockenen auf dem Kaminofen kommt das begutachten bei gutem Tageslicht dran und siehe da es zeigt sich eine sehr angenehme matte Oberfläche.

Wir fangen an uns in das Papier zu verlieben, in der Hand zwischen den Fingern macht das Spaß und fühlt sich sau gut an.

 

Ein zweiter Test mit Filter 2 und 3 ergibt keinen Unterschied...

 

Nach einer Tasse Earl Grey kommt mir die Idee das es ja ev. gar kein Mulitgrade ist,

sowas gab es damals nicht und somit wäre der Filter eher unpraktisch.

 

Also Filterschublade raus und Graukeil Test ohne Filter, dank der Index Ermittlung kann die Belichtungszeit schnell gemessen werden und siehe da es passt.

 

Eigentlich war ja nun mein Ziel erreicht, aber da hatte ich die Rechnung ohne OHL gemacht.

"wir haben da ja noch das Bild von x und eins von y, wäre das nicht was für dieses Papier?" hörte ich links von mir flüstern.

Sunden später waren wir dann beim wässern, 24 Blätter sind es geworden, und wenn auch eine kleine Verschleierung erörtert werden muss, so sind wir doch sehr glücklich über den Schatz den wir da geborgen haben.

Und als verkappter Pedant werde ich heute Abend dann mal testen welche Funzel im Labor die Verschleierung erzeugt.

 

Eines aber ist nun aber auch sicher, das letzte Negativ welches auf Papier kam (von meiner Mamiya 7) zeigte so ein schönes Motiv, mit soviel Details und einer wunderbaren Schärfe, dass diese Kamera nun doch nicht verkauft wird.

Die Aufnahme wirkt fast dreidimensional und zeigt die Tiefe wie sie im Wald mich faszinierte.

 

Tag 2,

nach einer Stunde Testen zeigte sich das Rotlicht, Gelb-Grünlicht und auch eine dritte Kinderman Variante das Papier verschleiert.

Was auch immer da nötig war, mit viel Umsicht kann das Papier für wunderbare Prints verwendet werden.

Prints in einer bis dato ungeahnter Qualität.

 

Die Dunkelkammer ist ein Raum mit neuen ungeahnten Welten, ein Handwerksraum für viele kreative Möglichkeiten.

 

Dieser Versuch, diesen Schatz zu heben, hat mehr freigesetzt wie nur ein Bild auf Papier zu bringen.

Er hat gezeigt um was es letztendlich geht,

nämlich ein Bild sichtbar zu machen, auf Papier, sichtbar selbst bei einfachem Sonnenlicht.

 

Keine 100% Ansicht, nur einfaches Abwedeln und Nachbelichten, einfach nur eine frei Interpretation dessen was die Realität verbirgt.

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... Und als verkappter Pedant werde ich heute Abend dann mal testen welche Funzel im Labor die Verschleierung erzeugt.

 

Eines aber ist nun aber auch sicher, das letzte Negativ welches auf Papier kam (von meiner Mamiya 7) zeigte so ein schönes Motiv, mit soviel Details und einer wunderbaren Schärfe, dass diese Kamera nun doch nicht verkauft wird.

Die Aufnahme wirkt fast dreidimensional und zeigt die Tiefe wie sie im Wald mich faszinierte.

 

Tag 2,

nach einer Stunde Testen zeigte sich das Rotlicht, Gelb-Grünlicht und auch eine dritte Kinderman Variante das Papier verschleiert.

...

Glückwunsch!

 

Bist Du sicher, daß das Papier erst vom Duka-Licht verschleiert wird? Sorry, wenn Du mit allen Duka-Wassern gewaschen bist und ich hier Fred Astaire frage, ob er zum tanzen die richtigen Schuhe an hat ;-)

 

Benzotriazol (gab's mal von Kodak) oder Moersch: Restrainer Neutral Antischleiermittel 100 ml (Fotochemie) - fotoimpex.de Analoge Fotografie wären evtl einen Versuch wert.

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hi Jan,

 

als ich den Grauschleier bemerkt habe, er ist im Übrigen bei manchen Bildern nicht mal unpraktisch, quasi eine Vorbelichtung, habe ich anschließend eine Test gemacht.

Der sieht so aus, dass man kpl. alles dunkel macht und einen Fetzen Papier entwickelt, stoppt und fixiert, dann legt man auf einen weiteren Fetzen eine Münze oder was lichtdichtes und schaltet das Laborlicht für ca. 5 min. ein, Licht aus und wieder entwickeln usw.

Dies wiederholte ich mit allen Laborlampen.

Das Ergebnis sprach für sich und so konnte ich das richtige Laborlicht herausfinden.

Beim finalen Print dann zeigten sich die Sonnenbeschienenen Bereiche schön weiß, so wie ich es brauche.

Ich glaube nicht, dass das Papier bereits verschleiert oder überlagert ist und es wird die nächsten Monate sicher besonders schöne Prints zeigen.

Sicher sind dann auch ein paar Leica Aufnahmen mit dabei.

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dem Vergrößere ist es egal auf was er belichtet und Rollenware gibt es legal zu kaufen, ist im Profisektor so außergewöhnlich nicht.

 

Alleine die Reduktion auf eine Gradation ist faszinierend :cool:

Wie hatten "damals" in der Foto-AG Rollenware die unser Lehrer bei einem Großlabor abgestaubt hatte, PE und relativ weich. Da hat es dann immer mal wieder jemand geschafft, einen Print verkehrt rum auf die Trockenpresse zu packen (AAAAHHHHHRRRGGLL!). Sonst hatte jeder so 2-3 Kartons Papier (Baryt), irgendwas (aus'm Osten) in 13x18 und was Gutes (Westliche Markenware) in 18x24, in 18x24 dann auch zwei Gradationen.

 

In USA war zu der Zeit schon Multigrade PE "in" (Kodak natürlich, auch bei der Chemie rauf und runter, mit Ilford FP4 war man da Exot), gab aber nur einen Filter zur Kontraststeuerung "hart" (nicht die ganze Box) und das rote Duka-Licht war gegenüber grüngelb schon ein Rückschritt.

 

Darf man in Splitgrade-Zeiten sicher kaum noch erzählen ...

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