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FREELENS Positionspapier zur Urheberdebatte


Guest srheker

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Guest srheker

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Dann das Übel im Unrechtsverständnis von Privatpersonen zu suchen und mit allen möglichen Methoden zu unterbinden versuchen erscheint mir … nicht zielführend.

 

Klar, warum sollten Privatleute auch an Recht und Gesetz gebunden sein?

 

Findest Du eigentlich, daß Fotografen die bei Privatleuten eine Hochzeit in den Sand setzen da nicht irgendwie schadenersatzpflichtig sein sollten? War ja kein kommerzieller Kunde, oder?

 

Im Übrigen ist das Problem des Fotografen weniger irgendein Privatmann, der sich ein Bild irgendwo ausdruck und hinhängt. Solche Sachen fallen da nie auf es sei denn das Bild wird genutzt, also irgendwo veröffentlicht.

 

Bei der aktuellen Diskussion geht es ja nicht um böse Fotografen die irgendwen abmahnen, sondern darum, daß eine Lobbygruppe das Urheberrecht komplett abschaffen will um kostenlos an Musik und Filme zu kommen und dieses Gestalten dabei die Existenzen zahlreicher Urheber auslöschen.

 

Dabei wird fortwährend so getan, als gäbe es in dem ganzen Spiel nur die armen kleinen Schüler die abgemahnt werden und die bösen Abmahnanwälte.

 

Das ist aber Quatsch, denn auch Firmen wie z.B. Leica benötigen einen Schutz geistigen Eigentums und auf der Seite der vermeintlichen Opfer stehen auch so Leute wie Produktpiraten...

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srheker, kann es sein, dass Du meinen Beitrag ein wenig selektiv gelesen hast? Oder Sachen reininterpretierst, vielleicht aus Diskussionen mit anderen Verwertungs-Kritikern?

 

Ich habe mich lediglich auf Feuervogels Aussagen betreffend den Abmahnungen bezogen, und mein Eindruck darüber geschildert, wie Urheber genau in dem Bereich (Privatpersonen) zum Opfer hochstilisiert werden. Weder sprach ich übers Urheberrecht an und für sich oder dessen angepeilte Abschaffung durch eine Lobby-Gruppe – ganz im Gegenteil, im ersten Absatz sagte ich, dass mein Diskussionspunkt nicht das Urheberrecht sondern die Verwertungskette ist. Ich habe auch nichts von armen abgemahnten Schülern geschrieben, noch habe ich irgend etwas über geistiges Eigentum in der Produktentwicklung gesagt.

 

Photographen werden immer wieder wegen ins-Sand-setzen verklagt, zuletzt in einem besonders lustigen Prozess hier: http://www.nytimes.com/2011/11/03/nyregion/suit-against-photographer-seeks-re-creation-of-wedding-after-divorce.html

 

Mit dem Urheberrecht oder den Punkten, die ich besprochen habe, hat das allerdings nichts zu tun.

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Guest srheker

 

Ich habe mich lediglich auf Feuervogels Aussagen betreffend den Abmahnungen bezogen, und mein Eindruck darüber geschildert, wie Urheber genau in dem Bereich (Privatpersonen) zum Opfer hochstilisiert werden.

 

 

Und mir konnte bislang noch niemand erklären, warum Privatleute meine Arbeit und die anderer Urheber nun einfach kostenlos nutzen dürfen sollten.

 

Die Privatkopie ist kein Ding, aber wenn jemand ein Bild aus dem Kontext einer Veröffentlichung nimmt und es irgendwo veröffentlicht (eines der Kennzeichen der Privatkopie ist ja auch und vor allem, daß sie im privaten Bereich bleibt und der Urheber nie davon erfährt), dann ist das eine neueNutzung. Und ich sehe keinen Grund, warum dem Privatmann das kostenfrei erlaubt sein soll.

 

Es ist eben auch was anderes ob ich mir eine Kopie einer DVD für's Auto oder das Auto meiner Frau mache, oder ob ich die Musik als Hintergrundmusik eines Videos benutze, daß ich für alle Welt frei zugänglich im Netz veröffentliche.

 

Und das, was für den Urheber gegen eine solche Freigabe für Private spricht ist ja nicht nur entgangenes Geld, sondern eben auch die Kontrolle darüber wo und in welchem Kontext die eigene Arbeit benutzt wird.

 

Ich arbeite z.B. seit über einem Jahr an einem Projekt über einen katholischen Pfarrer, da gibt es natürlich auch Bilder die ihn mit Kindern zeigen.

Und ich will und muß für solche Arbeiten einfach die Möglichkeit haben dagegen vorzugehen, wenn jemand meint mit diesen Bildern einen Artikel über Mißbrauch in der Kirche in seinem privaten Blog illustrieren zu müssen!

 

Wenn das nicht mehr geht, weil jeder Privatmann meine Bilder benutzen kann wie der will und ich dem Pfarrer dann nur sagen kann "Da kann ich nix machen, versuchen sie doch selbst rechtlich dagegen, wegen Verletzung Ihrer Persönlichkeitsrechte, vorzugehen." dann wird es solche Bilder und solche Geschichten in Zukunft nicht mehr geben.

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Wenn das nicht mehr geht, weil jeder Privatmann meine Bilder benutzen kann wie der will […] dann wird es solche Bilder und solche Geschichten in Zukunft nicht mehr geben.

 

Tröste Dich mit dem Gedanken, dass auch dann noch im Leica-Forum darüber philosophiert werden wird, welches 35er Objektiv das beste Bookää hat.

 

Mike

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Guest srheker
Tröste Dich mit dem Gedanken, dass auch dann noch im Leica-Forum darüber philosophiert werden wird, welches 35er Objektiv das beste Bookää hat.

 

 

Naja, vielleicht hoffen ja manche Amateure auf ein paar Euro-Cent pro Monat aus der Kulturflatrate.

 

Ich befürchte, viele werden, falls sich die Piraten da durchsetzen (oder andere Parteien - siehe die Grünen neulich - das zum Stimmenfang aufgreifen), mit Entsetzen feststellen, daß sie auch mal Urheber waren und daß der Verlust jeglicher Kontrolle über die eigenen Bilder ein viel zu hoher Preis für ein Kulturflatrate-Almosen, kostenlose Musik und Filme aus dem Internet war.

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Und mir konnte bislang noch niemand erklären, warum Privatleute meine Arbeit und die anderer Urheber nun einfach kostenlos nutzen dürfen sollten.

 

 

es geht aber auch darum, daß es viele urheber gibt, die ihre arbeit durchaus kostenlos- aber nicht rechtsfrei -anderen zur verfügung stellen wollen. es gibt momentan nur unterentwickelte schwarz/weiß- regelungen. entweder alles verboten oder völllig vogelfrei. mjh hat es angedeutet (in einem anderen thread): grad im wissenschaftlichen bereich nervt es mit sicherheit, wenn man nicht flüssig arbeiten kann, weil man die arbeiten anderer nicht so verwenden kann wie man möchte (bei zustimmung der "anderen").

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Und mir konnte bislang noch niemand erklären, warum Privatleute meine Arbeit und die anderer Urheber nun einfach kostenlos nutzen dürfen sollten.

 

Die Privatkopie ist kein Ding, aber wenn jemand ein Bild aus dem Kontext einer Veröffentlichung nimmt und es irgendwo veröffentlicht (eines der Kennzeichen der Privatkopie ist ja auch und vor allem, daß sie im privaten Bereich bleibt und der Urheber nie davon erfährt), dann ist das eine neueNutzung. Und ich sehe keinen Grund, warum dem Privatmann das kostenfrei erlaubt sein soll.

 

Es ist eben auch was anderes ob ich mir eine Kopie einer DVD für's Auto oder das Auto meiner Frau mache, oder ob ich die Musik als Hintergrundmusik eines Videos benutze, daß ich für alle Welt frei zugänglich im Netz veröffentliche.

 

Und das, was für den Urheber gegen eine solche Freigabe für Private spricht ist ja nicht nur entgangenes Geld, sondern eben auch die Kontrolle darüber wo und in welchem Kontext die eigene Arbeit benutzt wird.

 

Ich arbeite z.B. seit über einem Jahr an einem Projekt über einen katholischen Pfarrer, da gibt es natürlich auch Bilder die ihn mit Kindern zeigen.

Und ich will und muß für solche Arbeiten einfach die Möglichkeit haben dagegen vorzugehen, wenn jemand meint mit diesen Bildern einen Artikel über Mißbrauch in der Kirche in seinem privaten Blog illustrieren zu müssen!

 

Wenn das nicht mehr geht, weil jeder Privatmann meine Bilder benutzen kann wie der will und ich dem Pfarrer dann nur sagen kann "Da kann ich nix machen, versuchen sie doch selbst rechtlich dagegen, wegen Verletzung Ihrer Persönlichkeitsrechte, vorzugehen." dann wird es solche Bilder und solche Geschichten in Zukunft nicht mehr geben.

 

Meine Bemerkungen bezogen sich alleine auf wirklich private Kopien. Natürlich ist die Wiederveröffentlichung etwas ganz anderes und bedarf der Genehmigung des Urhebers.

 

Viele Grüße,

Peter

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Und mir konnte bislang noch niemand erklären, warum Privatleute meine Arbeit und die anderer Urheber nun einfach kostenlos nutzen dürfen sollten.

 

Die Privatkopie ist kein Ding, aber wenn jemand ein Bild aus dem Kontext einer Veröffentlichung nimmt und es irgendwo veröffentlicht (eines der Kennzeichen der Privatkopie ist ja auch und vor allem, daß sie im privaten Bereich bleibt und der Urheber nie davon erfährt), dann ist das eine neueNutzung. Und ich sehe keinen Grund, warum dem Privatmann das kostenfrei erlaubt sein soll.

 

Wie auch -ph- sehe ich hier keinen Widerspruch zu meiner Position – die „Verfügungsgewalt“ über sein Werk gehört dem Urheber, allermindestens im kommerziellen Umfeld, aber meiner Meinung nach auch ganz allgemein im öffentlichen Raum (und damit auch dem Internet). Damit stehen selbstverständlich Neu-Veröffentlichungen auch durch Privatpersonen unter dem Willen des Urhebers (anders als die Nutzung im privaten Rahmen).

 

Meine Kritik zielt auf die Verwertungskette ab, die diesen Urheber-Willen teilweise sehr … speziell umsetzt, ohne dass der Urheber viel Einfluss darauf hätte. Aktuelles Beispiel die Gema: Ist ein Musiker bei der Gema gemeldet muss er fürs eigenhändige Veröffentlichen z.B. eines Songs auf der eigenen Website Gema-Gebühren bezahlen, die ihm dann (abzüglich Bearbeitungsaufwand) bei der Ausschüttung zurückerstattet werden. Alternativ kann er eine Sparte von der Gema-Verwertung ausschließen, aber nur die komplette Sparte, nicht Einzelstücke. Er hat keine Möglichkeit, ohne diesen bürokratischen Aufwand z.B. etwas unter Creative Commons zu veröffentlichen oder ein Stück für „einen guten Zweck“ freizugeben. Dank der „Gema-Vermutung“ geht die Situation gar so weit, dass die Verwertungsgesellschaft selbst für nicht-gemeldete Musiker Gebühren verlangen kann: Der Veranstalter/Urheber/Publizist muss dann im Nachhinein nachweisen, dass die Musiker gar nicht Mitglied sind.

 

Solche … Auswüchse mag ich ganz besonders als Urheber nicht. Ich will über meine Sachen in meinem Sinne verfügen können.

 

Die VGWort ist da weniger restriktiv, bzw. lässt Autoren länger gewähren. Aber ich wühle mich noch immer durch den Vertrag und werde die Tage direkt nachfragen, ob auch der Wahrnehmungsvertrag der VGWort „all in“ ist, i.e. ich gar nix unter CC veröffentlichen dürfte, so lange ich Mitglied bin.

 

Cheers,

-Sascha

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Guest srheker
es geht aber auch darum, daß es viele urheber gibt, die ihre arbeit durchaus kostenlos- aber nicht rechtsfrei -anderen zur verfügung stellen wollen. es gibt momentan nur unterentwickelte schwarz/weiß- regelungen. entweder alles verboten oder völllig vogelfrei.

 

Das Problem kann ich so nicht erkennen. Zumal ich mir unter "rechtsfrei" auch nichts konkretes vorstellen kann.

 

Die ganzen CC Lizenzen existieren doch und werden auch benutzt.

 

Du kannst als Urheber jedem Deine Bilder zur Nutzung kostenfrei überlassen, wie Du sie ihm auch zur kostenpflichtigen Nutzung überlassen kannst (Stichwort Vertragsfreiheit) und dabei auch jede beliebige Bedingung stellen.

 

Ich sehe da keine Notwendigkeit irgendwas am Urheberrecht zu ändern, so wie man auch am Eigentumsrecht nichts ändern muß, damit eine Oma ihrem Enkel eine Tafel Schokolade schenken kann.

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Guest srheker

 

Meine Kritik zielt auf die Verwertungskette ab,

 

(...)

 

Ist ein Musiker bei der Gema gemeldet muss er fürs eigenhändige Veröffentlichen z.B. eines Songs auf der eigenen Website Gema-Gebühren bezahlen,

 

 

 

 

Sorry, aber ich finde es völlig falsch solche Dinge in der Diskussion, über das was die Piraten und Co. mit dem Urheberrecht vor haben, auszupacken!

 

Das selbe gilt für den Umstand, daß manche Fotografen so doof sind buy out Verträge zu unterschrieben oder für Honorare arbeiten die nicht kostendeckend sind.

 

Denn niemand ist zwangsweise in einer der Verwertungsgesellschaften, die Verwertungsgesellschaften sind auch nicht undemokratisch und auch gegen die buy out können sich Fotografen alleine wehren.

 

 

Die Lösung der von Dir angesprochenen Probleme ist nämlich ganz sicher nicht die Abschaffung des Urheberrechts, wie sie die Piraten und andere betreiben!

 

Auch wenn die Piraten gerne mal so tun als würden sie mich und all die anderen armen Urheber von diesen Problemen erlösen, indem sie uns das Urheberrecht und damit die Grundlage unserer wirtschaftlichen Existenz nehmen.

 

 

Die Probleme die Urheber mit Verwertungsgesellschaften haben, müssen von den Urhebern mit den Verwertungsgesellschaften gelöst werden, das werden die Piraten ganz sicher nicht machen, jedenfalls nicht so, daß am Ende irgendwas von Urhebern oder Verwertungsgesellschaften übrig ist.

 

 

Die VGWort ist da weniger restriktiv, bzw. lässt Autoren länger gewähren. Aber ich wühle mich noch immer durch den Vertrag und werde die Tage direkt nachfragen, ob auch der Wahrnehmungsvertrag der VGWort „all in“ ist, i.e. ich gar nix unter CC veröffentlichen dürfte, so lange ich Mitglied bin.

 

 

Auch wenn es Dir vielleicht keine Freude macht, wenn ich Dir das sage, aber:

 

Den Vertrag hättest Du besser mal gelesen, bevor Du da Mitglied geworden bist.

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Sorry, aber ich finde es völlig falsch solche Dinge in der Diskussion, über das was die Piraten und Co. mit dem Urheberrecht vor haben, auszupacken!

 

Das selbe gilt für den Umstand, daß manche Fotografen so doof sind buy out Verträge zu unterschrieben oder für Honorare arbeiten die nicht kostendeckend sind.

 

Denn niemand ist zwangsweise in einer der Verwertungsgesellschaften, die Verwertungsgesellschaften sind auch nicht undemokratisch und auch gegen die buy out können sich Fotografen alleine wehren.

Wenn Du mit anderen über ein Thema diskutieren willst, kannst Du nicht vorgeben, und welchem Blickwinkel es allein zu diskutieren wäre. Ein Monolog wäre dann nämlich die passendere Form.

 

Die Lösung der von Dir angesprochenen Probleme ist nämlich ganz sicher nicht die Abschaffung des Urheberrechts, wie sie die Piraten und andere betreiben!

Die Verengung auf ideologisch zugespitzte Darstellungen von dem, was kleine Minderheiten fordern, bringt die Debatte auch nicht wirklich weiter. Es fällt halt schwer, sachlich über das Urheberrecht zu diskutieren, wenn manche Teilnehmer schon das Messer der Piraten am Hals zu spüren meinen. Als ob die irgendeine reale Gefahr für Urheber darstellten. Das Problem der hysterischen Urheberrechtsdebatte ist doch, dass das Gerede vom Urheberrecht bitter wenig mit der Praxis zu tun hat, in der die Urheber um ihren Lebensunterhalt kämpfen.

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Guest srheker
Wenn Du mit anderen über ein Thema diskutieren willst, kannst Du nicht vorgeben, und welchem Blickwinkel es allein zu diskutieren wäre. Ein Monolog wäre dann nämlich die passendere Form.

.

 

 

Es geht nicht um Blickwinkel, es geht schlicht darum, daß jedes Thema vor die Wand läuft, wenn man meint jedes scheinbar in den Kontext passenden Nebenthema mit einbeziehen zu müssen.

 

Und wenn es um das Freelens Positionspapier zum Urheberrecht geht, dann ist die Frage, was die Verträge der VG Wort ihren freiwillig der VG Wort angehörenden Mitgliedern erlaubt doch eher ein Weg sich ordentlich zu verzetteln statt irgendwas produktives.

 

 

Die Verengung auf ideologisch zugespitzte Darstellungen von dem, was kleine Minderheiten fordern, .

 

 

Die FDP hatte bei der Bundestagswahl 2009 nach Zahlen des Bundeswahlleiters 9,4 % und hat danach als Erstes für eine kleine Lobbygruppe den Mehrwertsteuersatz für Hotelübernachtungen auf 7% gesenkt.

 

Die Piraten waren da noch bei 0,1%, das sieht heute aber schon ganz anders aus, denn aktuell liegen die nach der EMNID Sonntagsfrage (Stand 26.02.) bei 9%. Die Gruppe der Förderer und Wähler der Piraten die die Abschaffung des Urheberrechts wollen ist sicher größer als der Anteil der Hoteliers in der FDP-Wählerschaft.

 

 

Quellen:

 

Übersicht

 

 

 

Sonntagsfrage – Emnid

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Sorry, aber ich finde es völlig falsch solche Dinge in der Diskussion, über das was die Piraten und Co. mit dem Urheberrecht vor haben, auszupacken!

 

[…]

 

Die Lösung der von Dir angesprochenen Probleme ist nämlich ganz sicher nicht die Abschaffung des Urheberrechts, wie sie die Piraten und andere betreiben!

 

Das ist ein Piraten-Thread? Okay, dann sollte man eventuell den Threadtitel und das Eingangsposting anpassen.

 

Es geht meines Wissens nach in diesem Diskussionsfaden um das Positionspapier von Freelens, und ein wenig Off-Topic mein Versuch, zu erklären, dass ich das „Problem“ bei den Verwertern sehe und nicht beim Urheberrecht an und für sich. Das war meine Reaktion, da Du feuervogel offenbar missverstanden hattest, oder zu viel in seine Aussagen reininterpretierst. Wie es dann auch mit meinen Aussagen geschah. Die Gema habe ich als Beispiel genannt, um zu illustrieren, weshalb ich weiter vorne von der Verwertungskette sprach, nicht vom Urheberrecht als Solches.

 

Auch wenn es Dir vielleicht keine Freude macht, wenn ich Dir das sage, aber:

 

Den Vertrag hättest Du besser mal gelesen, bevor Du da Mitglied geworden bist.

 

Weil ich das ja sicher nicht gemacht hatte. Wäre mir ja auch nie in den Sinn gekommen, ich unterschreibe regelmäßig ungelesene Verträge. Danke für den Hinweis!

 

Dass die CC-Problematik eine vergleichsweise junge ist, im Falle der Gema erst vor wenigen Tagen eine offizielle Stellungnahme von der Verwertungsgesellschaft kam, ist Dir entgangen? (Und dass sie damit unter den Musikverwertungsgesellschaften weltweit fast einmalig agiert vielleicht auch?)

 

Nochmals, wie weiter vorne gefragt – kann es sein, dass Du hier in dieser Diskussion frühere Erfahrungen mit den Aussagen der Teilnehmern vermischst und so statt auf die Aussagen auf einen selbstgezimmerten Strohmann eindrischst?

 

Nix für ungut, aber so macht eine Diskussion wenig Spaß.

 

P.S. Betreffend des Vorwurfs, dass die Verwerter-Diskussion an dieser Stelle „völlig falsch“ sei – hier der zweite Absatz aus dem Freelens-Positionspapier:

 

Die Hauptprotagonisten der gegenwärtigen Urheberrechtsdiskussion sind einerseits die Verwerter, die u.a. ein Leistungsschutzrecht fordern und so tun, als säßen sie mit den Urhebern in einem Boot. Das dem nicht so ist, kann jeder Urheber aus seiner Erfahrung heraus leicht widerlegen – Verleger legen den Urhebern Buyout- Verträge nach dem Motto „Friss oder stirb“ vor und wollen sich damit für kleines Geld alle Rechte an den Werken für alle Zeit sichern. Die viel gerühmte Partnerschaft zwischen Urheber und Verwerter im Interesse z.B. eines Qualitätsjournalismus ist Vergangenheit. Von einer angemessenen Vergütung, wie sie seit 10 Jahren im Urheberrechtsgesetz festgeschrieben ist, sind die Urheber weiter entfernt als je zuvor. Bevor nunmehr weitere Rechte unentgeltlich durch die Urheber vergeben werden sollen, muss zuerst deren wirtschaftliche Situation deutlich verbessert werden. Immer mehr leben Urheber in prekären Lebensverhältnissen – das kann nicht im Interesse unserer Gesellschaft sein.

 

(Meine Hervorhebungen.)

Edited by nggalai
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Guest srheker
Für viele Photographen würde sich die Urherberrechtsdebatte etwas entschärfen, wenn sie sich einmal die Frage ehrlich beantworteten, wie viele ihrer geklauten Photos jemand gekauft hätte.

 

 

Ja, das ist sehr durchdacht und offenbart ein sonderbares Rechtsverständnis.

 

Wer als Schwarzfahrer nachweisen kann, daß er kein Geld hat oder kackfrech behauptet daß die Bahnfahrt ihm das Geld nicht wert gewesen wäre, der kommt straffrei davon, aber wer noch 3 Euro einstecken hat oder gar sagt, daß er den Kauf der Karte schlicht vergessen hat, der zahlt die Fahrkarte und 40 €?

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Ja, das ist sehr durchdacht und offenbart ein sonderbares Rechtsverständnis.

 

Wer als Schwarzfahrer nachweisen kann, daß er kein Geld hat oder kackfrech behauptet daß die Bahnfahrt ihm das Geld nicht wert gewesen wäre, der kommt straffrei davon, aber wer noch 3 Euro einstecken hat oder gar sagt, daß er den Kauf der Karte schlicht vergessen hat, der zahlt die Fahrkarte und 40 €?

 

Auch wenn Du Dich noch so aufregst, wirst Du nichts an der Tatsache ändern, dass nicht das mangelnde Urheberrecht, sondern die veränderte Marktlage das Problem ist. Nur das wollte ich andeuten.

 

Gruß Gregor

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Guest srheker
Auch wenn Du Dich noch so aufregst, wirst Du nichts an der Tatsache ändern, dass nicht das mangelnde Urheberrecht, sondern die veränderte Marktlage das Problem ist. Nur das wollte ich andeuten.

 

Also ich und jede Menge Kollegen haben mit der Marktlage kein Problem.

 

 

Wenn aber irgendwer das Urheberrecht abschafft und uns zu Bittstellern bei einer Kulturflatrate-Verteilungsbehörde macht oder ich dann wie alle Urheber von den Erlösen meiner Konzerte leben soll, wie mir mal ein Pirat beschied, dann hätten wir ein Problem.

 

Das Problem hätten dann übrigens auch alle, die mit ihren Fotos garkein Geld verdienen wollen/müssen/können und die sich momentan vielleicht noch in Schadenfreude wälzen statt zu begreifen, was das bedeuten wird.

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Auch wenn Du Dich noch so aufregst, wirst Du nichts an der Tatsache ändern, dass nicht das mangelnde Urheberrecht, sondern die veränderte Marktlage das Problem ist. Nur das wollte ich andeuten.

 

Gruß Gregor

 

du hast offensichtlich nichts verstanden. der markt ist der gleiche wie vorher. nur glauben heutige "einkäufer", alles für umsonst bekommen zu können und die politik kommt jetzt plötzlich drauf, das für gut zu heißen.....

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du hast offensichtlich nichts verstanden. der markt ist der gleiche wie vorher. nur glauben heutige "einkäufer", alles für umsonst bekommen zu können und die politik kommt jetzt plötzlich drauf, das für gut zu heißen.....

 

Ich möchte nur mal drei Änderungen andeuten:

1. Man kann heute als "Einkäufer", anders als früher, fast alles ganz legal nahezu umsonst bekommen. Die Möglichkeiten dazu, wurden ja oben bereits genannt, der daraus folgende Preisverfall ausführlich beklagt.

2. Anders als früher kann man die Bildinhalte, die man zu welch einem Thema auch immer sucht, selbst als absoluter Laie auch finden. Das Ende des diesbezüglichen Monopols der Bildagenturen ist aus meiner Sicht die wichtigste Änderung

3. Im Gegensatz zur Vergangenheit kann ich mit der Technik, die nahezu jeder zu Hause hat, die gefundenen Bilder ohne großen Aufwand auch weiterverwenden.

 

Beste Grüße

Gregor

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Guest srheker
Ich möchte nur mal drei Änderungen andeuten:

1. Man kann heute als "Einkäufer", anders als früher, fast alles ganz legal nahezu umsonst bekommen. Die Möglichkeiten dazu, wurden ja oben bereits genannt, der daraus folgende Preisverfall ausführlich beklagt.

 

Nur weil man etwas, angeblich vergleichbares bei der Micro Stock Agentur für 50 Cent bekommt, darf man meine teurere Ware klauen und wenn man erwischt wird so tun als sei die auch nur 50 Cent wert?

 

Und wenn das alles so billig ist, dann sollen die das doch bitte billig kaufen statt bei mir zu klauen! Und wenn man bei mir klaut, weil meine Arbeit besser ist als die Billigware dann muß man gefälligst auch meine Preise bezahlen.

 

Weil es im Elektronikmarkt Digiknipsen für 29,- € gibt, kann man auch keine Leica klauen oder verlangen, daß die auch für 29,- abzugeben sein oder gar die komplett kostenlose Abgabe von Kameras fordern.

 

 

2. Anders als früher kann man die Bildinhalte, die man zu welch einem Thema auch immer sucht, selbst als absoluter Laie auch finden. Das Ende des diesbezüglichen Monopols der Bildagenturen ist aus meiner Sicht die wichtigste Änderung

 

Und? Deswegen muß man nicht mehr für meine Arbeit bezahlen oder darf mich gleich enteignen?

 

Es gibt viele Waren, an die man heute leichter herankommt als früher. Dass die deswegen umsonst sein müssen erschließt sich mir nicht.

 

 

3. Im Gegensatz zur Vergangenheit kann ich mit der Technik, die nahezu jeder zu Hause hat, die gefundenen Bilder ohne großen Aufwand auch weiterverwenden.

 

Ja, und als die ersten brauchbaren Farbdrucker und Scanner in die Haushalte kamen, haben wir ja auch das Geldfälschen legalisiert, oder?

 

 

Und wenn Morgen eine iPhone App kommt mit der man jedes Konto leerräumen kann, dann ist es für Dich sicher OK, wenn ich bei Deinem mal digital vorbeischaue, oder?

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